Filmkritik: „Halloween H20 – 20 Jahre später“ (1998)

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HALLOWEEN H20 – 20 JAHRE SPÄTER

(HALLOWEEN H20 | HALLOWEEN 7 | HALLOWEEN H20 – TWENTY YEARS LATER)

Story

 
 
 
Alles zurück auf Anfang. „Halloween H20 – 20 Jahre später“ knüpft direkt an die Geschehnisse der ersten beiden Teile an, was bedeutet, dass Michael Myers wieder Jagd auf Laurie Strode macht.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN H20 – Kritik

 
 
 
Die Teile drei bis sechs der „Halloween“-Reihe haben einen gemischten Ruf. Während der dritte Teil an sich ein passabler Film war, nur eben gar nichts mit der Reihe zu tun hatte, mutierte die Reihe anschließend qualitativ immer mehr zum Direct-to-Video-Slasher. Trotzdem bauten die Filme aufeinander auf, nur nach dem recht mysterylastigen sechsten Teil, sollte mal eine echte Veränderung her. Mit Kevin Williamson mit an Bord, entschloss man sich alle vorherigen Teile nach dem zweiten zu ignorieren und so eine direkte Fortsetzung mit der Figur Laurie Strode zu drehen. Diese Herangehensweise sollte der Reihe später ja nochmal widerfahren, war zu diesem Zeitpunkt aber noch halbwegs originell. Außerdem kam so endlich mal eine notwendige Änderung zustande, welche die Reihe durchaus gebrauchen konnte. Und entstanden ist dabei einer der wohl besten Teile der gesamten „Halloween“-Reihe!
 
 
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Laurie Strode ist also nie gestorben, sondern sie hat einen neuen Namen angenommen, mittlerweile einen 17-jährigen Sohn, unterrichtet an der Schule, an der ihr Sohn Schüler ist und versteckt sich fleißig vor Michael Myers. Sie ist sich nämlich sicher, dass er zurückkommen wird. Natürlich wird sie damit als verrückt abgestempelt, weil das Ganze ja nun bereits 20 Jahre her ist. Aber Laurie bleibt wachsam und das ist auch gut so, denn als dieses Jahr Halloween vor der Tür steht, ist er wirklich wieder da – Michael Myers ist zurück mit dem Ziel Laurie Strode endlich zu töten. Im Grunde genommen macht diese Handlung nichts anderes, als es die anderen auch schon getan haben, aber dass man die ganzen Vorgänger ignoriert, sorgt natürlich trotzdem für frischen Wind. So kann sich die Geschichte auch unbeschwert geben und man bekommt als Zuschauer ein simples Katz- und Mausspiel, welches ordentlich funktioniert. Das wurde sympathisch geschrieben, besitzt gute Ideen und dass man es mit der Logik nicht so genau nehmen sollte, ist bei einem Slasher wie diesem ja wohl eigentlich sowieso eine Selbstverständlichkeit.
 
 
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Der größte Vorteil von „Halloween H20 – 20 Jahre später“ ist natürlich, dass Jamie Lee Curtis hier als Laurie Strode zurückkehrte. Ihre Präsenz ist ein echter Gewinn und Curtis macht sich in der Rolle nun auch viel besser, als noch vor 20 Jahren. Dass ihre Figur nun selbst Mutter ist, lässt den Kampf gegen Michael Myers noch viel dramatischer wirken. Doch auch die restlichen Darsteller können durchaus überzeugen. Mit Josh Hartnett konnte man damals nicht viel verkehrt machen. Er verleiht dem Film eine Teenie-Atmosphäre, welche nicht verkehrt ist und gut umgesetzt wurde. Die vielen weiteren Jungdarsteller ergänzen das prima. Sehr sympathisch sind LL Cool J und Adam Arkin in Nebenrollen und das Wort „sympathisch“ beschreibt die Figurenzeichnung sowieso sehr gut. Selbst wenn man hier überwiegend die 08/15-Routine serviert bekommt, so sind die Charaktere doch allesamt charmant und relativ glaubhaft in ihrem Wesen, weshalb es nie zu künstlich wirkt. So mag man dann auch durchaus mitfiebern, wenn es darum geht, wer überleben wird und wer nicht.
 
