Filmkritik: „The Dentist“ (1996)

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THE DENTIST

Story

 
 
 
Zahnarztphobiker aufgepasst – Dr. Feinstone nimmt es sehr genau mit der Mundhygiene und greift, wenn nötig, auch gerne mal zu drastischeren Mitteln.
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST – Kritik

 
 
 
Da sehr viele Menschen – ob berechtigt oder unberechtigt – Angst, ja teilweise sogar Panik vor dem Zahnarzt haben, bietet sich dieses Thema natürlich bestens für einen Film an. Wenn man dann Namen wie Stuart Gordon oder Brian Yuzna liest, kann man sich sicher sein, dass das Thema hier nicht subtil behandelt wird, sondern reißerisch und derb. Und daraus ist dann ein ziemlich einzigartiger Horrorfilm entstanden, der sich zwar zuweilen selbst etwas zu ernst nimmt, ansonsten aber unterhaltsame Genrekost bietet. Nur wer wirklich unter einer solchen Angst vor Zahnärzten leidet, sollte sich das absolut nicht anschauen, denn es wird danach mitnichten besser sein!
 
 
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Dr. Feinstone hat sich ein prächtiges Leben aufgebaut. Er hat eine bezaubernde Frau, eine eigene gut laufende Zahnarzt-Praxis und übt seinen Beruf zudem leidenschaftlich aus. Dass es viele Menschen nicht so genau nehmen mit der Zahnhygiene stört den Doktor sehr, aber ein noch viel größeres Problem ist, dass er glaubt, seine Frau würde ihn betrügen. Und so fällt das Kartenhaus langsam zusammen. Der zwanghafte Sauberkeitstick von Dr. Feinstone ist nämlich noch das Harmloseste in seiner Psyche. Tief drin steckt ein irrer Killer und das dürfen die Patienten des Zahnarztes bald am eigenen Leib bzw. am eigenen Mund spüren. Die Handlung, an der auch Stuart Gordon mitschrieb, kann man durchaus als einfallsreich bezeichnen, denn ein solches Szenario hat man selbst bald 30 Jahre später noch nicht wieder gesehen. Dabei ist das Drehbuch ziemlich simpel geschrieben, was hier aber nicht negativ gemeint sein soll. Alleine die kreative Grundidee reicht hier nämlich vollkommen aus, um eigenständig genug zu sein. Der gesamte Verlauf ist teilweise etwas hektisch, wenige Szenen sorgen für etwas Stirnrunzeln, doch ansonsten ist das alles relativ vorhersehbar, was dem Spaß jedoch keinen Abbruch tut.
 
 
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Wenn dies überhaupt der Fall sein sollte, dann liegt das an der Atmosphäre, die schon etwas seltsam geraten ist. „The Dentist“ kann seinen Trash-Ursprung nämlich keineswegs verstecken und nimmt sich teilweise trotzdem recht ernst. Das wirkt schon eher wie ein Horrorthriller, den man durchaus anspruchsvoll gestalten hätte können, doch daran liegt Gore-Experte Brian Yuzna selbstverständlich eher weniger. So beißen sich Ernsthaftigkeit und Trash-Gehalt teilweise schon ein wenig, was allerdings wiederum für eine faszinierend-merkwürdige Stimmung sorgt. Und der Fan von solchen Filmen wird damit sowieso am ehesten seinen Spaß haben. Das ist auch mit Verdienst von Yuzna selbst, der hier eine verspielte Inszenierung vorzeigt. Das Ganze besitzt eine surreale Note, weil Yuzna den Wahnsinn von Dr. Feinstone immer wieder mit arg verschwommenen, schiefen Bildern darstellt. Dazu gesellen sich ab und zu Szenen ganz in Weiß, was natürlich wunderbar passend ist. Aus handwerklicher Sicht merkt man es dem Film zwar an, dass er sich nur auf TV-Niveau befindet und das Budget schmal war, aber negativ ist dies eigentlich nicht, weil das trotzdem eine gute Qualität aufweist.
 
 
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Außerdem wäre da dann ja noch Corbin Bernsen, der den Dr. Feinstone spielt und dabei scheinbar eine menge Spaß hatte. Er übertreibt an den richtigen Stellen, überzeugt aber auch in den sympathischen Momenten, von denen es tatsächlich welche gibt. Gerade deshalb ist seine Figur auch so gut gelungen, weil sie auf der einen Seite einen irren Psychopathen zeigt und auf der anderen Seite doch einen Menschen mit Problemen. Die restlichen Darsteller spielen da allesamt die zweite Geige, aber es gibt in diesem Bereich nichts zu meckern. So wird z.B. das gesamte Praxisteam sympathisch verkörpert. In einem recht überflüssigen Nebenstrang gibt es dann noch Ken Foree als Ermittler zu sehen. Selbst wenn diese Szenen nicht weiter der Rede wert sind, wird es Fans dennoch freuen Foree zu sehen.
 
 
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Eben diese Szenen sorgen dann auch am ehesten für minimalen Leerlauf, weil sie nicht wirklich notwendig gewesen wären. Der Rest kann allerdings überzeugen. Das beginnt in einem hohen Tempo und ehe man sich versieht, ist man auch schon drin in der verrückten Welt von Dr. Feinstone. Es folgen manch chaotische Passagen und ein paar kleine Ausbremser, doch insgesamt geht die Laufzeit von rund 90 Minuten flott vorüber. Das kleine Finale enttäuscht ebenfalls nicht. Spannung sollte man dabei selbstverständlich nicht zu viel erwarten, denn dafür ist das Treiben nicht packend genug. Kurzweilig vergehen, tut die Laufzeit dennoch. Wer bei Yuzna nun an viel Gore denkt, liegt selten falsch, aber „The Dentist“ ist dann doch nicht die Splattergranate, die man erwarten dürfte. Es gibt nicht viele brutale Szenen, doch die vorhandenen tun alleine schon vom Gedanken her weh und gegen Ende wird es auch noch etwas grafischer. Das ist nicht ohne, erklärt aber niemals, warum der Film mit der FSK damals solche Probleme hatte. Die Effekte sehen gut aus, wurden natürlich von Hand gemacht und auch die Szenen aus der Sicht des Mundes machen etwas her. Der Score besitzt eine eingängige Titelmelodie und es gibt, typisch für Yuzna, ab und zu etwas klassische Musik zu hören, was gut passt.
 
 


 
 
 

THE DENTIST – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„The Dentist“ besitzt eine hervorragende Grundidee und setzt diese ansprechend um. Wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, dass dieser Trash relativ ernst daherkommt, dann wird es mit dem Spaß trotzdem etwas. Das liegt vor allen Dingen an einem gut aufgelegten Hauptdarsteller und an einer verspielten Inszenierung. Zwar herrscht ein wenig Leerlauf und etwas mehr Splatter hätte ebenfalls nicht geschadet, doch insgesamt kann man sich hier schon gut unterhalten lassen und so bleibt „The Dentist“ auch knapp drei Jahrzehnte später noch ein kleiner Geheimtipp, den sich Trashfans nicht entgehen lassen sollten. Es sei denn die Angst vor dem Zahnarzt überwiegt!
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST – Zensur

 
 
 
„The Dentist“ hatte es bisher nicht leicht in Deutschland. Der Film wurde hierzulande auf VHS uncut und um zwei Minuten zensiert veröffentlicht. Erst mit der Veröffentlichung der DVD wurde es brisant um den Titel. Diese wurde beschlagnahmt, weil auf der Scheibe Trailer zun den beschlagnahmten Filmen „Braindead“ und „Cannibal Ferox“ zu finden waren. Das sah die BPjM zum Anlass die deutsche DVD im Jahr 2009 auf Liste B zu setzen. Im Indizierungsbeschluss war später zu lesen, dass auch Szenen aus „The Dentist“ als jugendgefährdend aufgeführt wurden, sodass eine Indizierung auch für den Film galt. Im Jahr 2010 folgte dann auch noch eine Beschlagnahmung der DVD durch das Amtsgericht Frankfurt/Main. Die genannten Filmszenen wurden auch im Gerichtsbeschluss aufgeführt. Immerhin wurde „The Dentist“ 2017 vom Label NSM RECORDS ungeprüft und ungekürzt auf Blu-ray und DVD im Mediabook veröffentlicht. Eine neugeprüfte Blu-ray-Fassung für die Kaufhäuser ist bis heute nicht erschienen.
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Mediabooks – Cover A, B, C)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Dentist; USA 1996

Genre: Horror, Slasher, Thriller,

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1,78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: Mediabook: ungeprüpft

Verpackung: Mediabook

Extras: Deutscher Trailer Dentist 1, Dentist 1 Originaltrailer, Deutscher Trailer Dentist 2, Dentist 2 Originaltrailer, Filmographien, Bildergalerie | Zusätzlich im Mediabook: 16-seitiges Booklet mit Text von Daniel Wagner, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabooks: 29.12.2017

 

The Dentist [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE DENTIST – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Dentist 2 (1998)
 
Dr. Googles (1992)
 

Filmkritik: „Thanksgiving“ (2023)

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THANKSGIVING

Story

 
 
 
Dass „Thanksgiving“ nicht nur ein Tag der Danksagung, sondern auch ein äußerst blutrünstiger sein kann, beweist ein Killer im gleichnamigen Slasher.
 
 
 


 
 
 

THANKSGIVING – Kritik

 
 
 
Wer noch das Grindhouse-Double-Feature von Quentin Tarantino und Robert Rodriguez vor Augen hat, erinnert sich vielleicht auch noch an die Fake-Trailer, die teilweise so schnell populär wurden, dass es nicht lange dauerte, bis manche von ihnen auch ihren eigenen Film spendiert bekamen. So geschah es zumindest recht zügig bei „Machete“ und dann auch bei „Hobo with a Shotgun“. Auf „Thanksgiving“ musste man hingegen ganze 16 Jahre warten und bei einem Blick auf den Regisseur dürften die Erwartungen eher gering ausfallen. Eli Roth hat zwar den Torture-Porn mit „Hostel“ mitdefiniert und sich danach an manch einem kruden Beitrag versucht, aber von Qualität waren seine Filme eher selten geprägt. Da überrascht es doch sehr, dass „Thanksgiving“ nun richtig Spaß machen kann, wenn man das Ganze nicht zu ernst nimmt.
 
 
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In Plymouth, Heimstadt des Thanksgiving-Festes, kommt es am Black Friday zur Katastrophe, als beim Öffnen der Läden eine Massenpanik entsteht und es so zu Todesfällen kommt. Auch ein Jahr später haben die Bürger diesen Vorfall nicht vergessen, so wie ein Killer mit John-Carver-Maske, der plötzlich mit einigen Morden beginnt. Seine Taten scheinen mit den Geschehnissen von damals zusammenzuhängen und auf ein paar bestimmte Teenager hat er es besonders abgesehen. Doch wer ist der maskierte Killer und warum tut er all das? Das gilt es natürlich herauszufinden. Selbst wenn es bei einem Slasher nicht obligatorisch ist, dass man die Identität des Täters entlarven muss, so spielen die besten Vertreter dieser Art doch mit dieser Frage. „Thanksgiving“ macht seine Sache in diesem Punkt allerdings nur okay. Die Auflösung reißt einen nicht wirklich vom Hocker. So ist das Motiv zwar plausibel, aber das wirkt alles doch ziemlich konstruiert und mit der Logik sollte man es da auch nicht so genau nehmen. Davon mal abgesehen, wurde hier dennoch ein funktionierendes Drehbuch geschrieben, welches eine weitere Variante des Feiertags-Slashers bietet. Außerdem gibt es noch eine kleine Portion satirische Gesellschaftskritik mit dazu. Wer noch nie gesehen hat, wie es sich in Amerika an den Black Fridays teilweise in Wirklichkeit abspielt, der dürfte schnell dazu geneigt sein, die Szenen am Anfang für maßlos übertrieben zu halten. Doch leider ist der Film hier ziemlich nah dran an der Realität und das verleiht ihm sogar den Hauch von Anspruch.
 
