Filmkritik: „Hunt Her, Kill Her“ (2022)

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HUNT HER, KILL HER

(NIGHT SHIFT)

Story

 
 
 

Für eine junge Frau wird der neue Job als Hausmeisterin in der Nachtschicht zum reinen Überlebenskampf, als ein paar maskierte Männer einbrechen.

 
 
 


 
 
 

HUNT HER, KILL HER – Kritik

 
 
 
Um den Zuschauer zu überzeugen, braucht es nicht immer Innovationen. Besonders im Terror-Kino ist die Hauptsache, dass die Inszenierung packend gestaltet wurde. Ist dies der Fall, ist eine clevere Story schon gar nicht mehr so wichtig. Genau das hat sich scheinbar auch das Regie-Duo Greg Swinson und Ryan Thiessen gedacht. Ihr „Hunt Her, Kill Her“, der im Original den passenderen Titel „Night Shift“ erhalten hat, wurde völlig auf das Wesentliche reduziert. Damit gewinnt man nun wirklich keine Innovationspreise, aber ein spannendes Filmchen für Zwischendurch ist durchaus entstanden, was eben an der enorm gelungenen Inszenierung liegt.
 
 
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Karen muss dringend Geld für ihre Tochter und sich verdienen, weshalb sie einen unangenehmen Job als Hausmeisterin in der Nachtschicht annimmt. Die riesige Lagerhalle ist nachts komplett verlassen und da gruselt es Karen schon ein wenig. Das ist auch völlig berechtigt, wie sie bald herausfinden muss. Ein paar maskierte Männer dringen nämlich in die Lagerhalle ein und wollen Karen an den Kragen. Für diese bleibt nur eine Wahl: Kämpfen, um zu überleben. Sehr viel reduzierter kann so eine Story eigentlich kaum sein. Das ist eine Home-Invasion-Geschichte, nur dass sie sich dieses Mal eben am Arbeitsplatz abspielt. Deshalb ist der Schauplatz natürlich auch etwas größer. Es geht dann im gesamten Verlauf wirklich nur um den Überlebenskampf und Überraschungen bleiben dabei größtenteils aus. Nur am Ende versucht das Drehbuch doch noch etwas mehr aus der Sache zu machen und eine kleine Wendung einzubauen. Als Zuschauer sollte man dabei nicht so sehr auf Logik achten, denn einige Ungereimtheiten ergeben sich hier schon. Sieht man davon jedoch mal ab, dann funktioniert diese geradlinige Story gut.
 
 
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Und das liegt vor allen Dingen an einer gekonnten Inszenierung. Unfassbar, dass das Regie-Duo Swinson-Thiessen 2006 bereits mal einen Film drehten, danach aber sage und schreibe 16 Jahre gewartet haben, um ihr zweites Werk „Hunt Her, Kill Her“ zu realisieren. Die Inszenierung kann sich auf jeden Fall sehen lassen und die Beiden verstehen ihr Handwerk. Dass sich der gesamte Film nur in der Lagerhalle abspielt, ist hier absolut nicht negativ sondern passend. Besonders die schön effektiven Kamerfahrten durch die langen Gänge und Flure sorgen enorm für Stimmung. Das ist schon wunderbar dynamisch gestaltet und selbst wenn es etwas monoton zur Sache geht, so sorgt doch gerade diese gelungene Inszenierung immer wieder für genügend Abwechslung. Dass das Werk nebenbei kein hohes Budget hatte, bemerkt man niemals negativ, denn besonders die reduzierte Herangehensweise kann hier doch punkten. Dass es nebenbei so schnörkellos und kompromisslos zur Sache geht, sorgt für eine ernste Atmosphäre, die überhaupt keinen Platz für Humor vorsieht. „Hunt Her, Kill Her“ ist düster (ganz selten auch mal im optischen Sinne etwas zu dunkel) und bietet feinen Terror.
 
 
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Dass dieser funktioniert, liegt wiederum an einer guten Figurenzeichnung. Mit Karen hat man nämlich ein Opfer erschaffen, welches absolut nicht künstlich wirkt und einen authentischen Eindruck hinterlässt. Sie weiß sich zu wehren, wird jedoch nie zu übermächtig, ihr geschehen Missgeschicke, sie verhält sich aber nie dämlich. Dazu gibt es noch eine marginale Hintergrundgeschichte und schon hat man eine Protagonistin vor sich mit der man durchaus mitfiebern kann. Da ist es schön, dass mit Natalie Terrazzino eine geeignete Darstellerin gefunden wurde, die das völlig stimmig verkörpert und mit der Leistung punkten kann. Die restlichen, sehr wenigen Darsteller sind überwiegend maskiert und können deshalb nur schwer negativ auffallen. Von daher ist in diesem Punkt wirklich alles im grünen Bereich.
 
 
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Etwas schwächer fällt da lediglich der Unterhaltungswert aus, wobei das schon Jammern auf hohem Niveau ist. Da die Einleitung kurz ausfällt und „Hunt Her, Kill Her“ nach 20 Minuten sofort auf’s Gaspedal drückt, fällt es ihm hinterher etwas schwer die Spannung stets oben zu halten. Das Szenario verändert sich nämlich nicht mehr und deshalb besitzen die restlichen 70 Minuten dann leider ein paar Längen. An einer guten Portion Spannung ändert dies nichts und es bleibt insgesamt kurzweilig genug, es wäre nur nicht verkehrt gewesen, wenn man in der zweiten Hälfte noch irgendeine Neuerung eingebaut hätte, die für ein wenig Abwechslung sorgen kann. Der actionreiche Überlebenskampf sorgt im Endeffekt aber immer wieder für genügend Suspense, so dass man zufrieden sein kann. Und auch der Härtegrad ist passend. „Hunt Her, Kill Her“ ist definitiv keine Schlachtplatte geworden, aber wenn Gewalt notwendig ist, wird diese auch ausreichend zelebriert. Man ist heutzutage eindeutig Härteres gewohnt und dennoch gibt es ein paar Szenen, die echt nicht zimperlich sind. Die handgemachten Effekte sehen relativ simpel aus, erfüllen ihren Zweck aber ebenso gut, wie ein passender Score und allgemein eine hervorragende Soundkulisse.

 
 


 
 
 

HUNT HER, KILL HER – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
„Hunt Her, Kill Her“ ist ein völlig auf ein Minimum reduzierter Invasion-Horrorthriller, der mit einer effektiven Machart punkten kann. Die simple Story verliert eigentlich erst am etwas unlogischen Ende ihren Reiz, doch sowieso lebt dieses Werk am ehesten von seiner starken Inszenierung, die den begrenzten Schauplatz hervorragend einzufangen weiß. Die Hauptdarstellerin spielt das sehr gut, die Figurenzeichnung ist erfreulich sympathisch und sämtliche Verhaltensweisen angenehm logisch. Hinterher kommen zwar ein paar Längen auf, weil das Geschehen doch etwas monoton ist, aber genügend Spannung gibt es zwischendurch immer wieder, so dass man sich gut unterhalten fühlt. Ganz klar ist, dass „Hunt Her, Kill Her“ nicht der große Wurf ist, aber das will er auch gar nicht sein. Dies ist ein kleiner, aber wirklich stimmungsvoller Film, den man sich als Fan solcher Werke bestens anschauen kann!
 
 
 


 
 
 

HUNT HER, KILL HER – Zensur

 
 
 
„Hunt Her, Kill Her“ stellt keine selbstzweckhafte Schlachtplatte dar, zeigt Gewalt aber auch wenn es nötig ist. Da es jedoch eher selten so richtig grafisch wird sollte einer Freigabe ab 16 Jahren eigentlich nichts im Wege stehen, wobei es in Deutschland auch schon harmlosere Werke zu einer Freigabe ab 18 Jahren geschafft haben!
 
 
 


 
 
 

HUNT HER, KILL HER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Film | Raven Banner Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Vicious: Nacht der Gewalt (2020)
 
Kidnapped (2010)
 

Filmkritik: „Offseason“ (2022)

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OFFSEASON

Story

 
 
 
Eine junge Frau fährt mit ihrem Mann auf eine abgelegene Insel um den Vandalismus am Grab ihrer Mutter zu untersuchen …
 
 
 


 
 
 

OFFSEASON – Kritik

 
 
 
Nachdem mein Auftakt des HARD:LINE-Festivals mit „Night Caller“ ganz bewusst nicht gerade ein Highlight war, ging ich doch äußerst guter Dinge in die nächste Sichtung, da US-Regisseur Mickey Keating in der Vergangenheit schon mit „Carnage Park“, „POD“ und „Darling“ auf sich aufmerksam machen konnte – alles Filme die ich zwar selber noch gucken muss, deren Reviews sich größtenteils aber sehr wohlwollend und kurzweilig lesen.
 
 
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Die weltbekannte Melodie eines alten, lizenzfreien Pianostücks läuft, dazu sehen wir grobkörnige, nostalgische Super8-Aufnahmen. Eine Frau schaut in die Kamera und richtet sich direkt an die Zuschauer, äußerst nervös wird ein mehrminütiger, gut gespielter Monolog performt, dann folgen ein abrupter Schrei und die Titlecard. Der mystische Soundtrack bereitet bestens auf das kommende Unheil vor, zu pittoresken Landschaftsaufnahmen werden wir informiert dass unsere Protagonistin Marie Eldritch, äh, Aldrich heißt und schnellstmöglichst nach Lone Palm aufbrechen soll, da dort das Grab ihrer Mutter beschädigt wurde.
 
