Filmkritik: „The Seventh Day – Gott steh uns bei“ (2021)

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THE SEVENTH DAY – GOTT STEH UNS BEI

(THE SEVENTH DAY)

Story

 
 
 
Die Dämonen kämpfen nach wie vor fleißig gegen Gott und ihre Diener, was ein junger Priester in der Ausbildung zum Exorzisten schmerzlich selbst erfahren muss.
 
 
 


 
 
 

THE SEVENTH DAY – Kritik

 
 
Wenn im Jahre 2021 die x-te Variante eines Exorzismus auf den heimischen Bildschirmen erscheint, darf man sich schon fragen, ob das denn sein muss, ob in diesem Bereich nicht so langsam mal alles erzählt wurde. „The Seventh Day“ beweist, dass man aus dem Szenario doch noch etwas herausholen kann und dass noch nicht jede Erzählweise ausgeschöpft wurde. Leider verpasst es das Werk nebenbei jedoch nachhaltige Wirkung zu erzeugen.
 
 
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Der junge Priester Daniel befindet sich in der letzten Phase seiner Ausbildung zum Exorzisten. Pater Peter, der einst selbst auf grauenvolle Art und Weise lernen musste, was es heißt, es mit Dämonen zu tun zu haben, soll Daniel in den letzten Schritten unterstützen. Eine große, unheilvolle Macht hat sich angebahnt und es dauert nicht lange, bis Daniel mit dieser in Berührung kommt. Doch ist der junge Mann dieser Aufgabe gewachsen?
Vom Grundinhalt hat „The Seventh Day“ anderen Exorzismus-Filmen nichts hinzuzufügen, aber die Prämisse ist ja sowieso immer simpel. Da kämpft halt das Gute gegen das Böse. Das Drehbuch besitzt dann trotzdem ein paar Ideen, die nicht zu ausgelutscht wirken. So erinnert die Aufmachung der Handlung nämlich etwas an „Training Day“, was schon mal interessant wirkt. Außerdem hat man sich eine größere Wendung ausgedacht, die insgesamt stimmig wirkt. So unvorhersehbar ist das nun sicher nicht, aber man hat sich hier schon Gedanken gemacht und rattert nicht einfach nur jedes Klischee ab, welches dieses Genre hergibt. Wobei man schon sagen muss, dass die Grundidee noch für deutlich mehr getaugt hätte und leider etwas zu oberflächlich behandelt wird.
 
 
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Daraus ergibt sich ein Dilemma, denn einerseits ist es schön, wenn man behaupten kann, ein Film wäre völlig kurzweilig und besitzt keinerlei Längen, doch auf der anderen Seite ist es auch schade, wenn man bemerkt, dass da noch mehr möglich gewesen wäre. „The Seventh Day“ ist mit seinen 87 Minuten Laufzeit einfach zu kurz. Da gibt es eine Vorgeschichte, eine längere Einleitung und sobald es richtig los geht, erscheint auch fast schon der Abspann. Das Geschehen möchte episch wirken, kann dies aufgrund der zu geringen Laufzeit jedoch nicht erreichen. Man hätte sich hier gern mehr Zeit nehmen dürfen, um den Charakteren mehr Profil zu verleihen, um die böse Kraft noch unheilvoller wirken zu lassen, um insgesamt einfach noch mehr Düsternis zu kreieren. Rein atmosphärisch kann man sich nämlich kaum beklagen. Es geht schön finster zur Sache und Humor sucht man vergebens. Zwar gibt es keinen Horror der unheimlichen Sorte, doch die Stimmung ist herrlich trocken und absolut düster.
 
 
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Der noch ziemlich unbekannte Regisseur Justin P. Lange, der mit „The Seventh Day“ erst seinen zweiten Langfilm realisiert hat und auch das Drehbuch selbst schrieb, nutzt diese Atmosphäre für ordentliche Bilder und kreiert ein paar Szenen, die sich sehen lassen können. Es wäre sicher nicht verkehrt gewesen, wenn er noch mehr Budget zur Verfügung gehabt hätte, denn manchmal merkt man, dass der Film gerne mehr möchte, als er im Endeffekt kann. Trotzdem ist die handwerkliche Arbeit absolut nicht verkehrt und teilweise sogar relativ eindrucksvoll. Zu viele Effekte gibt es übrigens nicht, was begrüßenswert ist, aber die vorhandenen können sich sehen lassen. Der Score klingt sehr typisch, macht damit nichts verkehrt, besitzt aber eben kaum eine Eigenständigkeit.
 
 
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Bleiben noch die Darsteller. Die größte Rolle spielt Vadhir Derbez und er macht seine Sache sicher nicht schlecht, ist jedoch alles andere als perfekt. Zusätzlich lockt „The Seventh Day“ mit so manch bekanntem Namen, was sich teilweise aber als Finte herausstellt. Keith David und Stephen Lang sind echt kaum zu sehen und können in ihren Rollen so gut wie gar nichts machen. Da darf man schon etwas enttäuscht sein. Guy Pearce spielt hingegen eine überraschend große Rolle, bleibt dabei zwar unterfordert, kann aber durchaus überzeugen. Auch die restlichen Darsteller enttäuschen nicht. Nur die Figurenzeichnung hätte im Endeffekt noch etwas mehr Tiefe vertragen können.
 
 


 
 
 

THE SEVENTH DAY – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Selbst wenn das Thema um Exorzismus ausgelutscht erscheint, beweist „The Seventh Day“, dass man aus dem Szenario noch immer etwas herausholen kann, wenn man nur die richtigen Ideen besitzt. Die Story ist nämlich echt nicht verkehrt und überzeugt mit ein paar eigenständigen Ideen. An der handwerklichen Arbeit gibt es wenig auszusetzen, die Atmosphäre ist wirklich schön düster und ein paar Szenen haben es in sich. Außerdem sind die Darsteller gut und der Unterhaltungswert ist sogar richtig gut. Hier liegt jedoch gleichzeitig eine Schwäche, denn „The Seventh Day“ läuft zu kurz, kann seine epische Wirkung nicht entfalten und hätte viel mehr Potenzial gehabt. Hätte man das feiner ausgearbeitet, hätte daraus Großes werden können. So bleibt im Endeffekt ein sehr kleiner Horrorfilm, den man sich wunderbar anschauen kann, der jedoch nicht sonderlich lange in Erinnerung bleiben wird, weil er seine Ideen eben nicht komplett ausschöpfen konnte. Schade, aber enttäuschend sieht nun ebenfalls anders aus!
 
 


 
 
 

THE SEVENTH DAY – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Seventh Day – Gott steh uns bei“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

THE SEVENTH DAY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Ascot Elite (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Seventh Day; USA 2021

Genre: Thriller, Horror, Grusel

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 84 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 07.05.2021

 

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THE SEVENTH DAY – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Ascot Elite)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Der Exorzist (1973)
 
End of Days – Nacht ohne Morgen (1999)
 
Stigmata (1999)
 

Filmkritik: „Amulet – Es wird dich finden“ (2020)

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AMULET – ES WIRD DICH FINDEN

(AMULET)

Story

 
 
 
Ein ehemaliger Soldat, der obdachlos in London lebt, wird von einer Nonne zu einer alten Villa gebracht, in der er sich gegen Essen und Unterkunft nur etwas mit dem Schimmel und der alten Dame im Obergeschoss herumschlagen muss.

 
 
 


 
 
 

AMULET – Kritik

 
 
Es hätte so schön sein können, so schön und so einfach – ein scheinbar europäischer Vertreter des übernatürlichen Horrors war an der Zeit, gesichtet zu werden, und er wirkte wie ein vermutlich durchschnittlicher Vertreter seiner Zunft, der auf der imdb einige User polarisiert, im Endeffekt aber größtenteils mittelmäßige Kritiken bekommen hat. Spielfilmdebütantin und Feministin Romola Garai dürfte dabei spätetestens seit „Abbitte“ als Schauspielerin bekannt sein und wer die bisherige Karriere der 38-Jährigen Britin verfolgt hat, den dürfte es nicht wundern dass reines Genrevergnügen hier nicht im Vordergrund stand – zumindest vor der Kamera war die Horrorrichtung ihr doch eher fremd. Was folgt, ist weder ein simpel zu durchschauender Standard-Horror, noch die Frischzellenkultur des Jahres – aber je nach Blickwinkel kann ich hier trotzdem fast jede Bewertung nachvollziehen.
 
 
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Die gothisch-verträumten Opening Credits nutzen kraftvoll abgemischte, chorale Gesänge, Funkenregen und Unschärfe zu ihrem Vorteil und lassen eine professionelle Produktion erwarten, Überblenden durch bildgewaltige Wälder und ein Mann liegt neben einem dicken Gewehr auf einem Feldbett in seinem rustikalen Holzhaus. Natürliches Licht und nebelverhangene Wälder, eine mysteriöse Holzschnitzerei wird im Boden gefunden, dazu ein brodelnder und kratzender, beunruhigender Soundtrack. Die Szene offenbart sich als Traum, da unser Hauptprotagonist Tomaz in der Realität wohl in ärmlichen Verhältnissen mit anderen Obdachlosen oder Heroinabhängigen auf blanken Matratzen in zerfallenen Gebäuden lebt, und dort jemand ein Feuer gelegt hat. Der Kriegsflüchtling wird von einer fürsorglichen, zuversichtlichen Nonne ins Krankenhaus gebracht, eine prachtvolle aber alte und schimmelige Villa stellt daraufhin sein neues Zuhause dar. Carla Juri, die man aus „Blade Runner 2049“ oder gar „Feuchtgebiete“ kennen kann, spielt hier die verunsichert wirkende Magda, die sich um ihre kränkelnde Mutter kümmert und gerne etwas hausmännische Hilfe beansprucht. Schnell gibt es Fleischpastete sowie undefinierten Eintopf, der gierig vom ausgehungerten Tomaz verschlungen wird, zudem häufen sich die Unüblichkeiten langsam – so wird von der Mutter viel geredet, aber zu sehen gibt es sie nicht, bis auf eine Bisswunde an Magdas Arm und die Warnung, dass Tomaz wohl unerwünscht ist. Ganz abgesehen davon natürlich, dass Tomaz‘ Träume sich zu verdichten scheinen und er sich die Hände zusammen kleben muss, bevor er schlafen geht…
 