 
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Ansonsten tut Eli Roth natürlich das, was er am besten kann – Ordentlich auf die Kacke hauen, bloß nicht subtil sein und mächtig reißerisch agieren. Nur macht er das dieses Mal in besserer Qualität, als oftmals davor. Es ist zwar schade, dass sich „Thanksgiving“ nicht am Grindhouse-Look bedient, weil dies durchaus passend gewesen wäre. Da dies aber mittlerweile sowieso schon viele andere Vertreter getan haben, ist es dennoch legitim. Und selbst wenn der Film so optisch etwas öde wirken mag, ist die Inszenierung wirklich gut gelungen. Besonders die Mordsequenzen wurden gekonnt gestaltet. Wenn das nicht alles so überspitzt wäre, käme hier glatt Spannung auf. Statt Spannung bietet „Thanksgiving“ aber vor allen Dingen Atmosphäre. Dass der Film von einem Fan des Genres gemacht wurde, bemerkt man jedenfalls von Anfang an. Da gibt es herrliche Anspielungen auf andere Werke und allgemein funktioniert der Film als Slasher wunderbar, weil er genau so ist, wie man sich das als Fan des Subgenres wünscht. Die Kleinstadt-Atmosphäre kommt sehr gut durch, es gibt einen fiesen, scheinbar unbesiegbaren Killer mit Maske, ein paar blöde Opfer, ein paar Sympathieträger, kreative Tötungsarten und das Final Girl. Abgesehen von der in den 80er Jahren obligatorischen nackten Haut, ist eigentlich alles vorhanden.
 
 
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Und das Ergebnis macht Spaß, selbst wenn die Darsteller nun nicht besonders stark gefordert werden. Patrick Dempsey dürfte hier wohl der bekannteste Name sein und er liefert solide ab. Ein Rick Hoffman schaut ebenfalls ein paar Male vorbei und Nell Verlaque macht ihre Sache als Final-Girl auch ganz passabel. Die restlichen Darsteller geben Standard-Leistungen von sich, die zweckdienlich und nicht störend sind. Das kann man dann auch von der Figurenzeichnung behaupten. Dass manche Charaktere nur als Kanonenfutter dienen, ist man vom Genre gewohnt, aber insgesamt kann man mit dem Ergebnis noch leben, weil doch halbwegs Sympathien aufkommen und so wenigstens ein minimales Mitfiebern gegeben ist. Andere Vertreter haben das jedenfalls auch schon deutlich schlechter hinbekommen.
 
 
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Dem Unterhaltungswert kann man nicht viel vorwerfen und das obwohl „Thanksgiving“ mit seinen 105 Minuten für einen Slasher doch etwas länger ausgefallen ist. Das liegt aber mit an der etwas ausgeprägteren Vorgeschichte, für die man sich Zeit lässt, was auch gut so ist. Danach muss sich das Geschehen erst etwas aufbauen, doch es dauert nie zu lange, bis es weitere Kills gibt und aus diesen bezieht der Film dann am ehesten seinen Unterhaltungsfaktor. Wenn es hier zur Sache geht, dann wird es nämlich besonders deftig. Der Splattergehalt ist nicht von schlechten Eltern und Gorehounds kommen voll auf ihre Kosten. Schade ist da eigentlich nur, dass manche Szenen schon dermaßen übertrieben sind, dass sie an Rohheit einbüßen. Dafür sind die Effekte von Hand gemacht und sehen ordentlich aus. Und selbst wenn ein paar kleinere Längen vorhanden sind, so bleibt es stets kurzweilig genug. Das Finale bietet dann gleich noch ein paar weitere widerwärtige Momente und hier geht es dann fast schon zu schnell. Das hätte man ruhig noch etwas ausgiebiger zelebrieren dürfen. Leider fehlt dem Werk eine eingängige Titelmelodie. Der Score ist nichts Besonderes und fällt kaum auf. Das hätte man einprägsamer gestalten dürfen.

 
 


 
 
 

THANKSGIVING – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Wer hätte das gedacht, aber „Thanksgiving“ ist tatsächlich ein starker Slasher geworden und er ist vielleicht sogar der beste Film, den Eli Roth je gedreht hat. Alleine die Ausgangssituation mit dem Feiertag Thanksgiving ist kreativ und reiht sich gut in die anderen Feiertags-Slasher mit ein. Auch die darum gebastelte Story funktioniert ordentlich, selbst wenn die Auflösung kein Highlight darstellt. Die Darsteller sind nicht besonders gefordert und die Figurenzeichnung ist auch kein Knaller, aber für dieses Genre geht das alles vollkommen in Ordnung und dank einer kleinen Portion Gesellschaftskritik gibt es sogar noch deutlich dümmere Filme dieser Art. Am ehesten soll das Spaß machen und wer genügend schwarzen Humor mitbringt, der wird sich an den fiesen Gore-Momenten sicherlich erfreuen können. Und man freut sich direkt, dass bereits eine Fortsetzung angekündigt wurde. Nach diesem kurzweiligen, atmosphärischen Werk darf diese gerne kommen!
 
 
 


 
 
 

THANKSGIVING – Zensur

 
 
 
„Thanksgiving“ erschien hierzulande ungeschnitten in den Kinos mit einer Erwachsenenfreigabe. Leider gab es bei der Heimkinoauswertung Probleme mit der FSK. Diese wollte den Slasher im ersten Anlauf nicht freigeben. Doch Sony Pictures Entertainment ging in Berufung und erhielt dann doch das Go für die ungekürzte Filmauswertung. Die erhältliche Blu-ray ist demnach ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THANKSGIVING – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Sony Pictures Entertainment (KeepCase mit Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Thanksgiving; Australien | Kanada | USA 2023

Genre: Horror, Slasher, Thriller,

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Arabisch, Französisch, Portugiesisch, Spanisch, Türkisch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 107 Min.

FSK: KeepCase: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar, Geschnittene Szenen, Gag Reel

Release-Termin: KeepCase: 18.04.2024

 

Thanksgiving [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THANKSGIVING – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Sony Pictures Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
My Bloody Valentine (1981)
 
Black Christmas (1974)
 
Scream – Schrei! (1996)
 

Filmkritik: „The Dentist 2 – Zahnarzt des Schreckens“ (1998)

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THE DENTIST 2 – ZAHNARZT DES SCHRECKENS

(THE DENTIST 2)

Story

 
 
 
Weit aufmachen, Dr. Feinstone ist zurück! Unter neuer Identität mordet es sich gleich viel besser und den Patienten geht es an den Kragen bzw. an die Zähne!
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Kritik

 
 
 
Wer hätte damals schon mit einer Fortsetzung zu „The Dentist“ gerechnet. Klar, der erste Teil hat seine Fans, aber ein großes Publikum wurde nicht angesprochen und meistens verschwinden solche Titel dann doch wieder irgendwo im Nirgendwo. Doch zum Glück durfte Yuzna „The Dentist 2“ drehen, denn der Film ist sogar noch besser, als sein Vorgänger. Das liegt vor allen Dingen daran, dass man sich nun vollends dem Trash hingibt und der daraus resultierende Spaßfaktor noch deutlich höher ist. Wer also keine zu große Angst vor dem Zahnarzt hat, könnte auf seine Kosten kommen!
 
 
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Dr. Feinstone ist es gelungen aus der Psychiatrie auszubrechen und er streift durch das Land. In einer kleinen Stadt namens Paradise findet er es ziemlich gemütlich und überlegt hier sesshaft zu werden. Als es durch einen dummen Zufall dazu kommt, dass der Doktor den ansässigen Zahnarzt umbringen muss, übernimmt er gleich mal seine Praxis und seine Arbeit kommt bei den Bewohnern gut an. Zu dumm nur, dass der irre Dr. Feinstone immer wieder versucht aus ihm auszubrechen. Der Schmutz der Menschheit ist doch zu störend und deshalb muss der Zahnarzt stark gegen den Drang zu töten ankämpfen. Was letztendlich nicht gelingen wird und so wieder für reichlich nicht selbst verschuldete Zahnschmerzen sorgen soll. Die Handlung bleibt im Grunde so simpel, wie sie das schon im ersten Teil war, hat aber dennoch genügend Neuerungen mit dabei, um nicht zu langweilen. Schön ist zudem, dass es sich um eine direkte Fortsetzung handelt. Wenn der Arzt dann gegen sich selbst kämpfen muss und es einen vollkommen neuen Schauplatz zu sehen gibt, so ist für genügend Abwechslung gesorgt. Der Verlauf ist dabei wieder recht vorhersehbar, macht dieses Mal aber einen etwas geordneteren Eindruck und allgemein waren manche Einfälle mal wieder herrlich.
 
 
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Schon der Vorgänger ließ immer mal wieder den schwarzen Humor aufblitzen und auch dort gab es ein paar kultige Sprüche, aber in „The Dentist 2“ wird dies ohne Probleme gesteigert. Es geht noch derber, noch sadistischer, noch makabrer zur Sache. Teilweise ist das schon fast grotesk. Dass man sich nun voll auf den Trashgehalt konzentriert hat und nicht mehr versucht hat, dem Ganzen etwas Ernsthaftigkeit zu verleihen, macht die Atmosphäre von vorne bis hinten einfach nur amüsant. Das ist ein Horrorfilm zum Spaß haben. Brian Yuzna hat seine Inszenierung dabei etwas verändert. So gibt es weniger von den verschwommenen Bildern zu sehen. Dafür wird der Wahnsinn von Dr. Feinstone visuell nun ganz anders dargestellt, was wieder für ein paar skurrile Bilder sorgt. Die Szenen in Weiß wurden jedoch beibehalten und durch den neuen Schauplatz kommt eine herrliche Kleinstadt-Atmosphäre auf. Sowieso fühlt man sich sofort heimisch in dieser 90er-Jahre-Stimmung. Obwohl erneut nur für das Fernsehen gedreht, hatte Yuzna scheinbar etwas mehr Budget zur Verfügung, was man optisch und handwerklich sehen kann.
 
 
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Am ehesten hat Yuzna das erhöhte Budget für mehr Splatter verwendet und Gorehounds werden es ihm danken, denn der erste Teil bot davon schon etwas zu wenig. In „The Dentist 2“ sind die Splatterszenen nun besser verteilt und wenn es zur Sache geht, dann wird es durchaus blutiger. Einige Szenen tun selbst ohne Gore wieder schön weh, weil es sich eben um die Zähne handelt. Manche Dinge werden aber auch richtig schön grafisch und dann geht es auch reichlich sadistisch zur Sache. Die Effekte sehen noch besser aus und die Szenen rund um den Mund wurden variabel eingefangen. Es sind selbstverständlich am ehesten diese Momente, die den Film so unterhaltsam machen, doch auch sonst ist der Unterhaltungswert bestens. Dieses Mal gönnt man sich eine etwas längere, fast schon friedliche Einleitung, bevor dann hinterher alles wieder recht schnell geht und das Tempo ansteigt. Für Leerlauf sorgt da am ehesten noch der kleine Nebenstrang um Linda Hoffman, die hier wieder als Brooke zu sehen ist.
 