 
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Der Überlebenskampf lässt sich dabei zwar etwas Zeit und die Auftritte von Myers in der ersten Hälfte beschränken sich nach einem fulminanten Einstieg auf wenige Minuten, doch langweilig wird es hier deshalb noch lange nicht. Der Aufbau ist einfach gelungen und da die Laufzeit gerade mal gute 80 Minuten beträgt, vergeht der Film auch wie im Flug. Besonders das lange Finale lässt den Adrenalinspiegel steigen, ist spannend gestaltet und ziemlich actionreich. Der finale Kampf zwischen Strode und Myers kann sich auch heute noch sehen lassen. Dabei wurde dieses Mal sogar auf ein offenes Ende oder einen Twist verzichtet. Das zeigt wie schnörkellos man zur Sache ging, doch selbst wenn Spannung und Horror dominieren, ist „Halloween H20“ keine zu ernste Angelegenheit geworden. Es gibt eine kleine Portion Humor und das Treiben darf auch schon mal locker sein, besonders in der ersten Hälfte. Als Horrorfan wird man hiermit am ehesten seinen Spaß haben können, was ja durchaus als positiv zu verstehen ist. Da passt es auch, dass man den Gewaltgrad nun etwas zurückgeschraubt hat. Genügend Blut fließt aber immer noch und manche Szenen sind trotz der Freigabe ab 16 Jahren echt nicht ohne.
 
 
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Mit Steve Miner hat sich zusätzlich ein passender Regisseur gefunden, der schon Erfahrung damit hatte Horrorreihen fortzuführen. Hat er doch mit „Freitag der 13. – Teil 3“ bereits einen der besten Teile dieser Reihe gedreht. Doch auch sonst hat Miner immer wieder gute Genrekost abgeliefert und das tat er dann auch mit „Halloween H20 – 20 Jahre später“. Der Slasher wurde zwar etwas modernisiert, wirkt etwas mehr wie Teenie-Horror, kommt vom Stil her aber schon nahe an die ersten beiden Teile heran. Miner inszeniert besonders die Horrorszenen immer wieder sehr spannend und so rasant, dass man schon staunen mag. Dazu gesellt sich eine wunderbare Atmosphäre, die mit beliebter Kleinstadt- und Halloween-Stimmung dienen kann. Allgemein ist die Optik besser, als in den Vorgängern und man hatte sichtbar mehr Budget zur Verfügung. Scheinbar vertrauten alle in dieses Projekt und das zahlte sich dann auch aus. Handwerklich ist das astrein und schnörkellos gestaltet. Dazu gibt es einen passenden Soundtrack und die Titelmelodie von John Carpenter fehlt selbstverständlich ebenfalls nicht.


 
 
 

HALLOWEEN H20 – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
„Halloween H20 – 20 Jahre später“ macht zum 20-jährigen Jubiläum nahezu alles richtig. Er geht einen anderen Weg, als seine Vorgänger und bringt Laurie Strode wieder mit ins Spiel, was eine sehr gewinnbringende Entscheidung war. Alleine Jamie Lee Curtis macht den Streifen nämlich sehenswert. Die simple Geschichte wird durch gute Ideen und eine äußerst sympathische Figurenzeichnung aufgewertet. Dazu gibt es eine ordentliche Inszenierung und eine wunderbare Atmosphäre. Es wird zwar nicht mehr so brachial-brutal, aber genügend Härte ist dennoch vorhanden und Michael Myers selbst wirkt mal wieder sehr schön bedrohlich. Alles in einem ist „Halloween H20“ ein spannend inszenierter, spaßiger Slasher, der gut gespielt wird und sehr unterhaltsam daherkommt. Auf jeden Fall einer der besten Teile der Reihe und vielleicht sogar der beste Teil der gesamten Reihe. Hut ab!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN H20 – Zensur

 
 
 
„Halloween H20 – 20 Jahre später“ war bereits bei seiner deutschen Kinoauswertung ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Das trifft auch auf alle aktuellen Heimkinoauswertungen zu.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN H20 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Paramount Home Entertainment | Miramax (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

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(c) Paramount Home Entertainment | Miramax (4K-UHD-Disc + Blu-ray im Steelbook – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween H20: Twenty Years Later; USA 1998

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Französisch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 86 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Steelbook

Extras: Making of, Musikvideo, Teaser, Trailer

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 24.02.2022 | 4K-UHD + Blu-ray Steelbook: 05.10.2023

 

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HALLOWEEN H20 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Paramount Home Entertainment | Miramax)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
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