Filmreview: „The Collection“ (2012)

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The Collection

Story

 
 
 
Elena (Emma Fitzpatrick) erlebt die Party ihres Leben: zusammen mit einigen Freunden schleicht sie sich auf eine angesagte Underground-Party und somit dem perfiden Killer namens „Collector“ genau in die Arme. Der hat die Lokalität mit allerlei Fallen gespickt und dezimiert die gesamten (!) Party-Gäste innerhalb von nur wenigen Minuten auf recht krude Art und Weise. Die verwirrte Elena wird als „Spieleinsatz“ in einen Koffer gequetscht und in ein leerstehendes Hotel verschleppt. Doch ihr wohlhabender Vater scheint gänzlich in großer Sorge zu sein und um das Wohlergehen der vermissten Elena besorgt. Schnell engagiert er einige Söldner, die sich zusammen mit einem ehemaligen Opfer des Killers (Josh Stewart), auf den Weg machen, die junge Frau zu finden. Kaum das leerstehende Hotel ausfindig gemacht, sehen sich die Retter mit einem Killer konfrontiert, der für jede noch so unerwartete Überraschung siegessicher gewappnet zu sein scheint …
 
 
 


 
 
 

The Collection – Kritik

 
 
 
Es ist immer wieder überraschend, welch steile Karriere so manch raffinierter Filmschreiberling in Hollywood einschlägt. Kaum hat man dort einige Drehbücher kommerziell erfolgreicher Horrorschnellschuss-Ware zu Papier gebracht, darf man flink davon ausgehen, dass jener Drehbuchautor sich selbst als kreativer Filmemacher auf dem Regiestuhl feiert. So auch im Falle von „Marcus Dunstan“, der sich in der Horrorfilmwelt als Drehbuchschreiber für die „Feast„-Trilogie und „Saw 5-7“ einen anerkannten Namen gemacht hat. So wirklich zufrieden schien er jedoch mit seiner unscheinbaren Rolle im Hintergrund nicht gewesen zu sein, sodass er sich mit seiner ersten, eigenen Regiearbeit namens „The Collector“ selbst einen langjährigen Traum erfüllte und dabei sogar noch großes Lob seitens der Horrorfilmbase erntete. Dass bei derart schweißtreibend und geschickt zusammengeflickter Thriller-Kost eine Fortsetzung nicht lang auf sich warten lies, liegt auf der Hand. Und so startete nun vor einigen Wochen der direkte Nachfolger des recht frischen Franchise in den amerikanische Lichtspielhäusern, wobei eine deutsche Veröffentlichung immer noch auf sich warten lässt.
 
Natürlich bürgt sich nun für Fans des Originals direkt die obligatorische Frage auf, ob das Niveau der packenden Killer-Hatz auch konsequent in der Fortsetzung gehalten werden kann. Nun, sagen wir so – „The Collection“ besitzt all das, was man von einer würdigen Fortsetzung erwarten würde: mehr bösartige Fallen, mehr Opfer und mehr blutgeiles Gekröse. Das war´s dann aber auch leider schon. Regisseur „Marcus Dunstan“ vergisst in seiner gänzlichen Euphorie und detailgetreuen Zeigefreudigkeit obligatorischer Gewaltexzesse hinfällige Fragen zu beantworten und spielt im Grunde genommen erneut die gleiche Geschichte, nach gleichem Schema, nur im größeren Maßstab ab. Schauplatz des frivolen Treibens ist diesmal ein leerstehendes Hotel, in welches er hunderte tote Körper aufbewahrt und zudem einige potenzielle Kandidaten verschleppt, die um ihr Über- und Ableben kämpfen müssen. Über Sinn und Unsinn des gesamten Treibens lässt sich wahrlich streiten, denn so wirklich erfrischend klaustrophobisch und so kongenial fies wie sein „The Collector“ kommt der aktuelle Aufguss leider nicht daher. Vielmehr verläuft sich das Sequel in einer wahrhaftigen Splatter-Tour-de-Farce, die mit allerhand optischen Gemeinheiten aufwartet. Auch wenn die Geschehnisse auf der Kinoleinwand einen gewissen Kurzweil versprühen, so muss der Filmfreund nach Sichtung des Films bitter realisieren, dass „The Collection“ doch irgendwie enttäuscht und eigentlich vollkommen überflüssig ist. Die Identität des Killers bleibt weitestgehend ungeklärt und seine Intentionen verlaufen merklich im Sande. Auch wenn in „The Collector“ und „The Collection“ reichlich mit dem „Was“ und „Wie“ gepockert wird, so zwängt sich im Verlauf der Sichtung ein hilfloses „Wer ist dieser Killer“ und „Warum mach er das“ auf. Immerhin lässt das obligatorisch offene Ende darauf schließen, dass der kommende dritte Teil der Reihe die diversen unbeantworteten Fragen klären wird, zumal sich der Killer am Ende mit dem Opfer konfrontiert sieht und selbiges auf schonungslose Rache sinnt. Die Täter/Opfer-Rolle wird zugunsten eines perfiden Racheakts ausgetauscht, sodass der Filmfreund einen vermutlich weiteren blutigen Vertreter seiner Gattung erwarten dürfte.
 