 
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Ist man nach einem stimmigen Aufbau mit durchaus neugierig machender Exposition in der teilweise in hübschen Details und Umgebungsaufnahmen eingefangenen Villa mit ihren Vorhängeschlössen, verzierten Wänden und blutigen Bettlaken angekommen, offenbart sich „Amulet“ als absoluter Slowburn, der die Geduld des Zuschauers ggf. auf die Probe stellt und sich sehr lange in Zurückhaltung übt. Ein Horror-Highlight ist für mich das im Nachinein sinnvolle Foreshadowing mit einer handgemachten, erschreckenden und ziemlich verstörend- unerklärt-alptraumhaften Szene, deren Effektarbeit und Aufbau ich absolut genießen konnte, doch auch wenn die ersten 35 Minuten wie aus einem Guss wirken und sich der Film jetzt langsam steigern könnte, doch auch wenn die genaue Hintergrundgeschichte um die titelgebende Holzschnitzerei angenehm undurchsichtig bleibt und Kerzenlicht für wohlige Schaueratmosphäre sorgt, so ist die Reihung von Genreelementen, Flashbacks und Tempo herausnehmenden Dialogen über Rollenklischees („Men think romance is silly“) doch sehr behäbig. Nach der Hälfte des Films sind wir mehr beim Charakterdrama angekommen denn beim Horrorfilm, technisch zweifelsohne auf einem hohen Level, nur mit einem Script versehen, das viel Spannung aufbaut und Fragen generiert, zu wenig davon aber eigenständig oder originell beantwortet. Besitzt man als Zuschauer jedoch die nötige Hingabe zum Film, die nötige Aufmerksamkeit und das Durchhaltevermögen, so wird man rein genretechnisch tatsächlich noch mit Body-Horror, gruseligen Einstellungen und gar akuter Bedrohung konfrontiert, wie ich es nicht erwartet hätte. Ein großes WTF eine halbe Stunde vorm Ende,eine erste Bluttat nach etwa 70 Minuten – und dann folgen Twist nach Twist und das Script bricht dem Film einfach das Genick.
 
 
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Garai scheint nämlich mehr interessiert daran, ein Statement zu setzen und ihrer Agenda zu folgen, als daran einen logischen Horrorfilm zu schreiben. Was heißen soll, dass die moralinsaure Auflösung auf einmal viel von dem zerstört, das der Film vorher so liebevoll aufgebaut hat: Da erscheint ein Charakter im neuen Licht und Outfit, das weder zur Darstellerin noch zum Script oder der Rolle passt, da wird ein Rechtesystem jenseits von Gut und Böse impliziert, da kommt die Schlüsselsequenz des Films ohne jegliche verständliche Motivation daher. Menschem lassen gerne mal im dritten Akt ihre Masken fallen, hier aber werden grundsätzliche Tendenzen oder Archetypen zu 180° gedreht, nur damit es den größtmöglichsten Twistfaktor hat. Das Finale dieser 100 Minuten Berg- und Talfahrt ärgern mich dabei fast mit am meisten, einfach weil es so verdammt schade um diese alptraumhafte, surreale, lynchesque, unerklärte Sequenz kosmischen Horrors ist, die sich anzugucken lohnt, die sich aber nur sehr unbequem in die Welt des Films fügen will. Ein interessanter Film, und für Freunde ungewöhnlichen Horrors sicherlich auch ein sehr sehenswerter, aber auch einer, der auf einem unfertigen Script basiert, das beliebige Genretropen und oft gesehene Build-Ups auf eigenständige, aber enttäuschend sinnlose Weise auflöst.
 
 
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AMULET – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Interessanter, technisch hochwertiger Slowburn, der sich lange Zeit an der Schnittstelle zwischen unterkühlten, europäischen Thriller-Produktionen, Charakterdrama und Standardhorror aufhält, um später zu offensichtlich einzig seine Weltanschauung zu befriedigen. Wenig sinnig, rein atmosphärisch aber gelungen.
 
 


 
 
 

AMULET – Zensur

 
 
 
Die auf Blu-ray und DVD veröffentlichte Fassung von „Amulet – Es wird dich finden“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

AMULET – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Ascot Eilte (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Amulet; Großbritannien | Vereinigte Arabische Emirate 2020

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 2.38:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 99 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 23.10.2020

 
 

Amulet [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

AMULET – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Ascot Elite)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
We Are Still Here (2015)
 
House – Willkommen in der Hölle (2016)
 
Warhouse – Kriegszustand (2013)
 

Filmkritik: „Der Killer in mir“ (2019)

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DER KILLER IN MIR

(DANIEL ISN’T REAL)

Story

 
 
 

Luke besitzt einen imaginären Freund, der ihm bald das Leben zur Hölle macht.

 
 
 


 
 
 

DER KILLER IN MIR – Kritik

 
 
 
Egal, was ELIJAH WOODS anpackt, es hat nicht nur Hand und Fuß – es wird auch zum Hit. Der Schauspieler startete seine Karriere mit einer Mini-Rolle in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT 2 und war danach in Hollywood-Filmen wie THE FACULTY oder DEEP IMPACT zu sehen. Der ganz große Durchbruch kam dann als Frodo Beutlin in der Kinofilmreihe DER HERR DER RINGE. Mittlerweile tritt Wood auch als Produzent in Erscheinung. Neben einer eigenen Plattenfirma gründete das Multitalent 2010 eine eigene Produktionsfirma namens SPECTREVISION. Die stellt seither fleißig Horrorfilme her. Bisher ging daraus brauchbares Material hervor. Darunter Genre-Werke wie THE GREASY STRANGLER, MANDY, COOTIES und THE BOY.
 
 
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Auch der ungewöhnliche DER KILLER IN MIR (Originaltitel: DANIEL ISN’T REAL) stammt aus genannte Produktionsschmiede und erzählt die Geschichte des kleinen Lukes, der einen imaginären Freund namens Daniel besitzt. Der hilft dem Jungen über so manchen Schmerz hinweg, hat aber eine dunkle Seite. Daniel ist das personifizierte Böse und hat nur ein Ziel: Chaos anrichten. Ein wesentlicher Grund, warum Luke den mysteriösen Freund in das Puppenhaus der Großmutter verbannen muss. Jahre später ist aus Luke ein attraktiver Mann geworden. Der steht unter Unistress und muss sich auch noch um den Geisteszustand der Mutter sorgen. Da juckt es den Studenten in den Fingern. Er greift zum Schlüssel des Puppenhauses und befreit den Freund aus Kindertagen. Letzterer ist zugleich zur Stelle und steht dem desorientierten Luke zur Seite. Eine Erleichterung, die aber bald desaströse Ausmaßnahme annimmt. Der imaginäre Daniel ist nämlich der Teufel persönlich und tut alles daran Unheil anzurichten. Statt an schlechten Tagen Halt zu geben, will Daniel das Leben seines Freundes für sich beanspruchen. Leider lässt sich das Böse diesmal nicht so einfach zurück in ein Puppenhaus verbannen. Da ist guter Rat teuer, denn Luke wird sein überflüssiges Anhängsel nicht wieder los.
 
 
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Psychologischer Schauer trifft auf unangenehmen Body-Horror. DER KILLER IN MIR ist der außergewöhnlichste Horrorstreifen des Jahres 2019. Statt Horror-Klischees lustlos abzuarbeiten, zelebriert Regisseur ADAM EGYPT MORTIMER unangenehmen Kopf-Horror, der den Zuschauer mit auf eine Reise in menschliche Abgründe nimmt. Der imaginäre Daniel wird hier als dämonengleicher Parasit beschrieben, der sich in den Kopf seines Opfers einnistet, um dort die Welt seines Wirts aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hat dieser erst einmal Vertrauen gewonnen, ist der Rest für den Bösewicht ein Kinderspiel. ADAM EGYPT MORTIMER weiß, wie er polarisieren muss, um das Publikum zu schocken. Das ist ihm bereits einmal mit dem brutalen Horrorthriller SOME KIND OF HATE gelungen. Der setzte vermehrt auf blutige Schauwerte. Die geraten im neuen Werk in den Hintergrund. Statt möglichst blutige Gewalt zu zelebrieren, geht es der Filmemacher diesmal psychologischer an und lässt dabei den Zuschauer lang im Unklaren, was der imaginäre Freund nun eigentlich will. Sind hier dämonische Kräfte im Spiel, die von einer unschuldigen Seele Besitz ergreifen? Oder handelt es sich bei Daniel nur um eine der vielen Persönlichkeiten im Kopf eines schizophrenen Mannes? Die Antwort darauf lässt auf sich warten, wobei ADAM EGYPT MORTIMER am Ende mit gelungenen Spezialeffekten die Katze aus dem Sack lässt.
 