 

Chapter 1: Lone Palms

 
 
Demnach fährt sie also mit ihrem Mann über die stürmischen Straßen der verschrobenen Insel, nur um in Rekordzeit mit Charakterdarsteller Richard Blake, seufzenden Chören, vernebelten Sackgassen und weißäugigen Einwohnern konfrontiert zu werden, was dann auch ziemlich gut den gesamten Film zusammenfasst. Ob das nun als Kritik oder Lob zu verstehen ist? Nun, das kommt ganz darauf an, was man sich von einer solchen Prämisse erhofft. Die lovecraftigen Innsmouth-Vibes sind überdeutlich, auch wird hier nach ganz klassischen, altbekannten und bewährten Mustern noch mit Nebel, langsamen Kamerafahrten, dunklen Häusern und undurchschaubaren Nebencharakteren Grusel verbreitet, statt etwa auf Gewalt zu setzen oder das Genre subversiv zu unterwandern. Als „Set-Porno“ zum atmosphärischen Einsaugen der fabelhaft inszenierten sowie eingefangenen Umgebung, als hochwertigerer Spukhaus-Trip zum Angucken, Nackenhaare aufstellen und nach Traumlogik suggestiv leiten lassen, klappt „Offseason“ also immer wieder ganz hervorragend.
 
 
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Wer hingegen an Originaltreue im Sinne von „echter Lovecraft-Huldigung“ interessiert ist, einen kohärenten, kurzweiligen Horrorfilm sucht oder auch nur eine spannende sowie logische Geschichte, der ist hier grundlegend falsch – „Offseason“ wandert zusammen mit seiner Protagonistin gerne assoziativ von Setting zu Setting, lässt seine Charaktere verschwinden, diffus reden und nie wieder auftauchen, lebt mehr von Schärfeverlagerungen und unheilvollen Klängen, als wirklich von einer greifbaren, oder logischen Bedrohung. Hier sowie in Donnie Darko wird von einer älteren Frau ein Sturm prophezeit und damit eigentlich etwas viel Größeres impliziert, selbst der selbe Soundtrack und das Geräusch der „Portale“ aus dem 2000er-Klassiker wird übernommen. Doch trotz dieser überdeutlichen Einflüsse würde ich mehr von einer kunstvollen Verwebung und Huldigung sprechen, als von einem billigen Plagiat – weder droht unsere Protagonistin aufgrund unaussprechlichen Schreckens ihren Verstand zu verlieren, noch handelt es sich um ein Coming-of-Age-Charakterstück. „Offseason“ ist viel interessierter an der Ästhetik und Wirkung leise geflüsterter Aussagen und alptraumhaft entrückter Bilder, als an deren Inhalten.
 
 

Chapter 2: Sandtrap

 
 
Im lokalen Pub werden Marie und George von einer wie in der Zeit eingefroreren Gruppe alter Männer ausgelacht und kein Stück ernst genommen, inmitten dieser lässt George seine Frau in der Hoffnung auf ein Telefon dann auch tatsächlich alleine, nur damit ein junger Fischer, gespielt von Indie-Horror-Genredarsteller und „After Midnight“ sowie „The Battery“-Regisseur Jeremy Gardner, sich prompt an sie ranzuschmeißen scheint. Nach zwei Tagen Hinfahrt, der problematischen Ankunft und der schnellen Flucht aus dem Pub erzählt Marie ihrem reichlich verwirrten Mann dann auch endlich mal, was es mit der Reise auf sich hat: Ihre Mutter habe sie aus Angst vor dieser „verfluchten“ Insel darum gebeten, auf keinen Fall hier begraben zu werden, komme was wolle. Und mehr noch, der Brief und die sich aufgrund des Sturms schließende Brücke, das beides wirkt inzwischen doch wie eine Falle auf sie.
 
 
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Beim Performen seiner Reaktion auf diese absolut wilde, verständlicherweise angezweifelte Geschichte kann Joe Swanberg, seinerseits spätestens aus „You’re Next“ bekannt, wirklich glänzen und einen Eindruck hinterlassen, während Hauptdarstellerin Jocelin Donahue (The Burrowers, The House of the Devil, Knight of Cups, Insidious 2) mit ihrer einvernehmlich verunsicherten und ängstlichen Performance größtenteils die Bildfläche dominiert. Strukturell sehr interessant ist hierbei, wie früh im Film Marie ihre Theorie bereits ausspricht und, sollte sie wahr sein, somit dem Dorf auf die Schliche käme. Doch hat sie Recht? Die dunkle Vermutung und die Unsinnigkeit des Unterfangens reichen dem Paar aus, um getrübt den Rückweg anzutreten – aber natürlich finden sie sich schnell in einem Labyrinth aus Sackgassen wieder, um dann zu einem wunderschönen 50s-Song einen Unfall zu bauen.
 
 

Chapter 3: Life’s A Dream

 
 
Zu erneut lizenzfreier, aber stimmiger klassischer Musik sehen wir in einem hochpoliert fotografierten Flashback, dass Marie bereits erfolglos versucht hat das offensichtlich manipulierte Testament ihrer Mutter zu ändern, zurück im hier und jetz lullt die bekannte Mischung aus Donnie Darko-Gedächtnissoundtrack und nebligen, verlassenen Straßen direkt wieder in den wohligen Genre-Alptraumhalbschlaf. Herausreißend wirken allenfalls die Sirenen und Trommeln einer bemüht spannenden, im Endeffekt aber hoffnungslosen, merkwürdig künstlich aussehenden und vorhersehbaren Hatz zur sich hochfahrenden Brücke, danach klingelt ein einsames Telefon in einem dunklen Raum voller Puppenköpfe und es wird ein leeres Museum mit Taschenlampe und undeutlich im Hintergrund vor sich hinredenden Lautsprecherdurchsagen erkundet. Unterkühltes Colourgrading, interessante Sets und eine investierte Hauptdarstellerin – genau so kann simples, aber höchst effektives Filmemachen aussehen.
 
 

Chapter 4: The Damned

 
 
Ganz im Kontrast dazu steht leider Keatings Entscheidung, im folgenden Abschnitt mit einem überbordend lauten Soundtrack zu arbeiten, der auf den Schockfaktor der Szene zu pochen und bestehen scheint, während visuell oder inhaltlich aber wirklich nichts Gruseliges passiert. Weitere graue Augen starren und durch einen miesen Jumpscare stehen auf einmal alle um Marie rum, ja, hui, aber da war die subtile und desorientierende Einlage zu Beginn des Films, in der eben jene weißen Augen in einem vernebelten Dschungel-Setting inszeniert wurden, doch deutlich effektiver. Was in den folgenden 2-3 Kapiteln und letzten ~35 Minuten noch alles passiert, das sollte man als interessierter Zuschauer natürlich am besten selbst erfahren – doch was ich hier noch lobend hervorheben muss ist, dass „Offseason“ ziemlich genau einen einzigen Horrormoment hat, genau eine Stelle in der es wirklich furchterregend sein soll, und dass diese trotz sehr simpler Effektarbeit und ohne jeden Splatter auch exakt so funktioniert hat, wie erhofft. Ganze zweimal kam ein wohliges Gänsehaut-Gefühl auf und dass einmal davon kurz vor den Credits war, ist diesem Herzblutprojekt natürlich auch hoch anzurechnen.
 
 
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Doch leider, leider gestaltet sich der Weg dahin durch eine Szene mit konstantem Overacting eines sonst eigentlich bewährten Darstellers recht nervig und zäh, auch wird durch mehrfach teils wortwörtlich wiederholte Dialoge und Themen die Intelligenz des Zuschauers massiv in Frage gestellt, wenn nicht sogar beleidigt. Und dann, nach dem unvermeidbaren letzten „Kniff“ dieses sehr simplen Scripts, endet „Offseason“ nach kurzen 79 Minuten auch einfach wieder und entlässt den Zuschauer in die sonnige, unvernebelte, wenig mysteriöse Realität. Denn genau das ist der Effekt, den Keatings Werk erfolgreich beim Zuschauer verursacht: Durch diesen stringent verdichteten, filmischen Alptraumtrip im ewigen Nebel verlässt man kurz die irdischen Sphären und lebt von dunklen Andeutungen und leerer Dunkelheit, geflüsterten Ängsten und bösen Vorahnungen. Vielleicht ist das Ganze etwas hohl und zäh und zu oft gesehen, aber dermaßen aufs Nötigste reduziert und ohne störende Klötze am Bein kann ich eine solche Geisterstadt-Tour doch größtenteils genießen.

 
 


 
 
 

OFFSEASON – Fazit

 
 
6 Punkte Final
 
 
Höchst stimmungsvoller, atmosphärisch gedrehter Set-Grusel mit pointierten Gänsehaut-Momenten, mitreißender Performance, mysteriösem Sounddesign und einem bewussten Minimum an Story.
 
 
 


 
 
 

OFFSEASON – Zensur

 
 
 
Bei aller alptraumhaften Atmosphäre beruft sich sich „Offseason“ keinesfalls auf brutale Effekte oder Splatter-Momente, weswegen einer knapp mit einer Szene verdienten FSK 16 hier nichts im Weg stehen dürfte.
 
 
 


 
 
 

OFFSEASON – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei WTFilms)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Tot & begraben (1981)
 
Messiah of Evil (1973)
 
Der Leuchtturm (2019)
 

Filmkritik: „Strange Dreams“ (2020)

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STRANGE DREAMS

(COME TRUE)

Story

 
 
 
Eine jugendliche Ausreißerin nimmt an einer Schlafstudie teil, die zu einem alptraumhaften Abstieg in die Tiefen ihres Geistes und einer erschreckenden Untersuchung der Macht der Träume wird.

