Filmkritik: „Das Biest – The Bat“ (1959)

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DAS BIEST – THE BAT

(THE BAT)

Story

 
 
 

Cornelia van Gorder schreibt Kriminalromane und mietet sich zur besseren Konzentration in ein schmuckes und abends nicht mehr ganz so harmloses Sommerhäuschen ein. Das Haus gehört dem örtlichen Bankdirektor, der gerade finanzielle Schwierigkeiten mit seinem Hausarzt hat. Im Ort geht ein Serienmörder um: Das Biest (The Bat, wie der Originaltitel des Films). Der reißt seinen weiblichen Opfern mit einer Stahlklaue die Kehle durch.Nach einigen Irrungen und Wirrungen finden sich unterschiedlichste Charaktere auf Cornelias Schreibe-Exil ein.

 
 
 


 
 
 

DAS BIEST – Kritik

 
 
 
Was folgt ist eine hochgradig charmante, in Horror-Ideen getunkte Variation von Agatha Christies oft bemühtem Rezept AND THE THERE WERE NONE, der als Buch und Film auf Deutsch ganz und gar Millenial-Lappen-inkompatibel ZEHN KLEINE NEGERLEIN heißt. Will sagen, der Fledermaus-Unhold geht um im alten Gruselhäuschen und erntet Leben. Der Zuschauer ist angehalten, Nägel kauend mitzurätseln, wer sich hinter der Maske des brutalen Schlitzers mit Fledermaus-Persona verbirgt. Erwartungsgemäß ist eine Theateradaption aus den späten Fünfzigern heute nicht mehr wirklich dazu in der Lage, den hartgesottenen Gore-Apostel an irgendwas anderem als seinem ungesunden Abendessen kauen zu lassen. Nö, DAS BIEST ist (selbst coloriert) was für Fans von schwarzweißen Gruselfilmen, die nicht ganz den filmhistorischen Qualitätsstandard von Universals Klassikern aus den Dreißigern erreichen. Da gab es ja einiges. Geht von weniger erfolgreichen Thrillern der großen Studios, bis zu äußerst günstig produzierten Reißern der wohlweißlich schon so genannten „poverty row“ Studios – in denen sich gerne mal Bela Lugosi sein Morphium-Geld verdient. Wenn man das weiß – und das setzen wir hier einfach mal an unser Publikum glaubend voraus – kann man an diesem alten Schinken seinen Spaß haben.
 
 
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…und mittendrin die verkannte Diva Agnes Moorehead, mit ihrer einzigartigen Optik und einer Rolle – endlich sogar mal eine Hauptrolle für die Charakterdarstellerin erster Kajüte – als Krimi-Schriftstellerin, der das wahre Leben gerade die harten Sachen serviert. Bisschen wie die betuliche Serie MORD IST IHR HOBBY oder so. Könnte man denken. In den USA ist DAS BIEST 1959 ein Double-Feature mit dem ersten MUMMY-Film der britischen Hammer Studios. Der Film ist die damals vierte Adaption eines leicht gruseligen Krimi-Theaterstücks der Autorin Mary Roberts Rinehart, das die 1920 auf ihrem eigenen Roman basierend veröffentlicht. Man merkt, wie sehr das Drehbuch auf einer Theatersituation beruht. Szenenaufbau, Auftritte und Abgänge der Figuren. Alles wirkt, als könnte gelegentlich ein Vorhang fallen. Neben der Meisterleistung von Madame Moorehead darf natürlich, wie könnte es anders sein, die schauspielerische Großartigkeit des mächtigen Vincent Price nicht unerwähnt bleiben. Der tollste aller klassischen Horrorschurken ist mal wieder ein Ausbund an Schmierigkeit, Zwielichtigkeit und allgemeiner Antipathie. Man muss ihn einfach lieben. Auch wenn er erneut einen Bösewicht spielt. Aber das kennt man ja aus 85 Prozent seiner Auftritte.
 
 
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DAS BIEST – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
In einem ächzenden Häuschen angesiedelter Gruselkrimi alter Schule. Hier haben Freunde der Universal Studios bestimmt ihren Spaß. Auch Agatha-Christie- oder Edgar-Wallace-Fans machen bei einem Zehn-kleine-Negerlein-Film inklusive Mitratemöglichkeit vermutlich nix falsch. Und Vincent Price ist sowieso immer willkommen.
 
 
 


 
 
 

DAS BIEST – Zensur

 
 
 
Die deutsche Veröffentlichung von DAS BIEST – THE BEAST ist komplett ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Sammler alter Horrorfilmklassiker können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

DAS BIEST – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) Studio Hamburg (DVD im Amaray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Bat; USA 1959

Genre: Horror, Mystery, Klassiker

Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo, Englisch DD 2.0 Stereo

Untertitel:

Bild: 1,33:1 (4:3)

Laufzeit: ca. 77 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Erstmals in kolorierter sowie einer restaurierten s/w Fassung

Release-Termin: 27.03.2020

 

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DAS BIEST – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIO HAMBURG)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Bat Whispers (1930)
 
The Bat (1915)
 
The Bat (1927)
 

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