The Collection“ ist mitnichten ein schlechter Vertreter seiner Gattung, wenn man denn nur seinen Vorgänger ausblendet, denn die Fortsetzung ist, bis auf kleine Nebenstränge, eine etwas ideenlose Kopie des Originalfilms. Regisseur Marcus Dunstan füllt sein recht kurzes Sequel mit allerlei derben Gore-Effekten und spickt es mit einigen sehr schmerzhaften Gemeinheiten, die vor allem zarte Gemüter gehörige Albträume bescheren dürften. Überhaupt treibt es der „Collector“ überaus blutig, sodass das Splatterherz vor Freunde im Kreis tanzen dürfte. Leider erfährt die Geschichte des öfteren einige markerschütternde Schnitzer in der Logik, die sehr an Glaubwürdigkeit missen lassen. Zum einen skizziert „Dunstan“ seinen skrupellosen und unkaputtbaren Killer als wahrhaftigen Glückspilz. Er schiesst, schlitzt und legt frivol gemeine Fallen, ohne selbst je Schaden zu nehmen. Im Nahkampf erweist sich der zähe Bursche als relativ geschickt und überhaupt scheint der „Sammler“ mit einer beachtenswerten Vorahnung gesegnet zu sein, welche ihm sogar oftmals überraschend das Leben retten dürfte.
 
Dass solide Hotel-Setting lässt jegliche Inspiration missen und ist aufgrund der mangelnd erklärten Beweggründe des Killers halt einfach da. Wie so oft in derart Filmchen schert sich kein Außenstehender oder Polizist einen Deut darum, was sich hinter vermeintlich leerstehenden Mauern abspielt. Anhand der geschätzten 500 Körper, die der „Collector“ im Keller des Hause munter vor sich her verrotten lässt, dürfte ein barrierefreies Atmen im und um das Haus vermutlich rein gar nicht möglich sein, geschweige von den Horden an Insekten, die den Protagonisten aufgrund der im Haus verstreuten Leichenteile eigentlich das Leben zur Hölle machen müssten. Im den Räumlichkeiten selbst flitzen mittels Drogen manipulierte Zombies durch die Gänge und im Foyer darf der geneigte Horrorfilmfreund seltsame, blau beleuchtete Vitrinen bestaunen, in deren Inneren sich seltsame Körper befinden , die der „Collector“ aus diversen Leichenteilen eigenhändig zusammengezimmert haben muss. Wie leider viel so oft in „The Collection“ drängt sich hier eine vollkommen Ratlosigkeit des Zuschauers auf, der sich nicht nur einmal fragen dürfte, was der titelgebende Killer mit all seinen grotesken Aktion denn letztendlich bezweckt und was der gesamte sinnfreie Spuk denn nun eigentlich soll.
 