 
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Es gibt aber selbstverständlich noch jemanden, den man hier erwähnen muss und das ist Corbin Bernsen. Der hatte schon beim ersten Teil seinen Spaß, dreht hier teilweise aber noch mehr frei und macht das fabelhaft. Alleine die Tatsache, dass es nie zu reinem Overacting verkommt, beweist die schauspielerische Qualität. Bernsen darf seinen Zahnarzt nämlich auch weiterhin sympathische Facetten verleihen, wenn er gegen den Morddrang anzukämpfen versucht und eigentlich nur ein normales Leben führen möchte. Doch sobald er dann wieder mordet, ist Dr. Feinstone am ehesten in seinem Element und hier setzt man den Kultcharakter schön fort. Da hagelt es wieder Sprüche und besonders das Ende ist dann an Wahnsinn kaum noch zu überbieten. Hier fühlt man sich schon eher wie in einer Komödie, aber ernst nimmt sich „The Dentist 2“ wie gesagt ja auch gar nicht mehr. Die restlichen Darsteller sind erneut nicht so wichtig, machen ihre Sache jedoch zweckdienlich und der kurze Auftritt von Clint Howard bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis. Der Score mit seiner Titelmelodie ist natürlich gleich geblieben und Klassik gibt es ebenfalls erneut zu hören.
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
„The Dentist 2“ ist eine tolle Fortsetzung geworden, die dank des Fokus auf den Trash-Anteil noch deutlich mehr Spaß macht und eine hervorragend-amüsante Atmosphäre besitzt. Bernsen spielt erneut stark auf und allgemein bleibt das Szenario einzigartig. Hier wurde wohl der Zahnarzt-Slasher erfunden. Die Handlung besitzt genügend Neuerungen, um interessant zu bleiben, die handwerkliche Arbeit ist sogar noch etwas besser gelungen und ein paar kleine Füllszenen sind zu verzeihen, da es sehr kurzweilig zur Sache geht. Außerdem kommen Splatterfans in den fiesen Gewaltszenen nun deutlich mehr auf ihre Kosten und die Effekte sehen stark aus. Schade ist da eigentlich nur, dass es nie zu einem dritten Teil kam. Aber dafür ist es ja eigentlich noch nicht zu spät, oder?
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Zensur

 
 
 
„The Dentist 2“ ist – anders als das Original, das es ab 2009 erstmals mit den Zensurbehörden und Gerichten zu tun bekam – bis heute auf freiem Fuss und frei ab 18 Jahren. Man betone: in der ungeschnittenen Fassung. Das gilt selbstverständlich für die im Handel erhältliche Blu-ray.
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Mediabooks – Cover A, B, C)

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(c) NSM RECORDS (KeepCase mit Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Dentist 2; USA 1998

Genre: Horror, Slasher, Thriller,

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 99 Min.

FSK: Mediabook: ungeprüpft | KeepCase: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Deutscher Trailer Dentist 1, Dentist 1 Originaltrailer, Deutscher Trailer Dentist 2, Dentist 2 Originaltrailer, Filmographien, Bildergalerie | Zusätzlich im Mediabook: 16-seitiges Booklet mit Text von Daniel Wagner, Kinofassung auf DVD

Release-Termin: Mediabooks: 02.02.2018 | KeepCase: 16.05.2024

 

The Dentist 2 [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Dentist (1996)
 
Dr. Googles (1992)
 

Filmkritik: „Who Invited Them“ (2022)

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WHO INVITED THEM – LASS SIE NICHT REIN

(WHO INVITED THEM)

Story

 
 
 

Als die Nachbarn eine Einweihungsfeier von einem Pärchen nicht verlassen wollen, beginnt der Abend immer absurdere Formen anzunehmen.

 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Kritik

 
 
 
Da Menschen gerne mal Probleme mit ihren Nachbarn haben, bietet sich das Thema gut für Filme an. Schon einige Male durfte man nachbarschaftliche Schwierigkeiten in Komödienform beobachten, aber man kann sich dem Thema natürlich auch ernst und mit Paranoia nähern. „Who Invited Them“ mag sich hingegen nicht so richtig entscheiden, ob er nun lieber locker oder doch bedrohlich herüberkommen möchte. Das Resultat ist ein völlig unentschlossenes Werk, welches sich für keinen Weg entscheiden kann und stattdessen lieber fast nichts macht. Und das wirkt sich dann in Langeweile für den Zuschauer aus.
 
 
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Margo und Adam haben ein Schnäppchen machen können und ein neues Haus bezogen. Nach einer Weile steht dann die Einweihungsfeier an, zu der einige geladene Gäste erscheinen. Nur das Nachbarspärchen hat keiner eingeladen. Trotzdem erscheinen Tom und Sasha und sie sind dann auch die letzten, welche überhaupt noch da sind. Etwas verwirrt, erfahren Margo und Adam erst auf diesem Wege, dass es sich um ihre Nachbarn handelt. Die anfängliche Skepsis legt sich bald und man versucht noch einen netten Abend mit Alkohol und Drogen zu haben. Doch irgendwann kippt die Stimmung und plötzlich steht eine Gefahr im Raum. Das Drehbuch ist ziemlich schwach, weil es reichlich vorhersehbar daherkommt. Jedenfalls kann man den finalen Twist, der relativ früh angedeutet wird, schon lange zuvor erahnen. Es kommt so, wie man es sich gedacht hat und eigentlich hätte es das lange Szenario zuvor dafür gar nicht gebraucht. Für einen Kurzfilm mag sich die Geschichte gut eignen, aber selbst wenn „Who Invited Them“ es mit seiner Laufzeit eher knapp hält, ist die Handlung zu dünn. Das erkennt man z.B. schon darin, dass es noch einen kleinen Nebenstrang gibt, der völlig überflüssig ist. Außerdem sollte man es mit der Logik nicht so genau nehmen, denn hinterfragt man das Treiben etwas mehr, dann will das alles schon nicht mehr so viel Sinn ergeben.
 
 
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Ein wenig schade ist es für die brauchbaren Darsteller, dass „Who Invited Them“ nicht funktionieren will, denn besonders Timothy Granaderos schlägt sich gut. Ihm kauft man seine etwas zwielichtige Rolle jedenfalls ab und Granaderos scheint Spaß dabei zu haben, auf der einen Seite etwas verrucht zu wirken und auf der anderen Seite wieder charismatisch zu sein. Der Fokus liegt auf vier Schauspielern, die ihre Sache durchweg brauchbar machen und die restlichen Darsteller sind nur kurz zu sehen. Von einer tiefgehenden Figurenzeichnung braucht man hier sicher nicht auszugehen und es bleibt eher oberflächlich. Dennoch werden da ein paar Konflikte angesprochen und wenn das alles nicht so vorhersehbar wäre, würde es für diese Art von Film eigentlich reichen.
 
 
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Nun ist die Master-Frage aber sowieso, was für eine Art Film „Who Invited Them“ denn ist bzw. was er sein möchte. Vermarktet wird das als Horrorkomödie, was schlichtweg nicht stimmt. Es gibt zwei, drei Szenen, die so etwas wie eine Horror-Stimmung erzwingen wollen, doch das war es dann auch schon. Die Komödie muss man allerdings ebenfalls mit der Lupe suchen. Zwar ist das Treiben über lange Zeit relativ locker, aber eben nicht unbedingt lustig oder gar amüsant. Am ehesten hätte sich der Thriller angeboten, doch wirklich viel Thrill kann man hier nicht entdecken. Und auch ein bisschen Drama hätte gut gepasst. Dieses wird zwar ebenfalls angedeutet, kann sich jedoch niemals entfalten. So hätte „Who Invited Them“ das Zeug für vier verschiedene Filmarten gehabt, entscheidet sich im Endeffekt aber für kein einziges Genre, was einen unentschlossenen Eindruck macht. Genau hieran scheitert der Film dann auch ziemlich gnadenlos, selbst wenn die Inszenierung noch als passabel bezeichnet werden kann. Das ist von den Schauplätzen und von der gesamten handwerklichen Arbeit her relativ schlicht geraten, erfüllt aber seinen Zweck. Was man von der Atmosphäre nicht behaupten kann.
 
 
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Nach einer Finte am Anfang beginnt alles sehr locker. Und das bleibt überraschend lang so – zu lang – viel zu lang. Es ist bereits die Hälfte der Laufzeit vergangen und immer noch ist nicht wirklich etwas passiert. Die Gespräche der Pärchen sind nicht unbedingt total langweilig und „Who Invited Them“ ist da auch um etwas Abwechslung bemüht, aber er bringt die Bedrohung erst viel zu spät mit ins Spiel. Selbst wenn der Zuschauer sich schon lange denken kann, was gespielt wird, bleibt das Szenario erstaunlich friedlich. Spannungs-Elemente lassen sich höchstens im letzten Viertel finden, aber packend ist das dann ebenfalls nicht ausgefallen. Wo sich nichts aufgebaut hat, kann sich eben auch nichts entladen. Und dann sind die 81 Minuten Laufzeit (mit Abspann) auch schon wieder vorbei. Obwohl so gut wie nichts passiert ist, verging das recht kurzweilig, aber eben auch dermaßen unspektakulär, dass man am ehesten von Langeweile sprechen möchte. Außerdem ist „Who Invited Them“ absolut handzahm geraten. Blut wird kaum vergossen und irgendwie will der Film auch niemals richtig böse wirken. Einen solch sanften Home-Invasion-Film sieht man jedenfalls nicht alle Tage. Zu den Effekten kann man somit kaum etwas sagen. Score und Soundtrack ertönen recht langweilig, erfüllen jedoch ihren Zweck.
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Fazit

 
 
4 Punkte Final
 
 
Man mag „Who Invited Them“ am Ende gar nicht wirklich böse sein, denn die Schauspieler machen ihre Sache angenehm und die Charaktere sind erträglich. Außerdem vergeht die Laufzeit zügig, obwohl streng genommen nur in der letzten Viertelstunde das geschieht, was man die ganze Zeit über erwartet hat. Enttäuschend ist das Resultat dennoch, weil das Drehbuch zu naiv und vorhersehbar geschrieben wurde und vor allen Dingen, weil es sich der Film völlig unentschlossen zwischen allen Stühlen viel zu gemütlich macht. Das wird weder bissig, bedrohlich, böse, amüsant, lustig, spannend, packend, noch dramatisch oder brutal. Deshalb passt hier eigentlich auch gar kein Genre als Bezeichnung, weil „Who Invited Them“ nichts von allem ist. Potenzial wäre vorhanden gewesen, doch bei einer solch handzahmen Veranstaltung reicht das nicht für den Durchschnitt. Dafür muss man dem Werk allerdings lassen, dass man solch harmlose Vertreter des Home-Invasion-Thrillers wirklich so gut wie nie zu Gesicht bekommt!
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Zensur

 
 
 
„Who Invited Them“ hat in Deutschland eine FSK16 erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Who Invited Them; USA 2022

Genre: Horror, Thriller, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 81 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: 23.02.2024

 

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WHO INVITED THEM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan (2022)
 
Under The Rose (2017)
 
Kidnapped (2010)
 
Hate Crime (2013)
 

Filmkritik: „Kinder des Zorns“ (2020)

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KINDER DES ZORNS – NICHTS STIRBT JEMALS WIRKLICH IM MAISFELD

(CHILDREN OF THE CORN)

Story

 
 
 
Wenn jemand auf die Rückkehr der Kinder des Zorns gewartet hat, dann bekommt er mit dem bereits 11. Teil der Reihe einen Nachschlag, der sich allerdings wenig am Originalstoff bedient und sich selbst als Prequel versteht.
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Kritik

 
 
 
Wenn es um Verfilmungen von Stephen King geht, dann darf ein Name ganz sicher nicht fehlen: „Kinder des Zorns“ brachte es in den 80ern zu einem kleinen Kultstatus, selbst wenn der Film nicht wirklich gut war. In den 90ern folgten dann etliche Direct-to-Video-Fortsetzungen, von denen immerhin Teil 3 und 4 sehenswert waren. Danach wurde die Reihe aber immer schlechter. Ein TV-Remake von 2009 und zwei weitere Versuche änderten daran nichts. Scheinbar wusste niemand so richtig mit dem Stoff umzugehen oder der Titel wirkte zu verlockend, um mal eben ein paar Scheine in die Kasse zu spülen. Der bereits 2020 gedrehte „Kinder des Zorns“ versucht sich nun abermals an einem Neustart, indem er seine ganz eigene Vorgeschichte erzählen möchte. Dabei besitzt er durchaus gute Ansätze, verliert sich aber leider ebenfalls in der Belanglosigkeit.
 
