Filmkritik: „The Boogeyman – Origins“ (2023)

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THE BOOGEYMAN – ORIGINS

(EL HOMBRE DEL SACO)

Story

 
 
 
Ein paar Kinder einer kleinen Gemeinde müssen sich zusammentun, um es mit dem schwarzen Mann höchstpersönlich aufzunehmen, denn der ernährt sich von ihnen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Kritik

 
 
 
Selbst wenn die Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“ jetzt bereits auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel hat und die ersten Staffeln von „Stranger Things“ einige Jahre zurückliegen, reißt die Faszination an der „Kinder müssen sich gegen das übernatürliche Böse wehren“ Thematik nicht ab. Dass „The Boogeyman – Origins“ dann auch noch im selben Jahr veröffentlich wurde, wie „The Boogeyman“ ist – zumindest rein vom gewählten Titel für den Vertrieb – sicher auch kein echter Zufall. Wenn man bereits in der Einleitung mit so vielen bekannten Namen um sich werfen kann, macht das nicht unbedingt zuversichtlich, dass man es hier mit einem eigenständigen Werk zu tun bekommen wird. Allerdings muss eine Kopie ja noch lange nichts Schlechtes sein, wenn sie denn gut gemacht wurde. Schlecht gemacht wurde „The Boogeyman – Origins“ zum Glück nicht, aber einen echten Mehrwert kann er der Filmwelt leider ebenfalls nicht bieten, denn dafür sind die vorhandenen Zutaten mittlerweile einfach zu ausgelutscht.
 
 
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Eine alleinerziehende Mutter zieht mit ihren drei Kindern von der Stadt aufs Land, um einen neuen Job anzunehmen. Die Kinder können sich schnell mit den anderen Kids anfreunden, doch eines wussten sie nicht: Seit einiger Zeit verschwinden in Gador immer wieder Kinder und sie werden niemals wiedergefunden – weder tot, noch lebendig. Es dauert nicht lange, bis ein weiteres Kind verschwindet und auch die drei Neuen sind nicht sicher. Also bleibt den Kids nicht anderes übrig, als sich dem Bösen zu stellen und sie sind sich sicher, dass sie es mit dem Boogeyman zu tun haben. Was hier als Inspiration diente, ist nicht schwer zu erraten. Man nehme etwas „Die Goonies“, ganz viel „Es“ und noch eine gute Portion „Stranger Things“ – schon ist das Süppchen namens „The Boogeyman – Origins“ fertig. Originell ist das in dieser Zeit sicher ganz und gar nicht mehr. Trotzdem scheint das Publikum ja immer noch Freude an diesen Werken zu haben und bedient man den Nostalgie-Trip gut, dann funktioniert das oftmals auch immer noch gut. Die Handlung kann man trotzdem nur als ziemlich schwach bezeichnen, weil sie kaum eigene Ideen hat. Dass sich das Ganze nun in Spanien abspielt, macht da streng genommen auch überhaupt keinen Unterschied. Außerdem wird das Geschehen zum Finale hin immer vorhersehbarer und das raubt dem Treiben leider die Spannung.
 
 
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Zum Glück gibt es aber auch ein paar positive Aspekte. Zu denen gehören z.B. die Darsteller. Wenn Kinder im Vordergrund stehen, birgt das immer eine gewisse Gefahr. „The Boogeyman – Origins“ kann in diesem Punkt jedoch überzeugen, weil die jungen Schauspieler ihre Sache wirklich solide machen. Da sind keine übertriebenen oder nervigen Leistungen vorhanden und das ist natürlich ein großer Vorteil. Außerdem funktioniert die Figurenzeichnung in diesem Bereich ganz ordentlich. Wirklich viel Hintergrund erhalten die Kids zwar nicht, aber die Gruppe wurde schön bunt zusammengewürfelt und niemand wirkt zu belanglos. Von daher hätte man gerne mehr mitgefiebert, aber dafür fehlt, wie bereits erwähnt, die Spannung. Die erwachsenen Darsteller stehen eher im Hintergrund, machen ihre Sache jedoch ebenfalls nicht schlecht. Hier ist die Figurenzeichnung allerdings sehr austauschbar, was nicht so schlimm ist, da es hier sowieso mehr um die Kinder gehen soll.
 
 
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Die Inszenierung macht eigentlich nichts verkehrt und kann trotzdem nicht durchgehend überzeugen. Regisseur Ángel Gómez Hernández hat zuvor am ehesten viele Kurzfilme gedreht. Einen eigenen Stil kann man bei „The Boogeyman – Origins“ weniger erkennen, denn dafür bedient der Film zu sehr seine Vorbilder. Stilistisch geht das am ehesten in die Richtung von „Stranger Things“. Man fühlt sich wirklich sehr häufig daran erinnert, etwas zu häufig. Ansonsten ist das Werk dennoch sauber gestaltet. Das ist handwerklich schon solide gemacht, lässt nur eben die eigenen, inszenatorischen Visionen vermissen. Wenigstens die Story besitzt ein paar kleine Ideen, die eine eigene Note besitzen. Der Atmosphäre bringt das allerdings nur bedingt etwas, denn echter Nervenkitzel will leider nicht aufkommen.
 
 
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Dabei beginnt „The Boogeyman – Origins“ noch sehr vielversprechend und allgemein ist die erste Hälfte als Stärke des Filmes anzusehen. Die Gruselszenen sind anfangs noch recht subtil gestaltet und können für einen wohligen Schauer sorgen. Außerdem bekommt man als Zuschauer noch nicht zu viele Informationen. Das ändert sich dann in der hektischeren, fast abenteuerlustigen, zweiten Hälfte, die zwar im Finale noch etwas lauten Horror parat hält, dafür aber keinen Grusel mehr. Die Jumpscares wirken eher billig und der Verlauf der Geschichte wird immer vorhersehbarer. Deshalb wird es auch mit der Spannung nichts. Außerdem greift das Monster viel zu selten an, um echten Terror zu verbreiten. Wenn es mal soweit ist, sind die Attacken auch eher harmlos. Viel müsste man jedenfalls nicht schneiden, um dem Film eine Freigabe ab 12 Jahren zu verpassen. Und im Endeffekt wäre diese deutlich passender, weil „The Boogeyman – Origins“ teilweise doch eher kindlich wirkt, eine ganz gute Portion Humor besitzt und für einen Erwachsenen eher lockere Unterhaltung darstellen wird. Das kann man sich als Fan solcher Werke zwar schmecken lassen, doch die Längen in der zweiten Hälfte sind nicht zu verstecken und alles in einem ist das einfach nicht aufregend genug. Der Score macht es ebenfalls „Stranger Things“ nach, nur auf einen Retro-Soundtrack hat man verzichtet.
 
 
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THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„The Boogeyman – Origins“ ist gut gemeint, nicht schlecht gemacht und darf schon seinen kleinen Platz neben den Vorbildern haben. Im Endeffekt ist das aber dennoch nur eine Kopie von etwas, das man schon deutlich aufregender serviert bekommen hat. Bis auf ein paar kleine Ideen, besitzt das Drehbuch keine Eigenständigkeit und die Inszenierung passt sich dem komplett an. Besonders die erste Hälfte macht noch Hoffnungen und ist gut gelungen, aber hinterher wird das immer belangloser und austauschbarer. Leider ändert selbst das Finale daran nichts. Es gelingt dem Werk nicht die anfangs noch brauchbare Atmosphäre aufrecht zu erhalten und daraus resultiert mangelnde Spannung. Dafür kann man sich über die zahlreichen jungen Darsteller allerdings keineswegs beklagen. Von daher gibt es hier durchaus auch positive Seiten. Etwas mehr Grusel, ein bisschen mehr Gewalt und mehr Spannung hätten aus „The Boogeyman – Origins“ sicherlich auch einen brauchbaren Vertreter für Erwachsene machen können, doch so fühlt man sich eher an einen Kinderfilm erinnert, selbst wenn er für Kinder in dieser Form so nicht geeignet ist. Muss man sich selbst ein Bild von machen!
 
Übigens: Die Betitelung des hier vorliegenden Streifens ist irreführend. „The Boogeyman – Origins“ hat nichts mit der Stephen-King-Gruselverfilmung „The Boogeyman“ von 2023, der Filme-Reihe aus den 1980ern von Ulli Lommel oder dem Mysterystreifen „Boogeyman – Der Schwarze Mann“ aus dem Jahre 2005 am Hut.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Boogeyman – Origins“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Die deftigen Schauwerte halten sich leider in Grenzen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: El hombre del saco; Spanien | Uruguay 2023

Genre: Horror, Abenteuer, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 91 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 28.03.2024

 

The Boogeyman – Origins [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Es – Kapitel 1 (2017)
 
Stephen Kings Es (1990)
 
Stranger Things (Serie)
 
Die Goonies (1995)

Filmkritik: „Kinder des Zorns“ (2020)

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KINDER DES ZORNS – NICHTS STIRBT JEMALS WIRKLICH IM MAISFELD

(CHILDREN OF THE CORN)

Story

 
 
 
Wenn jemand auf die Rückkehr der Kinder des Zorns gewartet hat, dann bekommt er mit dem bereits 11. Teil der Reihe einen Nachschlag, der sich allerdings wenig am Originalstoff bedient und sich selbst als Prequel versteht.
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Kritik

 
 
 
Wenn es um Verfilmungen von Stephen King geht, dann darf ein Name ganz sicher nicht fehlen: „Kinder des Zorns“ brachte es in den 80ern zu einem kleinen Kultstatus, selbst wenn der Film nicht wirklich gut war. In den 90ern folgten dann etliche Direct-to-Video-Fortsetzungen, von denen immerhin Teil 3 und 4 sehenswert waren. Danach wurde die Reihe aber immer schlechter. Ein TV-Remake von 2009 und zwei weitere Versuche änderten daran nichts. Scheinbar wusste niemand so richtig mit dem Stoff umzugehen oder der Titel wirkte zu verlockend, um mal eben ein paar Scheine in die Kasse zu spülen. Der bereits 2020 gedrehte „Kinder des Zorns“ versucht sich nun abermals an einem Neustart, indem er seine ganz eigene Vorgeschichte erzählen möchte. Dabei besitzt er durchaus gute Ansätze, verliert sich aber leider ebenfalls in der Belanglosigkeit.
 
