Filmkritik: „Der City Hai“ (1986)

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DER CITY HAI

(RAW DEAL)

Story

 
 
 
Arnold Schwarzenegger, die 80er Jahre, Action, Mafia – Was kann da noch schiefgehen? Vieles, wie leider „Der City Hai“ eindrucksvoll beweist!
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Kritik

 
 
 
Wenn es um ikonische Rollen von Arnold Schwarzenegger geht, werden wohl nicht viele den Namen Kaminski nennen. Kurze Zeit nachdem Sylvester Stallone „Die City-Cobra“ darstellen durfte, wurde Arnie zum City-Hai (natürlich nur in den jeweils deutschen Titeln). Doch während Sly in seinem Film wenigstens die Actionfans bediente, ist „Der City Hai“ eine seltsame Angelegenheit geworden, die vorne und hinten nie so richtig zusammenpassen will.
 
 
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Eine Story zu beschreiben, ist da eigentlich schon überflüssig. Es geht um einen Cop, der zu deftige Methoden hatte und deshalb mehr oder weniger ruhiggestellt wurde. Nun ist die Mafia in der Großstadt jedoch zu mächtig geworden und deshalb muss der gute Kaminski es richten. Alles andere ist egal und mehr gibt die Handlung auch nicht her.
Das muss sie im Actiongenre sicherlich auch nicht tun, nur wirkt „Der City Hai“ selten wie ein reiner Actionfilm. Da versucht man einen gewissen Mafia-Hintergrund zu etablieren, der jedoch vollkommen belanglos bleibt und im Endeffekt lediglich Mittel zum Zweck ist. Doch für welchen Zweck? Für reine Action sicherlich nicht, denn davon gibt es hier zu wenig. Das gesamte Drehbuch wirkt zerfahren und kann sich nicht entscheiden. Nichts will so richtig zusammenpassen, so dass man anfangs noch völlig falsche Hoffnungen hat. Die weitere Entwicklung wirkt einfach nur konstruiert und könnte künstlicher kaum sein. Am schlimmsten ist jedoch, dass diese Geschichte so gar keine eigene Handschrift besitzt.
 
 
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Und das bemerkt man vor allen Dingen an der Figurenzeichnung. Diese ist nämlich nicht nur belanglos, sondern in erster Linie doof. 0815-Charaktere, die den Standard bedienen, ist man vom Actionkino gewohnt. Das darf auch gerne so sein. Wie man es allerdings schafft einen eigentlich markanten Arnold Schwarzenegger so belanglos darzustellen, ist schon fast ein Kunstwerk. Es gibt nicht viele Filme mit ihm, in denen er so farblos bleibt. Seine Schuld ist das auf gar keinen Fall. Schwarzenegger tritt mit seinem bekannten Charisma auf und macht ab und zu immer noch Spaß, aber sein Charakter ist so dermaßen schrecklich unentschlossen kreiert, dass dem Zuschauer schon der Spaß vergehen kann. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass alle weiteren Schauspieler überhaupt nichts reißen können. Auch hier tummenln sich manch bekannte Namen herum und die Leistungen wären an sich brauchbar, wenn nicht sämtliche Charaktere hier die Langeweile in reinster Form verkörpern würden. So kommt sicherlich keine Freude auf.
 
 
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Regisseur John Irvin hat sicherlich einige gute Filme gedreht, aber er scheint nicht der geeignete Regisseur für Arnie zu sein. Wobei es durchaus Szenen gibt, die genau das bieten, was der Zuschauer in den 80ern wohl erwartet hat, wenn er einen Film mit diesem Darsteller im Kino besuchte. Dummerweise beißen sich nur gerade solche Szenen mit dem restlichen Erzählton. „Der City Hai“ kann sich nämlich überhaupt nicht entscheiden, was er nun darstellen will. Auf der einen Seite gibt er sich trocken, düster und ernst, nur um dann immer wieder fast schon albern wirkende Szenen zu bieten. Der Spaß bleibt auf der Strecke, weil die Atmosphäre nicht rund erscheint und sich ständig selbst im Wege steht. Aus rein handwerklicher Sicht ist dabei alles im grünen Bereich. „Der City Hai“ wurde gut gefilmt, besitzt seine Schauwerte und macht optisch schon etwas her. Das alleine reicht im Endeffekt jedoch nicht aus, weil die Inszenierung einfach zu unentschlossen ist.
 
