Filmkritik: „Dämonen aus dem All“ (1967)

daemonen-aus-dem-all-poster
 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL

(LA MORTE VIENE DAL PIANETA AYTIN)

Story

 
 
 
Die Erde: Angriffe auf technische Einrichtungen der längst im Frieden vereinigten Menschheit häufen sich. An Nord- und Südpol bringt eine ungekannt starke Hitzequelle das ewige Eis zum Schmelzen. Der Top-Militär Jackson will mit seinem Team hinter die Gründe der Attacken kommen und stößt in Nepal auf eine entsandte Abordnung aggressiver Weltraum-Yetis, die auf der guten alten Erde Tabula Rasa machen wollen. Ausweitung des Lebensraumes, wie ein ganz und gar irdischer Tyrann mal gesagt hat. Wenn alle Menschen weggekocht sind, können die Space-Zausel den Planeten erwärmen und besiedeln. Falls Jackson und seine Mannschaft nicht vorher im Weltall klare Verhältnisse schaffen können natürlich.

 
 
 


 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL – Kritik

 
 
 
Mit DÄMONEN AUS DEM ALL bringt das italienische Genrefilm-Tausendsassa Antonio Margheriti 1967 sein Four-Piece in fantasievoller Science-Fiction, GAMMA I, zum Abschluss. Den direkten Vorgänger haben wir an dieser Stelle vor ein paar Wochen wohlwollend besprochen und DÄMONEN AUS DEM ALL ist keinesfalls von Qualitätseinbußen betroffen. Im Falle dieses letzten Film der Reihe hier, verhält es sich auch nicht anders: Knalliger und technoider Euro-Trash mit großartig nostalgischer Atmosphäre und getaucht in genug swinging Zeitkolorit, dass es für drei Filme reichen würde. Wie auch immer hart im Horror-Kontext ist das nicht, auch gestopfte Logiklöcher und millionentiefe Produzenten-Geldbeutel sollte sich der geneigte Zuschauer lieber bei einer anderen Heimkino-Veröffentlichung suchen. Allerdings denken wir, dass diesbezüglich die Fronten glasklar und die Vorlieben ebenso deutlich verteilt sind.
 
 
daemonen-aus-dem-all-bild-4
 
 
Der erste Teil des Films spielt mal nicht in den schwarzen, auch im Hyperwarp nicht enden wollenden Weiten des Weltalls. Stattdessen marschiert der aus dem Vorgängerfilm ORION 3000 – RAUMFAHRT DES GRAUENS bekannte Commander Jackson (Giacomo Rossi-Stuart) durch die Hügel von Katmandu. Die Waffe im Anschlag. Dort, auf dem Dach der Erde, versucht er, Licht in die Ereignisse zu bringen, die erneut zu üblen Naturkatastrophen geführt haben.
 
 
daemonen-aus-dem-all-bild-3
 
 
Wie in echt: Der Planet hat’s nicht leicht in diesen Filmen. Die verlässliche Inszenierung von Naturkatastrophen war in amerikanischer Weltuntergangs-Sci-Fi der goldenen Fünfziger – mit der Allgegenwart des Wunders der Atomkraft – eine Grundzutat von Drehbuchautoren. In solcher Sixties-Poppigkeit kam dieses Stilmittel nach Anbruch der Sechziger Jahre aber nur noch in zwei Filmwirtschaften zum Einsatz. Die lagen so weit auseinander wie nur möglich: Japan und, wie hier eben, Italien. In Nippon waren da natürlich die alle Kinos dominierenden Nature-schlägt-zurück-Reißer mit Wüterich Godzilla und seiner schuppigen oder pelzigen Kollegenschaft. Man hatte den perversen Schlussakkord des Krieges, Hiroshima und Nagasaki ist selbstverständlich gemeint, noch lange nicht verarbeitet. Die B-Filmindustrie der römischen Cinecittà hingegen ließ sich da schon lieber inspirieren von den damals sehr beliebten, bonbonbunten Weltraumcomics aus europäischer Herstellung und den günstig gedrehten Science-Fiction-Fernsehserien, die in den USA inzwischen den Platz der Kinoschinken eingenommen hatten. Interessanterweise griff im Folgejahr Kinji Fukasaku, dessen Filmographie ihn deutlich zum japanischen Bruder im Geiste Antonio Margheritis machte, die Abenteuer um die GAMMA-Raumstationen auf. Sein MONSTER AUS DEM ALL ist unter dem bekannteren Titel THE GREEN SLIME ein bei Genrefreunden auf allen Kontinenten beliebter Space-Trasher.
 
 
daemonen-aus-dem-all-bild-2
 
 
 


 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Popart-Science Fiction aus unschuldigeren Jugendjahren des Genres. Nachdenken muss hier niemand und auch Antonio Margheriti kann den Swinging Sixties nicht entkommen. Warum auch? Dem Space Age Fan gefällt’s.
 
 
 


 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL – Zensur

 
 
 
Für heutige Verhältnisse wirkt Gebotenes reichlich trashig und bietet keine brutalen Schauwerte. Der Film ist frei ab 12 Jahren und ungeschnitten. Klassiker-Fans können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
daemonen-aus-dem-all-bluray-cmv-laservision

(c) CMV LASERVISION – Erstauflage

daemonen-aus-dem-all-bluray-new-vision-films

(c) NEW VISION FILMS – Zweitauflage

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: La morte viene dal pianeta Aytin; Italien 1967

Genre: Science Fiction, Klassiker

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Italienisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1920 x 1080p)

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: FSK12 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Italienischer Trailer, Bildergalerie, Trailershow

Release-Termin: Erstauflage CMV: 13.02.2015 | Zweitauflage NEW VISION FILM: 05.02.2016

 

Dämonen aus dem All [Blu-ray] – Erstauflage von CMV LASERVISION

Dämonen aus dem All – Uncut [Blu-ray] – Zweitauflage von NEW VISION FILMS

 
 
 


 
 
 

DÄMONEN AUS DEM ALL – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

Die Rechte aller verwendeten Bilder liegen bei CMV LASERVISION | NEW VISION FILM

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Orion 3000 – Raumfahrt des Grauens (1966)
 
Die Zeitmaschine (1960)
 
Befehl aus dem Dunkel (1965)
 
Planet der Vampire (1965)