 
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In einem Kaff in Nebraska läuft das Leben alles andere als gut. Die Maisernte ist schlecht und die Einwohner leiden darunter. Es gab falsche politische Entscheidungen und die nächste Generation kann es eigentlich kaum abwarten, das Kaff zu verlassen. Nur die kleine Eden scheint da anders zu denken. Sie ist es satt, dass die Erwachsenen Entscheidungen treffen sollen und baut sich gemeinsam mit den restlichen Kindern ihren eigenen, kleinen Kult auf. Und wer etwas dagegen hat, wird aus dem Weg geräumt. Das Ganze hat viel mehr mit dem Mais zu tun, als die Bewohner vermuten können und nur die 18-jährige Boleyn kann sich dem Mädchen in den Weg stellen. Viel gemeinsam mit der Originalgeschichte von Stephen King oder dem Originalfilm hat diese Story nun wirklich nicht mehr, aber beim bereits 11. Teil einer Reihe, ist es durchaus nicht verkehrt mal neue Wege einzuschlagen. So fehlen hier z.B. die Außenstehenden, denn der Konflikt wird innerhalb der kleinen Gemeinde für sich ausgetragen. Neu ist sicherlich auch die kleine Ökobotschaft, die dann zusätzlich mit Protestbewegungen eine sehr aktuelle Note erhält. Wirklich viel bringen dem Drehbuch solche Zutaten allerdings nicht, weil das doch alles ziemlich beliebig wirkt. Fans des Originals oder von der Geschichte von King bekommen zu wenig davon, was man bei diesem Titel eigentlich erwartet und alle anderen Horrorzuschauer erhalten nichts, was man nicht schon besser umgesetzt gesehen hätte. Diese Handlung ist okay und reicht für einen durchschnittlichen Horrorfilm aus. Und genau einen solchen hat man dann im Endeffekt auch vor sich.
 
 
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Das ist eigentlich schade, denn mit Kate Moyer hat man endlich mal wieder eine gelungene Antagonistin besetzen können. Nicht wenige der alten Filme litten etwas darunter, dass man den Kindern ihre bösen Rollen nicht wirklich abnahm. Moyer macht das allerdings echt ordentlich und funktioniert in dieser Rolle. Die restlichen Darsteller verblassen da ein wenig. Elena Kampouris gibt sich zwar Mühe, ist im Endeffekt aber eben das typische Final-Girl und kann da mit ihrer Leistung wenig gegen die generische Figurenzeichnung ankämpfen. Allen anderen ergeht es ähnlich. Das ist brauchbares, solides Schauspiel, doch die Charaktere sind so dünn gezeichnet, dass man da eben wenig reißen kann. Es sind ziemlich viele Figuren vorhanden und genauso viele Klischees gibt es auch. Einen echten Draht kann man dazu als Zuschauer nicht aufbauen, aber es gab in solchen Werken auch schon deutlich schlimmere Charaktere zu begutachten.
 
 
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Nochmals schade ist das durchschnittliche Resultat, wenn man einen Blick auf den Regisseur wirft. Kurt Wimmer galt nämlich mal als echte Hoffnung auf gutes Genrekino. Doch das ist schon eine Weile her und der Drehbuchautor (der auch hier selbst schrieb) hatte lange keinen Film mehr gedreht. Das erhoffte Comeback findet man in „Kinder des Zorns 2020“ kaum, wobei die handwerkliche Arbeit schon solide ist. Die Farben sind schön knallend und so macht das optisch schon mal etwas her. Dazu gibt es atmosphärisch schick eingefangene Kamerafahrten über die Maisfelder. Doch wo die Inszenierung ihren Zweck noch ganz gut erfüllt, da versagt die Atmosphäre zu sehr. Echter Horror will nämlich nicht entstehen, erst recht nicht im Finale, wenn ein seltsames Maismonster Terror verbreiten will. Da haben die Szenen mit dem Anführer-Mädchen noch mehr Unheilvolles an sich. Außerdem fehlt einfach der Spirit vom Original.
 
 
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Mit einem sehr stark zugedrückten Auge könnte man den Unterhaltungswert dennoch als passabel bezeichnen, denn eigentlich ist genügend los. Ohne große Vorerklärungen startet das Szenario recht brachial und tritt erst danach auf die Bremse. Es gibt viele Figuren, die eingeführt werden möchten und selbst wenn manche hinterher eigentlich eher unwichtig sind, so wird hier ein ganz gutes Bild davon gezeichnet, wie schlecht es der Kleinstadt geht. In der zweiten Hälfte nimmt das Szenario dann wieder an Fahrt auf und im letzten Drittel gesellt sich dann auch das Übernatürliche mit dazu. Dieses ist allerdings nicht wirklich gelungen und wirkt eher lächerlich. So kommen aber immerhin die Trashfans auf ihre Kosten, was sie an manch anderer Stelle ebenfalls tun können. Obwohl sich „Kinder des Zorns 2020“ ziemlich ernst nimmt, kommt er nämlich niemals so herüber. Die gut 90 Minuten vergehen so insgesamt ohne zu große Längen, aber auch ohne Spannung. Die Effekte sehen insgesamt solide aus und es darf an ein paar Stellen auch mal ein wenig brutaler werden. Das ist nichts Weltbewegendes, rechtfertigt aber vielleicht noch so gerade eben die Freigabe ab 18 Jahren. Der Score ertönt zweckdienlich; nicht mehr und nicht weniger.
 
 

 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Streng genommen hätte es „Kinder des Zorns 2020“ nicht gebraucht und er ist eigentlich auch nicht gut, doch wenn man bereits die gesamte Reihe gesichtet hat, muss man auch gestehen, dass es einige Teile noch deutlich schlechter gemacht haben. Der Ansatz eine eigenständige Geschichte zu erzählen, ist lobenswert. Dass das Resultat dann jedoch nur noch wenig mit dem Original gemeinsam hat, ist wiederum negativ. Besonders die gut agierende Moyer sorgt dennoch für ein wenig „Kinder des Zorns“-Atmosphäre und aus handwerklicher Sicht wurde das auch alles brauchbar umgesetzt. Leider ist die Figurenzeichnung sehr nichtssagend, die Geschichte besitzt im weiteren Verlauf zu wenige Ideen und eine packende Horror-Atmosphäre mag nicht aufkommen. Dafür entschädigt ein alles in einem passabler Unterhaltungswert, denn es ist schon eine ganze Menge los und in der zweiten Hälfte kracht das auch ganz gerne mal etwas mehr. Von daher ein durchschnittlicher Horrorfilm – weder ärgerlich, noch zwingend erforderlich – aber ganz sicher nicht der richtige Start um den Kinderlein des Mais wieder zu neuem Erfolg zu verhelfen!
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Zensur

 
 
 
Die Neuauflage / Reboot von Stephen Kings Kurzgeschichte erhielt von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren. Demzufolge befindet sich auf der Heimkinoveröffentlichung ein roter FSK-Flatschen. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) PLAION PICTURES (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

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(c) PLAION PICTURES (Blu-ray + 4K-UHD im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Children of the Corn; USA 2020

Genre: Horror, Thriller, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hzz

Laufzeit: 93 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Deutscher Trailer, Originaltrailer, Making-of, Trailer

Release-Termin: BD-KeepCase: 28.03.2024 | 4K-UHD-KeepCase: 28.03.2024

 

Kinder des Zorns [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Kinder des Zorns [Blu-ray und 4K-UHD im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei PLAION PICTURES)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Kinder des Zorns (1984)
 
Tödliche Ernte – Kinder des Zorns II (1992)
 
Kinder des Zorns III – Das Chicago-Massaker (1995)
 
Kinder des Zorns 4 – Mörderischer Kult (1996)
 
Kinder des Zorns 5 – Feld des Terrors (1998)
 
Kinder des Zorns 6 – Isaacs Rückkehr (1999)
 
Kinder des Zorns 7 – Revelation (2001)
 
Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang (2011)
 
Kinder des Zorns 9 – Runaway (2018)
 
Stephen Kings Kinder des Zorns (2009)
 

Filmkritik: „The Beekeeper“ (2024)

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THE BEEKEEPER

Story

 
 
 
Ist dies nun die Bienen-Variante von „John Wick“? Nein, nicht ganz, aber Bienen sind trotzdem wichtig in „The Beekeeper“. Noch wichtiger ist allerdings eiskalte Rache, verübt von einem Imker!
 
 
 


 
 
 

THE BEEKEEPER – Kritik

 
 
 
Es gab eine Zeit, in der stand der Name Jason Statham für knallharte FSK: ab 18 Action-Unterhaltung. Mittlerweile ist Statham schon seit einiger Zeit im kommerziellen Hollywood-Mainstream angekommen, was zwar nicht heißt, dass er nicht ab und zu dennoch in guten Actionfilmen mitspielt, aber die kompromisslose Härte vergangener Tage ist weitgehend verschwunden. Da kommt nun plötzlich „The Beekeeper“ um die Ecke und will den Fans einen Statham der alten Schule bieten. Das Versprechen wird eingelöst, denn so rabiat ging Statham wirklich schon lange nicht mehr zur Sache, aber das Drehbuch ist dabei (selbst für einen Actionfilm) dermaßen strunzdumm, dass es schwer fällt so richtig Spaß an dem Ganzen zu haben.
 
 
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Die Handlung könnte banaler kaum sein. Statham spielt einen Mann, der sich zurückgezogen hat, der scheinbar sein altes Leben vergessen will. Deshalb züchtet er nun Bienen, zu denen er sich hingezogen fühlt. Es gibt nur einen Menschen in seinem Leben, der ihm wichtig ist – Seine Vermieterin Eloise, eine ältere, freundliche Dame. Doch als diese auf einen Phishing-Betrug hereinfällt und dabei zwei Millionen Dollar verliert, begeht sie Selbstmord. Die Betrüger können nicht ahnen, dass es mit dem Imker, den Bienen und seiner gesamten Existenz noch etwas mehr auf sich hat und dass er sich nun zu einem eiskalten Rachefeldzug aufmacht, der bis in die höchsten Ränge Amerikas führt. Fast könnte man meinen, dass man es hier mit einer genialen Polit-Satire zu tun hat, die ganz bewusst auf die aktuellen Geschehnisse in den U.S.A. anspielt, aber das bleibt dann doch eher Wunschdenken. Im Actiongenre darf es gerne konstruiert und doof zur Sache gehen, denn bei dieser Art der Unterhaltung möchte man sein Hirn gerne ausschalten und genießen. Das Hirn auszuschalten, ist bei „The Beekeeper“ allerdings nicht nur ratsam, sondern dringend erforderlich, denn ansonsten kann einem dieser Plot sehr schnell sauer aufstoßen. Die Ausgangssituation mit dem Phishing-Betrug ist dabei noch ganz passabel, immerhin leider sehr aktuell und mal etwas anderes im Actionbereich. Potenzial wäre hier jedenfalls vorhanden gewesen. Was sich das Drehbuch dann aber alles aus den Fingern saugt, könnte plakativer und dämlicher kaum sein. Das ergibt hinten und vorne keinerlei Sinn und könnte von einem Zehnjährigen stammen. Die Grundidee mit den Bienen wird konsequent ad absurdum geführt. Immerhin – Wenn es einem gelingt, dies alles mit Humor zu nehmen, kann man sich darüber wohl köstlich amüsieren. Ein bisschen Ärger schwingt trotzdem mit.
 
