Filmkritik: „House of Darkness“ (2022)

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HOUSE OF DARKNESS

Story

 
 
 
Ein geplanter One-Night-Stand wird für einen Mann zur bitteren Enttäuschung, die sogar sein Leben einfordern könnte.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF DARKNESS – Kritik

 
 
 
Das Vampir-Motiv wird auch weiterhin nicht müde für allerlei Filme herzuhalten. Dass es dabei aber auch gerne mal subtiler und sehr unspektakulär zur Sache gehen darf, beweist uns „House of Darkness“ eindrucksvoll. Obwohl der Film wirklich nahezu aus Nichts besteht, vermag er es immerhin nicht zu langweilen, was schon eine Kunst für sich ist. Selbst wenn das Resultat dann am Ende nicht wirklich als gut bezeichnet werden kann, bekommt der Zuschauer immerhin eine eigenwillige Variante einer Horrorkomödie geboten.
 
 
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Ohne Einleitung geht es sofort los. Hap und Mina scheinen sich in einer Bar kennengelernt zu haben. Er war so nett und hat sie nach Hause gefahren. Dass Mina in einem prachtvollen Herrenhaus lebt, konnte Hap nicht ahnen. Dass sie ihn einlädt hereinzukommen, hat der gute Hap jedoch gehofft, denn er will in dieser Nacht schon etwas mehr, als nur der nette Mensch zu sein. Doch aus dem geplanten Schäferstündchen wird nichts, denn Mina ist nicht das, was sie vorgibt zu sein. Und damit ist dann auch wirklich nahezu die komplette Handlung beschrieben, ohne dass hier Spoiler vorhanden wären. Das Drehbuch von „House of Darkness“ gibt nie vor mehr zu sein, was es ist. Was ohne Einleitung beginnt, endet auch völlig abrupt. Da sind keine Überraschungen vorhanden und als Zuschauer ist man dem Ganzen stets voraus. Lediglich die Art und Weise wie hier mit toxischer Männlichkeit in moderner Zeit umgegangen wird, sorgt vielleicht noch für ein Quäntchen Anspruch. Ansonsten könnte die Geschichte simpler gar nicht sein, aber gerade die Tatsache, dass man dies niemals zu verbergen versucht, ist dann doch schon wieder sympathisch. Allerdings nicht so sehr, dass man hier von einem wirklich gelungenem Drehbuch sprechen könnte.
 
 
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Eigentlich schreit alles an „House of Darkness“ nach Sympathie. Das geht bei den Darstellern weiter. Justin Long und Kate Bosworth, im echten Leben momentan auch ein Paar, übernehmen dabei die einzigen Hauptrollen, wobei selbst Bosworth für einige Zeit verschwindet. Streng genommen spielt lediglich Long die einzige Hauptrolle, weil er in jeder Szene zu sehen ist und unentwegt plappert. Es ist dann auch seiner Leistung zu verdanken, dass der Film ganz solide funktioniert, denn Long macht das gewohnt gut. Bosworth selbst und auch Gia Crovatin agieren ebenfalls passabel. Es ist schon erstaunlich, dass „House of Darkness“ mit so wenigen Darstellern auskommt, aber tatsächlich besteht der Film zu 90 Prozent aus Dialogen. Diese ermüden den Zuschauer mit der Zeit vielleicht ein wenig, sind an sich aber gar nicht so schlecht. Sie verleihen den Charakteren, die man niemals näher kennenlernt, sogar den Hauch eines Profils.
 
 
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Regisseur Neil LaBute ist mit Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt, wird vielen aber wohl vor allen Dingen negativ in Erinnerung geblieben sein wegen eines Remakes namens „The Wicker Man“. Der Mann hat sich nicht beirren lassen und dreht fleißig weiter, war auch bei „House of Darkness“ für das Drehbuch selbst verantwortlich. Besonders die reduzierte Herangehensweise fällt stark auf. Man hat bei diesem Werk jedoch nie das Gefühl, dass diese gegeben ist, weil einfach nur das Geld fehlte, sondern merkt schon, dass das genau so gewünscht war. Das alte, große Herrenhaus, von dem man leider etwas zu wenig sieht, sorgt für eine angenehme Kulisse, wobei sich ein Großteil trotzdem nur in einem Raum abspielt. Deshalb kommt einem hier auch sofort der Begriff „Kammerspiel“ in den Sinn und ein solches bekommt der Zuschauer letztendlich auch geboten. Das wurde gut inszeniert und lässt sich handwerklich als solide betrachten, aber etwas mager ist das Resultat dann schon.
 
 
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Das liegt mit daran, dass „House of Darkness“ streng genommen eine Horrorkomödie darstellt, aber eigentlich so gut wie keine Zutaten davon besitzt. Horror kommt nur in den letzten Minuten auf, in denen auch zum ersten und einzigen Mal Blut vergossen wird. Die Komödie hingegen ist immer mal leicht unterschwellig vorhanden. Manche Dialoge animieren schon zum leichten Schmunzeln, doch direkt lustig wird es nie. Wer es also nicht geschwätzig mag, wird bei „House of Darkness“ in die Röhre schauen, denn Action oder Spannung kommen höchstens in den letzten paar Minuten der knapp 90 Minuten Laufzeit auf. Selbst wenn dem Werk das Kunststück gelingt zuvor nie wirklich zu langweilen, so macht man es sich doch etwas zu gemütlich, weshalb nie die Rede von guter Unterhaltung sein kann. Nur schlechte ist es eben auch nicht. Der Score ist nur dezent vertreten, erledigt seine Aufgabe aber solide.
 
 


 
 
 

HOUSE OF DARKNESS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Ganz ohne Zweifel hat man es bei „House of Darkness“ mit einem interessanten Vampirfilm-Vertreter zu tun, der erst gar nicht versucht, mehr aus dem Szenario zu machen, der nebenbei aber auch dermaßen minimalistisch gehalten wurde, dass es ein wenig zu beliebig-gemütlich wird. Die Handlung gibt nahezu nichts her und lebt am ehesten von der Umsetzung. Diese gleicht einem Kammerspiel und wird am meisten von einem Justin Long getragen. Die Kulissen sind schlicht, wissen aber zu gefallen, die Inszenierung ist simpel, passt jedoch. Am schwierigsten einzuordnen ist die Atmosphäre, denn Horror oder Grusel kommen fast gar nicht auf, lustige Elemente sind allerdings ebenfalls kaum vertreten. Es bleibt ein leicht amüsanter Faktor, den man nicht verschweigen kann und der sich aus den zahlreichen Dialogen ergibt. So richtig unterhaltsam ist das im Endeffekt nicht, aber als seichte Unterhaltung nach einem harten Arbeitstag ist das doch angenehm entspannende Unterhaltung, die man sich als Vampirfilm-Fan der etwas anderen Sorte ruhig mal angeschaut haben darf!
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF DARKNESS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „House of Darkness“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF DARKNESS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: House of Darkness; USA 2022

Genre: Horror, Thriller, Komödie, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 27.07.2023

 

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HOUSE OF DARKNESS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
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