Immerhin, Fans eines „Saw“ dürften sich im „Collection„-Universum direkt heimisch fühlen. Regisseur und Drehbuchautor „Marcus Dunstan“ scheint von der Kult-Reihe derart beeindruckt gewesen zu sein, sodass er kurzum einige Elemente aus der „Darren Lynn Bousman„-Vorlage vorbildlich zitiert hat. Das beginnt mit befremdlich ausgeleuchteten Settings, wirren Schnitten sowie seltsamen Farbfiltern und endet mit kreativ ausgetüftelten Fallen, die die Unmengen an unwichtigen Protagonisten schön zeigegeil über den Jordan meucheln.
 
Wer seine hohen Erwartungen herabstuft und keine weiteren Überraschungs-Hit erwartet, dürfte wohl möglich 80 kurzweilige Minuten voller blutigen Nonsens erleben – Filmfreunde, die bei „The Collection“ einen ebenso raffiniert ausgetüftelten Horror-Thriller erhoffen, werden gnadenlos enttäuscht werden. Von daher: Bier in die Hand, Hirn ausschalten und genießen …
 
 
 


 
 
 

The Collection – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Krudes Splatter-Feuerwerk, das nicht einmal ansatzweise dem Vorgänger die Hand reichen kann
 
 
 


 
 
 

The Collection – Zensur

 
 
 
The Collection“ hat es hierzulande nicht durch die FSK geschafft. Demnach musste der hiesige Vertrieb Schnitte für eine „KJ„-Freigabe vornehmen. Dennoch existiert natürlich auch eine ungeschnittene Filmfassung. Diese trägt die „SPIO/JK„-Kennzeichnung. Deshalb: beim Kauf sorgfältig auf den Freigabestempel achten!
 
 
 


 
 
 

The Collection – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Collection; USA 2012

Genre: Thriller, Horror, Splatter

Ton: Deutsch + Engl. DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 / 16:9 (1920x1080p)

Laufzeit: ca. 82 Min. (uncut)

FSK: Keine Jugendfreigabe (cut) / SPIO/JK (uncut)

Verpackung: Schwarze Amaray (SPIO/JK-Fassung) / Blaue Amaray mit Wendecover (KJ-Fassung)

Extras: Deutscher Trailer (HD 2min), Originaltrailer (HD – 2min), Alternative Szenen (HD – ca. 6min), Make-up und Effekte (HD – ca. 5min), Produktionsdesign (HD – ca. 5min), Spezialeffekte (HD – ca. 6min), Stunts (HD – ca. 4min), Die Vision des Regisseurs (HD – ca. 5min), Audiokommentar mit Regisseur Marcus Dunston und Patrick Melton (keine UT), Trailershow mit 3 Filmen aus dem Portfolio des Vertriebs

 
 
 
Nun ist er endlich da, die deutsche Blu-ray zum Film „The Collector 2„. „Planet Media“ hat weder Kosten noch Mühen gescheut, dem Film eine gerechte Veröffentlichung zu spendieren. Uns lag zum Test die ungeschnittene Fassung mit SPIO/JK-Aufdruck vor, die in einer edlen, schwarzen Amaray daherkommt und kein Wendecover besitzt – wozu auch. Die herkömmliche geschnittene Kaufhaus-Fassung trägt das „KJ„-Symbol und wird jedoch über eine Wendecover verfügen. Nach dem Einlegen der Scheibe erwarten den Filmfreund einige Trailer aus dem Hause „Planet Media“ danach gehts geradeaus ins Hauptmenü, dass mit einigen Szenen des Films unterlegt wurde. Von hier aus kann der Zuschauer sich neben dem Hauptfilm auch einige Extras zu Gemüte führen. Diese sind durch die Bank weg hochauflösend; wurden aber leider nicht deutsch untertitelt. Gleiches gilt übrigens auch für den Audiokommentar, dem ebenso keine deutsche Untertitelspur spendiert wurde. Wer sich den Film gern im Original anschauen und dabei filmbegleitende Untertitel genießen möchte, darf jedoch aufatmen, denn diese sind immerhin vorhanden. Die Tonabmischung ist über jeden Zweifel erhaben und auch das Bild bleibt stets auf hohem Niveau. Wer den Film in seiner ungeschnittenen Form sein Eigen nennen möchte, sollte sich sputen. Uns würde es nicht wundern, würde die ungeschnittene SPIO-Fassung demnächst indiziert werden.
 