 
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Da bekommt der Zuschauer plötzlich surreale Body-Horror-Szenen zu sehen. Darin werden aus einem Körper auf einmal zwei, denn Daniel möchte nicht mehr ein nicht-körperlicher Führer zu sein. Er beginnt die Kontrolle über Lukes Körper zu übernehmen und schafft es sogar sich vom Fleisch seines Opfers zu lösen. Das ist tricktechnisch gut umgesetzt und erinnert an Körpertransformationen aus Filmen wie NIGHTMARE ON ELM STREET 5 oder dem Remake von THE THING. Als ob das nicht alles grotesk genug ist, macht DER KILLER IN MIR im Finale sogar noch einen Abstecher in die düstere Welt von CLIVE BARKER. Dort muss der Held einen Weg aus seinem eignen Unterbewusstsein finden, in das ihn sein Gegenspieler verbannt hat. Leider ist es da schaurig und gar nicht schön. Assoziationen zur Höhlenwelt aus HELLRAISER sind nicht unbegründet. In einer Art selbstgeschaffener Albtraumwelt muss Luke versuchen, wieder die Kontrolle über den eigenen Körper zu erlangen. Vorbei an entstellten Dämonen und düsteren Gängen. Das ist alles doppeldeutig und metapherreich. Kompliziertes Filmfutter also und vermutlich nicht für jedermann geeignet, der Antworten auf dem Silbertablett serviert haben möchte. Immerhin mangelt es DER KILLER IN MIR nicht an Filmzitaten. Die zumindest dürfte jeder Horrorfilmkenner auf Anhieb erkennen. Wer selbst die nicht versteht, schaut lieber was Leichteres auf NETFLIX.
 
 
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DER KILLER IN MIR – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Überraschend unkonventioneller Mix aus Psychothriller und Horrorfilm, der tiefgründiger ist, als er auf den ersten Blick scheint. DER KILLER IN MIR basiert auf dem Roman IN THIS WAY I WAS SAVED von BRIAN DELEEUW, der es sich nicht nehmen lassen hat, auch gleich das Drehbuch zur Filmadaption zusammen mit Regisseur ADAM EGYPT MORTIMER zu verfassen. Das Resultat ist ein surrealer Horrortrip, der nur vor kreativen Ideen strotzt. Da bekommt der Zuschauer endlich mal was Neues zu sehen und nicht den schon wieder lauwarm aufgewärmten Horrornonsens. Keine rastlosen Geister, keine amoklaufenden Massenmörder und auch keine Hobbysadisten mit einer nervigen Leidenschaft fürs Foltern. DER KILLER IN MIR bringt endlich mal wieder was mit Anspruch und Hirn auf die Mattscheibe. Offenbar war das auch im Sinne von Schauspieler ELIJAH WOODS. Der zeichnet für diesen etwas anderen Psycho-Horror mit seiner eigenen Filmfirma SPECTREVISION verantwortlich. Hoffentlich kommt da in Zukunft noch mehr. Schenkt man Gerüchten im Internet Glauben, hat die Produktionsfirma Interesse an den Rechten der NIGHTMARE ON ELM STREET-Reihe bekundet, um das Franchise fortführen zu können. Mit Woods als Firmengründer kann da wohl nichts mehr schiefgehen.
 
 
 


 
 
 

DER KILLER IN MIR – Zensur

 
 
 
DER KILLER IN MIR ist – anders wie das Langfilmregiedebüt von ADAM EGYPT MORTIMER – in Sachen Gewalt sehr zurückhaltend. Dafür bekommt man groteske Körpertausch-Szenen zu sehen. Die Körper verschmelzen miteinander oder werden soweit gedenkt, dass der eine in den anderen hineinsteigen kann. Ein paar kurze Gewaltszenen gibt es auch. So bekommt man gleich zu Beginn einen Amoklauf zu sehen. Weiterhin wird ein Psychologe während einer Sitzung mit einem spitzen Gegenstand ermordet. Hierzulande hat DER KILLER IN MIR (Originaltitel: DANIEL ISN’T REAL) ohne Probleme eine FSK16 erhalten. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DER KILLER IN MIR – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Ascot Elite (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Daniel Isn’t Real; USA 2019

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 100 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Original Trailer, Deutscher Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 20.11.2020

 

Der Killer in mir [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

DER KILLER IN MIR – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Shudder | Samuel Goldwyn Films | Ascot Elite)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Split (2016)

Simon Killer (2012)

Mein Bruder Kain (1992)

Let Her Out (2016)

Seconds Apart (2011)

Enter the Dangerous Mind (2013)

Twisted Sisters (2006)

Filmkritik: „The Void“ (2016)

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THE VOID

Story

 
 
 

Ein nahezu stillgelegtes Krankenhaus mitten im Nirgendwo entpuppt sich für einen kleinen zusammengewürfelten Trupp zu einer Art Vorhölle …

 
 
 


 
 
 

THE VOID – Kritik

 
 
 
Nach einem eher ereignislosen Tag stolpert Sheriff Carter mitten im nächtlichen Wald ein sich auf der Flucht befindlicher verletzter junger Mann vor die Füße, den er ins nächstgelegene Krankenhaus chauffiert. Dort verrichten die letzten Mitarbeiter ihren Dienst, der hauptsächlich darin besteht, für Notfälle zur Verfügung zu stehen. Soweit dies nach einschränkenden Brandfolgen möglich ist.
Kurz darauf treffen zudem zwei äußerst aggressiv wirkende, bewaffete Männer ein, die dem gerade Eingelieferten ans Leder wollen. Doch damit nicht genug. Während die erste Krankenschwester plötzlich beginnt durchzudrehen, versammeln sich vor den Türen bereits schweigend unheimlich wirkende Zeitgenossen, deren Art Ku-Klux-Klan-Gewänder nichts Gutes verheißen. Die Nacht des Grauens kann beginnen. THE VOID bedient von Beginn an die tief verankerten Bedürfnisse von Horrorfans mit einer stimmigen Prämisse. Eine kleine Gruppe, eingeschlossen an einem trostlos einsamen Ort an dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wird mit dem Unvorstellbaren konfrontiert und kämpft verzweifelt einen aussichtslos wirkenden Kampf um ihr Leben. Wobei das Böse nach weitaus mehr trachtet.
 
 
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Nach zirka 13 Minuten beginnt die Gewaltschraube anzudrehen und gewährt erstmals einen Blick auf die recht heftigen, liebevoll handgemachten Effekte, die sich als Stärke des klassische Muster bedienenden Horror-Scifi-Zwitters erweisen werden. (Übrigens: Erstaunlich was hier inzwischen alles ab FSK16 durchgewunken wird.) Und hier gibt es tatsächlich nichts zu meckern. Seit THE THING wurde wohl nicht mehr so schön geschmaddert und tentakelt. An den deformierten Kreaturen kann sich das Herz eines jeden Creature-Feature-Fans einfach nur erfreuen. Für die Ausarbeitung der Charaktere und deren Dialoge gilt dies leider nicht. Es ist immer ungünstig, wenn man ausgerechnet mit den Bedrohten kaum mitfiebern kann, weil sie emotional nicht berühren oder phasenweise nerven. Problematisch bleibt ebenso der Umstand, dass sich die nicht wirklich innovativ aus einigen Klassikern zusammen rezitierte krude Story, vom Timing her etwas zu langatmig nur von Effekt zu Effekt hangelt. Die ernste Situation aller Protagonisten ist dabei drehbuchtechnisch durchaus erfreulich ohne Augenzwinkern frei von Komik und überflüssigen Albereien angelegt. Umso mehr stören nun jedoch naive holprige Textpassagen, die einen an den Kopf fassen lassen. So stellt ein Protagonist nachdem bereits draußen wie drinnen das Chaos wütet unvermittelt fest: „Wir sind hier nicht sicher!“ Ja, Recht hat er ja der Gute, nur war dies zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als offensichtlich.
 
 
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Nachteilig wirkt sich neben den eher hölzernen Figurenzeichnungen (Obwohl zum Beispiel Kenneth Welsh aus TWIN PEAKS und Art Hindle aus BLACK CHRISTMAS ihr Bestes geben) der fast fehlende melodische Score aus, an dem wohl gespart werden musste, um die Kosten zu stemmen, die durch Crowdfunding aufgetrieben wurden. Von einem auch nur annähernd so wundervoll einprägsamen Thema wie bei HALLOWEEN, A NIGHTMARE ON ELM STREET oder FREITAG DER 13. ist bei THE VOID kein Ton zu hören. Dafür wabert ein Klangteppich der die trostlose Grundstimmung unterstreicht und bei Gefahren bedrohlich anschwillt. Das klingt kritisch und doch gelingt dem Streifen, der die 80er nahezu atmet, etwas was nicht viele Filme schaffen. Während man sich mit voranschreitender Laufzeit oft von dem Gesehenen distanziert, beginnt THE VOID zunehmend zu bannen und mit einem „irgendwie“ stimmigen Finale ausgesprochen versöhnlich zu enden. Der Hinweis im Abspann, dass die irre Geschichte nicht der Wirklichkeit entspricht und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig wären, entlässt zudem mit einem kleinen Lächeln. Die fähigen Regisseure Gillespie und Kostanski haben die Hoffnungen der Förderer des Projekts, dass zudem in kurzer Zeit abgedreht wurde, sicher nicht enttäuscht
 
 
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THE VOID – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Bei aller Kritik und dem Verneinen von Superlativen unterhält das nahezu philosophische THE VOID durchaus und erweckt Sympathie, wenn man sich die liebevoll mit Leidenschaft für´s Genre in Szene gesetzte Story bewusster vor Augen führt. Die teils bizarre Collage aus an HELLRAISER, ASSAULT – ANSCHLAG BEI NACHT, BASKIN, THE THING u.v.a.(!) erinnernden Szenen liefert somit unterm Strich ambitioniert nostalgischen Spaß und hat bei allen Abzügen deutlich mehr zu bieten, als viele andere lieblos hingehunzte Genrevertreter. Und unter uns: Ist ein unvollkommenes, aber engagiert-ehrgeiziges B-Movie nicht deutlich charmanter als ein glatt polierter A-Blockbuster?

