Filmkritik: „Death Dimension – Der Einzelgänger“ (1978)

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DEATH DIMENSION – DER EINZELGÄNGER

(DEATH DIMENSION)

Story

 
 
 
Der Wissenschaftler Dr. Mason hat die Kältebombe erfunden, die alles menschliche Leben in Sekundenschnelle einfrieren lassen kann. Den Mikrofilm mit der Formel der Bombe transplantiert er unter die Kopfhaut seiner ahnungslosen Assistentin Felicitas Roberts, die kurz darauf, bei dem Versuch sich Police Captain Gallagher (George Lazenby) anzuvertrauen, entführt wird. Gallagher setzt daraufhin seinen besten Agenten, den Police-Detektive und Einzelkämpfer James Ash (Jim Kelly) auf ihre Spur an, um sie zu retten. Alsbald führt Ash einen gnadenlosen Kampf gegen den Boss des Syndikats (Harold Sakata) und dessen mörderische Alligator-Schildkröte, denn das Syndikat ist bereit, die Pläne der Gefrierbombe an jedes Land zu verkaufen, das bereit ist, 30 Millionen Dollar zu zahlen…
 
 
 


 
 
 

DEATH DIMENSION – Kritik

 
 
 
Ich wollte einen Film rezensieren. Wie hieß er noch gleich? Ach ja, Death Dimension von Al Adamson. Aber es wollte mir nicht gelingen. Ein Zustand der Transzendenz schaltete sich bei der Betrachtung ein und verhinderte jede Form des reflektiven Denkens. Ich versuchte es ein zweites, drittes und viertes Mal: immer wieder der gleiche Effekt: ein starrer auf das Bild gelenkter Blick, der gleichzeitig unkonzentriert und schwammig hinter das Konstrukt der menschlichen Gedankenmaschine zu wandern scheint. Ich hatte diesen Zustand schon zuvor beobachtet und wollte ihn deswegen als Spencer/Hill-Trance bezeichnen, allein fiel mir hier auf, dass Al Adamson die Transzendierung des Zuschauers auf ein wesentlich höheres Niveau leiten kann, als Vier Fäuste für ein Halleluja. Die Al-Adamson-Trance ist reine Bewußtseinserweiterung, verhindert aber leider auch jede Form einer sachlichen Kritik. Dennoch soll hier ein Versuch unternommen werden:
 
 
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Death Dimension wurde im Jahr 1978 von Al Adamson gedreht und bietet als Klassiker des Trash-Genres alles, was dem B-Liebhaber Freude bereitet: sinnloses Geprügel unterlegt mit funkiger Progmusik (zweifelsfrei das Beste an dem Streifen), eine begleitende Rahmenhandlung mit reichlich Logikfehlern und last but not least, kernige Sprüche als unterstreichende Kommentierungen der überbordenden Sinnlosigkeit. Herausstechende schauspielerische Leistungen werden hier unter anderem vom Hauptdarsteller Jim Kelly geboten. Bereits in dem Klassiker Der Mann mit der Todeskralle (1973) durch exzellentes Martial-Arts aufgefallen, überzeugt Kelly hier mit zahlreichen Arsch- und Weichteiltritten auf ganzer Linie. Der beigefügte slang talk Kellys im Harlem Jive sorgt im Originalton für zusätzliche Unterhaltung. Daneben zeigt sich auch Harold Sakata, ehemaliger Angestellter Goldfingers, hier als Oberschurke „The Pig“, von seiner besten Seite. Insbesondere im finalen Kampf überzeugt Sakata bei dem Versuch, einen etwas größeren Sandstein in Zeitlupe auf einen am Boden liegenden Kelly zu droppen. Wieviel Menschenmaterial hier für eine sinnlose Groteske verbrannt wurde, wird aber auch durch George Lazenby in der Rolle des Polizeioberinspektors deutlich: dieser glänzte zuvor in Klassikern wie Im Geheimdienst ihrer Majestät (1969) und auch später noch in Gettysburg (1993). Lazenby ist in Death Dimension für eine schauspielerisch überzeugende Anfangssequenz auf dem Polizeirevier verantwortlich, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
 
 
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Die ersten zwei Minuten des Films bieten dem unbedarften Beobachter wahrscheinlich die höchste Chance, Informationen von diesem im Langzeitgedächtnis zu speichern: hier wird in Nahaufnahme gezeigt, wie Dr. Mason feinsäuberlich einen Datenchip unter die Stirnhaut seiner Sekretärin operiert. Ich muss bei dieser Gelegenheit gestehen, dass es die einzige Szene ist, die ich bewußt wahrgenommen habe. Die anschließende Trash-Orgie startet mit festgebundenen menschlichen Testsubjekten, die mittels einer Schneebombe zu Tode gefroren werden und endet mit einem Privatflugzeug, dass von Kelly mit einem Revolver aus der Luft geballert wird. Dazwischen: tiefe, meditative Leere, kriegerische Soundkulissen und Martial-Arts Gewaltdarstellungen ziehen am Auge des Betrachters vorbei, um ihn in einem elementaren Zustand des inneren Friedens zu versenken. So muss das Nirvana aussehen.
 
 
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DEATH DIMENSION – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
 
An Death Dimension kann wirklich kaum etwas gefunden werden, dass ein HD-Remastering rechtfertigen würde. Der funkige Soundtrack kann hier noch als einziges wirklich positives Element genannt werden. Ich möchte trotz oder vielleicht gerade aufgrund dieses Umstandes das ausgezeichnete HD-Remastering überschwänglich loben. Es ist schließlich das mit Abstand Beste, was dieser Film zu bieten hat.
 
 
 


 
 
 

DEATH DIMENSION – Zensur

 
 
 
Death Dimension lief im Kino noch ungeschnitten mit FSK18-Freigabe. Auf Video gab es einmal eine ungeschnittene Fassung als ungeprüftes VHS-Tape. Ebenso wurde der Blaxploitation-Film gekürzt (FSK 16) auf Video-Kassette in die Händlerregale gestellt. Ins DVD-Zeitalter schaffte es Death Dimension auch nur geschnitten. Mittlerweile ist das aber Schnee von Gestern. Death Dimension ist jetzt dank Daredo ungekürzt und mit rotem FSK-Sticker zu haben. Die aktuell im Handel erhältliche Fassung ist ungeschnitten und FSK-geprüft. Fans von Blaxploitation-Filmen können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

DEATH DIMENSION – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Death Dimension; USA 1978

Genre: Action, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Vintage-Filmversion (87,35 Min.), Original Trailer (2,10 Min.), Bildergalerie (7,44 Min.), Artworkgalerie (4 Min.), Der Einzelkämpfer-FSK 16 DVD-Filmvorspann (2,18 Min), Kommando Todesformel-FSK 18 VHS-Vorspann (2,21 Min.), Original-Filmvorspann (2,20 Min.), Filmprogramm – Der Einzelkämpfer (1,15 Min.), Original FSK-Kinofreigabekarte (0,15 Min.), Bildrestaurationsvergleich (3,31 Min.) | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 24.02.2023

 

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DEATH DIMENSION – Trailer

 
 


 
 
 

Oleg Katschingski

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Shaft (1978)
 
Black Fist (1977)
 
Tödliche Rache (1976)
 

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