 
 
 


 
 
 

STRANGE DREAMS – Kritik

 
 
Nachdem der kanadische Regisseur und Drehbuchautor Anthony Scott Burns sich anno 2016 bereits an der meiner Meinung nach unterschätzten, überdurchschnittlich gelungenen Horrorfilmanthologie „Holidays“ beteiligen durfte, folgte 2018 sein Langfilmdebüt „Our House“, das bereits wissenschaftliche Experimente mit übernatürlichem Horror verquickt hat, zu teils polarisierter, größtenteils aber mäßiger Resonanz. Weitere zwei Jahre später folgte dann diese genreunabhängige Indieproduktion „Come True“, die in Deutschland unsinnigerweise in „Strange Dreams“ umbenannt wurde. Warum das bei diesem Film speziell ein Problem darstellt, wäre ein Spoiler zu viel, doch warum diese durchaus kreative, sehr ansprechend inszenierte Traumreise auch mich zwiegespalten zurücklässt – das werde ich nun versuchen, zu erklären.
 
 
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Die Eröffnungssequenz stimmt dabei bestens auf die ruhige, behutsame, leicht retrofuturistische Erfahrung der folgenden 100 Minuten ein, da nach den Opening Credits, die auf einem alten Röhrenfernseher abgespielt werden, direkt die erste der zahlreichen, höchst atmosphärisch inszenierten Traumsequenzen folgt, in denen mit langsamer POV-Kamerabewegung durch überzeugend animierte Höhlen und Berge, neblige, enge Gänge, knarzende, schwebende Holztüren und postapokalyptisch, ja gar dämonisch wirkende Umgebungen gefahren wird. Von eben jenen, mehrfach in voller Länge ausgespielten, aber nie langweilenden Traumsequenzen geplagt wird unsere Protagonistin Sarah, eine junge Frau die bei ihren Eltern auf eigene Faust ausgezogen ist und auf einem Spielplatz aus dem Alptraum erwacht.
 
 
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Doch auch wenn die zweite Traumsequenz mit ihren aus den Wänden der bedrückenden Architektur des Sanatoriums heraushängenden Leichen direkt deutlich düsterer und beängstigender anmutet als die erste, und auch wenn Traum #3 daraufhin dann gar mit einem funktionierenden, abstrakten Jump-Scare punktet und rasant folgende Horrorgefilde erahnen lässt, so ist „Strange Dreams“ in seiner gesamten ersten Hälfte gar nicht interessiert daran, zu schockieren, verstören oder auch nur auf wirkliche Spannung zu setzen. Stattdessen wird, mit unterkühlten Farben, hübscher Beleuchtung und mysteriösem Soundtrack in „The Persona“, dem ersten Kapitel, erst kurz Sarahs Situation geschildert, bevor der etwaige Ausweg aus der finanziellen Not und Schlaflosigkeit durch die bezahlte Schlafstudie etabliert wird. Nach 20 Minuten starten dann sowohl die Studie, mit ihren leicht an Sci-Fi- oder Retrofuturismus anmutenden Outfits, dem hübsch beleuchteten Kontrollraum und einer handvoll weiterer Probanden, sowie auch der Film selbst, dessen manchmal unmotiviert- einlullender, dann wieder hypnotischer, einfühlsamer Stil und Synthie-Soundtrack, nun noch mit einem atmosphärischen Voiceover über die Schlafphasen und Panflöten versehen, Hand in Hand geht mit den schwelgerischen Nahaufnahmen, nächtlichen Einstellungen der Großstadt, Ungewissheit des Experiments und beunruhigenden Träumen.
 
 
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Nach dem ersten Tiefschlaf im Forschungsinstitut wird Sarah mit einer Reihe Bilder konfrontiert, auf die sie äußerst heftig reagiert – mit dabei ist ein dunkler Hüne, eine schattenhafte, große, beängstigende Gestalt, mit der jeder ihrer Träume endet – was hat es mit diesem wiederkehrenden Schrecken auf sich? Und was mit dem Nerd aus der Bibliothek, der sie zu verfolgen scheint? Nachdem die erste halbe Stunde sich fast ausschließlich auf ihre audiovisuellen Reize und Atmosphäre ausgeruht hat, gelingt es Burns kurz daraufhin tatsächlich, erstmalig so etwas wie Rätselspannung und Anflüge von einem Plot aufkommen zu lassen, der mehr als eine reine
 
 
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Situation ist. Doch auch wenn auf dem Weg zur Halbzeit eine kurze, prägnante, effektiv geschnittene Terror-Sequenz mit hämmerndem Bass folgt, so ist die anschließende „Offenbarung“ für den Zuschauer leider lange keine Offenbarung mehr und langsam aber sicher stellt sich die Frage, worauf der Film eigentlich hinaus will, warum er sich so langsam und zäh inszeniert, welche versteckten Karten er wohl noch alle bei sich hält.
Doch wer nach dem verpatzten Mehrwert der letzten Szene noch nicht entnervt aufgegeben hat, der wird definitiv noch belohnt – vor der Bestrafung. Denn nachdem mir ein unstimmiges Plotdetail einfach nicht aus dem Kopf gegangen ist und ich schon potentiell eher enttäuscht war, von dieser „Maniac“ (die Netflix-Serie)-ähnlichen, nur gefühlt noch belangloseren Prämisse, taucht auf einmal der Schriftzug „The Shadow“ auf und läutet das dritte Kapitel ein. Und hier wird der Zuschauer nun zuerst effektiv verunsichert mit einem fragmentierten Gesicht und einer sich endlos durch das Treppenhaus drehenden Kamera, bis sich dann durch eine tatsächlich überraschende Beobachtung und Aussage wohliges Gruseln einstellt. Welches sich dann, finalement, in so etwas wie einer „Horror-Sequenz“, gekonnt entlädt. Der Soundtrack verlässt die Ambient-Gefilde und lässt die Synthesizer anschwillen, die Kontrolle entgleitet, in einer intensiven Szene mit großartigem Aufbau und unheimlichem pay-off zeigt „Strange Dreams“ zu was er fähig wäre, wollte er ein Genre-Film sein.
 
 
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Nur um daraufhin wieder ganz eindeutig zu beweisen, dass er genau das nicht sein möchte. Denn was nun als mit wichtigste Schlüsselszene des Films inszeniert wird, ohne etwa einen Twist vorweg zu nehmen, das ist ein romantischer Subplot, der als einzige Instanz auch mit einem Song unterlegt ist, der Lyrics hat. Doch so für sich genommen gelungen die Stelle sein mag, so verwirrend und gefühlt unpassend ist sie für den Zuschauer in diesem Moment, da nicht nur zum zweiten Mal eine mehrfach bereits implizit erwähnte, für den Zuschauer offensichtliche Beobachtung ausgesprochen wird, sondern diese neue Route nun auch noch fernab von jeglichem Horror für eine überraschend lange Laufzeit verfolgt und ernst genommen wird, wo sich die Dramaturgie doch eigentlich Richtung Finale bewegen sollte. Wobei „Dramaturgie“ ohnehin ein schwieriges Wort ist, wenn wir trotz des soliden bis gelungenen Schauspiels doch stets recht unbewegt und distanziert bleiben, aufgrund des allzu am Geschehen, nicht aber an den Charakteren interessierten Scripts, das zwischenmenschliche Szenen auf ein Minimum reduziert und wenig Mitfiebermotivation, oder auch nur Einblicke in Sarahs Psyche oder Charakter erlaubt. Die mit Abstand verängstigendste, gelungenste Horror-Stelle des gesamten Films ist dabei zwar nur wenige Sekunden lang und inhaltlich relativ unmotiviert, aber so grandios inszeniert, abgemischt, designt und editiert, dass ich beim bloßen dran denken eine Gänsehaut bekomme – doch so genial wird es in der Hinsicht nie wieder, egal in welcher Hinsicht. Dass sich diese Sequenz also auch noch nach weit über einer Stunde im Film befindet, zu einem Zeitpunkt, zu dem reine Horrorfans vermutlich längst abgesprungen sind, ist da natürlich ärgerlich.
 
 
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Das Finale des Films ist dann wieder höchst atmosphärisch geraten und gelungen gefilmt, mit deutlichen Stranger-Things-Anleihen und schön zurückhaltender Effektarbeit, aber dabei deutlich weniger Aufmerksamkeit oder Worte wert, als das Ende: Denn gaaaaaanz am Ende dieser 100 Minuten wird der Film dann tatsächlich nochmal deutlich interessanter, aber auch enttäuschender, irgendwo gewitzter aber eben auch witzloser und unnötig verwirrend, da hier natürlich noch ein großer Twist folgen muss. Und der ergibt rein inhaltlich auch Sinn und der wird auch ein Stück weit vorher angedeutet und erklärt ein paar Fragezeichen oder Fehler der vorherigen Szenen, ja, gleichzeitig aber stellt er auch den gesamten Film, die Existenzberechtigung der gesamten Story und die Motivation des Regisseurs, diesen Film überhaupt zu machen, komplett in Frage. Wer den ebenfalls höchst kuriosen „Boarding School“ gesehen hat, der weiß, wie man radikal unterschiedliche Ideen oder Konzepte mit einem einmaligen Ende umdeuten oder im letzten Moment noch etablieren kann, etwas ähnliches wurde hier auch gemacht.
 