 
 
 


 
 
 

THE VOID – Zensur

 
 
 
Heftig und kompromisslos geht es zu. Während gestochen, gehackt und verbrannt wird, spritzen Blut und Schleim so wie es sich gehört und auch Schwangere werden nicht verschont. Sehr lobenswert, dass THE VOID trotzdem eine ungeschnittene Freigabe erhalten hat. Eine Ursache dafür mag sein, dass die Gewalt an keiner Stelle selbstzweckhaft grenzaustestend zelebriert wird, sondern eher die phantasievollen Mutationen im Mittelpunkt stehen. Auf dem Cover der erhältlichen Heimkinofassung ist der FSK16-Flatschen zu sehen. Glücklicherweise besitzt die Veröffentlichung ein Wendecover. Horrorfans und Sammler können demnach bedenkenlos zugreifen.
 
 


 
 
 

THE VOID – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Ascot Elite Home Entertainment

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Void; Kanada 2016

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Keepcase mit Wechselcover und Schuber

Extras: Originaltrailer, Trailershow

Release-Termin: 19.05.2017

 

The Void [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

THE VOID – Trailer

 
 


 
 
 

Andy78

(Rechte für Grafiken liegen bei ASCOT ELITE HOME ENTERTAINMENT)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Thing (2011)
 
Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
 
Black Mountain Side (2014)
 
Blutgletscher (2013)
 
Harbinger Down (2015)
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 

Filmkritik: „The Rezort“ (2015)

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THE REZORT – WILLKOMMEN AUF DEAD ISLAND

(GENERATION Z)

Story

 
 
 

Auf einer gar malerischen Insel ist der Teufel los. Dort geht der Tod in Form von Zombies spazieren, welche die gutbetuchte Touristen-Elite zum Spaß erledigen dürfen. Leider meinen es die Drehbuchschreiber nicht sonderlich gut mit den schießwütigen Feriengästen. Eine unerwartete Katastrophe verpasst der reichen Gesellschaft einen blutigen Denkzettel.

 
 
 


 
 
 

THE REZORT – Kritik

 
 
 
Wer fleißig Horrorfilme schaut, in denen furchtbare Katastrophen über die Protagonisten hereinbrechen, dürfte mittlerweile verstanden haben, dass die übermütige Menschheit stets das bekommt, was sie auch verdient hat. Am deutlichsten wird das im Zombiegenre deutlich, wo in postapokalyptischen Szenarien immer wieder gern die Unbelehrbarkeit der Menschen an den Pranger gestellt wird. So ähnlich – wenngleich noch nicht so bildgewaltig, wie es bei vielen Hollywood-Produktionen der Fall ist – hat das bereits Zombie-Vater GEORGE A. ROMERO in jungen Jahren getan und wird nicht müde, sich zu wiederholen. In dessen Debütfilm NIGHT OF THE LIVING DEAD hagelte es anno 1968 nicht wenig subtile Gesellschaftskritik. Deshalb hat’s der Streifen auch längst in die Filmsammlung des Museum of Modern Art geschafft und ist seit 1999 als erhaltenswertes Kulturgut in die National Film Registry eingetragen. Kritische Tendenzen sind auch im Zombiefilm THE REZORT zu verzeichnen, der sich aber anders als genannter Kulttitel mehr im Unterhaltungssektor bewegt und viel grausames Zeug auf Zelluloid festhält. Das macht ihn leider weniger kontrovers, als es sich Regisseur STEVE BAKER gewünscht hätte. Der Schocker streift zwar eine brisante Thematik, verirrt sich aber dann doch eher im möglichst grafischen Ausradieren von Zombies. Damit macht es der Horrorthriller vielen neueren Zombiefilmen gleich. Weil’s davon mittlerweile ziemlich viele gibt, dürfte es dem immerhin technisch souverän abgehandelten Streifen schwer fallen, aus der Masse hervorzustechen – denn viel Neues gibt es auch hier nicht zu sehen.
 
 
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Wenn Menschen erst jagen und dann selbst zu Gejagten werden. Ein klischeehafter Überlebenskampf flimmert in THE REZORT über die Mattscheibe. Hier macht sich ein junges Paar auf zu einer Insel, auf der es gesetzlich legal ist auf Untote zu schießen. Nach einer verheerenden Katastrophe hat sich die halbe Welt in Zombies verwandelt. Doch die Menschen konnten der Lage Herr werden und die Kreaturen in die Knie zwingen. Zehn Jahre später gibt es nur noch wenige von ihnen. Die wurden auf eine Insel verbannt, wo sich frustrierte Reiche den Frust von der Seele schießen können. Weil nur auf Zombies schießen auf Dauer langweilig sein kann, überrascht THE REZORT selbstverständlich mit unerwarteter Wendung. Ein Computervirus hat sich in das Sicherheitssystem geschlichen und bahnt den Kreaturen den Weg in die Freiheit. Dort angekommen gibt es ein Blutbad. Doch davon wissen einige Leute und besagtes Pärchen nichts. Die campen irgendwo auf dem Eiland und warten ungeduldig auf neue Ziele. Lang warten müssen sie darauf freilich nicht. Die entkommenen Zombies machen Jagd auf alles und jeden. Was bleibt ist davonlaufen. Leider ist das Drehbuch nicht gnädig mit den Protagonisten. Einer nach dem anderen muss sterben. Sonderlich helle ist das natürlich nicht.
 
 
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GENERATION Z (so der anfängliche Arbeitstitel) hat alles, was man für einen Zombiefilm benötigt. Neben seltsamen Entscheidungen und unvorsichtigen Fluchtversuchen, sind es vor allem die netten Make-up-Effekte, die WALKING DEAD-Anhänger zum Schwärmen bringen. Zudem wird recht explizit auf Köpfe und Körper geschossen, so dass Liebhaber blutiger Metzelgeschichten auf ihre Kosten kommen. Flüchten und Winseln lautet im Film die Devise, denn THE REZORT orientiert sich beim Erzählen am Zombiestandard. Wer schon einige dieser Filme gesehen hat, wird wissen was gemeint ist. So rückt die Zombiehatz eine Gruppe Menschen in den Mittelpunkt, die nach und nach von fleischlechzenden Kreaturen ausradiert werden, weil sich Figuren so dämlich verhalten, dass man ihnen den Filmtod nur wünschen kann. Immerhin hat man an eine zugängliche Filmheldin gedacht. Die registriert schnell, dass auf dieser Insel einiges im Argen liegt. Flüchtlinge verirren sich hierher. Leider wird denen nicht geholfen, wie man es der Gesellschaft vorgaukelt. Die auf diesem Stück Land ansässige Organisation funktioniert Hilfesuchende in Zombies um, damit reiche Bürger neues Gewehrfutter erhalten. Damit schlägt Macher STEVE BAKER Brücken zum aktuellen Zeitgeschehen und klärt auf, wer vom Kapitalismus profitiert und wer darunter zu leiden hat. So brisant die Debatte von Arm und Reich auch sein mag, sie verpufft im lauten Munitionshagel der Schießeisen. Zu oberflächlich, banal und konventionell wurde der Horrorfilm inszeniert, als das Kritik zum Nachdenken anregt. Demzufolge sollte man sich auf das Wesentliche konzentrieren und unterhalten lassen. Das kann THE REZORT immerhin ganz ordentlich.
 
 
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THE REZORT – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Darf man Zombies töten? Können Zombies fühlen? Und sind das nicht auch nur Menschen? Wie einst schon Zombievater GEORGE A. ROMERO mit DAY OF THE DEAD konfrontiert Regisseur STEVE BAKER im Horrorfilm THE REZORT mit brisanter Thematik und beginnt sogar eine gesellschaftskritische Debatte vom Gegensatz zwischen Arm und Reich. Leider werden diese Gedanken nur angerissen und nicht weitergedacht, denn schnell verliert sich der Film im blutgeilen Gemetzel und schonungslosen Ausradieren. Abermals sind die Spielregeln klar. Menschen töten Zombies und Zombies töten Menschen. So werden nach und nach Statisten und Schauspieler grafisch um die Ecke gebracht, damit Zombiefans was zu sehen bekommen. Immerhin ist THE REZORT technisch ganz ordentlich. Der Film schaut hochwertig aus und hat sogar ganz atmosphärische Landschaftsaufnahmen zu bieten. Zudem gibt kaum Leerlauf. Das ist auch kein Wunder, denn hinter der Zombieflucht steckt jemand, der sich mit dieser Art von Filmen auskennt. Macher STEVE BAKER hat nämlich zuvor bereits den Nazi-Zombie-Splatterer OUTPOST und dessen Fortsetzung OUTPOST: BLACK SUN inszeniert. Somit ist kurzweilige Unterhaltung garantiert – auch wenn man den Streifen wegen seiner austauschbaren Handlung nach wenigen Stunden bereits wieder vergessen haben wird.
 
 
 


 
 
 

THE REZORT – Zensur

 
 
 
In THE REZORT werden Zombies mit Gewehren und Pistolen grafisch in den Filmhimmel befördert. Der Film ist keine Splatter- und Gewaltgranate. Deshalb wude er wohl bereits für Jugendliche freigegeben: FSK16
 
 


 
 
 

THE REZORT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Ascot Elite Home Entertainment

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Rezort; Belgien | Großbritannien | Spanien 2015

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Keepcase mit Wechselcover und Schuber

Extras: Behind the Scenes, Originaltrailer, Trailershow

Release-Termin: 16.09.2016

 

The Rezort [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

THE REZORT – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei ASCOT ELITE HOME ENTERTAINMENT)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Anger of the Dead (2015)
 
The Dead 2: India (2013)
 
Dead Within (2014)
 
Chrysalis (2014)
 
Day of the Dead (1985)
 

Kritik: „Die Teuflischen von Mykonos“ (1976)

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DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS

(TA PEDHIA TOU DHIAVOLOU)

Story

 
 
 
Mykonos. Sonnig-schläfriger Inseltraum in strahlendem blau und weiß. Hier hat es ein englisches Touristenpärchen hinverschlagen. Typische Seventies-Jungleute. Dürr, schlecht frisiert und pervers bekleidet. Man ist ohne Unterlass geil aufeinander, knattert auch mal in der Telefonzelle, während mit Frau Mama telefoniert wird. Allerdings ist man nicht im Urlaub. Man befindet sich auf einer Mission. Die Welt (Mykonos zuallererst) soll vom fortschreitenden Schmutz und Moralverfall befreit werden. Ja, von genau diesen beiden. Wir stellen fest: Der Wahnsinn schwingt das Zepter. Ein Maler wird verführt und bestialisch gemeuchelt, der örtliche Homosexuelle ist fällig, eine reiche Dame mit gesunder Libido hat sich auch die falschen Orgienpartner gewählt. Nur drei der Opfer des messerwetzenden Mordgespanns. Zwischendurch immer wieder fröhliches Knöchleinverstecken. Oh, die Polizei wird der Sache irgendwann gewahr – kein Wunder bei diesem Bevölkerungsschwund – und beim schönsten Rammeln wird fallengelassen, dass die Turteltäubchen eigentlich mehr sind als nur Lovers. Lassen Sie Sich überraschen. Danach allerdings Duschen. Dieser Film macht den Zuschauer schmutzig.