 

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The Collection – Trailer

 
 
 


 
 

Marcel Demuth / Hellraiser80

 
 
 
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Filmreview: „The Dinosaur Project“ (2012)

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The Dinosaur Project

Story

 
 
 
Als weltweit Gerüchte die Runde machen, dass im Kongo ein seltsames Seeungeheuer gesichtet wurde, will der bekannte Forscher und Spezialist Marchant (Richard Dillane) den ominösen Erscheinungen auf den Grund gehen. Zusammen mit seinem Team organisiert er eine Expedition in das Kongo-Gebiet um die mysteriöse Kreatur aufzuspüren. Kaum mit dem Flugzeug aufgebrochen, finden die Anwesenden einen blinden Passagier an Bord, der sich zugleich als Sohn Marchants zu erkennen gibt. Doch bevor sich Vater und Sohn überhaupt in ihrer Rage aussprechen können, kollidiert die Flugmaschine mit einem riesigen prähistorischen Raubvogel und stürzt ab. Glücklicherweise wird keiner der Teilnehmer bei dem Absturz verletzt und so führen die Forscher die Suche nach dem legendären Seeungeheuer fort – ein fataler Fehler, wie sich schnell herausstellt. Denn entgegen der Erwartungen ist die gesamte Umgebung von Dinosauriern bevölkert – einige von ihnen sogar menschenfeindlicher Natur …
 
 
 


 
 
 

The Dinosaur Project – Kritik

 
 
 
Bereits auf dem diesjährigen „Fantasy Filmfest Nights“ konnten sich deutsche Genre-Freunde von den grandios-filmischen Qualitäten eines weiteren Wackel-Cam-Films erfreuen. Nachdem Max Landis mit seinem Superhelden Found-Footage-Knaller „Chronicle“ die Messlatte für dieses Sub-Genre in puncto fesselnd-erzählerischen Perfektionismus und unterhaltsam-dichtem Spannungsaufbau enorm weit nach oben gelegt hatte, waren die Erwartungen demzufolge hoch, inwieweit man das Found-Footage-Genre überhaupt noch mit neuen Facetten und frischen Ideen bestücken könnte. Mit dem aktuellen Neuzugang „The Dinosaur Project“ versucht Regisseur Sid Bennett an den weltweiten Erfolgen des derzeit kassenträchtigen Found-Footage-Genres anzuknüpfen und hofft damit den ebenso ganz großen Durchbruch zu ergattern.
 
Anstatt sich mit fiesen Poltergeistern (Paranormal Activity 3) und kaltschnäutzigen Aliens („Cloverfield„) zu beschäftigen, macht er prähistorische Riesenechsen zum Thema seines Filmes. Bewanderte Filmfreunde dürften bei dieser Thematik vermutlich direkt die Hände über den Kopf schlagen und Böses ahnen. Denn dem bereits kürzlich besprochenen Wackel-Cam-Movie Tape 407 lag haargenau gleiche Geschichte zugrunde, die aber aufgrund der teilweise haarsträubend schlechten Umsetzung mit dem vorliegenden „The Dinosaur Project“ in keinster Weise zu vergleichen ist. Sid Bennett Beitrag genießt den Vorteil, dass er entgegen der meisten Produktionen dieser Film-Gattung ein halbwegs vernünftiges Budget vorweisen kann und somit Spielraum für die ein oder andere technisch-ansprechende Spielerei besitzt.
 