 


 
 
 

STRANGE DREAMS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Ungewöhnlicher, eigenständiger, hübsch fotografierter, langsamer Indiefilm, der das Interesse des Zuschauers zumeist aufrecht erhalten kann, hinter der hübschen Verpackung und dem feinfühligen Soundtrack aber leider nur zwei wirklich intensive, spannende Szenen aufzuweisen hat und abseits seiner Genre-Inserts relativ zahm, minimalistisch und unspektakulär inszeniert wurde. Stimmungsvoll, interessant, mit schimmernd-leichten, idyllischen, bis hin zu mysteriös-nächtlichen Synthesizern und Assoziationen sowie natürlichen Performances, aber auch einem schleppenden Erzähltempo und verschenkten Möglichkeiten.
 
 


 
 
 

STRANGE DREAMS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Strange Dreams“ (Originaltitel: „Come True“) ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

STRANGE DREAMS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Koch Films (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Come True; USA 2020

Genre: Horror, Drama, Fantasy, Science-Fiction

Ton: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2,40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Making Of, Trailer, Bildergalerie, Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Booklet + Film auf DVD

Release-Termin: KeepCase: 23.09.2021 | Mediabook: 23.09.2021

 

Strange Dreams [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

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STRANGE DREAMS – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Boarding School (2018)
 

Filmkritik: „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ (2020)

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SAKRILEG – STELL‘ DICH DEINER ANGST

(SACRILEGE)

Story

 
 
 
Für vier Freundinnen wird ein entspanntes Wochenende auf dem Land zum Albtraum, als sie in die Fänge einer Sekte geraten.

 
 
 


 
 
 

SAKRILEG – Kritik

 
 
Wenn man mal gerade keine originelle Idee für einen Horrorfilm hat, kann man ja einfach die Sonnenwende verwursten. Hat ja bei einigen Vorgängern auch schon funktioniert. Wenn einem dann noch das Budget fehlt, macht man den Film einfach ziemlich billig – Irgendjemand wird es schon kaufen! So oder so ähnlich muss die Grundidee von „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ gewesen sein, wobei das Werk wenigstens ein paar Qualitäten besitzt.
 
 
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Vier Freundinnen wollen eigentlich ein entspanntes Wochenende in einem luxuriösen Landhaus verbringen. Als sie einen Anhalter aus dem Dorf mitnehmen, erzählt dieser vom Sonnenwendfest und lädt die Mädels ein. Sie kommen auch und sind nicht schlecht überrascht, als sie eine Götzenstatue mit Hirschkopf erblicken. Trotzdem ist der Abend ganz lustig, doch die Freundinnen wissen noch nicht, dass er Konsequenzen haben soll.Die Handlung hat leider nicht viel zu bieten. Mit der Sonnenwende hat das Ganze eigentlich nichts zu tun und man hat dies nur genutzt, um eine Prämisse zu erschaffen. Auch um die Opfergaben dreht sich das alles selten. Stattdessen werden die Freundinnen mit der Zeit mit ihren Ängsten konfrontiert, was man nicht besonders originell verpackt hat. Sowieso mangelt es dem Drehbuch an Einfällen. Das gab es so zuvor alles schon etliche Male und Eigenständigkeit besitzt das keine.
 
 
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Dies alleine muss ja noch kein Todesurteil für einen Horrorfilm sein, denn mit einer tollen Inszenierung kann selbst das langweiligste Skript noch interessant werden. Leider kommt „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ allerdings ziemlich billig daher. Für David Creed, der auch das Drehbuch selbst schrieb, war es der erste Langfilm und man kann deutlich erkennen, dass der Mann mit mehr Budget auch bessere Bilder hervorzaubern hätte können. So schlecht ist seine Inszenierung nämlich gar nicht mal. Gerade die langsamen Kamerafahrten über die Wälder sehen schick aus. Das Fest wechselt optisch dann zwischen skurril und lächerlich. Manche Dinge sehen gut aus, manche wirken viel zu kitschig. Insgesamt ist die Inszenierung etwas zu langsam, aber aus rein handwerklicher Sicht hat man da doch noch etwas herausgeholt. Nicht mal die Effekte sind schlecht und das obwohl sie teilweise aus dem Computer stammen. Besonders brutal wird es allerdings nicht. Der Film wurde in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben. Dennoch gibt es eine kleine Portion Splatter zu sehen und damit kann man schon zufrieden sein.
 
 
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Woran es „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ jedoch mangelt, ist Atmosphäre. Da wird zwar versucht eine bedrohliche Stimmung aufkommen zu lassen, doch dies gelingt zu selten. Richtiger Horror kommt nicht oft auf und obwohl der Streifen total düster ist, lässt den Zuschauer das meistens kalt. Das liegt auch mit an dem nicht besonders hohen Unterhaltungswert. Dabei wurde die Laufzeit mit 83 Minuten sogar relativ gering gehalten. Trotzdem geschieht während diesen Minuten einfach zu wenig. Die Einleitung zieht sich ziemlich in die Länge und bis das Szenario endlich mal los legt, ist bereits die erste Hälfte vergangen. Immerhin bietet das Finale noch einen Hauch von Spannung und ist recht temporeich ausgefallen.
 
 
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Die Darsteller kann man leider nicht gerade loben, wobei sie ihre Sache auch nicht katastrophal machen. Die Leistungen gehen für einen Film in dieser Preisklasse noch in Ordnung und sind nicht störend schlecht ausgefallen, wirken aber auch niemals besonders glaubwürdig und überzeugend. Die Figurenzeichnung passt sich dem an. Dass es mal vier Freundinnen sind und sich keine Männer in der Gruppe befinden, ist ein sympathischer Ansatz. So gibt es auch nicht die typischen Blödeleien unter Kerlen. Viel gemacht, hat man daraus trotzdem nicht und die Charaktere bleiben sehr farblos. Ein Mitfiebern mit den Figuren ergibt sich deshalb nicht, aber immerhin bekommt der Zuschauer ein wenig Lesbensex zu sehen, was die Schauwerte noch minimal höher werden lässt.
 
 
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SAKRILEG – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
„Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ ist ein überraschungsarmer, simpler Horrorfilm, der kaum punkten kann, aber auch nicht ärgerlich schlecht ausgefallen ist. Das Drehbuch kann man vergessen, denn es kommt ohne Inspiration daher, doch die handwerkliche Arbeit ist gar nicht mal so schlecht. Es entstehen ein paar Bilder, die man sich gerne anschaut und auch die Effekte sind passabel. Mit mehr Budget hätte daraus sicher noch mehr werden können, doch leider bemerkt man an vielen Stellen, dass der Film einfach ziemlich günstig war. Mit den nicht besonders überzeugenden Darstellern kann man noch leben und das Finale ist gar nicht mal schlecht, aber die Atmosphäre verbreitet zu wenig Bedrohung, die Figurenzeichnung ist zu belanglos und der Unterhaltungswert nicht hoch genug, da „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ alles in einem zu langsam und ereignislos ist. Für Horror-Allesschauer vielleicht noch einen Blick wert, ansonsten eher als seichte Einschlafhilfe geeignet!
 
 


 
 
 

SAKRILEG – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

SAKRILEG – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Sacrilege; Großbritannien 2020

Genre: Horro, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Original + Deutscher Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 03.09.2021

 

Sakrileg – Stell‘ dich deiner Angst [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SAKRILEG – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Midsommar (2019)
 
Wrong Turn (2021)
 
The Ritual (2017)
 
The Other Lamb (2019)
 
Jackals – Wir alle müssen Opfer bringen (2017)
 

Filmkritik: „In den Fängen des Wolfes – The Bygone“ (2019)

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IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – THE BYGONE

(THE BYGONE)

Story

 
 
 
Als ein junger Cowboy einer Indianerin hilft, soll sich dies bald für ihn rächen, denn damit deckt er Geheimnisse der ansonsten so idyllischen Kleinstadt auf.

 
 
 


 
 
 

IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – Kritik

 
 
Nicht nur der Western, sondern auch der Neo-Western erlebt immer mal wieder eine neue Veröffentlichung. Wenn das Ganze dann mit schweren Themen dient und ein Regie-Debüt darstellt, darf man sowohl neugierig, als auch vorsichtig sein. „In den Fängen des Wolfes“, oder auch „The Bygone“ im Original, ist durchaus ambitioniert, will am Ende aber doch etwas zu viel und verliert deshalb immer mal wieder den Fokus.
 
 
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Der junge Cowboy Kip wird eines Abends Zeuge, wie eine Frau in einem Nachtclub missbraucht wird. Er hilft ihr und lässt sie bei sich übernachten. Die junge Frau stellt sich als Waniya heraus, die in die Fänge eines Mädchenhändlerrings geraten ist. Kip verliebt sich ziemlich schnell, doch eines Tages verschwindet Waniya plötzlich. Als Kip sich auf die Suche nach ihr begibt, deckt er damit ein paar Geheimnisse der Kleinstadt auf, die alles andere als idyllisch sind.
 
 
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Die Geschichte behandelt schwere Themen, die alles andere als fiktiv sind. Seit der Kolonialisierung stiegen sexuelle Übergriffe auf amerikanische Ureinwohnerinnen drastisch an. Es geht um Zwangsprostitution und Menschenhandel. Zusätzlich will man die Vergangenheit aufarbeiten und dazu gesellen sich bekannte Motive, wie ominöse Bösewichte, die auch noch etwas mit Öl zu tun haben. Ergänzt wird dieses Drehbuch von einer gewissen Angst vor der Zukunft, eine Ungewissheit, wenn das Land allmählich verschwindet und die Verbundenheit mit der Natur nicht mehr vorhanden ist. Reichlich Stoff also, den uns „In den Fängen des Wolfes“ vorsetzt. Obwohl da mächtig viel Platz für Anspruch ist, ist die Handlung nicht optimal geschrieben. Auf der einen Seite ist sie nämlich zu überladen und auf der anderen Seite will sie einfach nicht auf den Punkt kommen.
 