 
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In einem Kaff in Nebraska läuft das Leben alles andere als gut. Die Maisernte ist schlecht und die Einwohner leiden darunter. Es gab falsche politische Entscheidungen und die nächste Generation kann es eigentlich kaum abwarten, das Kaff zu verlassen. Nur die kleine Eden scheint da anders zu denken. Sie ist es satt, dass die Erwachsenen Entscheidungen treffen sollen und baut sich gemeinsam mit den restlichen Kindern ihren eigenen, kleinen Kult auf. Und wer etwas dagegen hat, wird aus dem Weg geräumt. Das Ganze hat viel mehr mit dem Mais zu tun, als die Bewohner vermuten können und nur die 18-jährige Boleyn kann sich dem Mädchen in den Weg stellen. Viel gemeinsam mit der Originalgeschichte von Stephen King oder dem Originalfilm hat diese Story nun wirklich nicht mehr, aber beim bereits 11. Teil einer Reihe, ist es durchaus nicht verkehrt mal neue Wege einzuschlagen. So fehlen hier z.B. die Außenstehenden, denn der Konflikt wird innerhalb der kleinen Gemeinde für sich ausgetragen. Neu ist sicherlich auch die kleine Ökobotschaft, die dann zusätzlich mit Protestbewegungen eine sehr aktuelle Note erhält. Wirklich viel bringen dem Drehbuch solche Zutaten allerdings nicht, weil das doch alles ziemlich beliebig wirkt. Fans des Originals oder von der Geschichte von King bekommen zu wenig davon, was man bei diesem Titel eigentlich erwartet und alle anderen Horrorzuschauer erhalten nichts, was man nicht schon besser umgesetzt gesehen hätte. Diese Handlung ist okay und reicht für einen durchschnittlichen Horrorfilm aus. Und genau einen solchen hat man dann im Endeffekt auch vor sich.
 
 
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Das ist eigentlich schade, denn mit Kate Moyer hat man endlich mal wieder eine gelungene Antagonistin besetzen können. Nicht wenige der alten Filme litten etwas darunter, dass man den Kindern ihre bösen Rollen nicht wirklich abnahm. Moyer macht das allerdings echt ordentlich und funktioniert in dieser Rolle. Die restlichen Darsteller verblassen da ein wenig. Elena Kampouris gibt sich zwar Mühe, ist im Endeffekt aber eben das typische Final-Girl und kann da mit ihrer Leistung wenig gegen die generische Figurenzeichnung ankämpfen. Allen anderen ergeht es ähnlich. Das ist brauchbares, solides Schauspiel, doch die Charaktere sind so dünn gezeichnet, dass man da eben wenig reißen kann. Es sind ziemlich viele Figuren vorhanden und genauso viele Klischees gibt es auch. Einen echten Draht kann man dazu als Zuschauer nicht aufbauen, aber es gab in solchen Werken auch schon deutlich schlimmere Charaktere zu begutachten.
 
 
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Nochmals schade ist das durchschnittliche Resultat, wenn man einen Blick auf den Regisseur wirft. Kurt Wimmer galt nämlich mal als echte Hoffnung auf gutes Genrekino. Doch das ist schon eine Weile her und der Drehbuchautor (der auch hier selbst schrieb) hatte lange keinen Film mehr gedreht. Das erhoffte Comeback findet man in „Kinder des Zorns 2020“ kaum, wobei die handwerkliche Arbeit schon solide ist. Die Farben sind schön knallend und so macht das optisch schon mal etwas her. Dazu gibt es atmosphärisch schick eingefangene Kamerafahrten über die Maisfelder. Doch wo die Inszenierung ihren Zweck noch ganz gut erfüllt, da versagt die Atmosphäre zu sehr. Echter Horror will nämlich nicht entstehen, erst recht nicht im Finale, wenn ein seltsames Maismonster Terror verbreiten will. Da haben die Szenen mit dem Anführer-Mädchen noch mehr Unheilvolles an sich. Außerdem fehlt einfach der Spirit vom Original.
 
 
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Mit einem sehr stark zugedrückten Auge könnte man den Unterhaltungswert dennoch als passabel bezeichnen, denn eigentlich ist genügend los. Ohne große Vorerklärungen startet das Szenario recht brachial und tritt erst danach auf die Bremse. Es gibt viele Figuren, die eingeführt werden möchten und selbst wenn manche hinterher eigentlich eher unwichtig sind, so wird hier ein ganz gutes Bild davon gezeichnet, wie schlecht es der Kleinstadt geht. In der zweiten Hälfte nimmt das Szenario dann wieder an Fahrt auf und im letzten Drittel gesellt sich dann auch das Übernatürliche mit dazu. Dieses ist allerdings nicht wirklich gelungen und wirkt eher lächerlich. So kommen aber immerhin die Trashfans auf ihre Kosten, was sie an manch anderer Stelle ebenfalls tun können. Obwohl sich „Kinder des Zorns 2020“ ziemlich ernst nimmt, kommt er nämlich niemals so herüber. Die gut 90 Minuten vergehen so insgesamt ohne zu große Längen, aber auch ohne Spannung. Die Effekte sehen insgesamt solide aus und es darf an ein paar Stellen auch mal ein wenig brutaler werden. Das ist nichts Weltbewegendes, rechtfertigt aber vielleicht noch so gerade eben die Freigabe ab 18 Jahren. Der Score ertönt zweckdienlich; nicht mehr und nicht weniger.
 
 

 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Streng genommen hätte es „Kinder des Zorns 2020“ nicht gebraucht und er ist eigentlich auch nicht gut, doch wenn man bereits die gesamte Reihe gesichtet hat, muss man auch gestehen, dass es einige Teile noch deutlich schlechter gemacht haben. Der Ansatz eine eigenständige Geschichte zu erzählen, ist lobenswert. Dass das Resultat dann jedoch nur noch wenig mit dem Original gemeinsam hat, ist wiederum negativ. Besonders die gut agierende Moyer sorgt dennoch für ein wenig „Kinder des Zorns“-Atmosphäre und aus handwerklicher Sicht wurde das auch alles brauchbar umgesetzt. Leider ist die Figurenzeichnung sehr nichtssagend, die Geschichte besitzt im weiteren Verlauf zu wenige Ideen und eine packende Horror-Atmosphäre mag nicht aufkommen. Dafür entschädigt ein alles in einem passabler Unterhaltungswert, denn es ist schon eine ganze Menge los und in der zweiten Hälfte kracht das auch ganz gerne mal etwas mehr. Von daher ein durchschnittlicher Horrorfilm – weder ärgerlich, noch zwingend erforderlich – aber ganz sicher nicht der richtige Start um den Kinderlein des Mais wieder zu neuem Erfolg zu verhelfen!
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Zensur

 
 
 
Die Neuauflage / Reboot von Stephen Kings Kurzgeschichte erhielt von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren. Demzufolge befindet sich auf der Heimkinoveröffentlichung ein roter FSK-Flatschen. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) PLAION PICTURES (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

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(c) PLAION PICTURES (Blu-ray + 4K-UHD im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Children of the Corn; USA 2020

Genre: Horror, Thriller, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 7.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hzz

Laufzeit: 93 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Deutscher Trailer, Originaltrailer, Making-of, Trailer

Release-Termin: BD-KeepCase: 28.03.2024 | 4K-UHD-KeepCase: 28.03.2024

 

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Kinder des Zorns [Blu-ray und 4K-UHD im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

KINDER DES ZORNS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei PLAION PICTURES)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Kinder des Zorns (1984)
 
Tödliche Ernte – Kinder des Zorns II (1992)
 
Kinder des Zorns III – Das Chicago-Massaker (1995)
 
Kinder des Zorns 4 – Mörderischer Kult (1996)
 
Kinder des Zorns 5 – Feld des Terrors (1998)
 
Kinder des Zorns 6 – Isaacs Rückkehr (1999)
 
Kinder des Zorns 7 – Revelation (2001)
 
Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang (2011)
 
Kinder des Zorns 9 – Runaway (2018)
 
Stephen Kings Kinder des Zorns (2009)
 

Filmkritik: „Parasiten-Mörder“ (1975)

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PARASITEN-MÖRDER

(SHIVERS)

Story

 
 
 
Ein außer Kontrolle geratenes Experiment macht normale Menschen zu sexbesessenen, gewalttätigen Bestien. Aufzuhalten scheint diese Seuche nicht mehr zu sein.
 
 
 


 
 
 

PARASITEN-MÖRDER – Kritik

 
 
 
Bevor David Cronenberg mit Titeln wie „Scanners“ oder „Videodrome“ zur absoluten A-Liga des Horrorfilms aufstieg, musste er auch mal klein anfangen. „Parasiten-Mörder“ lässt sich als sein erster Erfolg an den Kinokassen betrachten und wurde damals recht zwiespältig aufgenommen. Einen kleinen Skandal gab es zusätzlich auch noch, weil der Film zum Teil mit kanadischen Steuergeldern finanziert wurde. Einen echten Abbruch hat das der Karriere von Cronenberg bekannterweise nicht getan, selbst wenn es für ihn erstmal etwas schwieriger wurde seine Filme finanziert zu bekommen. Dass der Regisseur sich bei „Parasiten-Mörder“ noch ein wenig warmlaufen musste, bemerkt man zwar deutlich, aber trotzdem sind seine Markenzeichen schon gut erkennbar und der Film ist zwar aus heutiger Sicht ziemlich angestaubt, kann für Trash-Fans jedoch noch immer eine Sichtung wert sein.
 