Vorab sei den kritischen Gegnern des Found-Footage-Genre versichert, dass dem Zuschauer mit diesem netten kleinen Dino-Filmchen ein halbwegs annehmbarer Fantasy-Thriller präsentiert wird, der sich nicht wie so oft üblich im Found-Footage-Universum, in endlos langem Gewackel der Kamera verliert. Stattdessen darf der Zuschauer einer relativ geradlinigen Geschichte beiwohnen, die ohne große Umwege direkt zum Punkt kommt. Statt unnötigem Einleitungs-Geplänkel und einer präzisen Bestandsaufnahme aller Gegebenheiten der Geschichte schöpft „The Dinosaur Project“ direkt aus den Vollen. Eh sich der Zuschauer versieht, sitzen die handvoll Protagonisten in einem Flugzeug und steuern direkt auf ihr Unglück zu. Eine identifizier- und nachvollziehbare Charakterisierung der Beteiligten wird zugunsten der recht netten Dino-Effekte direkt unter den Tisch gekehrt. Einzige Identifikations-Figur des Filmes scheint Sohn Luke zu sein, der mit seiner Vorliebe für innovative Kamera-Technik den Anwesenden des öfteren das Leben rettet. Die übrigen Crew-Mitglieder bleiben gesichtslos und so erfährt der Zuschauer, einmal abgesehen von einem verdrängten Konflikt zwischen Vater Marchant (Richard Dillane) und seinem Sohn Luke (Matt Kane), kaum etwas nennenswertes über die gelüsten Safari-Teilnehmer.
 
Stattdessen finden sich die Expeditions-Mitglieder nach ihrer unverhofft „steilen“ Landung mit längst ausgestorbenen Riesenechsen konfrontiert, die nicht immer friedvoller Natur zu sein scheinen. Als die Überlebenden des Nachts von einer Schar fleischfressender Dinosaurier überrascht und durch das Dickicht des Kongos getrieben werden, beginnt auch „The Dinosaur Project“ seine eigentliche Intention zu offenbaren. Und die lautet: soviel Action und Special-Effekts wie möglich in die arg dünne und löchrige Geschichte zu stopfen. Überraschenderweise scheint die Rechnung aufzugehen und so bekommt der interessierte Filmfreund action-orientierte Unterhaltung nonstop. Kaum wenige Minuten vergehen, ohne das einmal nichts passiert, was man dem Film hoch anrechnen muss. Im Vergleich zu ähnlichen Werken seiner Gattung, weiß dieser Found-Footage-Schocker zumindest kurzweilig, ohne Schnörkel und Längen zu unterhalten. Das mag vor allem auch daran liegen, dass Bennett seinen Figuren kaum Zeit zum Verschnaufen bietet und sie in regelmäßigen Abständen durch den Wald hetzt und über den Jordan meuchelt. Somit sieht sich der Zuschauer und die handvoll Protagonisten immer mit der Angst und der Unsicherheit konfrontiert, dass in den nächsten Sekunden einer der Anwesenden das Zeitliche segnen könnte. Da die hungrigen Echsen teilweise aus dem Nichts nach dem Leben der Forscher trachten, dürfte der ein oder andere handfeste Schock zumindest für kurzweilige 70 Minuten Netto-Spielzeit sorgen und „The Dinosaur Project“ zumindest weit über den Durchschnitt heben.
 
Mit dem Wackelkamera-Streifen „The Dinosaur Project“ erhält der Filmfreund Nachschub an technisch unzulänglicher Wackelkamera-Kost. Wer jedoch jetzt, wie so oft, ein optisch und technisch desaströses Werk erwartet, liegt falsch. Sid Bennetts Dino-Safari gehört zu einem der besseren Vertretern der Fake-Doku-Gattung und hat mit dem konfusen Cam-Gewackel üblicher Billig-Schund-Ware aus dem Found-Footage-Sektor nichts gemein. Natürlich gehören auch hier einige Kamera-Störsignale und technische Cam-Totalausfälle zum üblichen Geschehen. Auch filmen die Protagonisten bei obligatorischen Hetzjagden durch das Gebüsch minutenlang Waldboden – dennoch, die optisch sehr ansprechenden Spezial-Effekte bereichern den Film ungemein und entschädigen den ein oder anderen Schnitzer in der, ohnehin schon sehr oberflächlich skizzierten, Handlung. Leider verliert sich „The Dinosaur Project“ kurz vor Ende in schierer Unlogik. Zugunsten des Tempos und eines verblüffenden „Aha“-Effekts überrascht Co-Autor und Regisseur Sid Bennetts mit einem unsinnigen und vollkommen hirnrissigen Plot Twist. Die Tatsache, dass diese seltsame Kehrtwende vollkommen unnötig gewählt wurde, schmälert den eigentlich recht positiven Gesamteindruck diese Pseudo-Dokumentation. Immerhin lässt das offene Ende, wie so oft, Spielraum für eine Fortsetzung, in der hoffentlich diverse Fragen beantwortet werden, die der Film bereits zu Beginn nicht einmal annähernd versucht zu beantworten. Unter dem Strich bleibt ein netter, kleiner und kurzweiliger Spielfilm, der sich der gesamten Palette an typischen Found-Footage-Klischees bedient, aber dennoch immer unterhaltsam bleibt. Auch Filmfans, die eigentlich nichts mit dem Pseudo-Doku-Stil anfangen können, dürfen gern einen Blick riskieren, denn „The Dinosaur Project“ ist gar nicht mal so übel, wie anfänglich gedacht.
 
