Filmkritik: „The Dentist 2 – Zahnarzt des Schreckens“ (1998)

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THE DENTIST 2 – ZAHNARZT DES SCHRECKENS

(THE DENTIST 2)

Story

 
 
 
Weit aufmachen, Dr. Feinstone ist zurück! Unter neuer Identität mordet es sich gleich viel besser und den Patienten geht es an den Kragen bzw. an die Zähne!
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Kritik

 
 
 
Wer hätte damals schon mit einer Fortsetzung zu „The Dentist“ gerechnet. Klar, der erste Teil hat seine Fans, aber ein großes Publikum wurde nicht angesprochen und meistens verschwinden solche Titel dann doch wieder irgendwo im Nirgendwo. Doch zum Glück durfte Yuzna „The Dentist 2“ drehen, denn der Film ist sogar noch besser, als sein Vorgänger. Das liegt vor allen Dingen daran, dass man sich nun vollends dem Trash hingibt und der daraus resultierende Spaßfaktor noch deutlich höher ist. Wer also keine zu große Angst vor dem Zahnarzt hat, könnte auf seine Kosten kommen!
 
 
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Dr. Feinstone ist es gelungen aus der Psychiatrie auszubrechen und er streift durch das Land. In einer kleinen Stadt namens Paradise findet er es ziemlich gemütlich und überlegt hier sesshaft zu werden. Als es durch einen dummen Zufall dazu kommt, dass der Doktor den ansässigen Zahnarzt umbringen muss, übernimmt er gleich mal seine Praxis und seine Arbeit kommt bei den Bewohnern gut an. Zu dumm nur, dass der irre Dr. Feinstone immer wieder versucht aus ihm auszubrechen. Der Schmutz der Menschheit ist doch zu störend und deshalb muss der Zahnarzt stark gegen den Drang zu töten ankämpfen. Was letztendlich nicht gelingen wird und so wieder für reichlich nicht selbst verschuldete Zahnschmerzen sorgen soll. Die Handlung bleibt im Grunde so simpel, wie sie das schon im ersten Teil war, hat aber dennoch genügend Neuerungen mit dabei, um nicht zu langweilen. Schön ist zudem, dass es sich um eine direkte Fortsetzung handelt. Wenn der Arzt dann gegen sich selbst kämpfen muss und es einen vollkommen neuen Schauplatz zu sehen gibt, so ist für genügend Abwechslung gesorgt. Der Verlauf ist dabei wieder recht vorhersehbar, macht dieses Mal aber einen etwas geordneteren Eindruck und allgemein waren manche Einfälle mal wieder herrlich.
 
 
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Schon der Vorgänger ließ immer mal wieder den schwarzen Humor aufblitzen und auch dort gab es ein paar kultige Sprüche, aber in „The Dentist 2“ wird dies ohne Probleme gesteigert. Es geht noch derber, noch sadistischer, noch makabrer zur Sache. Teilweise ist das schon fast grotesk. Dass man sich nun voll auf den Trashgehalt konzentriert hat und nicht mehr versucht hat, dem Ganzen etwas Ernsthaftigkeit zu verleihen, macht die Atmosphäre von vorne bis hinten einfach nur amüsant. Das ist ein Horrorfilm zum Spaß haben. Brian Yuzna hat seine Inszenierung dabei etwas verändert. So gibt es weniger von den verschwommenen Bildern zu sehen. Dafür wird der Wahnsinn von Dr. Feinstone visuell nun ganz anders dargestellt, was wieder für ein paar skurrile Bilder sorgt. Die Szenen in Weiß wurden jedoch beibehalten und durch den neuen Schauplatz kommt eine herrliche Kleinstadt-Atmosphäre auf. Sowieso fühlt man sich sofort heimisch in dieser 90er-Jahre-Stimmung. Obwohl erneut nur für das Fernsehen gedreht, hatte Yuzna scheinbar etwas mehr Budget zur Verfügung, was man optisch und handwerklich sehen kann.
 