 
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Das liegt daran, dass „The Beekeeper“ mehrmals die Möglichkeit verpasst mit seiner Action über all die Schwächen im Drehbuch hinwegzutäuschen. Wenn man mal ehrlich ist, ist die Action nämlich nicht gerade spektakulär geraten. Meistens sind die Szenen sehr schnell vorbei. Erst im Finale gibt es einen etwas längeren Zweikampf, der sehr brutal geraten ist und Spaß macht. Von solchen Momenten hätte es mehr gebraucht, denn überwiegend ist die Action generisch geraten. Das hat man alles schon deutlich kreativer bestaunen dürfen. Auch die Schauplätze machen nicht besonders viel her, so dass es optisch einfach etwas zu langweilig zur Sache geht. Von einem David Ayer darf man da schon mehr erwarten. Natürlich ist „The Beekeeper“ gut gemacht und die Inszenierung erfüllt ihren Zweck, aber mehr eben auch nicht. Immer wenn die Action beginnt, kommt Freude auf, doch dann ist alles schon wieder ganz schnell vorbei und man muss wieder der saudämlichen Handlung folgen. Hier reiht sich dann eine Übertreibung an die nächste, so dass es denjenigen, die ihr Hirn eben doch nicht ganz ausschalten konnten, irgendwann zu viel wird.
 
 
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Wer das Ganze dann ein wenig rettet, ist natürlich Jason Statham, den man sein Alter überhaupt nicht ansieht und der eine gewohnt gute Figur abgibt. Sein Charakter ist dieses Mal zwar dermaßen übertrieben übermenschlich ausgefallen, dass nicht mal Statham dem noch Glaubwürdigkeit verleihen kann, aber zuschauen tut man ihm trotzdem gerne. Ein paar coole Oneliner darf er auch reißen. Viel mehr gibt der Cast dann allerdings leider nicht her. Josh Hutcherson spielt das arrogante Arschloch passabel und ist mal eine andere Art von Feind, aber wirklich in Erinnerung wird diese Leistung ebenso wenig bleiben, wie die von Jeremy Irons. Von einer Figurenzeichnung fängt man hier besser erst gar nicht an. Hintergründe gibt es keine. Der ominöse Beekeeper ist eine reine Karikatur und alles was da angedeutet wird, könnte plakativer wirklich nicht sein. Die Antagonisten verkommen ebenfalls zur Karikatur, sind höchst konstruiert und besitzen reine Künstlichkeit. Für einen Actionfilm dieser Sorte nicht weiter schlimm, nur leider ist das dermaßen unkreativ und wenig markant ausgefallen, dass man enttäuscht sein muss.
 
 
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Der Unterhaltungswert kann es wenigstens halbwegs richten, denn langweilig ist „The Beekeeper“ nicht. Teilweise macht er sogar richtig Spaß, nur ist das eben leider zu selten der Fall. Die Einleitung ist schnell abgehakt und dass zwischen dem wortkargen Mann und der alten Dame eine solch tolle Beziehung herrscht, muss man als Zuschauer einfach glauben. Danach geht es schnell zur Rache, die dann weit verteilt immer wieder für (zu) kurze, gute Actionszenen sorgt, in denen es zwar brachial zur Sache geht, die aber für eine Freigabe ab 18 Jahren ruhig noch eine Schippe hätten drauflegen dürfen. Die hohe Freigabe wird wohl eher dem Umstand verschuldet sein, dass hier vor niemandem Halt gemacht wird. So metzelt Statham wirklich jeden nieder, der sich ihm in den Weg stellt. Diese fragwürdige Moral besitzt seinen Reiz und ist konsequent. Außerdem ist das Motiv für die Rache ganz nett, weil ehrenvoll. Das alleine kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein paar Längen gibt. Nämlich immer dann, wenn keine Action zu sehen ist und das ist leider immer mal wieder der Fall. Das Finale bietet dann immerhin noch etwas mehr und ist leicht spektakulärer geraten. Ein offenes Ende gehört selbstverständlich mit dazu und da „The Beekeeper“ an den Kinokassen bisher ganz gut abgeschnitten hat, ist eine Fortsetzung nicht auszuschließen.
 
 


 
 
 

THE BEEKEEPER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Von „The Beekeeper“ hat man doch etwas mehr erwartet. Eigentlich bietet der Film genau die Zutaten, die man haben will, aber das macht er auf eine solch dämliche und überwiegend unspektakuläre Art und Weise, dass man nicht zufrieden gestellt wird. Das Drehbuch ist wirklich selbst fürs Actiongenre niveaulos und besitzt nicht den Hauch von Intelligenz, die Figurenzeichnung ist zwar höchst karikativ, vergisst dabei jedoch markant zu sein und die Moral ist zwar wirklich nett, treibt die Metapher mit den Bienen aber auch schnell ins absolut Lächerliche. Statham agiert dafür grimmig und rabiat – Man schaut ihm gerne zu. Die Actionszenen sind nichts Besonderes, machen aber trotzdem Laune. So fühlt man sich überwiegend ganz solide unterhalten und handwerklich ist das Ganze sauber gemacht. Es fehlt aber eindeutig das gewisse Etwas, um hier über den Durchschnitt hinauszukommen. Von daher ist „The Beekeeper“ auch eher als Enttäuschung zu sehen, aber wer mal wieder harte Action mit Statham braucht, kann sich das schon anschauen. Viel Geld sollte man in diese belanglose Kost allerdings nicht unbedingt investieren!
 
 
 


 
 
 

THE BEEKEEPER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Beekeeper“ läuft aktuell in Deutschland im Kino und ist frei ab 18 Jahren. Die Fassung war ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE BEEKEEPER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE Distribution GmbH)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
John Wick (2014)
 
The Mechanic (2011)
 
Safe – Todsicher (2012)

 

Filmkritik: „Slotherhouse – Ein Faultier zum Fürchten“ (2023)

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SLOTHERHOUSE – EIN FAULTIER ZUM FÜRCHTEN

(SLOTHERHOUSE)

Story

 
 
 
Dass sich auch Faultiere wunderbar als skrupellose Killer machen können, will uns „Slotherhouse“ auf humorvolle Art und Weise zeigen.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Kritik

 
 
 
Die Filmwelt hat ja nun wirklich schon nahezu alles auf Menschen losgelassen, um sie zu ermorden. Von maskierten Killern mal abgesehen, waren nicht mal Gegenstände wie Rucksäcke oder Tische jemals sicher. Doch vor allen Dingen im Tierbereich tobt man sich immer wieder gerne aus. Wem Haie oder Bären zu langweilig sind, ja selbst wem Killer-Hamster noch zu normal erscheinen, der dürfte dann in „Slotherhouse“ fündig werden, denn hier soll nun ausgerechnet eines der faulsten Tiere des Planeten zum blutrünstigen Killer werden. Weil das sowieso niemand ernst nehmen kann, hat man gleich eine Horrorkomödie daraus gemacht, die zuweilen auch gar nicht mal so wenig amüsieren kann, im Endeffekt aber dennoch zu wenig zu bieten hat, um über die gesamte Laufzeit hinweg gut zu unterhalten.
 
 
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Emily gehört zu einer Studentinnenverbindung und würde unheimlich gerne die neue Präsidentin von dieser werden, aber die zickige Brianna ist ihr da im Weg. Bisher war sie immer Präsidentin und in der Welt der Oberflächlichkeiten ist sie einfach viel beliebter. Da trifft es sich gut, dass Emily unter Umwegen zu einem Faultier gelangt. Dieses soll das neue Maskottchen der Verbindung werden und wird Alpha getauft. Der positive Nebeneffekt ist, dass Emily nun immer beliebter wird und eine reale Chance auf die Präsidentin hat. Der etwas negative Nebeneffekt ist, dass das Faultier ein eiskalter Killer ist, was natürlich niemand erwarten würde. Das Drehbuch hat es alles andere als leicht, weil es dem Zuschauer Quatsch verkaufen muss. Dies kann man entweder ernsthaft versuchen oder es gleich bleiben lassen und Logik so keinerlei Rolle mehr spielen lassen. Natürlich entscheidet sich „Slotherhouse“ für den zweiten, einfacheren Weg, weshalb man hier nichts hinterfragen sollte, weil sowieso nichts einen Sinn ergibt. Die Prämisse in das Umfeld von Studentinnen zu verlegen, ist dabei noch die größte Idee. Neben dem witzigen Titel selbstverständlich. Die Anspielung auf „Slaughterhouse“ ist durchaus lustig, so lustig, dass man es gleich selbstverliebt im Film benutzen musste, was dann leider wiederum Sympathiepunkte kostet. Ansonsten ist die Story ziemlich lahm, was aber nicht weiter schlimm ist, weil die Grundprämisse eben dermaßen bescheuert ist, dass alleine dies den Zuschauer eine Weile bei der Stange hält.
 
 
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Aber eben auch nur eine Weile. Nach einer kurzen Szene, die im Wald spielen soll, lernt man erstmal die Charaktere kennen. Hier gibt es selbstverständlich in erster Linie dumme Studentinnen zu sehen, die sich zickig und oberflächlich geben und dementsprechend gespielt werden. Lediglich Lisa Ambalavanar kann als Emily etwas mehr punkten, weil ihre Rolle sympathischer geschrieben wurde und sie dies dankbar annimmt. Die restlichen Schauspielleistungen sind mitnichten schlecht, aber eben dank der blöden Figurenzeichnung auch nicht gerade toll. Dumme Charaktere gehören zu solchen Filmen fast obligatorisch mit dazu und in „Slotherhouse“ passt es eigentlich auch ganz gut, doch da man sich ziemlich lange mit diesen Figuren beschäftigt, entsteht eine gewisse Langeweile. Ganz klar ist, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können, aber interessante Personen wurden hier nicht kreiert und wirklich markant will das leider nicht wirken.
 
 
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Wenn es markant wird, dann liegt das wohl eher an dem mehr als ungewöhnlichen Killer. Das Faultier wurde mittels einer recht simplen Puppe dargestellt, was nicht unbedingt sehr realistisch aussieht, aber Pluspunkte für fehlendes CGI erbringt. Sowieso wird „Slotherhouse“ nicht gerade das große Budget zur Verfügung gestanden haben, weshalb die Szenen mit dem Faultier eher weniger spektakulär ausfallen. Leider trifft dies auch auf den Splattergehalt zu, denn davon ist nicht viel vorhanden. Der Bodycount ist zwar doch relativ hoch und es spritzt genügend rote Farbe; explizit wird dies allerdings so gut wie nie, weshalb das Treiben doch arg harmlos ausfällt. Die vorhandenen Effekte sind jedoch brauchbar und solide und das niedrigere Budget wird zumindest aus handwerklicher Sicht ganz gut verborgen. So sind die Schauplätze passend und es ist genügend Bewegung mit im Spiel. Regisseur Matthew Goodhue, der bis jetzt noch nicht viel gedreht hat, macht seine Arbeit nicht schlecht, kann im Gegenzug aber auch keine eigene Handschrift etablieren.
 