 
 


 
 
 

The Dinosaur Project – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
Temporeicher und recht spannender Dino-Schocker, der dem Zuschauer und den Filmfiguren kaum Zeit zum Verschnaufen bietet
 
 
 


 
 
 

The Dinosaur Project – Zensur

 
 
 
Wirklich blutig wird es zu keiner Zeit. Deshalb ist die deutschen Heimkinoauswertung auch ungeschnitten ab FSK 12 freigegeben und demnach auch für Jugendliche geeignet.
 
 
 


 
 
 

The Dinosaur Project – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Burrowers; Großbritanien 2010

Genre: Abenteuer, Action, Thriller

Ton: Deutsch+Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1920x1080p)

Laufzeit: ca. 83 Min.

FSK: FSK 12

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Deutscher Trailer, Originaltrailer, Making of, Trailershow

 
 
 
Wer jetzt denkt, dass ein Found-Footage-Film zwangsläufig technisch den Kürzeren zieht, der irrt. Zwar wirkt das Bild gerade während der genrebedingten Stilmittel nicht wirklich HD-würdig; da die Gegebenheiten des Film durch einen richtigen Kameramann im Film protokolliert und die Geschehnisse daher mittels „echtem“ Filmmaterial bebildert werden, ist der Detailwert des Bildes gerade in den hellen Szenen erstaunlich hoch. Auch der Ton geht für eine derartige Produktion vollkommen in Ordnung. Gerade in den Szenen, in denen die Urwesen die Überlebenden angreifen, beweist der Ton seine Stärken. Bein den Extras schaut es jedoch etwas mager aus. Zwar wirkt das Standbild des Hauptmenüs mit seinem stimmigen Lichteffekt noch durchaus vielversprechend; wirklich viele Auswahlmöglichkeiten werden dem Filmfreund von hier aus jedoch nicht geboten. Herzstück ist ein etwa 24-minütiges Making of in verwackelter SD-Qualität. Untertitel sucht der Zuschauer hier jedoch vergebens. Zum spärlichen Bonus gesellen sich zudem der Trailer zum Film in deutscher und englischer Sprache und eine kleines Trailershow, in der das Label PLANET MEDIA HOME ENTERTAINMENT noch Eigenwerbung mit drei Clips zu Filmen aus dem Katalog betreibt. Bleibt zu erwähnen, dass zumindest dem Hauptfilm deutsche Untertitel spendiert wurden und die Blu-ray mit Wechselcover daherkommt.
 
 

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The Dinosaur Project – Trailer

 
 
 


 
 

Hellraiser80

 
 
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Filmreview: „Rosewood Lane“ (2011)

"Rosewood Lane" (2011) Filmreview auf Filmcheck , Horrorfilm, Review
 
 
 

Rosewood Lane

Story

 
 