 
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Am ehesten hat Yuzna das erhöhte Budget für mehr Splatter verwendet und Gorehounds werden es ihm danken, denn der erste Teil bot davon schon etwas zu wenig. In „The Dentist 2“ sind die Splatterszenen nun besser verteilt und wenn es zur Sache geht, dann wird es durchaus blutiger. Einige Szenen tun selbst ohne Gore wieder schön weh, weil es sich eben um die Zähne handelt. Manche Dinge werden aber auch richtig schön grafisch und dann geht es auch reichlich sadistisch zur Sache. Die Effekte sehen noch besser aus und die Szenen rund um den Mund wurden variabel eingefangen. Es sind selbstverständlich am ehesten diese Momente, die den Film so unterhaltsam machen, doch auch sonst ist der Unterhaltungswert bestens. Dieses Mal gönnt man sich eine etwas längere, fast schon friedliche Einleitung, bevor dann hinterher alles wieder recht schnell geht und das Tempo ansteigt. Für Leerlauf sorgt da am ehesten noch der kleine Nebenstrang um Linda Hoffman, die hier wieder als Brooke zu sehen ist.
 
 
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Es gibt aber selbstverständlich noch jemanden, den man hier erwähnen muss und das ist Corbin Bernsen. Der hatte schon beim ersten Teil seinen Spaß, dreht hier teilweise aber noch mehr frei und macht das fabelhaft. Alleine die Tatsache, dass es nie zu reinem Overacting verkommt, beweist die schauspielerische Qualität. Bernsen darf seinen Zahnarzt nämlich auch weiterhin sympathische Facetten verleihen, wenn er gegen den Morddrang anzukämpfen versucht und eigentlich nur ein normales Leben führen möchte. Doch sobald er dann wieder mordet, ist Dr. Feinstone am ehesten in seinem Element und hier setzt man den Kultcharakter schön fort. Da hagelt es wieder Sprüche und besonders das Ende ist dann an Wahnsinn kaum noch zu überbieten. Hier fühlt man sich schon eher wie in einer Komödie, aber ernst nimmt sich „The Dentist 2“ wie gesagt ja auch gar nicht mehr. Die restlichen Darsteller sind erneut nicht so wichtig, machen ihre Sache jedoch zweckdienlich und der kurze Auftritt von Clint Howard bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis. Der Score mit seiner Titelmelodie ist natürlich gleich geblieben und Klassik gibt es ebenfalls erneut zu hören.
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
„The Dentist 2“ ist eine tolle Fortsetzung geworden, die dank des Fokus auf den Trash-Anteil noch deutlich mehr Spaß macht und eine hervorragend-amüsante Atmosphäre besitzt. Bernsen spielt erneut stark auf und allgemein bleibt das Szenario einzigartig. Hier wurde wohl der Zahnarzt-Slasher erfunden. Die Handlung besitzt genügend Neuerungen, um interessant zu bleiben, die handwerkliche Arbeit ist sogar noch etwas besser gelungen und ein paar kleine Füllszenen sind zu verzeihen, da es sehr kurzweilig zur Sache geht. Außerdem kommen Splatterfans in den fiesen Gewaltszenen nun deutlich mehr auf ihre Kosten und die Effekte sehen stark aus. Schade ist da eigentlich nur, dass es nie zu einem dritten Teil kam. Aber dafür ist es ja eigentlich noch nicht zu spät, oder?
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Zensur

 
 
 
„The Dentist 2“ ist – anders als das Original, das es ab 2009 erstmals mit den Zensurbehörden und Gerichten zu tun bekam – bis heute auf freiem Fuss und frei ab 18 Jahren. Man betone: in der ungeschnittenen Fassung. Das gilt selbstverständlich für die im Handel erhältliche Blu-ray.
 
 
 


 
 
 

THE DENTIST 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Mediabooks – Cover A, B, C)

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(c) NSM RECORDS (KeepCase mit Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Dentist 2; USA 1998

Genre: Horror, Slasher, Thriller,

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 99 Min.

FSK: Mediabook: ungeprüpft | KeepCase: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Deutscher Trailer Dentist 1, Dentist 1 Originaltrailer, Deutscher Trailer Dentist 2, Dentist 2 Originaltrailer, Filmographien, Bildergalerie | Zusätzlich im Mediabook: 16-seitiges Booklet mit Text von Daniel Wagner, Kinofassung auf DVD

Release-Termin: Mediabooks: 02.02.2018 | KeepCase: 16.05.2024

 

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THE DENTIST 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Dentist (1996)
 
Dr. Googles (1992)
 

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