 
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Ein Wissenschaftler hat mit Parasiten herumexperimentiert, um so den Organen von Menschen zu helfen. Leider lief alles schief, denn die Parasiten sorgen im Wirt nicht für den gewünschten Effekt. Stattdessen verwandeln sich die betroffenen Menschen in echte Tiere – Sie können nur noch an die Fleischeslust denken, knabbern auch schon mal ganz gerne an anderen Menschen herum und sind so nur noch triebgesteuert. Als der Ausbruch in einem Apartment-Komplex bekannt wird, versucht ein Arzt alles, um einen noch größeren Ausbruch zu verhindern, doch das stellt sich als schwierig heraus. David Cronenberg hat das Drehbuch natürlich selbst geschrieben und so simpel die Story auch sein mag, sie besitzt schon zahlreiche Markenzeichen von ihm. So geht es, wie nicht selten bei Cronenberg, elementar um Sex und diese Thematik wird für eine größere Gesellschaftskritik benutzt. So krude die Mischung aus Sex und Gewalt damals auch gewirkt haben möchte, man kann ihr einen gewissen Anspruch nicht absprechen. Hinzu gesellen sich Ideen des Regisseurs, die aus heutiger Sicht vielleicht nichts Besonderes mehr sein mögen, für damals aber eben doch kreativ waren. Ein ähnliches Szenario wurde in den folgenden Jahrzehnten jedenfalls immer wieder umgesetzt und im Jahre 1975 durfte man das wohl noch relativ originell und auch kontrovers nennen.
 
 
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Der Mitbegründer des Body-Horrors dreht in „Parasiten-Mörder“ zwar noch nicht völlig auf, aber Elemente von diesem Subgenre sind schon deutlich erkennbar. Zu aufwendig konnte man das sicher nicht gestalten, denn der Film hat nicht viel Geld gekostet und wurde innerhalb von kurzer Zeit gedreht. Das bemerkt man zwar, aber Cronenberg bewies schon früh, dass in ihm ein genialer Regisseur steckt. Und so besitzt auch „Parasiten-Mörder“ immer wieder sehr stark gestaltete Szenen, die eine unverfälschte Handschrift besitzen. Dass man nun knapp 50 Jahre später nicht mehr sonderlich schockiert ist vom Ergebnis, liegt nun mal an der Zeit. Für seine damalige Zeit war der Film sicher recht kontrovers, doch heute ist er berechtigterweise bereits ab 16 Jahren freigegeben. Splatter oder Gore sind nur wenig zu sehen und die rote Farbe sieht nun wirklich arg künstlich aus. Die Szenen mit den Parasiten wurden simpel gestaltet, sehen aber trotzdem ganz gut aus. So wie eigentlich alle Effekte hier, die einfacher Natur sind. Was selbstverständlich nicht fehlen darf, ist eine gute Portion nackte Haut.
 
 
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Von den Darstellern sollte man nicht zu viel erwarten und die meisten Leistungen sind eher weniger gut. Dafür machen Paul Hampton und Lynn Lowry, als einzige, die man überhaupt als Hauptdarsteller wahrnehmen kann, ihre Sache aber passabel. Ansonsten bekommt man ein paar Charaktere serviert, die eben in diesem Apartment-Komplex leben, die in ihrer Zeichnung aber sehr oberflächlich bleiben. Identifikationsfiguren sind da eher rar gesät und das macht sich dann z.B. auch im Unterhaltungswert bemerkbar. Eine echte Spannung will in „Parasiten-Mörder“ nämlich leider nicht aufkommen. Der Aufbau der ersten Hälfte ist gut gemacht und lässt eine gewisse Bedrohung entstehen, es gibt aber dennoch ein bisschen Leerlauf und die knapp 90 Minuten Laufzeit haben so ihre kleineren Längen. Hinterher wird das Geschehen zwar actionreicher, aber eben nicht wirklich packender, so dass man nicht gerade von Cronenbergs unterhaltsamsten Werk sprechen kann.
 
 
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Dafür besitzt der Film allerdings eine sehr gute Atmosphäre, die man nicht eindeutig zuordnen kann. Obwohl sich das gesamte Treiben in nur kurzer Zeit an begrenzten Schauplätzen abspielt, entsteht eine gewisse, apokalyptische, unheilvolle Stimmung. Die infizierten Menschen sind zwar keine Zombies, verhalten sich jedoch teilweise ein wenig so. Dazu gesellen sich die Elemente des Body-Horrors, die hier noch nicht für so viel Ekel sorgen können, aber dennoch nicht ganz ohne sind. Teilweise ist das wirklich ernstzunehmender Horror, der fast schon eine Kammerspiel-Atmosphäre mit sich bringt. Dann wiederum gibt es aber auch Szenen, die sich in erster Linie an ein Trash-Publikum richten. Manche Dinge kann man einfach nicht mehr ernst nehmen (was sicherlich auch an manch einer schlechten Darbietung liegt). Ja, in gewissen Momenten ist das Treiben sogar relativ holprig und doof. Daraus ergibt sich eine kuriose Mischung, die sich überraschenderweise gar nicht so sehr beißt und die Atmosphäre zu einem kleinen Highlight macht. Das böse, offene Ende passt dazu perfekt.
 
 
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PARASITEN-MÖRDER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Mit „Parasiten-Mörder“ konnte Cronenberg seinen ersten, kleinen Achtungserfolg für sich verbuchen und man bemerkt seine Handschrift hier schon sehr. Allerdings sollte er seinen Stil erst später verfeinern und seine Möglichkeiten waren hier noch recht eingeschränkt. Die Story erfüllt ihren Zweck gut, bietet für Cronenberg bekannte Themen und setzt diese gewohnt kühl um. Die Inszenierung ist bereits hier ordentlich geraten, selbst wenn man dem Werk sein kleines Budget deutlich anmerkt. Die Darsteller agieren zwar soweit brauchbar, teilweise aber doch schon eher schlecht und die Figurenzeichnung ist auch nicht sonderlich gut gelungen, woran besonders der Unterhaltungswert etwas leidet. „Parasiten-Mörder“ ist leider nicht wirklich spannend oder aufregend, besitzt dafür aber eine klasse Atmosphäre, die vom ernsten Horror bis hin zum albernen Trash nahezu alle Facetten abdeckt. Aus heutiger Sicht ist der Film zwar eher harmlos, aber für damalige Verhältnisse wirkt die Mischung aus Sex und Gewalt schon recht derb. Das Resultat ist angestaubt, kann noch nicht mit den großen Werken von Cronenberg mithalten, ist für Fans seiner Werke aber durchaus sehenswert!
 
 
 


 
 
 

PARASITEN-MÖRDER – Zensur

 
 
 
Cronenbergs Body-Horror erschien auf Videokasette nur in gekürzter Form und wurde 1982 indiziert. Im Oktober 2007 kam es zu einer Listenstreichung des Horrorklassikers. Es folgte eine Neuprüfung durch die FSK, wo „Parasiten-Mörder“ eine FSK 16er-Freigabe in der ungeschnittenen Form erhielt. Im Jahr 2019 veröffentlichte NSM Records einige Mediabooks des Streifens in denen „Parasiten-Mörder“ zum ersten Mal auch auf Blu-ray zu finden war. Es folgte eine Auswertung auf 4K-UHD. Alle aktuell erhältlichen Filmfassungen auf Blu-ray und DVD sind ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

PARASITEN-MÖRDER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Shivers; Kanada 1975

Genre: Horror, Thriller, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono) | Infos: Deutsch DTS-HD MA 5.1 = Deutsche Neusynchronisation (2002), Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono) = Deutsche Original Synchronisation (1975) mit angepasster Nachsynchro zu den Fehlstellen

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hzz

Laufzeit: 88 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Synchronisation (1975) in DTS-HD MA 2.0 Mono mit angepasster Nachsynchro zu den Fehlstellen, Neusynchronisation (2002) in DTS-HD MA 5.1, Audiokommentar mit David Cronenberg (Englisch, Ohne Untertitel), Audiokommentar mit Don Carmody (Englisch, Ohne Untertitel), Audiokommentar mit Dr. Gerd Naumann und Dr. Rolf Giesen, Celebrating Cinepix (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel), Good Night Nurse (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel), Mind Over Matter (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel),
Outside and Within (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel), Radio Spots (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel), Bildergalerie mit einem Audiointerview mit John Dunninge (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel),
Bildergalerie, Open Matte Fassung (R-rated) (SD, Deutsch, Englisch, Ohne Untertitel), Super 8 Fassung (SD, Englisch, Ohne Untertitel), Creative Cancer and the new Flesh – Featurette mit Marcus Stiglegger, David Cronenberg Interview (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Englische Untertitel), Deutscher Trailer (Re-Cut), Deutscher Trailer, Vintage Trailer, Original Trailer „Shivers“, Original Trailer „They came from within“, Neuer Englischer Trailer

Release-Termin: KeepCase: 25.01.2024

 

Parasiten-Mörder [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

PARASITEN-MÖRDER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM Records)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Rabid – Der brüllende Tod (1977)
 
Slither – Voll auf den Schleim gegangen (2006)
 
Die Nacht der Creeps (1986)
 

Filmkritik: „Speak No Evil“ (2022)

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SPEAK NO EVIL

(Gæsterne)

Story

 
 
 
Als eine dänische Familie in die Niederlande reist, um dort eine Familie zu besuchen, die sie im Urlaub kennengelernt hat, kann noch keiner wissen, in welch großem Terror die Situation gipfeln soll.
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Kritik

 
 
 
Abseits des Mainstream-Horrors, wird das Genre auch immer mal wieder gerne für Gesellschaftskritik benutzt. Das kann dann sogar in Satire ausarten, soll aber maximal unangenehm sein, wie uns einst „Funny Games“ so schön bewies. „Speak No Evil“ ist der nächste Schocker, der sein Publikum fassungslos machen will. So sehr der dänische Film das mit seinem Ende auch darauf anlegt – Es funktioniert tatsächlich ordentlich. Selbst ein hartgesottenes Publikum dürfte dieser Schluss nicht kalt lassen. Doch davor müssen ja auch noch knapp 90 Minuten gefüllt werden und auch dies macht „Speak No Evil“ sehr gekonnt. So entsteht ein Film, den man so in dieser Art eher selten zu sehen bekommt, der auf der einen Seite fast schon amüsant geraten ist und auf der anderen dann doch wieder einen eiskalten Schlag in die Magengrube darstellt.
 
 
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Während eines Urlaubs in der Toskana machen Bjørn, Louise und ihre Tochter Agnes Bekanntschaft mit dem niederländischen Paar Patrick und Karin, die einen Sohn haben. Man versteht sich gut und einige Monate später, als der Urlaub längst vorbei ist, erhalten Bjørn und Louise eine Einladung von dem anderen Paar. Es soll also für ein paar Tage in die Niederlande gehen. Anfangs ist die Stimmung gut und alle freuen sich auf ein paar schöne Tage, aber Patrick und Karin haben seltsame Angewohnheiten und verhalten sich von Tag zu Tag merkwürdiger. Eigentlich ist es dem dänischen Paar unangenehm, sie darauf aufmerksam zu machen, weil sich das als Gast einfach nicht gehört, doch irgendwann geht alles schief und eskaliert. „Speak No Evil“ ist definitiv einer der Filme, über die man im Vorfeld nicht zu viel wissen sollte. Deshalb wird das Ende hier auch garantiert nicht gespoilert, sondern nur umschrieben. Weiß man es nämlich schon vorher, kann sich hier nicht diese Wucht entfalten, welche manch ein Zuschauer fassungslos machen könnte. Generell ist das Drehbuch ziemlich gut geschrieben. Es lebt zwar von einigen Übertreibungen, doch da hier ein nicht zu geringer Anteil aus Satire besteht, soll dies erlaubt sein. Diese Satire, oder auch Gesellschaftskritik, behandelt die Etikette und die Höflichkeit, die oftmals nur aufgesetzt ist. Es geht u.a. darum, wie viel man sich gefallen lassen sollte, aber auch um die Frage, ob man nicht selbst schuld ist, wenn man nichts dagegen tut. Mit dieser Prämisse besitzt das Drehbuch eine alltägliche Situation, die für nahezu jeden Zuschauer greifbar sein sollte. Und dass sich hieraus dann ein solcher Horror entwickelt, macht das Geschehen nicht gerade angenehmer.
 