 
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Eine ominöse Killerfigur alleine reicht dann eben doch nicht, wobei die Szenen, wenn Alpha zur Tat schreitet, doch noch die spaßigsten sind. Am Anfang können auch die Szenen ohne Mord und Totschlag noch passabel unterhalten, doch das hört dann irgendwann auf. Allgemein ist „Slotherhouse“ mit seinen gut 90 Minuten einfach zu lang ausgefallen, was das nicht enden wollende Finale nochmals unterstreicht. Als Zwischending irgendwo zwischen Kurz- und Langfilm wäre das Ergebnis wohl unterhaltsamer ausgefallen, denn dann hätte man sich das Füllmaterial sparen können. Von echter Langeweile zu sprechen, wäre allerdings auch unfair, denn dafür ist der Film dann doch zu solide geraten. Außerdem ist das Tempo angenehm hoch. Der Gag ist nur eben leider relativ schnell auserzählt und um das zu verbergen, ist das Drehbuch nicht clever genug. Immerhin gibt es noch eine passende Ökobotschaft, nämlich die, dass wilde Tiere nichts im Wohnzimmer zu suchen haben. Wenn Alpha hingegen liebend gerne Selfies von sich macht, wohnt dieser Message eine gewisse Ironie bei. Einer der besseren Gags!
Score und Soundtrack lassen sich übrigens gut anhören.

 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Slotherhouse“ erinnert an eine Mischung aus „Chucky“ und „Gremlins“, ist von seiner Grundidee eines mordenden Faultiers her einmalig, kann daraus dann aber nicht genug machen, um sich langfristig ins Gedächtnis zu brennen. Das Drehbuch besitzt zu wenige Ideen und die Story macht es sich in Sachen Glaubwürdigkeit echt enorm einfach. Immerhin funktioniert das Ganze als seichte Horrorkomödie nicht schlecht, denn es gibt durchaus amüsante Momente. Spannend oder aufregend wird es hingegen nie, weil man das alles auch einfach nicht ernstnehmen kann. Die Darsteller spielen passabel, die Figurenzeichnung ist aber etwas zu schlicht und legt es zu sehr darauf an nervig zu sein. Aus handwerklicher Sicht ist der Film nicht schlecht gemacht und selbst wenn man in einigen Punkten erkennen kann, dass man es mit einem recht günstig produzierten Werk zu tun hat, so besitzt zumindest die Faultierpuppe ihren Charme. Obwohl das Tempo hoch ist, will der Unterhaltungswert leider nie so ganz nachziehen und das Fehlen von Splatter ist schon sehr schade; hätte es sich hier doch optimal angeboten. So bleibt ein netter, kleiner Film mit irrwitziger Grundidee. Gut gemeint, nicht schlecht gemacht, aber zu durchschnittlich, um länger darüber zu reden. Schade eigentlich!
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Zensur

 
 
 
„Slotherhouse“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Slotherhouse; Serbien | USA 2023

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 93 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 15.02.2024

 

Slotherhouse [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Chucky – Die Mörderpuppe (1988)
 
Zombiber (2014)
 
Gremlins – Kleine Monster (1984)
 

Filmkritik: „Halloween 2“ (2009)

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HALLOWEEN 2

(ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 | HALLOWEEN 2009)

Story

 
 
 
Auch Rob Zombie’s Michael Myers darf zurückkehren und versuchen das zu Ende zu bringen, was ihm im ersten Teil nicht gelungen ist.
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Kritik

 
 
 
Rob Zombie’s Halloween“ gehörte zu den bis dato finanziell erfolgreichsten Teilen der Reihe und da verwundert es kaum, dass man Zombie eine Fortsetzung anvertraute. Die Herangehensweise in seinem Remake mag zwar zwiespältig aufgenommen worden sein, aber sie war immerhin eigenständig und bot so eine willkommene Abwechslung innerhalb der langen Reihe. Sein zweiter Teil hat die Fans dann allerdings noch zwiegespaltener hinterlassen. „Halloween 2“ ist ein sehr, sehr seltsames Filmerlebnis, welches optisch brillant ausgefallen ist, auf Story-Ebene aber sogar noch weniger zu erzählen hat, als alle vorherigen Teile.
 
 
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Wie schon beim Vorgänger ist es entscheidend, ob man die Kinofassung oder die längere Variante schaut. Obwohl die Unterschiede im ersten Teil nicht so gravierend waren, bekommt man dieses Mal im Director’s Cut schon eine andere Herangehensweise und ein alternatives Ende geboten, was den Film insgesamt durchaus etwas verändert. Im Grunde genommen geht es aber in beiden Varianten nur darum, dass Laurie erneut vor Michael flüchten muss. Alle haben die Geschehnisse aus dem ersten Teil überlebt, auch Dr. Loomis. Bereits am Anfang treibt Drehbuchautor Rob Zombie selbst einen großen Schabernack mit seinem Publikum. Satte 25 Minuten lässt er verstreichen, bis sich alles nur als Traum herausstellt. Erst danach geht das eigentliche Szenario los. Vielleicht liegt das daran, dass bewusst war, dass es gar nichts mehr zu erzählen gibt? Während der Vorgänger in der zweiten Hälfte schon eine Art Remake des Originals war, entfernt sich Zombie in seiner eigenen Fortsetzung sehr stark von der Vorlage. Das alleine muss nicht schlecht sein, aber sein Drehbuch ist dermaßen belanglos und inhaltslos, dass es schon negativ auffällt.
 
 
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Es gibt quasi nur eine neue Idee und diese wird dann längst nicht jedem Gefallen. Michael hat nun immer wieder Visionen von seiner Mutter und sich selbst als Kind, was eine sehr surreale Note mit ins Spiel bringt. Das ist für diese Reihe eine komplett eigenständige und neue Herangehensweise, die einem jedoch längst nicht schmecken muss. Auf der einen Seite ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig und er hätte neue Facetten offenlegen können, auf der anderen Seite profitiert die Handlung davon allerdings überhaupt nicht. Lediglich die Bildersprache wird dadurch aufregender. Und diese ist sowieso der größte Pluspunkt von „Halloween 2“. Während Zombie die Geschehnisse im ersten Teil fast schon zu bodenständig inszenierte, tobt er sich inszenatorisch nun völlig aus. Seien es die surrealen Szenen oder alleine die Halloween-Party mit Liveband. Es gibt hier viele tolle Bilder zu betrachten. Nahezu alles spielt sich bei Nacht ab, es regnet dauernd und das sorgt für eine herrlich düstere Atmosphäre. Aus handwerklicher Sicht ist das wieder mal stark gemacht und die Inszenierung kann sogar mehr punkten, als die aus dem Vorgänger, nur bringt das nicht besonders viel, wenn es ansonsten keinerlei Substanz gibt.
 
 
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In der längeren Fassung versucht man zwar Laurie Strode mehr Tiefgang zu verleihen, es bleibt jedoch dabei, dass ihre Figur belanglos bleibt. Die restlichen Charaktere sind noch unwichtiger und Sympathien kommen hier gar keine auf. Am schlimmsten trifft es jedoch Dr. Loomis. Was Herrn Zombie dabei geritten hat, diese Figur nun dermaßen als Arschloch darzustellen, weiß wohl nur der Teufel selbst. Die Darsteller können dabei nur einen undankbaren Job annehmen und selbst wenn hier niemand wirklich schlecht spielt, so leidet jede Leistung unter dieser miesen Figurenzeichnung. Malcom McDowell macht so jedenfalls keine Freude mehr, Scout Taylor-Compton müht sich erneut umsonst ab und die kleinen Rollen von Sheri Moon Zombie und Brad Dourif reißen nun auch nichts heraus. Danielle Harris ist unwichtig und nur interessant, weil sie ja bereits früher im vierten und fünften Teil der Reihe mitspielte und ein Schaulaufen von vielen bekannten B-Movie-Stars bleibt nun weitestgehend aus. Dass Daeg Faerch ausgetauscht werden musste, fällt natürlich auf, ist aber nicht weiter schlimm. Und Tyler Mane darf man nun sogar vermehrt ohne Maske sehen.
 
 
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Das liegt allerdings auch mit daran, dass „Halloween 2“ es gar nicht mehr so sehr auf den Killer Michael Myers abgesehen hat. Der verkommt hier eher zur Randfigur. Selbst wenn die Herangehensweise auf eine Art Psychogramm angelegt war, so besitzt sie dafür nicht genügend Tiefe. Dass Michael am Ende kurz spricht und ohne Maske zu sehen ist, darf man finden, wie man will. So oder so kommt dabei jedoch keinerlei typische „Halloween“-Stimmung mehr auf. Etwas Eigenständiges hat Zombie so zwar erschaffen, aber es passt einfach nicht. Der Unterhaltungswert ist leider auch nicht so toll. Besonders die ersten 25 Minuten lassen sich dabei noch als Highlight bezeichnen, denn hier geht es geradlinig und ohne Kompromisse zur Sache. Alles, was danach folgt, selbst das Finale, ist gewöhnungsbedürftig, gefüllt mit gewohnt derben Dialogen und vielen austauschbaren Figuren. Spannend ist daran absolut nichts mehr und trotzdem sorgen gerade die Bilder immer mal wieder für einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Außerdem geht es gewohnt derb zur Sache und der Soundtrack wurde selbstverständlich sehr gut ausgewählt.
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Halloween 2“ von 2009 macht es dem Zuschauer nicht einfach. Das Drehbuch versagt auf fast ganzer Ebene. So gut manche Ansätze auch sein mögen, sie funktionieren im Endeffekt nicht. Außerdem ist die Handlung mehr als nur dünn. Die Figurenzeichnung macht es sich auf diesem Niveau bequem und deshalb können die Darsteller trotz solider Leistungen auch nicht überzeugen. Das besitzt nach einem richtig starken Start viel Füllmaterial und zu viele belanglose Szenen. Spannung sucht man ebenfalls vergebens. So bleibt am Ende ein wirklich hübsch bebilderter Horrorstreifen, der von der Inszenierung her absolut zu überzeugen vermag und nebenbei viel brachiale Gewalt zu bieten hat. Davon alleine entsteht nur leider noch kein guter Film. Das ist zwar schade, aber Zombie ist es hier nicht mehr gelungen, ansprechend mit der Figur von Michael Myers umzugehen, weshalb man nicht böse darum sein muss, dass danach ein Neustart folgte. Alles in einem noch knapp sehenswert!
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Zensur

 
 