 
 
 


 
 
 

DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS – Kritik

 
 
 
Liebe Kinder, was Ihr hier vor Euch habt, ist eine der größten Perverso-Film-Obszönitäten, die das international, abseits vom zivilisierten Hafen Hollywoods operierende Schmier-Kino hervorbringen konnte. Selbstverständlich aus den Siebziger Jahren. Wenn ein Exploitationfilm aus einem recht ungewöhnlichen Kinoland wie Hellas kommt, trotzdem in so mancher Top-10 der wahnwitzigsten Sex&Violence-Heuler auftaucht und sich dazu noch der Hauptdarsteller umgebracht hat, indem er sich eine Propangasflasche in den Mund gesteckt hat, dann, ja dann ist Weihnachten im Drecksploitationfilm-Regal.
 
 
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Unter diversen Titelvariationen hatte es „Die Teuflischen von Mykonos“ immer wieder in die schwitzigen Flossen derer geschafft, die scharf auf ihn waren. Da gab es „Island Of Death“, „The Devils Of Mykonos“, „Die Teuflischen der Insel“. Immer so weiter. An den unterschiedlich fokussierten unterschiedlichen Herangehensweisen der Zensur ließ sich immer schön ablesen, wo im jeweiligen Land die Schmerzgrenze lag. Waren es im Ausland eher die sexuellen Fiesigkeiten, die man dem Publikum ersparen wollte, blieb in Deutschland zum Beispiel die grobe Szene, in der die ältliche Lebedame vor ihrer brutalen Ermordung noch angepinkelt wird, drinne. Dafür fehlten auf der deutschen Videokassette ein paar ruppige Gewaltmomente. Ich persönlich wurde mehrfach Zeuge der gruseligen Episode, sozial ausgegrenzte Splatterfilm-Selbstbefriediger zu sehen, die mit heiserer Stimme fragten, ob die Hardcore-Sexszene mit der Ziege denn enthalten sei. Diese Szene gibt es selbstredend nicht und die Fragesteller dufteten ganz exquisit nach dem, was der Macher dieser Seite hier so treffend als „Butterschweiß“ bezeichnet, wenn er des Sommers die Torheit einer Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln begeht.
 
 
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Nichtsdestoweniger haut Regisseur Niko Mastorakis, der noch ein paar andere, weitaus weniger fetzige Genrebeiträge auf dem Kerbholz hat, ungebremst auf die Kacke. Was als Idee, dem Schockwert des „Texas Chainsaw Massacre“ mit einem eigens gefertigten Exploiter auch ein paar Kino-Drachmen abzutrotzen begann, wandelte sich in einen Ferkelringkampf, bei dem kein Hieb verboten verboten war. Egal, wie tief unter die Gürtellinie er auf gehen mochte.Die inzestuösen Bonnie und Clyde ziehen zu melancholischer Easy Listening Mucke durch die Film gewordenen Postkarten der ägaischen Insel und wechseln Sex und Tod ab wie die gewählten Waffen eines Kriegseinsatzes. All das als Kampf wider die Perversion. Sie merken, werte Schweinefilmgucker, bei den beiden sind nicht alle Latten am Zaun. Das Schiff fährt auf Volldampf, der Kapitän hat aber die Brücke verlassen. Irrsinn, Gaga. Mord und Tod. Eigentlich fehlt nur ein Granatenangriff auf ein Kinderheim. Von der Idee des kranken Christophers, den Mordfeldzug als moralische Säuberungsaktion zu begreifen, auf den Regisseur zu schließen, wäre zu einfach. Es böte sich, im Angesicht der typisch mediterranen Homophobie etwa, aber an. Am besten fragt ihr ihn mal selbst. In einer Videothek in Athen hängt der alte Knochen gerne rum und hält Hof für hereinschneiende Sleaze-Fans aus aller Herren Länder.
 
 
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DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
Ein in seiner barbarischen Schamlosigkeit einzigartiger Film und absoluter Höllenritt des amoralischen Bahnhofskinos. Somit natürlich unbedingt empfohlen. Aber bitte Propangasflasche für eventuellen Suizid beim Anschauen bereithalten. „Die, die Ihr eintretet, lasst alle Hoffnung fahren.“
 
 
 


 
 
 

DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS – Zensur

 
 
 
Lange Zeit war DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS in Deutschland auf dem Index für jugendgefährdende Medien. Nach 25 Jahren wurde er schließlich 2010 vom Index gestrichen. Die nun erhältliche Fassung auf Blaustrahl (von OFBD Filmworks veröffentlicht) ist SPIO/JK geprüft. Ergebnis: keine schwere Jugendgefährdung – und das sogar in der ungeschnittenen Form.
 
 
 


 
 
 

DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) OFDB FILMWORKS – Blu-ray im KeepCase

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(c) OFDB FILMWORKS – Mediabook Cover A (auf 750 Stück limitiert)

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(c) OFDB FILMWORKS – Mediabook Cover B (auf 750 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Ta paidia tou Diavolou; Griechenland 1976

Genre: Horror, Thriller, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.33:1 (1920 x 1080p)

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: SPIO JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | limitiertes Mediabook in 2 Cover-Varianten

Extras: Audiokommentar von Kai Naumann & Marcus Stiglegger, Exploring Island of Death – Filmhistoriker Stephen Thrower über die Entstehung eines Kult-Klassikers, Return to Island of Death – Nico Mastorakis kehrt an die Originalschauplätze auf Mykonos zurück, Alternative Eröffnungssequenzen, Island Sounds – fünf Tracks aus dem Soundtrack von Island of Death, Original Kinotrailer, Deutscher Trailer, Einführung von Nico Mastorakis zur deutschen Blu-ray-Premiere, Aushangfotos und Plakat der deutschen Kino-Erstaufführung | zusätzlich im Mediabook: Die Filme von Nico Mastorakis, Interview mit Nico Mastorakis, Mastorakis Trailer Reel, 16-seitiges Booklet (Texte von Thorsten Hanisch & Vrasidas Karalis)

Release-Termin: 27.11.2015

 

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Die Teuflischen von Mykonos [Blu-ray & DVD Mediabook – Cover A] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

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DIE TEUFLISCHEN VON MYKONOS – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

Die Rechte aller verwendeten Bilder liegen bei OFDB FILMWORKS

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Last House on the Left (1972)
 
Ausbruch zur Hölle (1977)
 
Schwer erziehbare Mädchen (1975)

Filmkritik: „Zombie Fieber“ (2013)

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ZOMBIE FIEBER

(ZOMBI KANIKULY)

Story

 
 
 
Ein Meteorit stürzt irgendwo in Russland vom Himmel und setzt ein Gas frei, das die Menschen in Zombies verwandelt. Ein kleiner Trupp Nicht-Infizierter (darunter Julija Wolkowa – eine der beiden Sängerinnen der mittlerweile aufgelösten russischen Erfolgsband t.A.T.u.) versucht zu retten, was noch zu retten ist.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Kritik

 
 
 
Südamerikanische Zombies, britische Zombies, natürlich immer wieder amerikanische Zombies und nun also auch russische Zombies. Die Untoten regieren die (Horror)Welt, könnte man meinen. Aber braucht man das wirklich? Zombiefilme aus wirklich aller Herren Länder? Nun, diese Produktion von 2013, übrigens das Langfilmdebüt des Russen Kirill Kemnits, beschreitet sicher keine neuen Pfade. Aber die Unbekümmertheit, mit der Cast und Crew hier zu Werke gehen, hat durchaus etwas Erfrischendes. Das macht aus „Zombie Fieber“ natürlich keinen guten Film (im Gegenteil, er ist furchtbar grottig), aber man kann nicht bestreiten, dass es manchmal so hirnrissig zugeht, dass man sich den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen kann. Ein Wissenschaftler wird Zeuge eines Meteoriten-Absturzes mitten auf einem Feld irgendwo in Russland. Der Professor schnappt sich eine fluoreszierende Ampulle, die aus dem Meteoriten ragt und bringt diese in sein Labor. Blöderweise wird das in der Ampulle befindliche Gas durch einen Unfall im Labor freigesetzt, so dass alle Anwesenden in einem bestimmten Radius zu Zombies mutieren. Diese machen sich dann auch gleich auf den Weg zu irgendeinem Strand, an dem gerade eine fette Party stattfindet. Auf dieser befinden sich auch die ungleichen Freunde Ivan und Alex, die hier auf ein amouröses Abenteuer hoffen. Zusammen mit einigen anderen (noch) nicht Infizierten flüchten sie vor der sich durchs Partyvolk knabbernden Zombie-Meute. Wenn man nur wüsste, wohin – denn die Zombies breiten sich schneller aus, als man zur Beruhigung Wodka trinken kann.
 
