Filmkritik: „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ (1995)

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HALLOWEEN 6 – DER FLUCH DES MICHAEL MYERS

(HALLOWEEN 6 – THE CURSE OF MICHAEL MYERS)

Story

 
 
 
Michael Myers ist zurück und dieses Mal bringt er sogar eine Sekte mit. Seltsame Dinge gehen in Haddonfield vor sich!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 6 – Kritik

 
 
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ blieb schon wieder hinter den Erwartungen zurück und spielte von allen Teilen bis dato sogar am wenigsten ein. Also legte man die Figur des Michael Myers erst mal wieder auf Eis, aber dass nicht für immer Ruhe sein würde, konnte man sich damals schon denken. Dafür brachte die Konkurrenz immer noch zu fleißig weitere Teile ihrer Reihen heraus. 1995 war es dann soweit und man wagte sich erneut an eine Fortsetzung. Weil die Zuschauer den Vorgänger scheinbar nicht mochten, versuchte man es abermals mit einer etwas anderen Herangehensweise, welche das Fanlager noch heute zwiegespalten zurücklässt. Während die einen „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ als Bereicherung empfinden, finden ihn andere einfach nur dämlich. Zwar ist das verständlich, aber der Film macht es trotzdem besser, als sein Vorgänger.
 
 
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Nachdem sechs Jahre lang keine Spur von Michael Myers war, kehrt Ruhe in Haddonfield ein. Die Menschen trauen sich zum ersten Mal wieder Halloween zu feiern. Währenddessen entkommt Jamie der Sekte, die sie gefangen gehalten hatte, mit ihrem frisch geborenen Baby. Das ruft auch Myers wieder auf den Plan, denn es gibt neue Arbeit. Außerdem gibt es doch noch weitere Verwandte in Haddonfield, die es zu beseitigen gilt. Allerdings ist dies nicht die einzige Gefahr, denn ein paar Leute haben schreckliche Pläne mit dem Baby von Jamie. Die Story ist ziemlich wirr, aber „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ hatte es auch nicht gerade leicht. Da Donald Pleasence ziemlich früh während der Dreharbeiten verstarb und erste Testvorführungen nicht gut ankamen, entschloss man sich das Ganze nochmal anders zu konstruieren und dies bemerkt man der Handlung durchaus an. Da den Durchblick zu behalten, ist gar nicht so leicht. Ansonsten gibt es eigentlich die altbekannte Story und – welch ein Wunder – es gibt eben doch noch weitere Verwandte. Die Herangehensweise ist schon ein wenig billig. Durch die Sekte und ominöse Pläne samt rätselhaftem Zeichen bekommt der Film aber dennoch eine eigenständige Note innerhalb der Reihe.
 
 
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Ob einem das gefällt oder nicht, liegt ganz daran, wie tolerant man gegenüber ziemlich dummen Geschichten ist. Außerdem ist der sechste Teil wohl derjenige mit den meisten Fassungen. Es gibt eine Unrated-Version, die noch minimal mehr Gewalt enthält, natürlich die normale Kinofassung, geschnittene Varianten und den Producer’s Cut, der vor allen Dingen aufgrund des völlig anderen Endes heraussticht. Hier hatte man wohl Pläne für einen siebten Teil, welcher aufgrund des Todes von Pleasence so aber nie realisiert werden konnte. Welche Version man am besten findet, muss man für sich selbst entscheiden, aber das ursprüngliche Ende hat schon was. Die normale Kinofassung tut es allerdings auch.
 
 
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Die Regie übernahm dieses Mal Joe Chappelle, der seine Sache nicht schlecht gemacht hat, aber man sieht „Halloween 6“ schon an, dass er weniger Geld gekostet hat. Das ist alles etwas billiger und nicht mehr auf Kino-Niveau. Besonders ein paar schlampige Szenen fallen negativ auf, denn man sieht das Mikrofon in mehr als nur einer Szene. Trotzdem ist die handwerkliche Arbeit brauchbar und es gibt die liebgewonnen Markenzeichnen zu betrachten. Die Atmosphäre ist dieses Mal etwas anders geraten. Selbstverständlich ist das noch immer ein Slasher mit der Stimmung, die sich gehört. Auch kommt die Halloween-Atmosphäre wieder schön durch. Daneben gibt es allerdings auch etwas Mystery-Stimmung, die man so eher nicht gewohnt ist von der Reihe. Wenn man das Ganze nicht zu ernst nimmt, kann man mit dem Treiben schon seinen Spaß haben.
 