 
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Dass sich der Film überhaupt Actionfilm nennen darf, liegt dann wohl auch nur am Hauptdarsteller und am Finale. So viel Action gibt es nämlich gar nicht. Meistens vergehen solche Szenen sehr schnell, nur im Finale lässt man es noch etwas mehr krachen. Kommt es zu Action, macht diese schon Spaß, aber man wünscht sich bei der Sichtung doch durchaus, dass man hier öfter von Schwarzenegger Gebrauch gemacht hätte. Einen wirklichen Nutzen zieht man nämlich weder von seinem Charisma, noch von seiner Statur. So besitzen die 105 Minuten Laufzeit leider einige Längen und so richtig unterhaltsam wird es eigentlich nur noch im Finale. Da darf es immerhin noch ordentlich krachen und brutal genug ist das Werk im Endeffekt auch. Zusätzlich wird das Geschehen von einem soliden Score begleitet. Nur der Soundtrack wurde nicht so passend eingesetzt. Wenn man sich am Ende jedoch mehr gelangweilt gefühlt hat und nur zwei, drei Male schmunzeln konnte, dann weiß man definitiv, dass es doch bessere Filme mit Arnie gibt!
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Der City Hai“ gehört ganz klar zu den schwächeren Werken mit Schwarzenegger, was jedoch ganz eindeutig nicht am Österreicher selbst liegt. Hier ist es eine Kombination aus schwacher Story und unentschlossener Inszenierung. Während es sich das Drehbuch in allen Belangen reichlich leicht macht, kann sich die Regie nicht entscheiden, ob das Treiben nun ernst und düster oder doch eher amüsant und spaßig erscheinen soll. Nimmt man dann noch die enttäuschende Figurenzeichnung dazu, ist das Resultat echt nicht gerade genießbar. Handwerklich ist das gut gemacht, das Finale bietet wenigstens endlich mal solide Action und als Fan von Arnie schaut man ihm natürlich doch irgendwie gerne zu, aber insgesamt ist „Der City Hai“ vergessenswert und wäre da nicht dieser Name in der Hauptrolle, würde dieses Werk heute wohl kaum noch jemanden interessieren.
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Zensur

 
 
 
Die aktuelle, deutsche Fassung von „Der City Hai“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Der Kultfilm lief bereits bei seiner Kinoauswertung in den Kinos ungeschnitten ab 16 Jahren. Zu VHS-Zeiten wurde „Der City Hai“ jedoch nur leicht zensiert veröffentlicht. Seit der DVD-Auswertung im Jahre 2001 ist der Actioner aber immer ungeschnitten mit Jugendfreigabe erschienen.
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) StudioCanal (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Raw Deal; USA 1986

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch PCM 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1, Französisch PCM 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm, Raw Deal – Ein echter Gangster-Film, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 27.10.2022

 

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DER CITY HAI – Deutsche UHD

 
 
 
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(c) StudioCanal (4K-UHD und Blu-ray im Steelbook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Raw Deal; USA 1986

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch PCM 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1, Französisch PCM 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 2.35:1 (3840x2160p UHD) | @23,976 Hz | 4K native, Dolby Vision, HDR10

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Steelbook

Extras: Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm, Raw Deal – Ein echter Gangster-Film, Trailer | zusätzlich enthalten: die Blu-ray zum Film

Release-Termin: Steelbook: 27.10.2022

 

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DER CITY HAI – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei StudioCanal)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Die City-Cobra (1986)
 
Harte Ziele (1993)
 
Das Phantom-Kommando (1985)
 

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