 
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Das alles klingt so abgedroschen und einfallslos, wie der 91-Minüter größtenteils auch ist. Dennoch…einen gewissen eigenwilligen Charme kann man diesem russischen Horrorfilm nicht absprechen. Dieser setzt sich aus sowohl positiven wie negativen Highlights zusammen: Die CGI-Effekte ist sind so unfassbar schlecht, dass man sich wirklich darüber amüsieren kann. Die künstlichen Blutfontänen, die herumfliegenden Schädel oder andere abgetrennte Gliedmaßen und zerschmetternde Körperteile sehen so offensichtlich am Computer generiert aus, dass man die Dreistigkeit der Macher fast schon wieder bewundern muss. Ebenso billig und schlecht gemacht ist die Zombie-Maskerade. Einfach ein bisschen graue Wandfarbe auf die Statisten-Gesichter gepinselt, sowie Ketchup und Mayo darauf verteilt – fertig ist die infektiöse Hackfresse. Dann gibt es noch ein paar völlig nutzlose und schlecht gezeichnete Comicsequenzen, die der Regisseur immer mal wieder in die Handlung einstreut, um diverse Handlungsverläufe nicht abfilmen, sondern per Comicbilder erklären zu können. Diese Idee hat bei „Dead & Breakfast“ gut funktioniert, in „Zombie Fieber“ wirkt sie einfach nur…blöd. Darüber hinaus war der Regisseur sich auch nicht zu schade, bei „Matrix“ zu klauen. Allerdings – ob des niedrigen Budgets – sieht auch der hier gezeigte Flug einer Patrone von der Pistole bis zum Ziel einfach nur billig aus. Ob der Name des Wissenschaftlers Dudikov zufällig oder mit Absicht an den ehemaligen Actionstar Michael Dudikoff angelehnt wurde, mag jeder selbst entscheiden. Und zu guter Letzt liefert der Film die wohl albernste und bescheuertste Schlussszene ever. Das ist wirklich so unfassbar dämlich, dass man gar nicht anders kann, als dem Regisseur ein gewisses Maß an Respekt für so viel Dreistigkeit zu zollen.
 
 
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Positiv zu vermerken ist, dass einen bei „Zombie Fieber“ nicht die befürchtete Pornosynchro erwartet. Wider Erwarten hat man offensichtlich ein paar deutsche Synchronsprecher gefunden, die zumindest schon mal den ein oder anderen Film synchronisiert haben. Natürlich sind die Dialoge selbst – wie die meisten der Charaktere – grenzdebil, aber die Übertragung ins Deutsche ist zumindest phonetisch erträglich. Gleiches gilt für den Cast. Zwar handelt es sich bei den Charakteren um die üblichen Stereotype (der schüchterne Loser, der notgeile Moppel, der aussieht wie der ältere Bruder von Karlsson vom Dach, hirnhohle weibliche Kleiderständer, der Überlebenskämpfer usw.), dennoch verfügen die Darsteller über rudimentäres schauspielerisches Talent. Neben den Protagonisten-Klischees dürfen ein paar russische natürlich nicht fehlen. So wird immer mal wieder die Wodka-Pulle angesetzt, außer den Zombies säuft hier fast jeder wie ein Loch, und gekifft wird natürlich auch bis zum Umfallen. Aber Regisseur Kemnits hat auch ein paar wirklich lustige Ideen gehabt. So sorgt ein Karate-Zombie für Lacher, der auch noch nach seiner Verwandlung blitzschnell kämpfen kann. Aber auch über Zombie-Bikini-Models darf geschmunzelt werden. Schräg und durchaus amüsant.
 
 
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ZOMBIE FIEBER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Festzuhalten bleibt, dass „Zombie Fieber“ natürlich ein billig produzierter, mit haarsträubend dämlichen Dialogen versehener und mit unfassbar schlechter Tricktechnik ausgestatteter Murksfilm ist. Dennoch kann man Regie-Debütant Kemnits eine gewisse anarchische Kreativität nicht absprechen. So muss man dann doch das ein oder andere Mal schmunzeln oder sogar lauthals lachen, wenn man den Protagonisten bei ihrem wahnwitzigen Tun zusieht. Ob man sich wegen ein paar gelungener Ideen jedoch den ganzen Film antun muss, sei dahingestellt. Dennoch: Nachsichtige fünf von zehn Meteoriten, die für ein paar lustige Momente sorgen.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Zensur

 
 
 
„Zombie Fieber“ wurde von der FSK ab 18 Jahren freigegeben und das sogar in der ungeschnittenen Fassung. Die erhältliche Heimkinofassung besitzt daher den roten „keine Jugendfreigabe“-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Zombi kanikuly 3D; USA 2013

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Russisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer, Trailershow

Veröffentlichung: 18.02.2014

 
 
 

Zombie Fieber [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Weitere Fassungen

 
 
 
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(c) Maritim Pictures GmbH im Vertrieb der KNM Home Entertainment GmbH

 
„Zombie Fieber“ wurde nicht nur als Einzelveröffentlichung in den Handel gebracht. Der Film ist auch als Teil der „The ultimate Undead Collection“ erhältlich. Das 1-Disc-DVD-Set beinhaltet neben dem russischen Zombiestreifen auch die Filme: „Survival„, „Rockabilly Zombie“ und „Portrait of a Zombie“. Alle Streifen dieser Filmsammlung sind auf dieser DVD in ungeschnittener Form enthalten. Leider leidet unter der stattlichen Anzahl an Filmen auf einer DVD die Bildqualität. Immerhin ist der Preis für die Kollektion klein. Zombiefans können zugreifen.
 
 

The ultimate Undead Collection (DVD) ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Trailer

 
 


 
 

MissVega

(Mehr Kritiken von MISSVEGA gibt es hier zu lesen)

Die Rechte aller Grafiken liegen bei Maritim Pictures

 
 
 
Ähnche Filme:

Stalled (2013)

Cooties (2014)

Zombie Fight Club (2014)

Anger of the Dead (2015)

Filmkritik: „Holy Ghost People“ (2013)

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HOLY GHOST PEOPLE

Story

 
 
 
Charlotte sucht mithilfe ihrer Zufallsbekanntschaft Wayne, einem alkoholkranken und am posttraumatischen Belastungssyndrom leidenden Ex-Marine, nach ihrer Schwester, die vermutlich in einer Sekte gelandet ist. Doch den charismatischen Sektenführer Billy über ihre wahren Absichten im Unklaren zu lassen, ist nicht so einfach wie gedacht…
 
 
 


 
 
 

HOLY GHOST PEOPLE – Kritik

 
 
 
Die 19jährige Charlotte (Emma Greenwell) lernt durch Zufall den Säufer und Ex-Marine Wayne (Brendan McCarthy) kennen. Als dieser nach einer Schlägerei vor der Kneipe, in der sie arbeitet, sein Portemonnaie verliert, bringt sie ihm dieses zurück. Kurz darauf möchte Charlotte nun auch einen Freundschaftsdienst von Wayne einfordern: er soll nach Sugar Mountain fahren, weil sie dort ihre Schwester vermutet. Diese ist wahrscheinlich in der Church of One Accord gelandet, einer sektenähnlichen Gemeinde, die sich mittels Schlangen-um-den-Hals-Gelege göttliche Gnade erhofft.
 
 
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So weit, so blöd. Wofür genau hier 88 Filmminuten verschwendet wurden, weiß man auch nach dem Abspann noch nicht. Und was an „Holy Ghost People“ Horror sein soll (abgesehen von der dilettantischen Inszenierung), weiß ebenfalls keiner. Es handelt sich hier um einen spannungslosen, laienhaften, billigen und schlussendlich komplett überflüssigen Film, der auf keiner Ebene überzeugen kann. Regisseur Mitchell Altieri, ein Teil der nicht legendären Butcher Brothers („The Hamiltons“ und „Raised by Wolves„) hat zusammen mit Phil Flores (dem anderen Schlachter-Bruder) und zwei weiteren Drehbuchschreibern auch das Script zu diesem Anti-Horror-Schlangen-Murksfilm verfasst. Im Gegensatz zu Altieri und Flores haben die anderen zwei Schreiberlinge noch gar keine Schreib-Erfahrung und einer von ihnen, Joe Egender, versagt nicht nur als Co-Autor, sondern auch als Darsteller des Billy. Viele Köche verderben den Horror-Brei, leider trifft dies auch auf „Holy Ghost People“ zu.
 
 
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Die Butcher Brothers haben sich hier offensichtlich ein bisschen verhoben und mehr gewollt, als sie letztendlich können. Der Film ist sowohl thematisch überfrachtet als auch inhaltlich oberflächlich. Da wäre der traumatisierte Ex-Marine, der natürlich an PTBS leidet und säuft wie ein Loch, tief im Inneren aber noch so etwas wie Ehrgefühl besitzt. Dann die toughe Kellnerin, die eine traumatische Kindheit hinter sich hat und sich mit der entfremdeten Schwester aussöhnen will. Dazu kommt der ganze Sektenquatsch samt Schlangengefummel (dieses Detail allerdings beruht auf wahren Ereignissen. Ein Priester aus Kentucky hat tatsächlich Schlangen bei seinen „Gottesdiensten“ verwendet und starb dann bezeichnenderweise ausgerechnet durch einen Schlangenbiss). Und natürlich soll „Holy Ghost People“ auch noch unheimlicher Horrorfilm mit schockierendem Ende sein. Dieses Genre-Mischmasch geht leider komplett nach hinten los und kann auf keiner Ebene auch nur im Ansatz überzeugen. Garniert mit Charlottes überflüssigen Off-Kommentaren wird „Holy Ghost People“ somit schnell nervtötend anstatt für Nervenkitzel zu sorgen.
 