 
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Dabei fängt alles noch ganz harmlos an. Am Anfang sind es eher peinliche Situationen, die manchem Zuschauer vielleicht auch schon unangenehm sein könnten, aber auch auf humorvolle Weise betrachtet werden können. Mit dem richtigen (pechschwarzen) Humor macht „Speak No Evil“ in der ersten Hälfte manchmal schon fast richtig Spaß. Doch man weiß ja, dass da noch etwas kommen muss und deshalb steigt gleichzeitig die Spannung, welche dann im letzten Drittel allmählich ihren Höhepunkt erreicht, wenn es Richtung Ende geht. Hier wird aus der Gesellschaftssatire, die dann noch kleine Spuren eines Thrillers angenommen hat, dann endgültig purer Horror. Und zwar in seiner reinsten Terror-Form. Am Ende läuft das alles ziemlich schnell ab und ehe man sich versieht, schaut man dem Abspann zu, muss aber noch ein wenig sitzenbleiben, um das gerade Gesehene zu verdauen. Die Schockwirkung verfehlt ihren Zweck also auf keinen Fall und es bleiben viele offene Fragen zurück, auf die es (zum Glück) keine Antwort gibt. So umschwebt das Geschehen noch eine leicht rätselhafte Note, die ein wenig zur Interpretation einlädt.
 
 
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Ohne die passenden Darstellerleistungen hätte das alles jedoch nicht halb so viel gebracht. Zum Glück kann sich „Speak No Evil“ aber auf sehr bodenständige, authentische Schauspieler verlassen. Morten Burian und Sidsel Siem Koch spielen das sehr zurückhaltend und man könnte meinen, ihn geschieht dieses Szenario nun wirklich gerade. Dagegen hat Fedja van Huêt sichtbar Spaß an seiner diabolischen Rolle, in der er sich so richtig schön daneben benehmen darf und Karina Smulders ist ebenfalls solide. Abgesehen von den zwei Kinderdarstellern, von denen allerdings nie zu viel gefordert wird, sind ansonsten auch kaum andere Personen zu sehen.
Ebenfalls wichtig für einen Film dieser Art ist die Figurenzeichnung. Und hier wurde ganze Arbeit geleistet. Auch in diesem Punkt sind Übertreibungen vorhanden und nicht jede Handlung mag für jeden völlig nachvollziehbar sein. Allerdings ist es in der Tat so, dass manche Menschen sich dermaßen viel gefallen lassen und sich in die Opferrolle begeben, dass ein Ende wie dieses gar nicht so abwegig erscheint, wie manch einer nun denken mag. Das ist markant gestaltet, lebt besonders von den Antipathien und besitzt genügend Realismus.
 
 
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Der dänische Schauspieler Christian Tafdrup, der allerdings nicht zum ersten Mal Regie führte und auch mit am Drehbuch schrieb, setzt sein Szenario gekonnt um. Nach schönen Urlaubsbildern wird es etwas trister, doch an Schauplatzwechseln mangelt es „Speak No Evil“ nicht. Einige Szenen kommen überraschend, manche sind in ihrer Dramaturgie relativ vorhersehbar, doch da besonders das fiese Ende dies niemals ist, macht das nichts weiter aus. Die Inszenierung erfüllt ihren Zweck jedenfalls sehr gut und ist effektiv. Dazu gibt es eine abwechslungsreiche Atmosphäre, die von Scham bis zum Schock eigentlich alles bietet. Teilweise möchte man wirklich den Kopf schütteln, manchmal kann man sich das Kichern aber auch nicht verkneifen. Die Grenze zum Tabu verläuft hier recht flüssig und auch dies sorgt dafür, dass „Speak No Evil“ so gut funktioniert. Obwohl das Geschehen lange Zeit erstmal keine Elemente eines Horrorfilms oder eines Thrillers besitzt, steigert sich die Spannung unterschwellig und das ist bemerkenswert unterhaltsam. Längen sind da eigentlich keine auszumachen und die Laufzeit von knapp 100 Minuten wurde gut gewählt. Effekte braucht der Film nicht viele und eine Gewaltorgie sollte nun auch niemand erwarten. Was man am Ende zu sehen bekommt, verfehlt seine Wirkung allerdings trotzdem auf keinen Fall und wurde sehr gut gestaltet.
 
 
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SPEAK NO EVIL – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
„Speak No Evil“ ist schon ein überaus fieser, gemeiner, kleiner Terrorfilm, der völlig unscheinbar beginnt und am Ende wie eine Lawine über den Zuschauer hinwegrollt. Das ist nicht ganz frei von Schwächen, weil man nicht jede Handlung als gänzlich logisch bewerten möchte und es ein paar ziemlich große Übertreibungen gibt. Davon mal abgesehen, funktioniert der Film aber dennoch einwandfrei. Die Moral ist bitterböse, aber gar nicht so unrealistisch und wird mit dem kurzen Dialog: „Warum tust du das? – Weil du mich lässt!“ sehr gut zusammengefasst. Die Gesellschaftskritik sitzt also, die Darsteller erledigen ihren Job bestens und die Figurenzeichnung ist ebenfalls gelungen. Hinzu gesellt sich eine passende Inszenierung und eine höchst abwechslungsreiche Atmosphäre. Das wird sicher nicht jedermanns Geschmack sein, aber der Film ist wie gemacht dafür zu polarisieren und selbst wenn man keinen Gefallen daran findet, muss man zugeben, wie genial böse und unvorhersehbar dieses Ende kommt!
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Zensur

 
 
 
„Speak No Evil“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
speak-no-evil-2022-bluray

(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

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(c) Plaion Pictures (4K-UHD + Blu-ray im Mediabook – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Gæsterne; Dänemark | Niederlande 2022

Genre: Horror, Thriller, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Dänisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 97 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Watch or Pass: Interview mit Regisseur Christian Tafdrup von David Stark, Trailer | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf 4K-UHD-Disc

Release-Termin: KeepCase + Mediabook: 07.12.2023

 

Speak No Evil [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Speak No Evil [4K-UHD + Blu-ray im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
Funny Games U.S. (2007)
 

Filmkritik: „Peeping Tom – Augen der Angst“ (1960)

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PEEPING TOM – AUGEN DER ANGST

(PEEPING TOM)

Story

 
 
 
Einst ein Skandal, heute ein Klassiker – In „Peeping Tom“ will ein Mörder die Angst seiner Opfer mit der Kamera einfangen.
 
 
 


 
 
 

PEEPING TOM – Kritik

 
 
 
Mehr als sechs Jahrzehnte sind nicht nur in der Filmwelt eine lange Zeit. Doch besonders hier bemerkt man an einer solch langen Zeitspanne, wie sehr sich die Sehgewohnheiten doch ändern. „Peeping Tom – Augen der Angst“, in Deutschland auch unter „Augen der Angst“ bekannt, ist das perfekte Beispiel für die Veränderung der Sehgewohnheiten, aber auch dafür, wie sehr ein Film seiner Zeit voraus sein kann. 1959 gedreht und 1960 im selben Jahr veröffentlicht, in dem auch „Psycho“ das Licht der Kinoleinwände erblickte, wurde hier ein echter Skandal kreiert, der Karrieren zerstörte. Aus heutiger Sicht ist das absolut nicht mehr nachvollziehbar und das Werk konnte sich später dank bekannter Namen wie Scorsese rehabilitieren. Zum Glück, denn selbst wenn „Peeping Tom – Augen der Angst“ 64 Jahre später schon etwas angestaubt wirkt, so bleibt ein enorm gut gemachter Psychothriller, dem man sein Alter nur in wenigen Punkten anmerkt.
 
 
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Mark arbeitet als Kameramann, ist eher ruhig und etwas schüchtern, kommt ansonsten jedoch gut klar in seinem Leben. Jedenfalls ist das der Eindruck, den er nach außen vermittelt. Als Kind wurde Mark von seinem Vater für grauenvolle Experimente, die mit Angst zu tun hatten, missbraucht und seitdem hat es ihm dieses Thema selbst angetan. Nachts zieht er mit seiner Kamera durch die dunklen Gassen; immer auf der Suche nach einer wehrlosen Frau, die er ermorden kann. Und wenn das Resultat gut von ihm selbst gefilmt wurde, schaut er sich das Material liebend gerne zu Hause an. Doch als er die Liebe zu seiner Nachbarin entdeckt, steht Mark seine dunkle Seite so langsam im Wege. Das Drehbuch wurde gut geschrieben und ist in sich schlüssig. Man kann hier schon einige Parallelen zu „Psycho“ entdecken, der im selben Jahr veröffentlicht wurde. Nicht nur in der Handlung, sondern auch in der gesamten Machart. Aus heutiger Sicht ist eine solche Geschichte natürlich nichts Besonderes mehr, weil das so in der Art schon etliche Male verfilmt wurde. „Peeping Tom“ ist allerdings noch immer brandaktuell und beschäftigt sich auf sehr interessante Art und Weise mit dem Thema Voyeurismus. Die Hintergründe wurden fein herausgearbeitet und selbst wenn das damals als reiner Schund abgetan wurde, so ist es das natürlich absolut nicht. Nur ein paar Momente wirken manchmal leicht holprig und etwas hölzern, so z.B. wenn plötzlich die blinde Mutter in Marks Wohnung auftaucht. Hier bemerkt man dann schon das Alter des Filmes, weil das in seiner Theatralik recht altbacken erscheint.
 
 
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Für Regisseur Michael Powell, der schon seit 1925 im Filmbusiness tätig war und einige Klassiker für sich verbuchen konnte, war „Peeping Tom – Augen der Angst“ eigentlich eine Katastrophe. Das Publikum mochte den Film nicht, die Kritiker verrissen ihn und im Filmgeschäft konnte Powell danach lange kein Fuß mehr fassen. Dabei hatte er schon geahnt, dass das Publikum für diese Art von Film noch nicht bereit wäre. Dass es so schlimm kommen würde, konnte er aber wohl nicht ahnen. Es ist unfair, dass Hitchcock mit „Psycho“ nicht so hart gefallen ist, lassen sich die Werke von der Herangehensweise doch ganz gut vergleichen. Nur war „Peeping Tom“ zuerst da und er machte seine Sache sogar noch subtiler. Heute ist der Film völlig berechtigt ab 12 Jahren freigegeben und auch hier bemerkt man das Alter des Werks. Grafische Gewalt ist nämlich keine zu sehen. Alle Morde finden im Off statt. Dabei wird man wohl leider nie mehr in den Genuss einer völlig ungeschnittenen Fassung kommen, weil der Film bereits vor Kinostart entschärft werden musste. Berücksichtigt man das Alter von „Peeping Tom – Augen der Angst“, dann ist er nicht unbedingt harmlos, nur trifft diese Aussage eben überhaupt nicht auf das zu, was man sehen kann.
 
