Filmkritik: „House of Last Things“ (2013)

House-of-Last-Things-2013
 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS

Story

 
 
 
Das Miteinander des Ehepaars Alan (Randy Schulman) und Sarah (Diane Dalton) ist alles andere als friedlich. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch und einem Aufenthalt im Krankenhaus kehrt Sarah wieder zu ihrem Mann zurück, noch immer sichtlich erschüttert und im Griff der Trauer und Verzweiflung. Um die Rehabilitation seiner Frau zu unterstützen, entführt Alan sie kurzerhand auf einen Ausflug nach Italien.
 
Während die Beiden sich das europäische Kulturgut einverleiben, wird die junge Kelly (Lindsey Haun) damit beauftragt, auf das Haus des Paares aufzupassen. Zusammen mit ihrem Freund Jesse (Blake Berris) und Bruder Tim (RJ Mitte) zieht Kelly ein und beweist ihre Housesitting-Fähigkeiten. Doch auch ohne seine eigentlichen Bewohner versprüht das Haus einen eigenartigen und unheimlichen Eindruck. Schuld daran ist ein tragischer Unfall, der sich vor einiger Zeit auf dem Grundstück ereignete. Fortan müssen Kelly, Jesse und Tim sich unbekannten Kräften stellen, die genau so bedrohlich wie verführerisch sind.

 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Kritik

 
 
 
In der Liebe und beim Horrorfilm ist alles erlaubt. Doch trotz dieser ungeschriebenen Regel hat Regisseur und Autor Michael Bartlett es 15 Jahre nach seiner letzten Bemühung mit dem Namen „Ein tödliches Verhältnis“ geschafft, ein uraltes Gesetz zu brechen. Er hat sich mit dem monumentalen, unantastbaren und definitiven Horrorfilm, auch bekannt als Stanley Kubricks „Shining“, angelegt. Ein Haus, das vorübergehend die Bewohner wechselt, eine zunächst unausgesprochene Tragödie und natürlich die Last der blutbefleckten Vergangenheit, die langsam in Richtung Gegenwart kriecht. Bartletts „House of Last Things“ benötigt allerdings nicht den Vergleich zu Kubricks Meisterstück, um seine Ineffizienz und Debilität zur Schau zu stellen. Auch ohne die deutlichen Parallelen zum offensichtlichen Vorbild wirkt der Film wie die Arbeit eines Filmstudenten, der kurz vor der Exmatrikulation steht.
 
Schon früh offenbart Michael Bartlett, dass er keines seiner Werkzeuge wirklich im Griff hat, weder das Personal, noch die visuellen oder akustischen Trümpfe, die ein Film dieses speziellen Genres ziehen muss. Es erwarten den Zuschauer gut ausgeleuchtete, farbenfrohe und ebenso langweilige Bilder, grausames und beinahe lächerliches Overacting sämtlicher Darsteller, holpriger Schnitt zwischen mehreren Ländern und Zeitebenen und ein permanenter Teppich aus Musik. Letzteres wirkt zunächst nicht so tragisch, aber sobald man merkt, dass die Filmmusik das Niveau einer öffentlichen Musikbibliothek hat, verfliegt auch der kleine Hauch an Atmosphäre, den „House of Last Things“ zu Beginn aufbauen kann.
 
Selbst wenn der Film ein Mindestmaß an Unbehagen und Gruselstimmung erzeugen könnte, würde er an seinem hanebüchenen Drehbuch scheitern. Es dürfte zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung sein, dass die Drehvorlage ein Dschungel aus halbgaren Figuren, vollends unglaubwürdigen Charakterentwicklungen und einer ultimativ sinnlosen Geschichte ist. Das Einzige, was zumindest den Unterhaltungswert von „House of Last Things“ rettet, ist die Tatsache, dass sowohl Regisseur als auch Darsteller sich und ihr Werk so ernst nehmen, wie es nur geht. Dies sorgt zusammen mit der technischen und schauspielerischen Unfähigkeit dafür, dass es sich bei „House of Last Things“ trotz seiner Fehlzündung im Thriller-Bereich um einen unterhaltsamen Film handelt. Mit noch einem Fünkchen mehr Wahnsinn und Sinnlosigkeit hätte er vermutlich sogar Kultpotential, aber so kann man sich sicher sein, dass dieser Filmversuch schon sehr bald zu den dunklen Ereignissen der Vergangenheit gehört, die er selber thematisiert.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
 
Sobald man die Erwartungen an einen atmosphärischen, spannenden Thriller komplett abstellt, sich ein paar Freunde ins Haus holt und einen gemütlichen Pegel aneignet, kann man mit „House of Last Things“ durchaus Spaß haben. Alternativ ist er wie gemacht für das Publikum, das sich an endgültiger und absoluter Unfähigkeit (à la „The Room“) erfreuen kann. Alle, die ihre Filmkost und ihre Zeit respektieren, sollten um dieses Stück jedoch einen großen Bogen machen und stattdessen „Oculus“ probieren, der den nahtlosen Wechsel zwischen Zeiten und Orten um Einiges besser meistert und sogar professionelle Schauspieler bietet.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Zensur

 
 
 
Der Film ist in Deutschland mit einer Freigabe ab 16 erschienen. Da er fast komplett auf gewalttätige Szenen oder Bilder verzichtet, ist dies angebracht und vielleicht sogar etwas streng.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
house-of-last-things-bluray

(c) Castle View Film (ungeschnittene Filmfassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: House of Last Things; USA 2013

Genre: Grusel, Horror, Dama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 110 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Trailershow

Release-Termin: 28.11.2014

 
 

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HOUSE OF LAST THINGS – Trailer

 
 


 
 

Timo Löhndorf

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