 
„Rob Zombie’s Halloween 2“ hatte es – wie sein Vorgänger – ebenso nicht leicht in Deutschland. Die Kinofassung wurde hierzulande erst gar nicht in deutscher Sprache veröffentlicht und von der FSK geprüft. Diese lief in Deutschland nur auf einigen Festivals mit Untertiteln. Vielmehr lag der Fokus bei der deutschsprachigen Fassung auf den längeren Director’s Cut. Dieser unterscheidet sich gegenüber der Kinofassung hauptsächlich darin, dass die Figur der Laurie Strode im Director’s Cut deutlich labiler dargestellt wird. Zudem besitzt der Director’s Cut ein anderes Ende. Im Gegensatz zur Kinofassung, überlebt Laurie Strode darin nicht und stirbt am Ende. Da die Kinofassung hierzulande nicht von der FSK geprüft wurde, ist diese gleichzeitig indiziert. Vom längeren Director’s Cut gibt es hingegegn mehrere deutsche Schnittfassungen. So kann man den Film in Deutschland nur in geschnittener Form (von Tiberius Film) kaufen. Die Verleihfassung trägt eine Prüfplakette der SPIO/JK, mit der Kennzeichnung „keine schwere Jugendgefährdung“. Diese ist um eine Minute gekürzt und indiziert. Weiterhin existiert eine „Kaufhausfassung“, die die Freigabe der FSK (keine Jugendfreigabe) trägt. In dieser Fassung fehlen 3 Minuten Filmmaterial. Wer den Director’s Cut ungeschnitten in deutscher Sprache sein Eigen nennen möchte, muss sich die ungeprüfte Auflage aus dem deutschsprachigen Ausland (Österreich) zulegen. Dort wurde die Uncut-Fassung von Nameless Media, EYK Media und Illusion Unlimited veröffentlicht. Zudem kann man nur im deutschsprachigen Ausland ebenso die Kinofassung in Deutsch erwerben. Fast alle dort veröffentlichten Releases des Director’s Cut beinhalten auch die Kinofassung.
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Senator Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittener Director’s Cut & Kinofassung – auf 3000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween 2; USA 2009

Genre: Horror, Thriller, Action, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: Kinofassung: 110 Minuten (uncut) | Director’s Cut: 119 Minuten (uncut) | Director’s Cut: 116 Minuten (cut)

FSK: keine Jugendfreigabe (geschnittene Fassung) | Spio-JK (geschnittene Fassung) | ungeprüft (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Audiokommentar mit Rob Zombie, Trailer, Trailershow, Outtakes, Making-of

Release-Termin: KeepCase (Cut-Erstauflage): 08.10.2010 | KeepCase (Cut-Zweitauflage): 14.01.2016 | KeepCase (Cut-Dittauflage): 17.03.2017 | KeepCase (Uncut-Auflage):

Release-Termin: KeepCase (Kinofassung): 24.09.2009 | KeepCase (Unrated Director’s Cut): 11.10.2013 | Mediabook mit beiden Fassungen: 25.03.2022

 

Rob Zombie’s Halloween 2 – Director’s Cut [Blu-ray im KeepCase – Erstauflage] geschnitten auf AMAZON bestellen

Rob Zombie’s Halloween 2 – Director’s Cut [Blu-ray im KeepCase – Zweitauflage] geschnitten auf AMAZON bestellen

Rob Zombie’s Halloween 2 – Director’s Cut [Blu-ray im KeepCase – Drittauflage] geschnitten auf AMAZON bestellen

Rob Zombie’s Halloween 2 – Director’s Cut + Kinofassung [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Tiberius Film | Nameless Media | EYK Media | Illusion Unlimited)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 

Filmkritik: „The Goldsmith“ (2022)

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THE GOLDSMITH

(L’ORAFO)

Story

 
 
 
Bei einem älteren Ehepaar wird eingebrochen, doch eigentlich sind die Diebe hier die Opfer, denn die können nicht ahnen, was für ein Spiel gespielt wird.
 
 
 


 
 
 

THE GOLDSMITH – Kritik

 
 
 
Die umgekehrte Variante des Home-Invasion-Thrillers, also die, in der eigentlich die Bösen zu den Opfern werden, ist in den letzten Jahren dank Filmen wie „Don’t Breathe“ relativ beliebt geworden, aber trotzdem gibt es nicht viele dieser Vertreter. Oftmals wird auch erst noch ein Geheimnis darum gemacht, doch „The Goldsmith“ aus Italien kommt da schneller auf den Punkt. Ob er damit auch schnell sein Pulver verschossen hat, könnt ihr im weiteren Verlauf des Textes lesen.
 
 
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Drei Kleinkriminelle haben einen heißen Tipp erhalten: Bei einem Goldschmied, der mit seiner Frau alleine in einem abgelegenen Haus lebt, soll es viel zu holen geben. Also ist die Sache schnell geplant und ehe man sich versieht, ist das alte Ehepaar gefesselt. Doch anstatt den großen Fund zu machen, sind die Verbrecher bald in einem Raum eingesperrt. Scheinbar hat das Ehepaar nur auf sie gewartet und so darf ein Psychospiel beginnen. So haben sich die Gauner das sicher nicht vorgestellt. Bis die Fronten geklärt sind, vergeht keine halbe Stunde, aber dass das alte Ehepaar hier nicht zum Opfer wird, soll auch gar keinen Twist darstellen. Viel eher stellt sich dann ja sowieso die Frage, was es mit den alten Leuten auf sich hat und weshalb sie das Ganze machen. Die Story nimmt im weiteren Verlauf immer seltsamere Züge an, die man entweder gut oder doof finden kann. So richtig logisch will das alles nicht wirken und leider wirkt es auch recht konstruiert. Trotzdem muss man sagen, dass das Drehbuch dem Zuschauer später immerhin noch Abwechslung zu bieten hat.
 
 
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Während „The Goldsmith“ wie ein reiner Krimi beginnt, entwickelt er sich im mittleren Teil zu einem kleinen Kammerspiel mit psychischer Komponente. Doch dabei bleibt es nicht, denn im letzten Drittel gesellt sich plötzlich Horror mit hinzu und auch Freunde des Torture-Porns kommen hier noch auf ihre Kosten. Die Mischung ist also relativ abenteuerlich, aber auch eigenständig und die Atmosphäre besitzt deshalb das gewisse Etwas. Es geht zwar nicht komplett humorlos zur Sache, doch insgesamt ist der Ton düster und ernst. Hinterher wird es auch noch etwas fies. Über die Inszenierung kann man insgesamt ebenfalls nicht klagen. Regisseur Vincenzo Ricchiuto gab hiermit sein Filmdebüt, hat seine Hausaufgaben aber scheinbar gemacht und liefert eine routinierte, saubere Arbeit ab. Das Haus funktioniert als Schauplatz, es gibt genügend Kulissenwechsel und die Kamera hat das Szenario ordentlich eingefangen. Zwar kann man das nichts Besonderes nennen, doch eine solide Arbeit liegt hier definitiv vor.
 
 
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Obwohl die Darstellerleistungen allesamt in Ordnung sind, macht es einem die Figurenzeichnung nicht unbedingt leicht. Es gibt zwei Wege solche Filme zu gestalten: Entweder die Kriminellen sollen dem Zuschauer sympathisch sein oder eben nicht. Wenn man sich für den zweiten Weg entscheidet, wird es schwierig mit der Identifikationsfigur. Eine solche ist jedoch ratsam, wenn es spannend werden soll. Bei „The Goldsmith“ fällt es reichlich schwer einen Draht zu den Bösewichten aufzubauen, weil sie sich einfach zu mies verhalten. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass die Charaktere kaum tiefer durchleuchtet werden. Es gibt zwar immer wieder mal kurze Rückblicke über die Vergangenheit der Figuren, aber das macht sie leider kaum tiefsinniger. Auf der anderen Seite haben wir dann die vermeintlichen Opfer, die hier ebenfalls nicht als wirklich „gut“ bezeichnet werden können. Und leider bleibt es auch hier bei belanglosen Andeutungen einer Tiefe. Somit fehlt es komplett an Bezugspersonen und das macht den Film schlechter, als er sein müsste.
 
 
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Darunter leidet auch der Unterhaltungswert, welcher insgesamt aber dennoch okay ist. Das liegt eben an der abwechslungsreichen Darreichung. Selbst wenn es am Anfang keine Überraschungen gibt und die große Auflösung ebenfalls vorhersehbar ist, so überrascht der plötzliche Umschwung zum derberen Horrorfilm schon. Auf Glaubwürdigkeit sollte man da zwar nicht mehr achten, aber die Mischung ist schon einigermaßen skurril. Während vielen Filmen zum Ende hin die Luft ausgeht, bekommt „The Goldsmith“ gerade hier noch die Kurve. Von Spannung fehlt leider jegliche Spur und das Tempo ist oftmals eher gering und trotzdem vergehen die 90 Minuten Laufzeit ohne zu große Längen. Außerdem wird es im Finale ja noch etwas gewalttätiger. Von Splatter lässt sich zwar kaum sprechen, gänzlich harmlos geht es da aber auch nicht zur Sache und die paar Szenen sind schon relativ deftig geraten. Die Effekte sehen zudem passabel aus. Der Score ist nichts Besonderes, klingt aber solide.
 
 


 
 
 

THE GOLDSMITH – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„The Goldsmith“ ist ein eigenartiger Film, der besonders durch seine wilde Mischung aus Psychothriller, Kammerspiel und Torture-Porn auffällt, der ansonsten aber auch nicht besonders viel zu bieten hat. Die unglaubwürdige Story schlägt zumindest selbst am Ende noch einen Haken, ist ansonsten aber nicht gerade gut geschrieben. Besonders bemerkt man dies bei der schlechten Figurenzeichnung, die lieb- und belanglos wirkt. Außerdem war es eine schlechte Entscheidung, dem Zuschauer keine Identifikationsfigur zu geben. Handwerklich ist das Ganze solide gemacht und die Darsteller gehen ebenfalls in Ordnung. Außerdem wird es zum Ende hin noch etwas brutaler. Selbst wenn das über den Durchschnitt aufgrund der Mängel nicht hinauskommt, kann man sich „The Goldsmith“ dennoch anschauen, denn er bietet zwar keine Spannung, aber dennoch kurzweilige Unterhaltung. Für den größeren Wurf hapert es aber an zu vielen Stellen!
 
 
 


 
 
 

THE GOLDSMITH – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Goldsmith“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE GOLDSMITH – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: L’orafo; Italien 2022

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Italienisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 84 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 13.10.2023

 

The Goldsmith [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE GOLDSMITH – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Don’t Breathe (2016)
 
The Owners (2020)
 
Mike Mendez‘ Killers (1996)
 

Filmkritik: „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ (2022)

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WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – SCARS

(WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2)

Story

 
 
 
Das argentinische „Texas Chainsaw Massacre“ ist zurück und erneut dürfen die Einwohner von Epecuén ein paar ahnungslose Leute massakrieren.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Kritik

 
 
 
What The Waters Left Behind“ machte wohl am ehesten als argentinische Antwort auf „Texas Chainsaw Massacre“ auf sich aufmerksam. Der Film war nicht schlecht gemacht, besaß aber auch kaum eine eigene Handschrift und orientierte sich etwas zu sehr an seinen Vorbildern. Gerade da es die Backwoodslasher wie Sand am Meer gibt, ist das eigentlich zu wenig. Immerhin konnte die andere Kulisse noch für ein paar Schauwerte sorgen, aber auf eine Fortsetzung hat wohl sicher trotzdem kaum jemand gewartet. Nun ist sie mit „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ aber da und eigentlich wird abermals nur das viel zu bekannte Szenario wiederholt. Dies geschieht jedoch zumindest relativ stilsicher.
 