 
Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters zieht es die bekannte Radio-Psychologin und Moderatorin SONNY BLAKE zurück in die Heimat, wo sie als Kind gutbürgerlich heranwuchs.
Da das Elternhaus über ein Jahr leer gestanden hat, sie es aber bisher nicht übers Herz bringen konnte, es zu verkaufen, entschließt sie sich letztendlich dazu, das vertraute elterliche Heim auf der ROSEWOOD LANE selbst zu beziehen. Doch kaum eingezogen erhält sie recht aufdringlichen Besuch von einem der örtlichen Zeitungsjungen, der ihr ein Abo der lokalen Tageszeitung verkaufen möchte. Aufgrund seiner recht direkten und unhöflichen Vorgehensweise weist sie den Jungen jedoch zurück und bittet ihn sie in Zukunft nicht mehr zu belästigen. Ein fataler Fehler, denn der Bursche lässt nicht locker und beginnt die junge Frau auf arg dreiste Art zu terrorisieren …

 
 
 


 
 
 

Rosewood Lane – Kritik

 
 
 
Fast 11 Jahre ist es nun bereits her, dass Regisseur und Drehbuchautor VICTOR SALVA mit seinem JEEPERS CREEPERS weltweit Erfolge verbuchen und sich zurück in die Liga nennenswerter Horrorfilmregisseure katapultieren konnte. Kein einfacher Weg, den er bis dato zu bestreiten hatte.
Denn während seines Debüt-Horrorwerkes CLOWNHOUSE (1989) vergriff er sich mehrfach sexuell an dem damals noch 12-jährigen Hauptdarsteller des Films (NATHAN FORREST WINTERS) und wurde aufgrund seines Vergehens zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Seine Rückkehr in die Welt des Films verlief demnach alles andere als rosig, denn aufgrund einer Hetzkampagne, die 1994 zum Filmstart seinen Films POWDER durch Ex-Darsteller WINTERS ins Leben gerufen wurde, floppt sein Comeback an den Kinokassen gewaltig und sorgte dafür, dass ihm wichtige Filmaufträge ausblieben. Erst fünf Jahre später gelang dem Regisseur mit dem Horrorfilm JEEPRES CREEPERS eine überraschendes Comeback und zugleich der weltweit Durchbruch. Aufgrund der überzeugenden Einspielergebnisse war es nur eine Frage der Zeit bis dem Erstling ein Sequel spendiert wurde, dass dabei nahtlos an den grandiosen ersten Teil anschloss, jedoch nicht einmal annähernd den gleichen Erfolg verbuchen konnte, wie das zuvor abgedreht Original.
 
Mit ROSEWOOD LANE hat es SALVA vorerst einmal geschafft wieder von sich hören zu lassen. Sein aktueller Horrorfilm geht hierbei recht traditionelle Wege und setzt mehr auf Suspense und Spannung, als auf schaufreudiges Gematsche mit dem Holzhammer, wie man es wohl nach all den kontroversen Extrem-Folterschinken der letzten Jahre erwartet hätte.
Das kommt dem vorliegenden Thriller recht gelegen, denn das arg seltsame Verhalten des pubertären Milchreisbubis gestaltet sich als durchaus kreativ, erfrischend und ziemlich makaber, sodass die Geschichte mit Sicherheit Potenzial für mindestens eine Fortsetzung gehabt hätte. Hierbei lässt sich offensichtlich nicht bestreiten, dass SALVA sein virtuoses Talent in der Aneinanderreihung herrlich gemeiner Schocks nicht verlernt zu haben scheint, denn dass arg „unartige“ Vorgehen des Möchtegern-Casanovas lässt den interessierte Filmfan nicht nur einmal derbe Zusammenzucken. Sein forsches und vor allem unerwartetes Erscheinen dürfte vor allem zartbesaiteten Zuschauern mächtig den Puls in die Höhe treiben und für einige durchweg schlaflose Nächste sorgen.
 
