Filmkritik: „Django – Er säte den Tod“ (1972)

django-er-saete-den-tod-1972-poster
 
 
 

DJANGO – ER SÄTE DEN TOD

(SEMINO MORTE … LO CHIAMAVONA IL CASTIGO DI DIO!)

Story

 
 
 
Django kann auch mal Mutter Teresa spielen, aber kaum gehört er zu den Guten, da spielt man ihm übel mit und so muss er sich doch wieder rächen.
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Kritik

 
 
 
Wie man in Deutschland mit dem Namen „Django“ um sich warf, das wurde an anderer Stelle schon häufig genug erwähnt. Und dass der Western selbst in den 70er Jahren noch beliebt war, um ein paar schnelle Dollar zu verdienen, ist auch keine Überraschung. Immerhin brauchte es für diese Art von Film kein großes Budget. Alles war leicht zu bedienen und deshalb gibt es zahlreiche billige Western, die nicht gerade mit hoher Qualität überzeugen können. Leider gehört dazu auch „Django – Er säte den Tod“, wobei der Quatschfilm immerhin noch halbwegs amüsant daherkommt.
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-bild-2
 
 
Der ehemalige Sheriff Django wird verdächtigt eine Truhe voll mit Geld gestohlen zu haben. Deshalb wird er eingebuchtet. Hinter Gittern lernt er den Revolutionär Spirito Santo kennen, der von einem Freund Hilfe erhalten wird, um auszubrechen. So gelangt auch Django wieder auf freien Fuß. Natürlich nutzt er die erlangte Freiheit dafür, den Verantwortlichen für den Raub zu finden und endlich Gerechtigkeit zu erfahren. Wie immer bleibt es dabei: Ein Western darf eine simple, primitive Geschichte haben. Erzählt wird meistens sowieso dasselbe. Es kommt dann eher auf die Art und Weise an. „Django – Er säte den Tod“ kann nicht verstecken, dass in sein Drehbuch keine Mühe geflossen ist. Das ist alles sehr konstruiert und unglaubwürdig geschrieben und wirkt an manchen Stellen schon nahezu dämlich. Der einzig positive Punkt, den man daran finden kann, ist dass die Handlung einigermaßen abwechslunsgreich erscheint und niemals auf der Stelle tritt.
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-bild-1
 
 
Qualitativ merkt man es „Django – Er säte den Tod“ zu jedem Zeitpunkt an, dass er mit wenig Geld realisiert wurde. Regisseur Roberto Mauri, der hier unter dem Pseudonym Robert Johnson arbeitete, war dafür bekannt minderwertige, schnelle Filme zu drehen. So drehte er zum Beispiel zwei Jahre zuvor „Wanted Sabata“, von dem er dann sogar Material für diesen Film verwendete. Bei den Kulissen musste man sich nicht die große Mühe geben. Sie sehen zwar okay aus, lassen aber keine authentische Western-Atmosphäre entstehen. Insgesamt ist die Inszenierung passabel, sie besitzt nur eben keinerlei eigene Handschrift. Außerdem kann man beim Schauspiel nicht gerade von Qualität sprechen. Der ehemalige Bodybuilder Brad Harris passt überhaupt nicht in die Rolle des guten Django und liefert eine sehr ausdruckslose Leistung ab. José Torres ist zwar (zumindest im deutschen Ton) mit einer gut gelaunten Art und Weise dabei, kann einem aber auch schnell auf die Nerven gehen. An guten Bösewichten mangelt es komplett und die Figurenzeichnung ist sowieso so plump, wie sie nur sein könnte.
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-bild-4
 
 
Dass man sich „Django – Er säte den Tod“, zumindest als großer B-Western-Fan, trotzdem noch halbwegs ansehen kann, liegt an seinem Unterhaltungswert, denn dieser ist gar nicht so schlecht. Es geht schnell zur Sache und obwohl die Lage früh geklärt wurde, läuft der Film dann noch eine lange Zeit. In dieser geht es sehr abwechslungsreich zur Sache und mit dem Duo Django/Santo hat man immerhin ein wenig seinen Spaß. Da gibt es in der deutschen Synchronisation auch ein paar herrlich bekloppte Sprüche, die fast zur Scham einladen, weil sie so doof wirken. Es ist auf jeden Fall fast immer etwas los und an Action mangelt es da auch nicht. Diese ist zwar niemals spektakulär und grafische Gewalt gibt es kaum zu sehen, aber als seichte Unterhaltung taugt dies noch. Seicht ist sowieso ein gutes Stichwort, denn Spannung sucht man vergebens und es gibt deutlich gewalttätigere Western. Der Score klingt geklaut, passt aber solide.
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-bild-3
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Wer bereits so gut wie alle Western kennt, braucht sich „Django – Er säte den Tod“ kaum anzusehen, denn alles, was der Film einem bietet, hat man schon wesentlich besser gesehen. Wer trotzdem ein Faible für diese günstig produzierten Italo-Western besitzt, bekommt immerhin einen netten Unterhaltungswert und manchmal fast schon unfreiwillige Komik geboten. Das ist ein seichtes, unspektakuläres Filmchen, welches nichts Besonderes besitzt. Die Inszenierung wirkt wie von der Stange, die Darsteller sind eher schlecht und die Figurenzeichnung könnte plakativer kaum sein. Wenigstens ist die Story aber abwechslungsreich genug und manchmal geht es in „Django – Er säte den Tod“ so doof zur Sache, dass es fast schon wieder sympathisch ist. Das reicht natürlich nicht für einen guten Film, rettet aber immerhin noch auf vier Punkte!
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Django – Er säte den Tod“ ist ungeschnitten und FSK16.
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Deutsche Blu-ray

 
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-mediabook

(c) White Pearl Classics / daredo (Mediabook mit Blu-ray + DVD)

django-er-saete-den-tod-1972-bluray

(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Seminò morte… lo chiamavano il Castigo di Dio!; Italien 1972

Genre: Thriller, Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Italienisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Min.

FSK: Mediabook: FSK 16 | KeepCase: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Trailer | Zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: KeepCase | Mediabooks: 12.05.2023

 

Django – Er säte den Tod [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Django – Er säte den Tod [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Django und Sartana kommen (1970)
 
Django – Unerbittlich bis zum Tod (1971)
 
Djangos blutige Spur (1972)
 

Deine Meinung zum Film

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..