 
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Die Handlung spielt erneut in der Stadt Epecuén, die in den 80ern überflutet und unbewohnbar wurde. Erst knapp drei Jahrzehnte später gab das Wasser die einstige Stadt wieder frei. Eine Band, die gerade auf Tour ist, kommt mehr oder weniger zufällig an dieser ehemaligen Stadt vorbei. Dummerweise hat wohl niemand von ihnen den ersten Teil gesehen, denn sonst hätten die Bandmitglieder gewusst, dass die Stadt noch immer bewohnt wird. Und zwar von Kannibalen, die ihre Beute gerne quält. So beginnt mal wieder ein Kampf ums Überleben, bei dem gefoltert und vergewaltigt wird. Das übliche Backwood-Slasher-Programm halt. Handlungstechnisch ist das gewohnt mager, aber das sollte Fans des Subgenres sowieso schon bewusst sein. Mit einer echten Fortsetzung hat man es auch nicht zu tun. Lediglich der Schauplatz und die Prämisse sind gleichgeblieben, ansonsten ist das hier ein gänzlich eigenständiger Film. Die gute Idee des tragischen Schauplatzes kann sich „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ nicht mehr zuschreiben, also bleibt nicht viel. Vielleicht noch eine kleine politische Anspielung, die jetzt aber auch nicht unbedingt für viel Anspruch sorgt. So bleibt eine sehr generische, absolut vorhersehbare Handlung, die alleine nicht viel bewirken kann, jedoch wenigstens in der Umsetzung nicht komplett versagt.
 
 
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Während den Vorgänger noch Luciano und Nicolás Onetti gemeinsam drehten, übernahm letzterer dies in „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ alleine. Erfahrung konnte der gute Mann schon einige sammeln und dass man aus Argentinien mittlerweile auch mal solide Genrekost erwarten darf, hat sich in den letzten Jahren ab und zu gezeigt. Aus handwerklicher Sicht kann man „Scars“ auch keine großen Vorwürfe machen. Die Optik ist gut und die Inszenierung erfüllt ihren Zweck. Schade ist allerdings, dass man viel weniger von Epecuén zu sehen bekommt, als im Vorgänger. Wenn man schon am Originalschauplatz dreht, der sich für einen Horrorfilm nun auch wirklich bestens eignet, dann hätte man davon auch mehr zeigen dürfen. Ein Großteil spielt sich jedoch drinnen ab und dort geschieht dann das übliche, menschenverachtende Treiben, welches routiniert, aber auch wenig packend heruntergespult wird.
 
 
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Dass es nicht wirklich spannend werden möchte, liegt auch mal wieder an der Figurenzeichnung. Einen kleinen Pluspunkt hat „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ gegenüber seinem Vorgänger: Die Charaktere sind minimal sympathischer und haben eine bessere, deutsche Synchronisation erhalten. Austauschbar bleiben sie aber dennoch. Statt ein Filmteam, ist es dieses Mal eine Band. Das sorgt immerhin dafür, dass man einen ganz coolen Liveauftritt von dieser sieht. Ist man dem Metal nicht abgeneigt, ist das musikalisch doch ordentlich. Wen es dann hinterher trifft, ist einem aber relativ egal. Die Figuren sind einfach zu nichtssagend, als dass sie einem am Herzen liegen könnten. Zwar hält sich dämliches Verhalten zum Glück einigermaßen in Grenzen und auch die Kannibalen wurden ganz ordentlich dargestellt, aber bei der Flut an solchen Filmen reicht das einfach nicht aus um herauszustechen. Die darstellerischen Leistungen sind insgesamt einigermaßen brauchbar.
 
 
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Dass man nicht den höchsten Unterhaltungswert erwarten sollte, liest man vielleicht schon deutlich heraus. „Scars“ kommt zumindest etwas schneller auf den Punkt. Während der Vorgänger erst in der letzten halben Stunde zur Sache kam, geht es hier nach einer halben Stunde Einleitung bereits los. Das ist zwar nicht spannend, aber wer sadistische Szenen sehen möchte, bekommt davon einige geboten. So vergeht die Laufzeit von 85 Minuten wenigstens ohne größere Längen, aber eben auch nicht komplett kurzweilig. Dafür ist „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ dann im Endeffekt nämlich auch trotzdem zu harmlos. Schon der Vorgänger bot kein großes Schlachtfest und daran hat sich wenig geändert. Ein paar Splatterszenen sind nicht ohne und die menschenverachtende Herangehensweise sorgt natürlich sowieso für eine Freigabe ab 18 Jahren, aber man ist heute deutlich derberes Material gewohnt. Leider will sich von der Gewalt nichts so richtig einprägen. Die Effekte sind hingegen ganz solide ausgefallen.
 
 
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WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Kennt man einen, kennt man alle. „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ macht einfach das, was sein Vorgänger gemacht hat und davor auch schon etliche andere Kopien gemacht haben. Da muss man sich schon sehr großen Fan des Subgenres nennen, um dem etwas abgewinnen zu können. Schlecht gemacht ist das mitnichten. Der originelle Schauplatz, den man leider zu wenig zu sehen bekommt, ist gut, die handwerkliche Arbeit ebenfalls und die Inszenierung weiß, was sie will. Atmosphäre entsteht allerdings zu wenig und der Terror-Aspekt lässt einen kalt, weil die Figurenzeichnung dafür zu belanglos ist. Nicht mal die Splatterszenen hinterlassen einen Eindruck, weil sie zu beliebig sind. Harmlos ist das auf keinen Fall, aber eben wenig einprägsam. So richtig langweilig ist das zum Glück nicht, spannend oder unterhaltsam eigentlich aber auch nie. Beide Teile besitzen so ihre kleinen Vorzüge, weshalb auch beide ungefähr gleich gut sind. Belanglos bleiben sie jedoch ebenfalls beide und nur wer nie genug bekommen kann vom Backwoodslasher, wird hier noch seine Freude haben können!
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren. Die deftigen Schauwerte halten sich leider in Grenzen.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: What the Waters Left Behind – Scars; Argentinien 2022

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 85 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 20.10.2023

 

What The Waters Left Behind 2 – Scars [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Drifter (2016)
 
What The Waters Left Behind (2017)
 
Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre (2003)
 
The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen (2005)
 
Wolf Creek (2005)
 

Filmkritik: „Halloween 3“ (1982)

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HALLOWEEN 3

(HALLOWEEN 3 | HALLOWEEN – DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG | HALLOWEEN 3 – SEASON OF THE WITCH)

Story

 
 
 
Ein weiterer Teil der populären „Halloween“-Reihe, aber ohne Michael Myers. Was ist da los? Vielleicht die dümmste Idee der Kinogeschichte?
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 3 – Kritik

 
 
 
Halloween 2 – Das Grauen kehrt zurück“ blieb hinter den Erwartungen zurück. Vielleicht waren drei Jahre einfach etwas zu viel, um direkt an den Erfolg anzuknüpfen. So oder so war der Film aber trotzdem eigentlich auf das Ende von Michael Myers ausgelegt. Nur spielte er eben doch noch genug ein, um eine weitere Fortsetzung zu drehen. Immerhin waren Horrorfilme schon immer relativ günstig produzierbar. John Carpenter hatte die Idee, dass es ab jetzt jedes Jahr zu Halloween einen neuen Teil der Reihe geben soll, aber immer mit anderer Geschichte und nicht mehr mit Michael Myers. So reizvoll die Grundidee auch sein mag, die Fans wollten natürlich den maskierten Killer sehen und fühlten sich von „Halloween 3“ verarscht, weshalb der Film erneut weniger einspielte, als sein Vorgänger. Was das für Folgen hatte, weiß man heute natürlich, denn Myers durfte dann hinterher zurückkehren. Aber was ist denn nun eigentlich mit „Halloween 3“? Hat er seinen schlechten Ruf verdient? Wenn man heutzutage weiß, was hier auf einen zukommt, bekommt man eigentlich einen ganz soliden Horrorfilm geboten, der mittlerweile auch keinen solch schlechten Ruf mehr innehat, der aber leider auch alles andere als kurzweilig erscheint.
 
 
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Eine Woche vor Halloween ereignen sich in einer Kleinstadt merkwürdige Geschehnisse, bei der auch jemand ums Leben kommt. Seltsam ist, dass der alte Mann, bevor er ins Krankenhaus kam, warnte, dass „sie kommen“ und er sterben werde. Eine Stunde später ist er dann tot. Dr. Dan Challis bekommt das alles mit und findet es sehr merkwürdig. Die Tochter des Verstorbenen wendet sich an den Doktor und so beginnen sie gemeinsam zu recherchieren. Dabei finden sie heraus, dass ein Spielzeughersteller an Halloween schreckliche Pläne hat. Die Grundidee der Handlung ist eigentlich gar nicht schlecht und besitzt Potenzial, welches nur leider für einen Langfilm in dieser Form nicht ausgereicht hat. Die wenigen Einfälle sind hier einfach zu wenig, um den Zuschauer länger bei der Stange zu halten. Das Drehbuch hätte da ruhig mehr Tempo vertragen können, denn viele Geschehnisse dümpeln sehr vor sich her. Trotzdem weiß die Geschichte irgendwie zu gefallen; sie hätte sich nur eben deutlich besser in einem Kurzfilm gemacht.
 
 
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Tommy Lee Wallace schrieb das Drehbuch selbst und durfte nun auch Regie führen. Er war zuvor bei „Halloween – Die Nacht des Grauens“ Editor und auf ihn geht auch die berühmte Maske von Myers zurück. Wallace hat in seinem Leben einige klassische Horrorfilme gedreht und versteht etwas von seinem Handwerk. Die Inszenierung von „Halloween 3“ kann sich insgesamt auch sehen lassen. Der Film setzt wieder verstärkt auf Suspense und baut manche Szenen gekonnt auf, lässt sich für andere hingegen aber auch viel zu viel Zeit. So schön manche Momente auch geraten sind und so gut die Schauplätze hier auch funktionieren, es hätte in der Inszenierung mehr Tempo gebraucht. Dabei ist die Atmosphäre in ihren Grundzügen sogar passend bei der langsamen Herangehensweise. Der Film wirkt zuweilen fast mehr wie ein Horrorthriller und ist insgesamt doch reichlich düster. Wenn es sogar Kindern an den Kragen geht, ist das für die damalige Zeit alles andere als harmlos. Durch den blöden TV-Spot ist auch Halloween stets präsent genug. Hier darf sich Michael dann tatsächlich mal blicken lassen, aber nur weil eine Szene vom Original läuft.
 