 
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Man hätte das wirklich alles etwas fokussierter vortragen können, dann wäre auch der Unterhaltungswert besser gewesen. Nach einem soliden Einstieg will „In den Fängen des Wolfes“ nämlich nicht zur Sache kommen, redet ständig um den heißen Brei herum, legt etliche Fährten, beschäftigt sich jedoch mit keiner so richtig. Somit entstehen Längen und selbst wenn die 106 Minuten Laufzeit eigentlich angebracht sind, können sie nicht durchgehend unterhalten. Dafür mangelt es dem Treiben dann doch an Tempo und an Spannung. Wenn sich mehr auf den Thriller konzentriert wird, dann kommt schon mal etwas Spannung auf und die wenigen Actionszenen lassen sich gut anschauen, aber überwiegend dominieren dann doch die Dialoge das Geschehen und diese hätte man ruhig etwas straffen dürfen. Immerhin geht es in der zweiten Hälfte schon manchmal zur Sache und dann ist der Film auch gar nicht mal harmlos.
 
 
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Größtenteils bedienen die beiden Regisseure Graham und Parker Phillips, die damit ihr Regie-Debüt ablieferten und sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigten, allerdings das Drama. Dies gelingt ihnen nicht schlecht, weil es einige nachdenkliche Momente gibt und eine gewisse Melancholie stests in der Luft liegt. Trotzdem hätte der Thriller-Anteil, welcher besser gelungen ist, ruhig höher ausfallen dürfen. Die Mischung ist nicht ganz ausgewogen und der Western-Anteil ist zudem auch nicht besonders hoch ausgefallen. Dafür kann sich die Inszenierung allerdings sehen lassen, denn den beiden Phillips gelingen schon sehr hübsche Aufnahmen. Zusammen mit dem gelungenen Score sehen manche Bilder echt eindrucksvoll aus. Die konsequent düstere Stimmung ist ebenfalls gelungen. Zudem sind die wenigen Actionszenen gekonnt gestaltet und besitzen einen gewissen Schauwert.
 
 
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Über die Darsteller lässt sich außerdem auch nicht meckern. Graham Phillips ist selbst in einer Hauptrolle zu sehen und spielt den etwas weinerlichen Cowboy passabel, wenn auch nicht besonders eindringlich. Sydney Schafer ist als Waniya nicht so oft zu sehen, kann jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und Shawn Hatosy bleibt als Bösewicht auch etwas länger in Erinnerung. Zudem weiß Jamie McShane zu überzeugen und das lässt sich von allen anderen, recht vielen Nebendarstellern, ebenfalls behaupten. Das Schauspiel ist durchaus zu gebrauchen. Die Figurenzeichnung ist zudem auch nicht so schlecht. Man spielt schon mit ein paar Klischees und setzt nicht alles so um, wie der Zuschauer das kennt. Teilweise wirken die Charaktere kritisch und durchdacht, teilweise aber auch etwas platt und stereotypisch. Insgesamt hätte das definitiv noch etwas markanter ausfallen dürfen, doch beklagen kann man sich darüber kaum, weil die Figuren nicht zu stumpf geraten sind.
 
 
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IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„In den Fängen des Wolfes – The Bygone“ ist ein durch und durch ambitionierter Film, der sich teilweise nur selbst etwas im Wege steht. Besonders das Drehbuch ist nämlich etwas überladen. Da ist es schon eine Kunst, dass man trotzdem lange Zeit nicht so richtig auf den Punkt kommen will. Etwas mehr Fokus auf einen Teil der Geschichte hätte die Handlung jedenfalls spannender gemacht. Es gibt recht viel Drama zu sehen und der Thriller hält sich lange Zeit im Hintergrund, kommt allerdings unterhaltsam daher, wenn er mal auftaucht. Die Atmosphäre besitzt ihren Reiz und über die Darsteller kann man sich absolut nicht beklagen. Sogar die Figurenzeichnung ist passabel ausgefallen. Leider mangelt es etwas an Unterhaltungswert, denn es gibt zu viele Längen und zu wenig Tempo. Wer ruhigeren Filmen gegenüber jedoch aufgeschlossen ist und gerne Neo-Western schaut, sollte „In den Fängen des Wolfes“ ruhig eine Chance geben. Gut gemacht ist er nämlich durchaus!
 
 


 
 
 

IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „In den Fängen des Wolfes – The Bygone“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – Deutsche Blu-ray

 
 
 
in-den-faengen-des-wolfes-2019-bluray

(c) White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Bygone; USA 2019

Genre: Western, Mystery, Drama, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 107 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Original + Deutscher Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 23.07.2021

 

In den Fängen des Wolfes – The Bygone [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

IN DEN FÄNGEN DES WOLFES – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Wind River (2017)
 
Halbblut (1992)
 

Filmkritik: „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ (2020)

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THE NIGHT – ES GIBT KEINEN AUSWEG

(THE NIGHT | AN SHAB)

Story

 
 
 
Ein iranisches Pärchen verliert sich Nachts in einer amerikanischen Großstadt und findet in einem Hotel Zuflucht, das seine Gäste nicht ohne weiteres wieder gehen lassen will..

 
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Kritik

 
 
Der letztes Jahr entstandene, dieses Jahr in Deutschland herausgebrachte Horrorfilm „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ von Spielfilmdebütant Kourosh Ahari handelt von einem iranischen Pärchen, das mit scheinbar verfluchten oder dämonischen Umständen in einem Hotel zu kämpfen hat. Klingt spontan wenig originell, doch wird vom Label mit „The Shining“ von Stanley Kubrick verglichen, kommt online immerhin durchschnittlich weg – eine Genre-Erfahrung, die es wert ist?
 
 
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Nachdem der Trailer zum unterirdischen „The Banishing“ verkraftet wurde, startet „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ mit Oboen, orientalisch anmutenden Flöten und einer sechsköpfigen Gruppe von Freunden, die sich auf persisch unterhalten und ein Gesellschaftsspiel á la „Werwolf“ spielen. Unser scheinbarer Protagonist, Babak, kann eine verwirrende Sekunde lang sein Spiegelbild nicht sehen, abseits davon bleibt das Foreshadowing in den ersten Dialogen wunderbar ungenau und falsche Fährten legend, da direkt vom Konflikt Männer vs. Frauen, einem rächenden Geist und den Härten eines Krankenhausjobs geredet wird, was sich alles realistisch und authentisch anfühlt, zudem in nahezu jede Richtung ausschlagen könnte. Wenige Minuten später sondern sich unser Protagonisten-Pärchen, Babak und Neda, ab, und fährt nach Hause, wobei durch das inzwischen altbekannte, mysteriöse Trommeln und Klicken in den Opening Credits, zusammen mit der Drohnenfahrt über das durch die Nacht fahrende Auto, wohl eine ähnlich intensiv-beunruhigende Atmosphäre wie bei „The Invitation“ aufkommen soll, was aber nur so halb funktioniert. In einer hübschen Einstellung kreist die Kamera bis sie kopfüber steht und fährt auf das Auto zu, ein paar Klischees – das vergessene Ladegerät, das spinnende Navigationssystem, die scheinbar überfahrene, aber dann verschwundene Gestalt – danach sind diese ungewöhnlichen, aber atmosphärischen, ersten 16 Minuten vorbei und eine Gestalt in dunkler Kutte steht am Wegesrand.
 
 
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Etwas später platziert, man könnte diese Erscheinung als das Ankommen des allzu generischen Standard-Horrors sehen, der diesen bisher sehr kompetenten, ggf. politisch motivierten, ggf. einfach an Authentizität interessierten Thriller oder Horror in die Sackgasse leitet – doch so bleibt noch etwas Zeit, bevor der bittere Geschmack sich verbreitet. Aufgrund der Komplikationen wird trotz schwarzer Katze auf dem Weg nämlich das Hotel „Normandie“ als Unterschlupf für die Nacht genutzt und nicht nur ist die Lobby dieses Hotels das größte optische Highlight des Films, nein, auch die leicht schrullige, mysteriöse, herzliche dann wieder schroffe Performance von George Maguire als stilsicherer, klassischer Rezeptionist sorgt für Anspannung und Unterhaltung.
 
 
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Die gespenstische, traumhaft beleuchtete, noble Lobby mit argentoesquer, roter Tür die direkt aus Suspirira stammen könnte, einem gruseligen, prunkvollen Gemälde und in der Tat an den Gänsehaut erzeugenden Ballroom aus The Shining erinnernder, leise im Hintergrund absgespielter Musik mit perfekter Produktion machen richtig Lust auf den weiteren Film, stellen die Frage, welche gruseligen Geschichten oder auswegslosen Situationen sich in diesem alten Gebäude verbergen, laden ein auf noch ganze 80 Minuten Horrorfilm. Doch besser wird es leider nicht.
Denn was die hübschen HD-Einstellungen, die anfänglich noch reizvoll zwischen kunstvoll beleuchteten Bildern und quasidokumentarischen Perspektiven hin- und herwechselten, von nun an erzählen dürfen, das ist altbekannt: Lange Hotelflure bei Nacht sind gruselig, ermüden sich nach ein paar Einstellungen aber, ein wiederholt weinendes, quengelndes, zum Aufstehen aufforderndes Baby ist nervig aber auch wenig spannend. Einzig die ominösen, düsteren Andeutungen des Rezeptionisten bescheren dem ersten Drittel noch etwas Mehrwert und angedeutete Geschichte, abseits davon beginnt die Geduld des Zuschauers aber bereits nach rund 35 Minuten strapaziert zu werden.
 