 
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Viel mehr ist es die Stimmung, die Powell kreiert, die einen auch nach so vielen Jahrzehnten noch fesseln kann. Sein Mörder ist nämlich kein Irrer, der kreischend andere Menschen umbringt. Es handelt sich um einen ruhigen, recht introvertierten und sogar netten Mann. Diesen spielt Karlheinz Böhm wirklich ausgezeichnet. Bekannt geworden als Kaiser Franz in „Sissi“, wollte sich Böhm von seinem Image freispielen und nahm deshalb diese Rolle an. Auch ihn traf es hart und seine Karriere erlitt einen echten Knick. Dabei ist diese Leistung wirklich hervorragend und zeigt, dass in Böhm viel mehr steckte. Auch die restlichen Darsteller machen ihre Sache gut, aber im Fokus steht auf jeden Fall der Charakter von Mark. Dieser wird dann auch ganz gut durchleuchtet. Wie er zu dem geworden ist und warum er nun eine solche Vorliebe für das Töten entwickelt hat, erzählt „Peeping Tom – Augen der Angst“ ruhig, bodenständig und sogar ziemlich authentisch. Dass der Psychopath solch viele sympathischen Seiten hat, war für die damalige Zeit wohl zu viel des Guten. Ein weiterer Beweis dafür, dass der Film seiner Zeit voraus war.
 
 
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Dies kann man übrigens auch an der Inszenierung erkennen, die aus heutiger Sicht vielleicht nichts Besonderes mehr sein mag, damals aber sicherlich als experimentell zu verbuchen war. Dass die Morde teilweise Point-of-View, also aus der Sicht des Killers gefilmt wurden, was dem Zuschauer einen subjektiven Eindruck vermittelt, ist ein Stil, den Filme erst hinterher zahlreiche Male benutzten. Man könnte hier teilweise sogar von einem ganz frühen Vorreiter der Slasher-Filme sprechen. Viele Szenen sind allerdings ruhig, werden von Dialogen beherrscht und große Hektik sucht man vergebens. Das ist nicht immer total aufregend und auch gar nicht mal so spannend, fesselt aber dennoch irgendwie, weil man hin- und hergerissen über das Schicksal von Mark ist. Das Finale ist dann sehr kurz, wurde aber großartig inszeniert. Hier darf man nochmal von einem echten Psychothriller sprechen, doch ansonsten ist „Peeping Tom – Augen der Angst“ oftmals auch im Bereich des Dramas anzutreffen. Die 102 Minuten mögen, gerade aus heutiger Sicht, ihre kleinen Längen besitzen, vergehen dafür aber dennoch zügig. Etwas schade ist lediglich, dass die deutsche Synchronisation der Farbfassung nicht ganz so gut klingt, wie man das aus früherer Zeit eigentlich gewohnt ist. Dafür hört man dem sehr gut eingesetzten Score allerdings liebend gerne zu.
 
 
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PEEPING TOM – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
Was damals ein Skandal war, ist heute ein anerkanntes Meisterwerk und für seine Zeit ging „Peeping Tom – Augen der Angst“ wirklich erfrischend andere Wege. Für eine Höchstwertung reicht das aus heutiger Sicht nicht mehr. Dafür sind ein paar Szenen etwas zu unfreiwillig komisch und die Schockwirkung kann sich kaum noch entfalten. Leider fehlt es an Mordszenen und Gewalt kommt gar keine vor, aber die Atmosphäre besitzt dennoch ihre verstörende Art und Weise. Das liegt zum einen an der sehr guten Inszenierung, die Stilmittel benutzt, die ihrer Zeit voraus waren. Zum anderen liegt es an der sehr eindringlichen Leistung von Karlheinz Böhm und dann liegt dies aber auch noch mit an der starken Figurenzeichnung von Mark. Diese drei Punkte machen „Peeping Tom“ wirklich sehenswert. Der Unterhaltungswert mag leicht schwanken, liefert in den entscheidenden Momenten aber immer voll ab und die Geschichte funktioniert dennoch. Dafür, dass dieses Werk schon mehr als sechs Jahrzehnte auf dem Buckel hat, ist es immer noch bemerkenswert, sehenswert und weniger angestaubt, als viele andere Filme in diesem Alter. Für Psychothriller-Fans unbedingt empfehlenswert!
 
 
 


 
 
 

PEEPING TOM – Zensur

 
 
 
„Peeping Tom – Augen der Angst“ feierte seine Deutschlandpremiere Anfang 1960 im Kino. Offenbar schockierte der Inhalt bereits damals Zensurbehörden, weshalb der Streifen mit FSK 18-Freigabe und in gekürzter Form in die Lichtspielhäusder kam. Wie in vielen anderen Länern wurden auch in Deutschland Gewalt-, Handlungs- und freizüge Szenen entfernt. Das änderte sich im Zuge von TV-Ausstrahlungen. Diese waren zum großen Teil nur noch um eine Szene zensiert. Kurios: Obwohl „Peeping Tom – Augen der Angst“ bereits 2005 eine neue FSK-Freigabe erhielt und in ungeschnittener Form bereits für Zwölfjährige freigegeben wurde, wurde weiterhin die Cut-Fassung im TV aufgeführt. Erst die DVD-Veröffentlichungen waren ungeschnitten. Gleiches gilt nun auch für die Blu-ray und 4K-UHD-Releases aus dem Hause StudioCanal / Arthaus. Diese sind komplett und frei ab 12 Jahren. Klassiker-Fans können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

PEEPING TOM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) StudioCanal / Arthaus (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

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(c) StudioCanal / Arthaus (4K-UHD-Blu-ray + Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Peeping Tom; Großbritannien 1960

Genre: Thriller, Drama, Krimis

Ton: Deutsch PCM 2.0 (Mono), Englisch PCM 2.0 (Mono), Französisch PCM 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch

Bild: 1,66:1 (1080p/Full HD) | @23,976 Hz

Laufzeit: 101 Minuten

FSK: FSK12 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: „Visions of Voyeurism“ – Gespräch mit Sir Christopher Frayling, Featurette „Take me to your Cinema: Das Vermächtnis von Peeping Tom“, Über die Restaurierung, Dokumentation „The Eye of the Beholder“, Intro von Martin Scorsese (2007), Interview mit Thelma Schoonmaker (2007), Audiokommentar von Filmwissenschaftler Ian Christie, Originaltrailer, Bildergalerie, Trailer, Booklet.

Release-Termin: KeepCase: 25.01.2024

 

Peeping Tom – Augen der Angst [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

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PEEPING TOM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei StudioCanal / Arthaus)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Psycho (1960)
 
Das Fenster zum Hof (1954)
 

Filmkritik: „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ (2023)

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CURSE OF THE PIPER – MELODIE DES TODES

(CURSE OF THE PIPER)

Story

 
 
 
Eine geheimnisvolle Melodie wird jedem, der sie hört, zum Verhängnis und hat es besonders auf Kinder abgesehen.
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Kritik

 
 
 
Im Horrorbereich neue Wege zu finden, ist bei der Flut an Veröffentlichungen sicher absolut nicht leicht. Dennoch gelingt es manchen Werken immer mal wieder das Genre neu zu erfinden. So weit kann man bei „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ zwar nicht unbedingt gehen und dennoch besitzt der Film seine eigenständige Art und Weise, bietet Zutaten, die man so im Horrorgenre nicht alle Tage zu sehen bekommt und formt daraus einen gelungenen Film. Im Endeffekt ist das Resultat zwar sehr kommerziell geraten, was aufgrund der ungewöhnlichen Zutaten etwas schade ist, aber an einem sehr guten Unterhaltungswert ändert das trotzdem nichts.
 
 
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Die Professorin und Mentorin von der Musikerin Melanie stirbt eines tragischen Todes, was besonders den Dirigenten Gustafson sehr stört. Ein Konzert für eine Spendengala steht nämlich demnächst an und das bereits geprobte Programm kann man nun vergessen. Dem Dirigenten kommt eine andere Idee. Die verstorbene Komponistin ehren indem man ein Werk von ihr spielt, das „Konzert für Kinder“. Nur dummerweise versuchte sie dies vor ihrem Tod zu verbrennen. Also wird Melanie damit beauftragt die Noten für das Stück zu beschaffen, was dieser auch gelingt. Sie kann noch nicht ahnen, dass es einen guten Grund hatte, weshalb die Komponistin ihr Werk zerstören wollte. In der Melodie steckt nämlich etwas unheilvolles Böses, welches nach dem Leben der Kinder trachtet. Es dauert zwar ein bisschen, bis man es erfährt, aber es ist dennoch kein Spoiler, wenn man an dieser Stelle schon mal verrät, dass es sich hier um eine eigene Interpretation der Sage „Der Rattenfänger von Hameln“ handelt. Zwar ist „Curse of the Piper“ mitnichten der erste Film, der sich an diesem Stoff bedient, aber einen derartigen Horrorfilm hat man so sicher noch nicht oft gesehen. Es gibt einige Parallelen zu „The Ring“, nur dass es hier eben um etwas geht, was man nicht hören darf. Leider erforscht das Drehbuch die Hintergründe zur Sage nicht weiter und nutzt die sehr interessante Prämisse für relativ normalen Spuk und trotzdem erfüllt die Geschichte ihren Zweck voll und ganz. Da gibt es interessante Zutaten, die gut miteinander harmonieren und selbst wenn man die größte Logik nun nicht unbedingt erwarten sollte, so funktioniert das Drehbuch ordentlich.
 
 
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Der isländische Regisseur Erlingur Thoroddsen hat seine Karriere mit ziemlich billigen Horrorfilmchen gestartet, konnte sich in der Zwischenzeit aber scheinbar mausern, denn gerade aus handwerklicher Sicht macht „Curse of the Piper“ schon etwas her. Da wird schon früh gekonnt dezent mit Farben gespielt und auch der Einsatz der Dunkelheit ist ordentlich gestaltet, weil man als Zuschauer immer noch genügend sehen kann. Eine gute Entscheidung war es zudem das Wesen nicht zu früh in seiner vollen Pracht zu zeigen. So bleibt eine ungewisse Bedrohung lange Zeit vorhanden. Ein kleiner Ausflug in eine Fantasiewelt gegen Ende ist dann zwar nicht so hübsch bebildert und auf die leuchtenden Augen aus dem Computer hätte man ebenfalls verzichten können, doch lässt sich dies verschmerzen. Hier hätte ein höheres Budget sicherlich geholfen, aber auch so hat man aus den vorhandenen Mitteln ziemlich viel herausgeholt. So sind auch die Szenen im Konzertsaal sehr ansprechend. Sowieso sind die Schauplätze sehr abwechslungsreich und können optisch stets überzeugen.
 
 
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So wie auch die Atmosphäre, die zwar keinen Horrorterror, dafür aber wohligen Grusel bietet. Auf billige Jumpscares wurde fast komplett verzichtet und Schockeffekte hat „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ eher weniger nötig. Dafür bezieht er seine bedrohliche Atmosphäre aus seiner guten Art die Geschichte zu erzählen. Und aus einer guten Portion Ungewissheit. Wie das Ganze nämlich enden wird, kann man lange Zeit nicht komplett erahnen. Für den ein oder anderen wird das Finale etwas zu übertrieben gestaltet sein; funktionieren tut es aber dennoch und ein rundes Ganzes ergibt sich daraus ebenfalls. Die Laufzeit ist mit ihren 95 Minuten genau richtig gewählt, um keinerlei Längen zuzulassen. Hätte man die Hintergründe der Geschichte noch mehr durchleuchtet, wären sogar locker noch 15 Minuten mehr drin gewesen, aber da es relativ oberflächlich bleiben soll, passt die Laufzeit. Es gibt eine neugierig machende Einleitung, dann vertieft sich der Horror und im Finale gibt es eben die Konfrontation. Das verläuft zwar nach Schema F, doch das ist hier gar nicht negativ gemeint, weil es gekonnt gestaltet wurde. Zwischendurch blitzt sogar immer mal ein wenig Spannung auf und dass dann zwei, drei Szenen noch etwas derber sind in ihrer Gewaltdarstellung kommt auf jeden Fall überraschend.
 