 
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All die gute Atmosphäre und das handwerkliche Potenzial bringen dem Unterhaltungswert halt leider nur wenig, wenn zu wenig los ist. „Halloween 3“ zieht sich zuweilen wie Kaugummi in die Länge und ist unnötig zäh geraten. Man merkt, dass hier bis auf die Grundidee nichts zum Erzählen vorhanden war. So wirken alleine die Figuren arg künstlich. Niemand wirkt hier echt und das Ganze kommt einem unangenehm konstruiert vor. Ein Profil erhält niemand; alle sind einfach nur da und warum sie das überhaupt sind, wusste wohl nicht mal der Drehbuchautor selbst. Da können auch die eigentlich soliden Darsteller nicht viel reißen. Mit Tom Atkins konnte man in solchen Filmen nie etwas verkehrt machen. Er liefert (mit der deutschen Synchronstimme von Alf!) gewohnt ab und Dan O’Herlihy gibt einen souveränen Bösewicht ab. Das bringt nur alles wenig, weil selbst eine schablonenhafte Figurenzeichnung mehr Leben in sich tragen würde, als es diese künstlichen Charaktere tun.
 
 
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Den ruhigen Einstieg kann man sich dabei noch gefallen lassen, wobei er ungünstig gestaltet wurde und allgemein wartet man mit Erklärungen teilweise zu lange. Eine andere Herangehensweise hätte für mehr Spannung sorgen können. In wenigen Momenten blitzt davon mal etwas auf, doch sobald die Geschichte mal etwas an Fahrt aufnimmt, wird sie auch schon wieder durch ihre Langsamkeit gebremst. Im weiteren Verlauf gibt es durchaus Szenen, die etwas vom Potenzial ausschöpfen können, nur sind sie eben immer wieder schnell vorbei. Das hat zur Folge, dass sich die Laufzeit von knapp 100 Minuten sehr lang anfühlt. Da hilft auch ein böses, offenes Ende nichts. Effekte übrigens ebenfalls nicht, wobei es davon schon ein paar zu sehen gibt. Zwei, drei Szenen sind überraschend derb und grafischer, als man hätte erwarten dürfen, aber alles in einem bleibt auch „Halloween 3“ wieder recht harmlose Kost. Die Effekte können sich dafür sehen lassen und wer sich vor Insekten und Schlangen ekelt, bekommt eine kleine Dosis Ekel geboten.
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 3 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Sieht man mal von der saublöden Prämisse ab, dass Michael Myers nicht Teil eines „Halloween“-Filmes ist, besitzt die Grundidee jedes Jahr eine neue Geschichte zu präsentieren, eigentlich tatsächlich Potenzial. So wie auch „Halloween 3“ es tut. Es sollte wohl aber nun mal nicht sein, denn die Fans wollten verständlicherweise Myers sehen und dieser Film hat es den Leuten damals sicher nicht schwer gemacht, ihn zu hassen. Dabei ist die Idee der Handlung gar nicht schlecht, es gibt ein paar herrlich altmodische Horrorszenen zu betrachten, die Darsteller sind gut und allgemein besitzt der Film das gewisse Etwas. Leider besitzt er aber auch reichlich viel Langeweile, ist unnötig zäh und langsam gestaltet, will nie Tempo aufkommen lassen und hat für diese Herangehensweise einfach nicht genügend Einfälle parat. Außerdem könnte die Figurenzeichnung künstlicher gar nicht sein. Es bleibt ein Werk, welches Geschmacksache darstellt und sich von seinem miesen Ruf rehabilitieren konnte, im Endeffekt aber trotzdem nur durchschnittliche Horrorkost bietet, bei der wirklich mehr drin gewesen wäre. Und nun zurück zu dir Myers!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 3 – Zensur

 
 
 
„Halloween 3“ stand 25 Jahre lang auf dem Index und war in Deutschland indiziert. 2012 wurde der Streifen vom Index gestrichen. Im Jahr 2014 legte der Anbieter NSM Records den dritten Teil der Halloween-Reihe der FSK vor und lies den Film neu prüfen. Diese gab „Halloween 3“ ungeschnitten ab 16 Jahren frei.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 3 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween III: Season of the Witch; USA 1982

Genre: Horror, Krimi, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @24 Hz

Laufzeit: 98 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar mit Regisseur Tommy Lee Wallace, Audiokommentar mit Darsteller Tom Atkins, Stand Alone: The Making of Halloween III: Season Of The Witch, Horror’s Hallowed Grounds: Revisting The Original Shooting Locations, Still Gallery, TV Spots, Trailer Halloween 3-6

Release-Termin: Erstauflage KeepCase: 02.10.2014 | Zweitauflage KeepCase: 14.10.2016

 

Halloween 3 [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

HALLOWEEN 3 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM Records)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 4: The Return of Michael Myers (1988)
 
Die Rache des Michael Myers – Halloween 5 (1989)
 
Halloween – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

Filmkritik: „Halloween – Die Nacht des Grauens“ (1978)

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HALLOWEEN – DIE NACHT DES GRAUENS

(JOHN CARPENTER’S HALLOWEEN)

Story

 
 
 
Wieder mal steht Halloween bevor – Der beste Zeitpunkt um sich mal wieder mit der Filmographie von Michael Myers auseinanderzusetzen, welche 1978 ihren legendären Start erfuhr.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN – Kritik

 
 
 
Wie so manch ein Regiekollege ist auch John Carpenter für ein paar Klassiker im Horrorbereich zuständig. Jedoch hat wohl kein Film des Regisseurs einen größeren Einfluss auf das Horrorgenre gehabt, als „Halloween – Die Nacht des Grauens“. Den Slasher hat Carpenter damit zwar nicht erfunden, er machte ihn mitsamt all seiner Regeln hiermit aber dermaßen populär, dass man ihn schon fast als den Erfinder ansehen möchte. Was folgte, sollten Horrorfans wissen. Populäre Reihen wie „Freitag der 13.“ oder „Nightmare on Elm Street“, wie auch zahlreiche für sich stehende Slasher, wären ohne „Halloween – Die Nacht des Grauens“ wahrscheinlich nie entstanden. Die Reihe selbst bringt es bis heute auf sage und schreibe 13 Teile und ob oder wann damit mal Schluss ist, steht noch in den Sternen. Nun fällt es anno 2023 jedoch sehr schwer den ersten Teil dieser legendären Reihe noch mit objektiven Augen zu sehen, denn so groß der Einfluss auch war, so stark haben sich doch die Sehgewohnheiten verändert. Und wenn man die rosarote Brille einmal beiseite legt, dann ist „Halloween“ ein ziemlich langweiliger Film. Jedenfalls aus heutiger Sicht.
 
 
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Zur Story, die Carpenter gemeinsam mit Debra Hill schrieb, lässt sich auch gar nicht viel sagen. Als sechsjähriger Junge tötet Michael seine ältere Schwester. Daraufhin wird er eingewiesen. Ein gewisser Dr. Loomis hat das personifizierte Böse in Michael erkannt, aber man will ihm keinen Glauben schenken. Es dauert 15 Jahre, bis es kommen soll, wie es kommen musste. Michael bricht aus und er hat es auf Laurie Strode abgesehen. Warum, sollte man erst im zweiten Teil erfahren. Damit haben wir das typische „Teenagerin muss sich gegen übermächtigen Killer wehren“ Szenario vor uns, welches zum Entstehungszeitpunkt natürlich noch relativ originell war und die Regeln für den Slasher zu großen Teilen selbst aufgestellt hat. Die Idee mit Michael Myers (alleine der Name zerfließt einem auf der Zunge) war gut, denn Motive sind nicht erkennbar und man hat scheinbar wirklich das reine Böse vor sich. Mehr gibt die Handlung aber auch nicht her. Und für 100 Minuten Laufzeit (länger als die Kinoversion damals) ist das doch relativ mager. Da gibt es keine Wendungen, keine tiefere Dramaturgie und vor allen Dingen keine Logik. Man muss bei einem Slasher nicht streng sein, aber abgesehen von seiner simplen, jedoch guten Grundidee besitzt „Halloween“ zu wenig Einfälle.
 
 
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Und vor allen Dingen ist er von vorne bis hinten viel zu belanglos. Das fängt schon bei den Charakteren an, mit denen man überhaupt nicht warm wird. Selbst wenn Laurie ganz nett wirken mag, bleibt ihre Figur ansonsten völlig ohne Aussage. Die damals noch unbekannte Jamie Lee Curtis mauserte sich dank dieser Rolle zwar zur Scream-Queen, kann schauspielerisch aber auch nicht wirklich etwas bewegen. Von den restlichen Charakteren braucht man gar nicht erst anfangen. Wer denkt, dass gerade heutige Filme das Problem haben, dass sie keine einprägsamen Figuren erschaffen können, der kann hier definitiv noch etwas lernen. Wirklich gut ist eigentlich nur der Charakter von Dr. Loomis, der hier aber noch zu wenig vorkommt. Donald Pleasence bringt dann auch noch etwas schauspielerische Klasse mit. Ansonsten ist die einprägsamste Figur natürlich Michael Myers selbst. Seine Maske, so einfach sie auch gestaltet sein mag, hat sich in die Popkultur gefressen und ist aus dem Horrorbereich nicht mehr wegzudenken.
 
 
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Nun verkommt Myers im ersten Teil aber fast noch zur Randfigur. Sein Schicksal wird am Anfang kurz beleuchtet, dann ist er erstmal nicht mehr zu sehen. Und das bleibt eine ganze Weile so. Stattdessen sieht man viele belanglose Szenen, die weder die Figurenzeichnung vertiefen, noch sonst irgendwie für Unterhaltung sorgen. Nach einem gelungenen Auftakt wird „Halloween – Die Nacht des Grauens“ schon bald ziemlich langweilig und das bleibt er auch. Zwar bemerkt man die Bemühung um Spannung in Richtung Suspense, doch das gelingt dem Werk, zumindest aus heutiger Sicht, kaum. So ist selbst das Finale recht unspektakulär, wobei das offene Ende natürlich zum echten Markenzeichen wurde. Allgemein ist hier nicht viel los. Es gibt einen sehr geringen Bodycount und nahezu kein Blut zu sehen. Das ist wirklich sehr harmlos ausgefallen, selbst für die damalige Zeit. An Schauwerten, abgesehen von der tollen Maske, mangelt es also.
 
 
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Leider auch bei den Schauplätzen. Sieht man mal von ein paar Kürbissen ab, bekommt man von einer Halloween-Stimmung nicht viel mit. Nicht mal die schöne Kleinstadt-Atmosphäre mag so richtig durchscheinen. Im Zusammenspiel mit dem absolut perfekten Score von Carpenter selbst, kommt zwar immer mal wieder ein bisschen angenehme Grusel-Stimmung auf, aber viel mehr ist da nicht abzuholen. Dabei versagt die Inszenierung von Carpenter auf keinen Fall. Er hat hier viele Stil-Elemente, die danach zur Pflicht vom Slasher wurden, etabliert und handwerklich ist das auf jeden Fall sauber gemacht. Es gibt nur aus heutiger Sicht auch immer wieder Momente, die eher unfreiwillig komisch wirken und ihren Zweck verfehlen. Betrachtet man Carpenter’s „The Fog“, der nur zwei Jahre später entstand, so wirkt dieser jedenfalls deutlich weniger angestaubt. Betrachtet man das niedrige Budget, kann man aber dennoch von einer handwerklich sehr guten Arbeit sprechen, die ihren Kult-Status verdient hat, selbst wenn einen das Ergebnis heute definitiv nicht mehr vom Hocker hauen kann.
 