 
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Auch das subtile, überzeugend abgemischte Sounddesign von den flirrenden Neonröhren über tropfende Wasserhähne, knarzende Schritte oder alte Musikboxen ist hervorragend gewählt und könnte wahrlich beunruhigende Szenen zaubern, würde inhaltlich nicht die altbekannte Mischung aus Träumen, Erinnerungen, Andeutungen und verschwindenen Plagegeistern aufgetischt. Extradiegetische, laute Jumpscare-Sounds in eigentlich nicht schockierenden Einstellungen rauben jede Subtilität wieder, die gezupften Seiten im bis dato schon bekannt wirkenden Soundtrack klingen später wirklich 1:1 wie die aus „The Invitation“. Schade nicht nur um das Sounddesign und die starke Performance von Maguire, sondern so einige Elemente, die prinzipiell stimmen: So kommt nach knapp einer Stunde, als die Luft das erste Mal so wirklich raus ist, noch Michael Graham für einen amüsanten Einschub als Cop vorbei und auch die Technik ist teilweise richtig ansprechend, in der Golden Hour auf dem Hausdach gefilmt, professionell editiert, mit ein paar beklemmenden Szenenkonzepten.
 
 
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Doch wer 100 Minuten lang Horror mit nur einem Setting und hauptsächlich nur zwei Charakteren inszenieren will, der muss inhaltlich viel früher für einen Hook, eine Konsequenz, eine Fallhöhe oder Anspannung sorgen, als es hier der Fall ist – denn erst nach rund 70 Minuten werden für das Finale Dinge ausbuchstabiert, und dann mit dem Holzhammer die Läuterung inszeniert. Eins der Motive ist moralisch gelinde gesagt fragwürdig und als „Erklärung“ unzureichend, das andere oft gesehen und ohne weiteren Belang für die Story. Und so endet also auch „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ nach hart erkämpfter, unverdienter Lauflänge und nicht einer Szene, die sich nachhaltig einbrennt.
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
Ein weiterer moderner, professionell aussehender, solide bis gut gespielter, überlanger Slowburn-Horror über Sünde und Sühne, endlose Korridore und düstere Vergangenheiten. Nie gruselig, sehr schnell ermüdend, oft gesehen.
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Veröffentlichung von „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Night; Iran / USA 2020

Genre: Thriller, Horror, Drama, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 26.08.2021

 

The Night – Es gibt keinen Ausweg [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE NIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Banishing – Im Bann des Dämons (2020)
 
Zimmer 1408 (2007)
 
Under The Shadow (2016)
 

Filmkritik: „Palm Springs“ (2020)

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PALM SPRINGS

Story

 
 
 

Zwei junge Hochzeitsgäste entwickeln romantische Anziehung, während sie in einer Zeitschleife immer wieder den selben Tag erleben.

 
 
 


 
 
 

PALM SPRINGS – Kritik

 
 
 
So kritisch ich Mainstreamunterhaltung die es allzu vielen Zielgruppen gleichzeitig bequem machen will auch gegenüber stehe, so großer und jahrelanger Fan bin ich doch von Andy Samberg, The Lonely Island, den Comedyfilmen der Gruppe und kreativ genutzten, wenn auch nicht neuen Prämissen – ein frischer Neunzigminüter mit Urlaubsflair und Zeitschleifenprämisse dürfte also für kurzweilige Lacher und Möglichkeiten für verrückte Szenenkonzepte sorgen, richtig?
 
 
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Jein, leider nicht so richtig: Denn wofür „Palm Springs“ von der FSK ab 16 eingestuft wurde, bleibt unklar, da hier bis auf extrem kurze und comichafte Gewaltspitzen von jeglicher „heftigeren“ Möglichkeit der kompletten Freiheit und Konsequenzlosigkeit der Prämisse weggeschreckt wird. Was bleibt also, wenn für unsere Protagonisten weder elaborierte Pranks an der Umgebung, noch zu dezimierende Bösewichte auf dem Programm stehen? Nun, in erster Linie dialoglastige, romantisch angedachte Szenen und frustrierend repetitive Abläufe, in denen gerne mal auf der Stelle getreten wird.
 
 
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So weiß Sambergs Charakter Nyle, ebenso wie der durch x Variationen der Idee geschulte Zuschauer, natürlich längst um die Regeln seiner Welt und muss glücklicherweise nicht extra in diese etabliert werden, nur damit die zweite Protagonistin dann aber doch mehrere Erklärbär- Szenen einfordert. Auch erzählt Nyle mehrfach von witzigen, dramatischen, oder spannenden Episoden und Experimenten aus der Vergangenheit, die wir nur leider nie zu sehen bekommen obwohl sie spannender klingen als die aktuelle Handlung. Ein Film über die Leere und Auswegslosigkeit dieser, auf den ersten Blick reizvollen Situation der komplett ausbleibenden Konsequenzen wird ebenso wenig ernsthaft dramatisch inszeniert, wie die wilden Möglichkeiten der endlosen Arten, Chaos zu stiften oder Wunder zu vollbringen. Stattdessen plagen Zuschauer und Charaktere sich tatsächlich mit moralisch ekelhaft abtrünnigen Betrügereien rum, die deutlich besser in eine x-beliebige Teeniecomedy ganz ohne Zeitschleifenthematik passen würden.
 
 
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Es ist eine frustrierende Angelegenheit, einen Film mit derart guten Startbedingungen, mit Starcast und genug Budget, mit hübschen Locations und überraschenden Nebendarstellern derart belanglos und oft gesehen vor sich hin plätschern zu sehen, aber leider Gottes bleiben in erster Linie nur zwei kurze Montagesequenzen positiv in Erinnerung, die das Potential des Unterfangens gut widerspiegeln. Denn die Chemie zwischen Samberg und Cristin Milioti stimmt in jeder Szene, weshalb das gemeinsame Rumalbern sowie der spätere Weg zum Finale, zeitlich gerafft, mit charmanten Ideen und guter Musik unterlegt, auch funktioniert und Lust auf mehr macht – doch weil der Film in erster Linie nicht an dieser Kurzweil interessiert scheint, sondern zwischen selten durchschimmernder „Hot Rod“-Anarchohumor-Genialität und allzu oft gesehenen Genrebeats in erster Linie eine solide, aber oft gesehene, romantische Komödie inszeniert, in der Moral oder Originalität klein und massentaugliche, zahme, harmlose Unterhaltung eben doch viel zu groß geschrieben wird, reicht es kaum für mehr als gemütlichen Durchschnitt mit bitterem Nachgeschmack.
 
 


 
 
 

PALM SPRINGS – Fazit

 
 
6 Punkte Final
 
 
Zahnloser, wenig origineller, gut gecasteter Zeitschleifen-Film mit ein paar charmanten Szenen und zündenden Witzen, der es möglichst sicher spielt und sich dank seines Settings für einen verregneten Nachmittag eignet.
 
 
 


 
 
 

PALM SPRINGS – Zensur

 
 
 
„Palm Springs“ wurde von der FSK für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben und ist komplett ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

PALM SPRINGS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Leonine (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Palm Springs; Hong Kong | USA 2020

Genre: Liebesfilme, Mystery, Fantasy, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer-Show, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 09.07.2021

 
 

Palm Springs [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

PALM SPRINGS – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Abbildungen stammen von Leonine)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)
 
Sechzehn Stunden Ewigkeit (2021)
 
Hello again – Ein Tag für immer (2020)
 

Filmkritik: „The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet“ (2020)

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THE LAST EXORCIST: DIE PFORTEN ZUR HÖLLE SIND GEÖFFNET

(THE LAST EXORCIST)

Story

 
 
 
Zwei Schwestern müssen sich dämonischen Kräften stellen nachdem ihr Pflegevater von einem Dämonen ermordet wurde.
 
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Kritik

 
 
Das Thema rund um den Exorzismus beschäftigt die Filmwelt fleißig weiter. So simpel die Grundprämisse meist auch ist, wenn man es gekonnt gestaltet, kann daraus effektiver Horror werden, der sich manchmal gar nicht hinter dem großen Original „Der Exorzist“ verstecken muss. Wie man es hingegen nicht machen sollte, zeigt eindeutig „The Last Exorcist“, der billiger kaum hätte ausfallen können.
 
 
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Jo und Maddie hatten einen Pflegevater, der gleichzeitig Pater war. Nachdem er bei einem mysteriösen Anschlag ums Leben kam, wird Maddie plötzlich von Visionen geplagt. Sie verhält sich immer merkwürdiger und scheint nicht mehr sie selbst zu sein. Als Jo eingreifen will, ist es schon fast zu spät, doch mit der Hilfe von Priester Marco scheint es noch eine Chance zu geben. Die Story ist sehr schwach und stets durchschaubar. Es geht zwar um einen Exorzismus, doch wie man das ganze Szenario gestaltet hat, ist absolut lustlos. Eigene Ideen besitzt das Drehbuch nicht, kreativ kopierte Einfälle gibt es aber ebenfalls nicht zu sehen. Das wirkt wie eine Kurzgeschichte, die man auf einen Langfilm aufblähen wollte, denn die Story gibt einfach enorm wenig her und wird zudem dermaßen plump, unglaubwürdig und doof vorgetragen, dass einem bereits hier der Spaß vergehen kann.
 