 
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Die Darsteller sind nicht alle wirklich gut, machen ihre Arbeit größtenteils jedoch solide. Am ehesten fällt ein junger Paul Rudd auf, der heutzutage ja eher durch lockere Filme bekannt ist und es weit gebracht hat in Hollywood. Donald Pleasence ist ein letztes Mal mit dabei, doch viele Szenen mit ihm gibt es nicht. Das hat natürlich damit zu tun, dass er leider noch während der Dreharbeiten verstarb. Es ist schade, dass man damit Abschied von ihm als Dr. Loomis nehmen muss, passte er doch perfekt in diese Rolle. Ansonsten ist Marianne Hagan noch ganz ordentlich und der Rest dient, wie gewohnt, sowieso eher als Kanonenfutter. Was uns auch gleich zur simplen Figurenzeichnung führt, mit der nicht viel anzufangen ist. Trotzdem sind einige Querverweise zum Original ganz nett und allgemein sind die Charaktere noch markant genug, um den Film zu tragen.
 
 
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Der Unterhaltungswert ist im Endeffekt ganz passabel, was an einem hohen Tempo liegt. Es gibt einige Nebenstränge und manche davon dienen auch eher als Füllmaterial, doch Langeweile kommt in „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ eigentlich nicht auf. Der Film ist immer in Bewegung, bietet nette Bilder und zum Ende hin auch noch eine gute Portion Action. Wie so oft, weiß besonders das Finale zu überzeugen. Spannung kommt da eher weniger auf, doch wenn einem nach stumpfer Horrorunterhaltung ist, wird man hier schon fündig. Einen weiteren Pluspunkt bringt die gesteigerte Gewalt mit sich. Der sechste Teil ist bis dato der mit Abstand härteste, selbst wenn längst nicht jeder Mord in Splatter ausartet. Es gibt aber schon ein paar reichlich derbe Szenen zu sehen, die grafischer sind, als alles Vorherige. Zusammen mit den guten Effekten wird das den Gorehound schon erfreuen können. Die Titelmelodie von Carpenter hat man erneut modernisiert. Das klingt nicht mehr so gut wie früher, gehört aber natürlich mit dazu und bietet noch immer die passenden Melodien.
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 6 – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ besitzt schon eine ganz schön durchwachsene, wirre und nicht gerade logische Story, die wenig erklärt, sich aber gerade mit ihrem Mystery-Einschlag von den anderen Teilen unterscheidet. Kann man sich darauf einlassen, ist der neue Ansatz ganz interessant. Die Darsteller sind passabel, die Figurenzeichnung geht gerade noch so in Ordnung und selbst wenn der Film an manchen Stellen etwas billiger wirkt, so bietet er doch eine gute Horror-Stimmung. Außerdem passt er eben perfekt zum Halloweenfest. Der Unterhaltungswert ist dank eines hohen Tempos, einem hohen Bodycount und einer guten Portion Splatter angenehm und so fallen selbst einige belanglose Szenen nicht zu negativ auf. Mal wieder ist das kein Highlight geworden, aber mal wieder bekommt man einen soliden Film geboten, der die Reihe auch weiterhin etwas über den Durchschnitt hebt!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 6 – Zensur

 
 
 
Von „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ gibt es mehrere Filmfassungen. Neben der Kinofassung gibt es noch die Unrated-Fassung, eine US-TV-Fassung, eine Workprint-Fassung und den Producer’s Cut. Letzterer ist neben der Kinofassung die wohl bekannteste Fassung. Leider kam diese beim Testpublikum gar nicht gut an, weshalb Regisseur Joe Chapelle damit beauftragt wurde, den Film – gegen den Willen fast aller Cast- & Crew-Mitglieder – umzuschreiben und neue Szenen zu drehen. Das Ergebnis: Die Kinofassung. Der Producer’s Cut ist in Deutschland nie offziell erschienen. Die Kinofassung mit den nachgedrehten Szenen hingegen lief hierzulande in einer stark zensierten FSK16er-Fassung 1996 im Kino. Es folgten diverse geschnittene und ungeschnittene Veröffentlichungen auf VHS und DVD. Leider wurde „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ indiziert. Die Indizierung ist bis heute (Stand: November 2023) gültig. Ein Grund, warum Anbieter NSM Records den Blu-ray-Release ins deutschsprachige Ausland verlegte. Die über Österreich beziehbare deutschsprachige Auswertung von „Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers“ ist ungeschnitten. Leider ist auf der Blu-ray nur der ungeschnittene Kino-Cut enthalten. Auf eine deutschsprachige Auswertung des unter Filmfans begehrten Producer’s Cut sucht man hierzulande immer noch vergebens.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 6 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween: The Curse of Michael Myers; USA 1995

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Deutsch (DTS-HD Master Audio 2.0 Stereo)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: 88 Minuten

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung, indiziert)

Verpackung: KeepCase, Mediabooks, Hartbox, Metalpak

Extras: Interviews, Hinter den Kulissen Feature, Trailer-Show, Original-Trailer

Release-Termin: KeepCase: 25.08.2017

 

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HALLOWEEN 6 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM Records)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

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