 
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HALLOWEEN – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Halloween – Die Nacht des Grauens“ war der Start zu einer der langlebigsten Horrorreihen überhaupt. Mit Michael Myers wurde eine Slasher-Ikone erschaffen, mit der Titelmelodie hat Carpenter Musik für die Ewigkeit erschaffen und für Jamie Lee Curtis war dies der Start in eine Karriere, die bis heute anhält. Davon abgesehen, besitzt der Film aber nicht viel, was ihn heute noch erinnerungswürdig machen würde. Die simple Handlung ist okay, aber wirklich etwas mager und die Figurenzeichnung ist schrecklich belanglos. Insgesamt scheitert es am Unterhaltungswert, denn „Halloween“ besitzt viel Leerlauf, wenig Spannung und auch gar nicht mal so viel Atmosphäre. Das ist eher ein düsterer Thriller, der aber eben die vielen Elemente des Slashers definiert hat. Die Darsteller bleiben, bis auf Pleasence, nicht in Erinnerung, blutig wird es nicht und die Atmosphäre vermag auch nicht zu begeistern. Es ist zwar ironisch, aber der Start in eine der populärsten Horrorreihen aller Zeiten ist aus heutiger Sicht sogar einer der schwächsten Teile der Reihe!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN – Zensur

 
 
 
„Halloween – Die Nacht des Grauens“ hat kaum blutige Schauwerte zu bieten. Der Streifen war bei seiner deutschen Kino-Erstaufführung im Jahr 1979 noch frei ab 18 Jahren. Mittlerweile wurde der Streifen neu geprüft und ist in seiner ungeschnittenen Fassung bereits für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Concorde Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Concorde Home Entertainment (4K-UHD + Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: John Carpenter’s Halloween; USA 1978

Genre: Horror, Krimi, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 7.1, Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Erstmals inkl. den ursprünglichen Mono-Tonformaten, 12-seitiges Booklet, Audiokommentar von Regisseur & Drehbuchautor John Carpenter, Jamie Lee Curtis & Debra Hill (Co-Drehbuchautorin), An den Original-Schauplätzen: 25 Jahre später, Die „Heiligen Stätten“ des Horrorgenres, Footage TV-Produktion, Interviews, TV-Spots, Kino-Trailer

Release-Termin: 28.02.2019

 

Halloween – Die Nacht des Grauens [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Halloween – Die Nacht des Grauens [4K-UHD + Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

HALLOWEEN – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Concorde Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween III – Die Nacht der Entscheidung (1982)
 
Halloween 4: The Return of Michael Myers (1988)
 
Die Rache des Michael Myers – Halloween 5 (1989)
 
Halloween – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

Filmkritik: „Kids vs. Aliens“ (2022)

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KIDS VS. ALIENS

Story

 
 
 
Bei „Kids vs. Aliens“ ist der Name Programm, denn hier müssen Kinder den Kampf mit nicht friedlich gesinnten Außerirdischen auf sich nehmen.
 
 
 


 
 
 

KIDS VS. ALIENS – Kritik

 
 
 
Das Retro-Programm geht in die nächste Runde. Dieses Mal hört es auf den Namen „Kids vs. Aliens“. Die Zutaten könnten überschaubarer kaum sein, werden aber besonders Fans von „Stranger Things“ ansprechen. Mit Jason Eisener gibt es dazu einen vielversprechenden Regisseur, der sich für seinen zweiten Langfilm allerdings reichlich Zeit gelassen hat. 2011 bewies Eisener mit „Hobo with a Shotgun“ jedenfalls, dass er splatteriges Exploitations-Kino beherrscht. Nun, mehr als ein Jahrzehnt später, knüpft er daran nur bedingt an, denn „Kids vs. Aliens“ ist eine zwiespältige Angelegenheit geworden, zu der man schon in der richtigen Stimmung sein muss.
 
 
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Die Handlung gibt sich bewusst simpel und man könnte sie eigentlich in einem Satz formulieren: Ein paar befreundete Kinder müssen sich gegen Aliens zur Wehr setzen. Daneben gibt es all die Zutaten, die man sich als Zuschauer wünscht. So spielt sich alles in einer Kleinstadt ab, passend steht auch noch Halloween vor der Tür. Nebenbei muss man sich mit den nervigen Teenagern herumschlagen, die fast zur noch größeren Bedrohung werden, als die titelgebenden Außerirdischen und einen Film drehen die kleinen Racker zusätzlich noch obendrauf. Das sind alles Zutaten, die keine innovative Filmkost versprechen, mit dem richtigen Drehbuchautoren jedoch wunderbar funktionieren könnten. Leider macht sich Jason Eisener als Regisseur aber besser und seine Story will nicht so richtig zünden. Dafür wird das alles doch zu lieblos abgearbeitet, in einem Tempo, welches keinen Platz für leise Zwischentöne bietet. Kreative Ideen sind eher Mangelware und die gesamte Handlung ist dermaßen dünn, dass selbst die 75 Minuten Laufzeit etwas zu lang wirken. Da wirkt es schon nahezu paradox, dass „Kids vs. Aliens“ gut daran getan hätte, wenn er sich mehr Zeit für einen guten Aufbau gelassen hätte.
 
 
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Abgesehen von „Hobo with a Shotgun“ ist Eisener sowieso eher durch Kurzfilme so positiv aufgefallen. Man nehme nur mal seinen herrlichen „Treevenge“, dem man jeden Horrorfan zu Weihnachten empfehlen kann und in dem auch so etwas wie Sozialkritik noch eine Rolle spielte. „Kids vs. Aliens“ basiert übrigens ebenfalls auf einem Kurzfilm von Eisener, denn 2013 drehte er für die Horror-Anthologie „V/H/S/2“ den Beitrag „Slumber Party Alien Abduction“. Nun hat man so gesehen die Langfassung davon vor sich und ein paar Einstellungen wurden komplett übernommen. In der kurzen Version wirkte das Ganze deutlich beklemmender, denn nun herrscht überwiegend Horror light. An der Inszenierung liegt dies nicht und Eisener macht einen gewohnt guten Job. Dafür, dass „Kids vs. Aliens“ sichtbar nicht viel Geld gekostet haben wird, ist er optisch gut gelungen. Die Stilmittel sind simpel, aber effektiv. Da wird viel mit Farben und Lichtern gespielt. Gesellt sich dann noch der Synthie-Score mit dazu, dann ist das Retro-Fest voll am laufen, doch leider wird hier permanent nur Gas gegeben, weshalb die Coming-of-Age-Elemente absolut lieblos im Sande verlaufen.
 
 
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Dreht man ein solches Horrorszenario mit Kindern in den Hauptrollen, dann sind Themen wie das Erwachsenwerden, das Erwachen der Sexualität etc. zwangsläufig mit von der Partie. Gibt man sich jedoch durchgehend hektisch in der Inszenierung und gönnt niemandem (weder dem Zuschauer, noch den Charakteren) jemals eine Pause, können sich diese Zutaten nicht entfalten. Was daraus dann entsteht, ist Belanglosigkeit. Die Figurenzeichnung ist banal und macht keine Freude, weil hier einfach alles viel zu karikativ behandelt wurde. Etwas mehr Feingefühl hätte dem Coming-of-Age-Anteil durchaus gut getan, weil er eigentlich auch die komplette erste Hälfte des Filmes ausmacht. Doch obwohl die Aliens hier noch gar nicht groß auftauchen, ist „Kids vs. Aliens“ trotzdem laut, hektisch, schrill und fast schon nervig. Sicherlich liegt dies mit an der relativ schwachen, deutschen Synchronisation, aber selbst ohne diese würden sich die Leistungen der Kinderdarsteller nicht unbedingt schönreden lassen. Lediglich Phoebe Rex bringt ein wenig Bodenständigkeit mit ins Schauspiel hinein. Die anderen Leistungen sind okay, manchmal aber doch nicht so leicht zu ertragen.
 
 
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Ziemlich genau zur Halbzeit schlägt „Kids vs. Aliens“ dann zum Horror um und dann ist berechtigterweise auch noch mehr Action mit im Spiel. Es wird noch lauter, noch wilder, noch hektischer und noch bunter. Nur nicht spannend oder packend. Immerhin gibt es jetzt eine gute Portion handgemachten Splatter, der nett aussieht. Schleim und sonstige Flüssigkeiten fehlen natürlich ebenfalls nicht. Der Überlebenskampf ist aber gerade deshalb so eintönig, weil die Charaktere einem nicht am Herzen liegen und weil sämtliche Emotionen von ihnen (sofern denn mal welche entstehen sollen) völlig künstlich wirken und schlecht transportiert werden. Da die Laufzeit so gering ist, vergeht die zweite Hälfte zum Glück einigermaßen zügig und optisch bekommt man genug geboten, um nicht abschalten zu wollen. Das sehr abrupte und offene Ende wird dann aber auch trotz Post-Credit-Szene nicht weiter erklärt. Dabei bedarf es hier eigentlich keiner Fortsetzung, denn eine Entwicklung der Figuren scheint doch eher auszubleiben. So bleibt am Ende ein primitiver, simpler und kleiner Horrorspaß, der sowohl vom Horror, als auch vom Spaß ruhig mehr vertragen hätte können.
 
 
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KIDS VS. ALIENS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Kids vs. Aliens“ ist mitnichten schlecht, aber aus dem Szenario hätte man wirklich mehr machen können. Die erste Hälfte hätte deutlich emotionaler, ruhiger, schöner und humorvoller ausfallen dürfen, während die zweite dann noch mehr Wahnsinn gebraucht hätte. Während man sich die simple Geschichte noch gefallen lässt, ist es doch gerade die Figurenzeichnung, die man viel besser hätte gestalten müssen. Stellt man sich hingegen auf 75 Minuten Hektik, Chaos, verwackelte Bilder, Lichter, Farben und Lautstärke ein, dann wird man wohl gut bedient. Der Unterhaltungswert ist im Endeffekt okay und es gibt durchaus gute Szenen, aber das insgesamt doch eher bescheidene Schauspiel und fehlende Spannung lassen nicht mehr als Durchschnitt zu. Da helfen auch eine gute Portion schöner Splatter und der gelungene Score nicht viel. Alles in einem haben andere Werke gezeigt, wie man es besser machen kann und Eisener selbst hat ebenfalls schon bewiesen, dass er einprägsamere Werke drehen kann!
 
 
 


 
 
 

KIDS VS. ALIENS – Zensur

 
 
 
„Kids vs. Aliens“ hat eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

KIDS VS. ALIENS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Plaion Pictures (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Kids vs. Aliens; Kanada 2022

Genre: Horror, Mystery, Thriller, Science Fiction, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 75 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase, Mediabook

Extras: Audiokommentar von Regisseur Jason Eisener, Making of, Storyboards, Trailer | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 28.09.2023

 

Kids vs. Aliens [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

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KIDS VS. ALIENS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Psycho Goreman (2020)
 
Attack the Block (2011)
 
Stranger Things (ab 2016)