 
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Am schlimmsten ist jedoch, dass sich „The Last Exorcist“ selbst völlig ernst nimmt. Das Werk versucht tatsächlich richtigen Horror darzustellen und scheitert damit gnadenlos, weil hier einfach alles viel zu billig ist. Die Regisseurin Robin Bain, die selbst mit am Drehbuch schrieb, in der Filmwelt unter anderem auch als Darstellerin oder als Produzentin aktiv ist, hat hier nach etlichen Kurzfilmen ihren zweiten Langfilm realisiert, aber Talent ist da eigentlich keines erkennbar. Selbst wenn das Budget mit Sicherheit sehr gering war, so steckt einfach kein Herzblut in dem Streifen. Dafür ist das nämlich alles viel zu lustlos und gelangweilt gestaltet. Wenn das nun wenigstens Humor besitzen würde, dann könnten Trashfans aufhorchen, doch da echter und vor allen Dingen dramatischer Horror präsentiert werden soll, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Die Inszenierung taugt nichts und lässt nur ganz vereinzelt in den Visionen einen minimal kreativen Einschlag erkennen. Das Ganze ist von vorne bis hinten öde gemacht, wirkt unfreiwillig komisch und besitzt eine Atmosphäre, die man eben niemals ernst nehmen kann.
 
 
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Man muss zugeben, dass die üble, deutsche Synchronisation ihren Teil dazu beiträgt, aber passend ist sie dann schon irgendwie, weil sie einfach gelangweilt und unpassend wirkt. Das kann man von den Darsteller jedoch auch behaupten, denn niemand will so ganz in seine Rolle passen und die meisten Darbietungen wirken schon ziemlich lächerlich. Terri Ivens hat eigentlich eine sehr schwierige Aufgabe und macht das von allen sogar noch am besten, nervt mit dem Overacting aber dennoch. Und natürlich wirbt es sich immer gut mit dem Namen Danny Trejo, selbst wenn es sich um keinen Actionfilm handelt. Trejo ist völlig fehlbesetzt, aber zum Glück sowieso nicht lange zu sehen. Seinen Charme kann der Kerl nie verlieren, aber in „The Last Exorcist“ punktet er überhaupt nicht. Die restlichen Darsteller sind nicht der Rede wert und die Figurenzeichnung könnte unglaubwürdiger, wie belangloser kaum sein. Den Score muss man ebenfalls nicht erwähnen und die wenigen Effekte sind mit einem zugedrückten Auge noch ganz passabel. Am besten gefällt der Abspann, weil es dann vorbei ist und es da wenigstens noch einen halbwegs guten Song zu hören gibt.
 
 
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THE LAST EXORCIST – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
„The Last Exorcist“ ist eine billige Filmgurke geworden, die sich unnötigerweise sogar noch völlig ernst nimmt und echten Horror präsentieren möchte. Spätestens wenn man das im deutschen Ton schaut, wird daraus nichts mehr, aber auch so ist das alles viel zu hölzern, simpel und plump gestaltet, als dass es jemals bedrohlich werden könnte. Die Handlung taugt überhaupt nichts, die Inszenierung wirkt einfallslos, die handwerkliche Arbeit ist billig und die Darsteller können kaum etwas. Zum Glück ist das Ganze mit seinen knapp 80 Minuten Laufzeit relativ kurz ausgefallen und es gibt tatsächlich ein, zwei Szenen, die ein Quäntchen Können aufblitzen lassen, doch ansonsten sollte man um „The Last Exorcist“ eher einen weiten Bogen machen, selbst wenn man sich Trashfan nennt, denn die unfreiwillige Komik macht hier definitiv keinen Spaß. Und bloß nicht wegen Trejo schauen, denn der ist kaum zu sehen und kann hier auch nichts reißen!
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet. Wegen einiger höher von der FSK eingestuften Bonusmaterialien auf der Blu-ray / DVD, ist die Heimkinoveröffentlichung aber erst für volljährige Zuschauer geeignet.
 
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies | Daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Last Exorcist; USA 2020

Genre: Thriller, Mystery, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 80 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: FSK18

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow, Bonusfilm: Zombie Invasion War

Release-Termin: KeepCase: 30.04.2021

 

The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies | Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Skin Creepers (2018)
 
The Crucifixion (2017)
 
Devil Inside – Keine Seele ist sicher (2012)
 

Filmkritik: „One Last Call“ (2020)

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ONE LAST CALL

(THE CALL)

Story

 
 
 
Vier Freunde können sich eine menge Geld verdienen, wenn sie einfach nur einen Anruf tätigen und 60 Sekunden in der Leitung bleiben. Aber die Sache hat einen Haken.
 
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Kritik

 
 
Dass B-Movies gerne mit bekannten Darstellern werben, wenn sie sonst nicht viel zu bieten haben, daran hat man sich als Fan solcher Werke schon längst gewöhnt. „One Last Call“ ergeht es da nicht anders. Abgesehen davon, dass man hier Lin Shaye, die seit „Insidious“ aus dem Horror nicht mehr wegzudenken ist und Tobin Bell, der seit „Saw“ ebenfalls fest mit diesem Genre verbunden wird, erstmals zusammen vor der Kamera sieht, hat der Streifen wirklich kaum etwas zu bieten.
 
 
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Einst führte Edith Cranston eine Kindertagesstätte, doch seit ein Mädchen verschwand und man ihr die Schuld daran gab, leidet die Frau unter Depressionen. Dass eine dreiköpfige Jugend-Bande ihr seitdem Streiche spielt, macht die Lage nicht besser. Eines Abends reicht es Edith dann und sie bringt sich um. Ihr Mann Edward ruft die Jugendlichen danach zu sich, denn Edith hat ein Testament aufgesetzt. Die Freunde sollen einfach einen Anruf tätigen, 60 Sekunden in der Leitung bleiben und erhalten daraufhin viel Geld. Doch das ist natürlich nur eine Falle, um sich rächen zu können.
Die Story klingt erstmal gar nicht so uninteressant und besitzt ein paar ganz gute Ansätze, macht daraus im Endeffekt jedoch viel zu wenig. Das liegt mit daran, dass das Erzähltempo erstaunlich langsam ist. An sich wäre das nicht verkehrt, wenn sich hier denn wenigstens etwas aufbauen würde, doch im Endeffekt mangelt es erheblich an Einfällen. Wer schon länger Horrorfan ist, den kann man mit einem solch simplen Szenario im Jahre 2021 sicherlich nicht mehr abholen. Die kleine Wendung am Ende ist ebenfalls nicht gerade kreativ und wirkt vor allen Dingen reichlich unglaubwürdig. Ein wenig erinnert das Geschehen dann auch an „A Nightmare on Elm Street“, was der Score an manchen Stellen stark unterstreicht, doch wirklich zünden will das Drehbuch nicht, denn dafür ist es einfach zu einfallslos.
 
 
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Dem Unterhaltungswert merkt man dies stark an, denn das Tempo von „One Last Call“ ist viel zu gering. Man bemerkt dies schon an den ersten fünf Minuten, die überhaupt nichts zur Geschichte beitragen können. Danach gönnt man sich fast die erste Hälfte lang, um das Geschehen vorzubereiten. Der Zuschauer braucht hier schon ein wenig Geduld, doch wenn es dann zur Sache geht, hätte es deutlich besser werden gönnen. Leider ist das jedoch nicht der Fall, denn anstatt jetzt mal auf’s Gas zu treten, irren unsere Protagonisten minutenlang durch die Gegend, ohne dass wirklich etwas geschieht. Mit Horror hat das nicht sonderlich viel zu tun und erschreckend ist daran am ehesten, wie erschreckend einfallslos das Szenario umgesetzt wurde. Obwohl man sich da in eine surreale Welt begibt, bleiben die Bilder lustlos.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kann man „One Last Call“ zwar gar nicht mal so große Vorwürfe machen und man bemerkt auch, dass Regisseur Timothy Woodward Jr. nicht erst seit gestern Filme dreht, aber viel bringt das dem Streifen nun wirklich nicht. Die Optik ist annehmbar und es gibt ein paar wenige Momente, in denen das visuell auch mal etwas ansprechender verpackt wurde, doch ein Großteil der lang wirkenden 97 Minuten Laufzeit herrscht Leerlauf. Horror kommt fast keiner auf und wenn dann mal Grusel entstehen soll, versucht man dies mit billigen Jumpscares zu erreichen. Es gibt wirklich nur wenige Szenen, die etwas Atmosphäre aufkommen lassen. Der Score mit seinem Retro-Charme klingt dabei noch ganz brauchbar und dass es nur wenige Effekte zu sehen gibt, muss im Gruselbereich ebenfalls kein negatives Kriterium sein, aber insgesamt bietet der Film dem Zuschauer viel zu wenig. Da bringt auch das düstere Ende nichts, welches an sich löblich erscheint, einen aber dennoch kalt lässt.
 