 
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Dabei liegt das nicht unbedingt an den Darstellern. Die machen ihre Sache mehr oder weniger souverän, auch wenn man Babyface und Giovanni-Ribisi-Lookalike Joe Egender den charismatischen Prediger in keiner Sekunde abnimmt. Dafür liefern Emma Greenwell und Brendan McCarthy halbwegs glaubwürdig ab, zumindest fallen sie nicht unangenehm auf. Vielmehr ist es die dünne Story, die fast ausnahmslose Anwendung von Klischees und eine so lahme Auflösung, dass man die vorangegangenen Filmminuten nur als Zeitverschwendung betrachten kann. Denn schlussendlich geht es vorrangig leider nur darum, dass Charlotte sich unbeholfen-undercovermäßig in die Sekte einzuschleichen versucht und Wayne dies durch sein unkooperatives Verhalten konterkariert.
 
 
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HOLY GHOST PEOPLE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Was soll man noch sagen zu so einem bedeutungslosen Film? So richtig schlecht ist er nicht. Gut natürlich auch nicht. Er bewegt sich irgendwo zwischen langweilig und unglaubwürdig. Glücklicherweise sind die Darsteller zumindest einigermaßen talentiert und auch in die Synchronisation wurden ein paar Euro investiert, so dass man sich hier wenigstens nicht mit monotonem Ablesen von Dialogzeilen rumärgern muss. Das ändert nur nichts an der leider schlecht erzählten, klischeebeladenen und schlussendlich vollkommen banalen Story, die keinem der angestrebten Genres gerecht wird. Die Butcher Brothers, die zumindest mit „The Hamiltons“ einen halbwegs gelungenen Film hingelegt haben, sollten sich in Zukunft nur auf einen Drehbuchschreiber festlegen und sich im Zweifel lieber bei bekannten Werken Gutes abgucken, als selbst solch halbgaren Low-Budget-Mumpf zu produzieren. In der Summe also nicht mehr als knappe vier von zehn Schlangen, die hier gerne etwas herzhafter hätten zubeißen dürfen.
 
 
 


 
 
 

HOLY GHOST PEOPLE – Zensur

 
 
 
„Holy Ghost People“ wurde von der FSK bereits für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben. Dennoch hat sich der Rechteinhaber dazu entschieden, den Streifen mit roter Freigabeplakette in den Handel zu bringen. Das macht die Veröffentlichung bei Horrorfans interessanter.
 
 
 


 
 
 

HOLY GHOST PEOPLE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Holy Ghost People; USA 2013

Genre: Drama, Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.40:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Heimkinofassung wegen Extras: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer

Veröffentlichung: 13.05.2014

 
 
 

Holy Ghost People [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZOn kaufen

 
 
 


 
 
 

HOLY GHOST PEOPLE – Weitere Veröffentlichungen

 
 
 
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(c) Maritim Pictures GmbH im Vertrieb der KNM Home Entertainment GmbH

 
 
Neben der erhältlichen Film-DVD und Blu-ray wurde „Holy Ghost People“ auch zusammen mit drei weiteren Horrorfilmen in der „Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection“ veröffentlicht. Auf zwei DVDs sind neben besagtem „Holy Ghost People“ auch folgende drei Streifen enthalten: „Way of the Wicked“, „The Presence“ und „The Cloth“. Alle Filme dieser Zusammenstellung sind selbstverständlich ungeschnitten.
 
 

Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection (2DVDs) auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

HOLY GHOST PEOPLE – Trailer

 
 


 
 

MissVega

(Mehr Kritiken von MISSVEGA gibt es hier zu lesen)

Die Rechte aller Grafiken liegen bei Maritim Pictures

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Last Shift (2014)
 
The Devil’s Hand (2014)
 
The Sacrament (2013)
 
Children of Sorrow (2012)
 
Ritual (2013)

Filmkritik: „The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ (2013)

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THE CLOTH – KAMPF MIT DEM TEUFEL

Story

 
 
 
Die Kirche wird der wachsenden Zahl von Besessenen nicht mehr Herr und rekrutiert deshalb den Atheisten Jason, um den Kampf gegen den Teufel doch noch gewinnen zu können …
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Kritik

 
 
 
Warum fühlen sich eigentlich so viele Schauspieler auch zum Regisseur und/oder Drehbuchautor berufen? Denn erwiesenermaßen sind nur die Wenigsten von ihnen der Doppel- oder Dreifachbelastung gewachsen, so dass ihre Filme oft schlicht daran scheitern, dass sie unbedingt auf mehreren Hochzeiten tanzen wollen. So auch Schauspieler/Regisseur/Drehbuchautor Justin Price, der all diese Funktionen in seinem vierten Film übernommen hat – und an allen Fronten gescheitert ist. Es fängt schon mit der gern genommenen Dreistigkeit an, vermeintliche „Stars“ (hier B-Movie-Ikonen Danny Trejo und Eric Roberts) aufs Cover zu pinseln, die dann im Film schlussendlich nur einen Mini-Auftritt haben. Wenigstens hatten Trejo und Roberts das Glück, nur wenige Minuten in dieser immerhin vier Millionen Dollar teuren Produktion mitzuspielen. Dem Zuschauer ist so viel Glück nicht vergönnt, er muss 88 Minuten seines Lebens opfern, um sich anzusehen, was Justin Price alles nicht kann.
 
 
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Jason (Kyler Willett) wird eines schönen Tages von Father Diekmen (Lassiter Holmes) aufgesucht, der ihn bittet, einem Geheimorden der Kirche beizutreten. Der Orden beschäftigt sich ausschließlich damit, die wachsende Zahl von Besessenen wieder zu dezimieren und den Betroffenen den Teufel auszutreiben. Offenbar hat man festgestellt, dass es einen Ungläubigen braucht, um dem Teufel effektiv entgegenzutreten. Jason lässt sich bequatschen und folgt dem Gottesmann in irgendwelche Kellergewölbe, wo sich unter anderem auch Father Tollman (Eric Roberts) rumtreibt. Lange Rede, kurzer Sinn: Jason wird von Helix (Cameron White) mit einer albernen „Rüstung“ und geweihten Waffen ausgestattet und schon geht sie los, die Beezlebub-Hatz ohne Sinn und Verstand.
 
 
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So, Justin Price…das war ja wohl nix. Mal eben so eine hirnrissige Geschichte um einen hampeligen Exorzisten-Orden hinzukritzeln und zu glauben, dass B-Movie Stars wie Danny Trejo und Eric Roberts schon dafür sorgen werden, dass ordentlich die Kasse klingelt, reicht leider nicht. Vor allem nicht, wenn beide nur minutenkurze Auftritte haben und diesem Schund ansonsten wohlweislich ferngeblieben sind. Besser wird es auch nicht, wenn man dem Geheimorden eine im Keller gefangen gehaltene Besessene andichtet, die eine schlechte Monster-Gummimaske trägt und redet wie die Schlümpfe. Die an Tiefsinnigkeit nicht mehr zu überbietenden Dialoge wie „Jeder stirbt, Laurel. Aber nicht jeder lebt“ versetzen „The Cloth“ dann fast den Todesstoß.
 
 
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Aber nur fast, denn dem Regisseur gelingt es, noch auf vielen weiteren Baustellen seine absolute Talentfreiheit zu untermauern: Da wären die unfassbar schlechten CGI-Effekte, die vermuten lassen, man säße wieder vor einem Commodore 64. Wirklich, die „Special Effects“ sind so schlecht, dass man fast schon wieder drüber lachen könnte. Wenn man sich nicht immer wieder über die wirklich schlechte Qualität des Heimkinomediums ärgern müsste. Wobei man hier ausnahmsweise mal dankbar für das Fehlen jeglicher Extras ist. Lustig weiter geht es mit dem Unbegabten-Synchronisationsverein, der emotionslos und steif runterbetet (ha ha), was Justin Price in seinem Dilettanten-Script vorgegeben hat. Und als wäre das noch nicht genug, lässt der Regisseur seine Schauspieler-Attrappen immer mal wieder pseudohistorische Details runterleiern oder willkürlich in lateinische Beschwörungsformeln verfallen, um hier einen Hauch von Intelligenz vorzutäuschen. Klappt natürlich nicht.
 
 
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So, nachdem Pfaffe und Atheist in der Waffenkammer der göttlichen Grotte mit tollem Exorzisten-Werkzeug ausgestattet wurden (z. B. mit „Heiligen Granaten“), werfen sie sich ihre „Rüstung“ über (billige Lederkluft und radkappengroße Kreuze) und machen erst mal auf lau ein paar Besessene platt (Latein faseln dabei nicht vergessen), bevor es dann zum großen Endkampf gegen Dämonen und den Teufel höchstselbst geht. Hier geizt der Regisseur selbstredend nicht mit mies choreographierten Kämpfen, bei denen er immer rechtzeitig abblendet, diese aber immer noch mit hochgradigem Schwachsinnsgefasel garniert, soviel Zeit muss sein.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
 
Und irgendwann, nach schier endlosen 88 Minuten, ist der Budenzauber dann endlich vorbei. „The Cloth“ ist ein Film aus der untersten Schund-Schublade, der keinen einzigen Cent einer eventuellen Ausgabe rechtfertigt. Die Effekte sind grauenhaft schlecht und werfen einen optisch zurück in die 80er Jahre. Die Schauspieler verdienen größtenteils diese Bezeichnung nicht. Die Dialoge sind hirnhautlösend dämlich und die Kulissen sehen oft so aus, als würden sie gleich umfallen. Hoffentlich dann auf Justin Price, dem man Kamera und Laptop wegnehmen und ihn selbst unter Hausarrest stellen sollte, damit er nie wieder als Schauspieler/Drehbuchschreiber/Regisseur tätig werden kann. Einen von zehn Mitleidspunkten für Trejo und Roberts, denn so eine miese Gurke von Film haben selbst diese beiden Allesspieler nicht verdient.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Zensur

 
 
 
„The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ wurde von der FSK bereits für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben. Dennoch hat sich der Rechteinhaber dazu entschieden, den Streifen mit roter Freigabeplakette in den Handel zu bringen. Das macht die Veröffentlichung bei Horrorfans interessanter.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Deutsche Blu-ray

 
 
 
The-Cloth-Blu-ray

(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Cloth; USA 2013

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Heimkinofassung wegen Extras: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer

Veröffentlichung: 15.07.2014

 
 
 

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THE CLOTH – Weitere Veröffentlichungen

 
 
 
Vom-Teufel-besessen-The-ultimate-Devils-Collection

(c) Maritim Pictures GmbH im Vertrieb der KNM Home Entertainment GmbH

 
 
Neben der erhältlichen Film-DVD und Blu-ray wurde „The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ auch zusammen mit drei weiteren Horrorfilmen in der „Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection“ veröffentlicht. Auf zwei DVDs sind neben besagtem „The Cloth“ auch folgende drei Streifen enthalten: „Way of the Wicked“, „The Presence“ und „Holy Ghost People“. Alle Filme dieser Zusammenstellung sind selbstverständlich ungeschnitten.
 