In ROSEWOOD LANE ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Hinter dem Antlitz des unschuldigen Jungen, versteckt sich das zutiefst Böse, dass den Bewohnern der Straße mächtig Angst einzujagen versucht. SALVA gelingt es auf gekonnte Weise, nicht nur die Protagonisten des Films mit den fragwürdigen Handlungen des Burschen zu verwirren, sondern auch den Zuschauer mit den reichlich diabolischen Interaktionen des Bösewichts zu manipulieren. Die Beweggründe des Nachwuchspsychopathen bleiben weitestgehend ungeklärt und sein Handeln wirkt durch die Bank weg befremdlich, sodass einzig darauf schließen lässt, dass der „Paperboy“ mit dem Teufel im Bunde stehen muss. Bis zur letzten Filmminute bleibt das Handeln dieses ominösen Zeitgenossen ungeklärt. Erst in den letzten Sekunden bringt Regisseur VICTOR SALVA Licht ins Dunkel und verblüfft mit einem haarsträubenden Twist, den der Filmfreund vermutlich in derart obskuren Art nicht erwartet hätte. Zwar gestaltet sich die Auflösung als simpel; trotzdem dürfte man sich als Zuschauer doch etwas hinter das Licht geführt fühlen, mit derart grotesken Wendung konfrontiert zu werden.
 
 
 
Mit ROSEWOOD LANE hat es VICTOR SALVA geschafft, mittels überzeugenden Beitrag erneut von sich hören zu lassen. Sein aktueller Genre-Ausflug ist ein ziemlich gemeines Stück Zelluloid, dass den Zuschauer rund 90 Minuten kurzweilig zu unterhalten versteht. Zwar gibt es gerade ab Filmmitte einige Handlungs- und Spannungsdefizite und auch mit der Logik hapert es des Öfteren; dennoch hat er mit seinem ROSEWOOD LANE einen ganz schön gemeinen Schocker gebastelt, der Filmfans durchaus in Erinnerung bleiben dürfte.
 
 
 


 
 
 

Rosewood Lane – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Kleiner, ziemlich böser Film. Der überraschende Plottwist ist so verblüffend, wie simpel und dürfte vor allem die letzten unglaublich dummen und vor allem schlechten Filme eines M. NIGHT SHYAMALAN alt ausschauen lassen.
 
 
 


 
 
 

Rosewood Lane – Zensur

 
 
 
Die deutsche Heimkinofassung ist ungeschnitten ab FSK16 freigegeben – nicht wirklich verwunderlich, gibt es im Film keine ausufernden Todesszenen!
 
 
 


 
 
 

Rosewood Lane – Deutsche Blu-ray

 
 
 
Rosewood Lane Blu-ray
 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Rosewood Lane; USA 2011

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch + Engl. DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1; (1920x1080p) Full HD

Laufzeit: ca. 96 Min.

FSK: FSK 16

Verpackung: Schwarze Amaray mit Wendecover

Extras: Making of, Trailer

 
 
 
Der kleine Überraschungs-Hit ROSEWOOD LANE bekommt von PLANET MEDIA HOME ENTERTAINMEMT eine zwar etwas dürftige Ausstattung spendiert, wobei jedoch in punkto Technik nicht gemeckert werden kann. Das Bild und der Ton befinden sich auf einem durchweg hohen Niveau. Die Schärfe bleibt im mittelstarken Wert, ebenso Kontrast und Schwarzwert. Oftmals wirken die Farben etwas kühl, was aber den durchweg gruseligen Unterton des Filmes verstärkt. Der Ton wurde gut abgemischt und wirkt hin und wieder sehr dynamisch. Zudem wurde der Film mit einer sehr angenehmen Synchronisation beschenkt, was aktuell ja nicht von allem Low Budget-Werken behauptet werden kann. Zu den Extras gesellen sich gerade einmal der Trailer zum Film in Deutsch und Englisch, sowie ein ca. 29-minütiges Making of, dass leider wie üblich von PLANET MEDIA nicht untertitelt wurde. Somit lohnt sich der Bonusbereich hauptsächlich für alle jene Filmfans, die der englischen Sprache vertraut sind. Bleibt zu erwähnen, dass der Vertrieb noch mit drei Werbefilmchen zu kommenden Veröffentlichungen etwas Eigenwerbung betreibt und die ROSEWOOD LANE Blu-ray mit einem Wechselcover ausstattet. Interessanterweise ist die Amaray-Hülle nicht Blau, sondern in edlem Schwarz gehalten, sodass die Auswertung dadurch hübsch aufgewertet wird.
 
 

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Rosewood Lane – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth / Hellraiser80

 
 
 
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