 
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Dass dem so ist, liegt sicherlich auch mit an der Figurenzeichnung. Die Protagonisten stellen sich schon schnell eher als Antagonisten heraus und können kaum Sympathien auf ihre Seite holen. Eine gewisse Ambivalenz kann reizvoll sein, aber ein Mitfiebern stellt sich so eben schnell ein. Die Darsteller machen ihre Sache dafür dann aber doch ganz brauchbar. Chester Rushing spielt passabel und hat das Glück so ziemlich als einziger eine etwas bessere Figur darstellen zu dürfen. Dann wären da natürlich noch Lin Shaye und Tobin Bell, mit denen ja fleißig geworben wird. Sie bringen tatsächlich eine schauspielerische Klasse mit ins Geschehen, die sich sehen lassen kann, aber viel zu sehen ist davon dann leider trotzdem nicht. Ihre Auftritte halten sich nämlich stark in Grenzen. Während man Bell wenigstens noch als Nebenrolle bezeichnen kann, sieht man Shaye nur am Anfang und am Ende kurz. Also hat man es im Endeffekt mal wieder mit einer kleinen Mogelpackung zu tun.
 
 

 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Aus rein handwerklicher Sicht ist „One Last Call“ nicht schlecht gemacht und die Darsteller missfallen ebenfalls nicht, doch ansonsten bietet der Film leider am ehesten reichlich Langeweile. Die Story ist simpel, aber die Grundidee hätte etwas taugen können, wenn man mit mehr kreativen Einfällen am Start gewesen wäre. Im Endeffekt macht es sich der Film aber damit gemütlich, dass er Szenen auf eine Laufzeit aufbläht, die es nicht gebraucht hätte. So entstehen von vornherein Längen und unterhaltsam wird es so gut wie nie. Ein paar Momente sind ganz gut geraten und überzeugen dann auch visuell, aber überwiegend wirkt die Inszenierung einfallslos. Wie so oft im Horrorfilm taugt die Figurenzeichnung nichts und so bekommt man am Ende zwar keinen ärgerlichen, aber einen völlig belanglosen Beitrag, den man schnell vergessen hat und der einfach nur langweilt!
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „One Last Call“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Call; USA 2020

Genre: Thriller, Mystery, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 97 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 17.06.2021

 

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ONE LAST CALL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Nightmare – Mörderische Träume (1984)
 
976-Evil – Durchwahl zur Hölle (1988)
 
Ein tödlicher Anruf (2008)
 

Filmkritik: „Alone – Du kannst nicht entkommen“ (2020)

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ALONE – DU KANNST NICHT ENTKOMMEN

(ALONE)

Story

 
 
 
Für Jessica endet die Flucht vor ihrem früheren Leben in der Flucht vor einem Psychopathen, der nach ihrem Leben trachtet.

 
 
 


 
 
 

ALONE – Kritik

 
 
Ein Survial-Thriller hat meist eine simple Prämisse, in welcher sich Protagonisten durch die Wildnis schlagen müssen. Kombiniert man dies mit einem normalen Thriller, ergeben sich reizvolle Faktoren, die man in ihrer Schlichtheit wunderbar darstellen kann. „Alone – Du kannst nicht entkommen“, der schon vom Titel simpel ist, spielt genau mit diesem Szenario. Obwohl er sehr hochwertig gemacht wurde, hätte man aus der einfachen Geschichte jedoch mehr herausholen können.
 
 
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Die Story beginnt ohne etwas zu erklären. Der Zuschauer sieht Jessica, die ihr Hab und Gut in einen Anhänger verfrachtet und losfährt. Ihr Ziel kennt man nicht, ihre Beweggründe ebenfalls nicht. Erst hinterher erfährt man, dass ihr Mann vor einiger Zeit gestorben ist und Jessica mit ihrer Vergangenheit abschließen will. Doch schon bald rennt sie nicht nur vor dieser fort, denn ein psychopathischer Killer hat die Witterung von Jessica aufgenommen und alles endet in einem Überlebenskampf in der Wildnis. So reizvoll das auch klingen mag: Das Drehbuch ist die größte Schwäche von „Alone“. Dass der Film völlig schlicht und schnörkellos daherkommt, ist nicht verkehrt und aus der simplen Prämisse hätte man viel Nervenkitzel hervorzaubern können. Was allerdings störend ist, sind ein paar Logikfehler bzw. Ungereimtheiten. So soll Jessica zu einem Beamten durchgestellt werden, als sie mit der Polizei telefoniert, doch ob das stattgefunden hat, verschweigt der Film. Außerdem ist es ein mächtiges Klischee, dass eine simple, verschlossene Holztür ein großes Hindernis zur Freiheit darstellt. Und wenn der Killer, der das scheinbar schon öfter getan hat, eine Leiche nur ein paar Zentimeter tief vergräbt, zeugt das nicht gerade von seinem Talent. Wieso ist die Erde völlig trocken, obwohl es doch in der vorherigen Nacht noch eimerweise geschüttet hat? Dies mögen Kleinigkeiten sein, die in einem Film, in welchem viel los ist, zur minimalen Randnotiz verkommen, aber gerade weil das Drehbuch hier dermaßen schlicht gehalten wurde, fallen solche Dinge schon deutlich mehr auf.
 
 
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Leider kann „Alone“ schon alleine deshalb nicht mehr in der oberen Liga mitspielen, was sehr schade ist, denn vom Handwerk her wurde er wirklich fein gemacht. So sehen bereits am Anfang die Panorama-Aufnahmen der Natur wunderschön aus und die Kamera fängt jede Szenen herrlich ruhig und stilsicher ein. Regisseur John Hyams, der nun im B-Movie-Sektor kein unbeschriebenes Blatt mehr ist, inszeniert das Szenario ansprechend und die Optik ist echt gelungen. Über die Atmosphäre kann man sich ebenfalls nicht beklagen, denn es geht schön düster zur Sache. Der wahnsinnig ruhige Anfang langweilt nicht und nach einer knappen halben Stunde beginnt der Überlebenskampf. Hier hätte man die Wildnis jedoch gerne mehr mit einbauen dürfen. Dass die Natur für Jessica ebenfalls zum Feind wird, ist nämlich nicht wahr. Klar, es muss hart sein, sich dadurch zu kämpfen, doch diesen Aspekt betrachtet „Alone“ eher weniger. Stattdessen spult man ein paar Klischees ab, wie etwa den Jäger, der angetroffen wird und vielleicht zur rettenden Hilfe werden könnte. Richtige Spannung will dabei kaum entstehen, bis es dann zum packenden Finale kommt, in dem es noch eskalieren darf. Hier kommt endlich mal Nervenkitzel auf und dann darf auch noch etwas Blut vergossen werden, wobei der Fokus niemals auf Gewalt liegt.
 
 
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Den Darstellern kann man keinen Vorwurf machen. Jules Willcox spielt die ängstliche, traumatisierte Frau, die dann doch um ihr Überleben kämpft, relativ authentisch und wirkt souverän in ihrer Darbietung. Marc Menchaca ist als Psychpath ebenfalls nicht verkehrt. Er besitzt ein typisches Hinterwäldler-Auftreten, bekommt aber genügend Facetten, um nicht als Karikatur durchzugehen. Die Figurenzeichnung gibt sich dabei so schlicht, wie „Alone“ allgemein ist. So erfährt man über Jessica anfangs gar nichts und hinterher nur das Nötigste. Auch der Killer bekommt keine weitere Tiefe spendiert, wird aber immerhin als sadistisch veranlangt hingestellt. Sicherlich wäre in diesem Punkt noch etwas mehr möglich gewesen, aber störend ist diese einfache Figurenzeichnung nicht, da sie ihren Zweck erfüllt.
 
 


 
 
 

ALONE – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Was anfängt wie „Joyride – Spritztour“ endet in einer Art „A Lonely Place to Die„. „Alone – Du kannst nicht entkommen“ will niemals mehr sein, als er darstellt und kommt erfrischend schörkellos daher, aber genau dies wird ihm manchmal auch zum Verhängnis. Weil der Film sehr ruhig ist, nicht viele Dialoge besitzt und auch mal minutenlang im Stillstand verharrt, fallen ein paar Ungereimtheiten im Drehbuch dann doch sehr stark auf. An einer gewissen Qualität verändert das zwar nichts, denn die Inszenierung ist gelungen und die Bilder, welche die Kamera einfängt, sind hervorragend, aber ein Highlight kann der Film somit auch nicht darstellen. Die Mischung aus Survival-Aspekten und Thriller ist unausgewogen und es macht den Eindruck, als hätte man hier einfach noch mehr herausholen können. Gute Darsteller, eine passable Figurenzeichnung und ein spannendes Finale machen „Alone“ auf jeden Fall sehenswert, aber mehr Nervenkitzel wäre nicht verkehrt gewesen. Ein guter Film, der jedoch mehr Möglichkeiten gehabt hätte! Übrigens handelt es bei sich bei „Alone – Du kannst nicht entkommen“ um die amerikanische Neuverfilmung des schwedischen Thrillers „Night Hunt – Die Zeit des Jägers“ von 2011. Ob die Neuinterpretation gelungen ist, sollte an dieser Stelle jeder für sich selbst bewerten. Wir meinen: Leider nur bedingt! Manche Filme benötigen nicht zwangsläufig eine Neuverfilmung.
 
 


 
 
 

ALONE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Alone – Du kannst nicht entkommen“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

ALONE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Koch Films (2 Blu-rays im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Alone; USA 2020

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 98 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Featurette, Behind the Scenes, Bildergalerie, Trailer | zusätzlich im Mediabook: Blu-ray mit Bonusfilm „Night Hunt – Die Zeit des Jägers“, Booklet

Release-Termin: KeepCase: 25.03.2021 | Mediabook: 25.03.2021

 

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ALONE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Joyride – Spritztour (2001)
 
A Lonely Place to Die – Todesfalle Highlands (2011)