 

Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection (2DVDs) auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Trailer

 
 


 
 

MissVega

(Mehr Kritiken von MISSVEGA gibt es hier zu lesen)

Die Rechte aller Grafiken liegen bei Maritim Pictures

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Atticus Institute (2015)
 
The Possession of Michael King (2014)
 
The Quiet Ones (2014)
 
The Vatican Exorcisms (2013)
 

Kritik: „Nightmare at Horror Castle“ (2015)

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NIGHTMARE AT HORROR CASTLE

(KANTEMIR)

Story

 
 
 
Eine Gruppe Schauspieler trifft sich zwecks Proben zu einem Theaterstück in einem abgeschiedenen Schloss. Das noch unbekannte Drehbuch von Regisseur Nicholas übt eine unheimliche Wirkung auf den Hauptdarsteller John (Robert Englund) aus und droht, ihm den Verstand zu rauben, als er von einem Mord berichtet, den ihm niemand glauben will.
 
 
 


 
 
 

NIGHTMARE AT HORROR CASTLE – Kritik

 
 
 
Ben Samuels, seines Zeichens Regisseur, Drehbuchschreiber, Schauspieler und Produzent vollkommen unbekannter Werke ist für diesen Alptraum im Horrorschloss verantwortlich…leider. Denn das, was Samuels dem Zuschauer hier in 84 Minuten vorsetzt, ist – gelinde gesagt – totaler Mumpitz. Dabei sind Samuels so ungefähr alle Fehler unterlaufen, die man als Regisseur so machen kann: Sich darauf verlassen, dass eine einstige Horrorfilm-Ikone, hier Robert „Freddy Krueger“ Englund, als Zugpferd ausreicht, obwohl dieser nur mit Fratzenmaske und Messerhandschuh gut war, und das vor über 30 Jahren. Nur Schauspieler-Darsteller zu engagieren, anstatt richtiger Schauspieler. Schlechte Drehbuchschreiber zu verpflichten. Billige Settings schlecht auszuleuchten. Und dann noch nicht mal zu merken, was für einen Mist man da abdreht und die Frechheit zu besitzen, diesem dem hoffnungsvollen Horrorfilm-Konsumenten vorzusetzen. Wunderbar. Wieder mal 84 Minuten Lebenszeit verschenkt.
 
 
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Also, zur „Handlung“: Der einstige Horror-„Star“ John (Robert Englund), dessen Ruhm längst verblasst ist, hat zugestimmt, im noch unbekannten Theaterstück von Regisseur Nicholas (Daniel Gadi) mitzuspielen. In einer kleinen Stadt trifft er in einem alten Schloss auf die restlichen Schauspieler, darunter, wie er mit Erstaunen feststellt, auch seine Ex-Frau Rebecca (Diana Cary). Der erst seit Kurzem trockene Alkoholiker ist weder davon begeistert noch von Regisseur Nicholas, der nur kryptische Andeutungen zu seinem Stück macht und den Beteiligten erstmal die Handys abnimmt, damit sie sich voll auf ihre noch unbekannten Rollen konzentrieren können. Als John dann aber eine der Schauspielerinnen tot im Wald findet, will ihm niemand glauben und John findet sich schon alsbald in einem seltsamen Psychoduell mit seinem Regisseur wieder. Als die Leichen aber nicht weniger werden und seine Kollegen zunehmend an Johns Verstand zweifeln, sieht dieser sich gezwungen, sich Nicholas mal zur Brust zu nehmen. Mit blutigem Ausgang…
 
 
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Tja, wo soll man anfangen? Vielleicht damit, dass die Blu-ray von extrem schlechter Qualität ist. Die Bilder sehen fast so aus, als würde man eine VHS-Kassette abspielen. Verwaschen, grobkörnig und weit entfernt vom auch nur durchschnittlichen Blu-ray-Standard. Dass sich auf der Scheibe dann außer dem Trailer auch keinerlei weiteren Extras finden, ist stimmig zur Qualität dieses Machwerks. Weiter geht es mit der für solche Billigproduktionen üblichen Porno-Synchro. Sämtliche Synchronsprecher wurden offensichtlich aus einem Heim für verbale Legastheniker gemopst und vor ein Mikro geschubst, nicht ohne ihnen vorher noch eine ordentliche Portion Valium in die Apfelschorle zu mischen. Im Original ist es leider auch nicht besser, die Schauspieler-Attrappen sprechen entweder total emotionslos oder sind total drüber. Darüber hinaus hat man bei der Übersetzung geschlampt, was Nicholas an einer Stelle im Film dazu zwingt zu sagen, es handele sich um einen „Manipulant“ anstatt um einen „Manipulator“. Grandios.
 
 
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Während des Ansehens hat man dann das immer wiederkehrende Gefühl, irgendwo auf dem Set, vermutlich an mehreren Stellen, wäre gerade ein Schwelbrand ausgebrochen. Die Settings sind fast permanent latent verräuchert. Also, entweder hat der Regisseur beim Drehen gekifft (was ob dieses dilettantischen Werkes kein Wunder wäre) oder irgendjemand von der Crew hat verzweifelt versucht, ein Feuer zu legen, um diesem Mistfilm ein vorzeitiges Ende zu bereiten. Wenn der Nebel sich allerdings mal lichtet, kommt man teilweise aus dem Lachen nicht mehr heraus. Zum Beispiel bei der Motorrad-Verfolgungsjagd, die Samuels im leicht beschleunigten Vorspulmodus gedreht hat, damit das Ganze rasanter aussieht, man aber nicht wirklich so schnell fahren muss, weil es den mittlerweile 68jährigen Robert Englund dann vermutlich vom Bike gehauen hätte. Ablenken kann man sich glücklicherweise mit so grandiosen Sätzen wie „Dein Trinken wird ihre Zufriedenheit zerstören“. Aha. Ein Schelm, wer meint, wenn man während dieses Murkses mit dem Trinken anfangen würde, würde dies sehr zur Zufriedenheit des Zuschauers beitragen. Man kann sich aber auch darüber kaputtlachen, dass die Darsteller mit vermutlich aus Fußleisten hergestellten Kinder-Holzschwertern im Wald rumfuchteln. Der Film ist durchaus variantenreich, wenn es darum geht, den Zuschauer zum Lachen zu bringen.
 
 
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Das ändert nur leider nichts daran, dass „Nightmare at Horror Castle“ kein guter Film ist. Denn.. die „Schauspieler“ nur durch Schloss und umliegende Wälder hampeln und Dünnsinn reden zu lassen, während John immer wieder von Visionen geplagt wird, die etwas mit der Geschichte in Nicholas‘ Drehbuch zu tun haben, reicht einfach nicht. Auch, wenn in diesen Visionen dann blöderweise immer einer ums Leben kommt, was John dem Wahnsinn Stück für Stück näherbringt, während seine „Schauspieler“-Kollegen zunehmend genervt auf das wirre Gefasel des alten Ex-Alkis reagieren…ähnlich wie der Zuschauer übrigens. Man kann es drehen und wenden, wie man will, Samuels hat hier schlicht und ergreifend versagt, und zwar auf ganzer Linie.
 
 
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NIGHTMARE AT HORROR CASTLE – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
 
Schlussendlich geht es in „Nightmare at Horror Castle“ darum, dass ein durchgeknallter Regisseur ständig mit seinem im Poesiealbum-Look gehaltenen Drehbuch durch die Gegend rennt und Blödsinn redet. Parallel dazu beginnt John, an seinem Verstand zu zweifeln, als sich Realität und die Geschichte aus dem komischen Script von Nicholas zu vermischen beginnen und es ein paar Opfer zu beklagen gibt. Dann kommt es zum mystisch-überraschungsarmen Showdown mit Kinder-Holzschwertern und dann ist man froh, diesen billigen Horror-Mumpf endlich hinter sich zu haben. Dank der unfreiwilligen Komik, dem absurden Overacting und einer Handvoll halbwegs blutiger Sequenzen gibt es für diesen Film gerade mal noch zwei von zehn Holzschwertern, mit denen man Regisseur Ben Samuels mal ordentlich eins auf die Omme zimmern sollte.
 
 
 


 
 
 

NIGHTMARE AT HORROR CASTLE – Zensur

 
 
 
„Nightmare at Horror Castle“ wurde von der FSK für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben. Weil mal wieder einige böse Trailer auf der Heimkinoassung enthalten sind, ziert die erhältliche DVD und Blu-ray der rote FSK-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

NIGHTMARE AT HORROR CASTLE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: Kantemir; USA 2015

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Deutsch (Dolby Digital 2.0 Surround), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Keine

Bild: 2,35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 84 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Aufgrund des Bonusmaterials: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer

Release-Termin: 08.09.2015

 

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NIGHTMARE AT HORROR CASTLE – Trailer

 
 


 
 

MissVega

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Die Rechte für alle Grafiken liegen bei MARITIM PICTURES

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Killer Movie – Fürchte die Wahrheit (2008)
 
Midnight Movie (2008)
 
Cut (2000)