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Positiv erwähnen, kann man dann auch noch die Darsteller. Charlotte Hope macht ihre Sache durch und durch bodenständig. Man kauft ihr ihre Rolle ab und kann genügend mit ihr mitfiebern. Auch hier ist die Figurenzeichnung ziemlich typisch und dass nun ausgerechnet Melanie eine Tochter hat, die Probleme mit dem Hören hat, ist selbstverständlich sehr konstruiert, muss aber so sein damit die Geschichte funktioniert. Hauptsache die Sympathien stimmen und das ist gegeben. Die restlichen Darsteller sind nicht unbedingt erwähnenswert, aber solide. Bis auf Ausnahme von Julian Sands natürlich, dem dieser Film auch gewidmet ist, weil es der letzte ist in welchem man ihn noch sehen kann. Sands kehrte letztes Jahr von einer Bergwanderung nicht zurück, einige Monate später wurde sein Leichnam gefunden. Eine genaue Todesursache konnte nicht mehr festgestellt werden. So tragisch dies auch ist, so sehr erfreut es einen, den genialen Sands nochmal zu sehen, der hier wie gewohnt abliefert. Ein weiterer kleiner Star ist übrigens der Score, der mit seinen Melodien zu überzeugen vermag. Das ist wichtig, weil der Film darauf aufbaut und hier hat man schon ganze Arbeit geleistet.
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Curse of the Piper – Melodie des Todes“ besitzt viele eher spezielle Zutaten und nutzt diese im Endeffekt für einen doch eher gewöhnlichen Gruselfilm der Marke Hollywood. Was für den einen als schade erscheinen mag, kann den Freund des Mainstream-Horrors erfreuen. Auf jeden Fall wurde „Curse of the Piper“ sehr gut und hochwertig gestaltet. Er besitzt eine klasse Inszenierung, hübsche Schauplätze und eine sehr angenehme Grusel-Atmosphäre. Dazu gibt es solide Darsteller, ein letztes Wiedersehen mit Julian Sands und eine passable Figurenzeichnung. Das ist zwar alles recht konstruiert, aber es funktioniert und das ist die Hauptsache. Außerdem mag man auch sehr gerne den Melodien lauschen. Das Konzept mit der unheilvollen Melodie wurde jedenfalls ansprechend umgesetzt und selbst wenn die Geschichte nur an der Oberfläche kratzt, ist dies ein Drehbuch, welches man so nicht alle Tage im Horrorbereich serviert bekommt. Von daher kann schon etwas von Originalität die Rede sein. Man hätte sicher noch deutlich mehr daraus machen können und das Finale ist dann auch starke Geschmackssache, doch alles in einem bietet „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ souveräne Genreware, die ohne Längen auskommt und prima unterhält!
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Zensur

 
 
 
„Curse of the Piper – Melodie des Todes“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten. Der Film kann aktuell nur über VOD gekauft werden. Eine Blu-ray und DVD-Auswertung ist aktuell nicht geplant.
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Ring (2002)
 
Ring 2 (2004)
 

Filmkritik: „Slotherhouse – Ein Faultier zum Fürchten“ (2023)

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SLOTHERHOUSE – EIN FAULTIER ZUM FÜRCHTEN

(SLOTHERHOUSE)

Story

 
 
 
Dass sich auch Faultiere wunderbar als skrupellose Killer machen können, will uns „Slotherhouse“ auf humorvolle Art und Weise zeigen.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Kritik

 
 
 
Die Filmwelt hat ja nun wirklich schon nahezu alles auf Menschen losgelassen, um sie zu ermorden. Von maskierten Killern mal abgesehen, waren nicht mal Gegenstände wie Rucksäcke oder Tische jemals sicher. Doch vor allen Dingen im Tierbereich tobt man sich immer wieder gerne aus. Wem Haie oder Bären zu langweilig sind, ja selbst wem Killer-Hamster noch zu normal erscheinen, der dürfte dann in „Slotherhouse“ fündig werden, denn hier soll nun ausgerechnet eines der faulsten Tiere des Planeten zum blutrünstigen Killer werden. Weil das sowieso niemand ernst nehmen kann, hat man gleich eine Horrorkomödie daraus gemacht, die zuweilen auch gar nicht mal so wenig amüsieren kann, im Endeffekt aber dennoch zu wenig zu bieten hat, um über die gesamte Laufzeit hinweg gut zu unterhalten.
 
 
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Emily gehört zu einer Studentinnenverbindung und würde unheimlich gerne die neue Präsidentin von dieser werden, aber die zickige Brianna ist ihr da im Weg. Bisher war sie immer Präsidentin und in der Welt der Oberflächlichkeiten ist sie einfach viel beliebter. Da trifft es sich gut, dass Emily unter Umwegen zu einem Faultier gelangt. Dieses soll das neue Maskottchen der Verbindung werden und wird Alpha getauft. Der positive Nebeneffekt ist, dass Emily nun immer beliebter wird und eine reale Chance auf die Präsidentin hat. Der etwas negative Nebeneffekt ist, dass das Faultier ein eiskalter Killer ist, was natürlich niemand erwarten würde. Das Drehbuch hat es alles andere als leicht, weil es dem Zuschauer Quatsch verkaufen muss. Dies kann man entweder ernsthaft versuchen oder es gleich bleiben lassen und Logik so keinerlei Rolle mehr spielen lassen. Natürlich entscheidet sich „Slotherhouse“ für den zweiten, einfacheren Weg, weshalb man hier nichts hinterfragen sollte, weil sowieso nichts einen Sinn ergibt. Die Prämisse in das Umfeld von Studentinnen zu verlegen, ist dabei noch die größte Idee. Neben dem witzigen Titel selbstverständlich. Die Anspielung auf „Slaughterhouse“ ist durchaus lustig, so lustig, dass man es gleich selbstverliebt im Film benutzen musste, was dann leider wiederum Sympathiepunkte kostet. Ansonsten ist die Story ziemlich lahm, was aber nicht weiter schlimm ist, weil die Grundprämisse eben dermaßen bescheuert ist, dass alleine dies den Zuschauer eine Weile bei der Stange hält.
 
 
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Aber eben auch nur eine Weile. Nach einer kurzen Szene, die im Wald spielen soll, lernt man erstmal die Charaktere kennen. Hier gibt es selbstverständlich in erster Linie dumme Studentinnen zu sehen, die sich zickig und oberflächlich geben und dementsprechend gespielt werden. Lediglich Lisa Ambalavanar kann als Emily etwas mehr punkten, weil ihre Rolle sympathischer geschrieben wurde und sie dies dankbar annimmt. Die restlichen Schauspielleistungen sind mitnichten schlecht, aber eben dank der blöden Figurenzeichnung auch nicht gerade toll. Dumme Charaktere gehören zu solchen Filmen fast obligatorisch mit dazu und in „Slotherhouse“ passt es eigentlich auch ganz gut, doch da man sich ziemlich lange mit diesen Figuren beschäftigt, entsteht eine gewisse Langeweile. Ganz klar ist, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können, aber interessante Personen wurden hier nicht kreiert und wirklich markant will das leider nicht wirken.
 
 
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Wenn es markant wird, dann liegt das wohl eher an dem mehr als ungewöhnlichen Killer. Das Faultier wurde mittels einer recht simplen Puppe dargestellt, was nicht unbedingt sehr realistisch aussieht, aber Pluspunkte für fehlendes CGI erbringt. Sowieso wird „Slotherhouse“ nicht gerade das große Budget zur Verfügung gestanden haben, weshalb die Szenen mit dem Faultier eher weniger spektakulär ausfallen. Leider trifft dies auch auf den Splattergehalt zu, denn davon ist nicht viel vorhanden. Der Bodycount ist zwar doch relativ hoch und es spritzt genügend rote Farbe; explizit wird dies allerdings so gut wie nie, weshalb das Treiben doch arg harmlos ausfällt. Die vorhandenen Effekte sind jedoch brauchbar und solide und das niedrigere Budget wird zumindest aus handwerklicher Sicht ganz gut verborgen. So sind die Schauplätze passend und es ist genügend Bewegung mit im Spiel. Regisseur Matthew Goodhue, der bis jetzt noch nicht viel gedreht hat, macht seine Arbeit nicht schlecht, kann im Gegenzug aber auch keine eigene Handschrift etablieren.
 
 
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Eine ominöse Killerfigur alleine reicht dann eben doch nicht, wobei die Szenen, wenn Alpha zur Tat schreitet, doch noch die spaßigsten sind. Am Anfang können auch die Szenen ohne Mord und Totschlag noch passabel unterhalten, doch das hört dann irgendwann auf. Allgemein ist „Slotherhouse“ mit seinen gut 90 Minuten einfach zu lang ausgefallen, was das nicht enden wollende Finale nochmals unterstreicht. Als Zwischending irgendwo zwischen Kurz- und Langfilm wäre das Ergebnis wohl unterhaltsamer ausgefallen, denn dann hätte man sich das Füllmaterial sparen können. Von echter Langeweile zu sprechen, wäre allerdings auch unfair, denn dafür ist der Film dann doch zu solide geraten. Außerdem ist das Tempo angenehm hoch. Der Gag ist nur eben leider relativ schnell auserzählt und um das zu verbergen, ist das Drehbuch nicht clever genug. Immerhin gibt es noch eine passende Ökobotschaft, nämlich die, dass wilde Tiere nichts im Wohnzimmer zu suchen haben. Wenn Alpha hingegen liebend gerne Selfies von sich macht, wohnt dieser Message eine gewisse Ironie bei. Einer der besseren Gags!
Score und Soundtrack lassen sich übrigens gut anhören.

 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Slotherhouse“ erinnert an eine Mischung aus „Chucky“ und „Gremlins“, ist von seiner Grundidee eines mordenden Faultiers her einmalig, kann daraus dann aber nicht genug machen, um sich langfristig ins Gedächtnis zu brennen. Das Drehbuch besitzt zu wenige Ideen und die Story macht es sich in Sachen Glaubwürdigkeit echt enorm einfach. Immerhin funktioniert das Ganze als seichte Horrorkomödie nicht schlecht, denn es gibt durchaus amüsante Momente. Spannend oder aufregend wird es hingegen nie, weil man das alles auch einfach nicht ernstnehmen kann. Die Darsteller spielen passabel, die Figurenzeichnung ist aber etwas zu schlicht und legt es zu sehr darauf an nervig zu sein. Aus handwerklicher Sicht ist der Film nicht schlecht gemacht und selbst wenn man in einigen Punkten erkennen kann, dass man es mit einem recht günstig produzierten Werk zu tun hat, so besitzt zumindest die Faultierpuppe ihren Charme. Obwohl das Tempo hoch ist, will der Unterhaltungswert leider nie so ganz nachziehen und das Fehlen von Splatter ist schon sehr schade; hätte es sich hier doch optimal angeboten. So bleibt ein netter, kleiner Film mit irrwitziger Grundidee. Gut gemeint, nicht schlecht gemacht, aber zu durchschnittlich, um länger darüber zu reden. Schade eigentlich!
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Zensur

 
 
 
„Slotherhouse“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Slotherhouse; Serbien | USA 2023

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 93 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 15.02.2024

 

Slotherhouse [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Chucky – Die Mörderpuppe (1988)
 
Zombiber (2014)
 
Gremlins – Kleine Monster (1984)