SINDBADS FÜNFTE REISE
Story
Irgendwo in jenem Bilderbuch-Orient, der so heute unvorstellbar wirkt: Der fiese Magier Deev klaut – wie im legendären SINDBADS SIEBENTE REISE – dem weitgereisten Kapitän (Shahin Sean Solimon) seine Herzallerliebste, Prinzessin Firoozeh (passend exotisch: Sadie Alexandru), unter den Fingern weg. Der macht sein Schiff startklar und bricht auf zur kämpferischen Nummernrevue gegen die Schergen des Zauberers und schließlich den Miesling selbst.
SINDBADS FÜNFTE REISE – Kritik
Wollen wir zuerst einmal die beiden sprichwörtlichen Elefanten verscheuchen, die sich da so wichtigtuerisch auf dem Cover der BluRay von SINDBADS FÜNFTE REISE niedergelassen haben: Patrick Stewart, bei aller finanziell entschädigten Freude am Mitmischen in niedrig budgetierten Filmen, steht zwar an erster Star-Stelle, gibt aber nur den Erzähler. Die beliebte Glatze des Captain Picard glänzt also nicht in die Linse. Dreist – aber als Köder zu entschuldigen. Schwerer wiegt da schon die Betonung der Spezialeffekte als Stop-Motion á la Ray Harryhausen. Es erfreut diesen Rezensenten zwar, wenn ein Publisher einmal etwas anderes als äffische Brutalität in gefliesten Tortur-Kellern zum Alleinstellungsmerkmal einer Veröffentlichung erklärt, trotzdem hat man nach dem hübschen Puppentricks mit Monstern, Riesenvögeln und anderen Unholden aus 1001 Nacht noch fleißig in die Tasten der computerisierten Nachbearbeitung gegniedelt.
Regisseur und Produzent, Drehbuchautor und gleich Hauptdarsteller Shahin Sean Solimon ist der Sohn eines iranischen – beziehungsweise vor der islamischen Revolution persischen – Popsängers und wuchs in Florida auf. Nach seinem Erstling DJINN, in dem er auch vor und hinter der Kamera am Ruder stand, erfreut er ein märchenaffines Publikum nun, genauer gesagt bereits 2011, zum zweiten Mal mit Abenteuern aus der Sagenwelt seiner kulturellen Wurzeln. Das ist sympathisch und strotzend vorm Herzblut des Amateurs, wenn wir dieses Wort einmal als das lesen, was es eigentlich bedeutet: Der, der etwas liebt. So kann man die oft euphorisch-hölzern daherrumpelnde Schauspielkunst, die sterile Digitalvideooptik und die steifen Effekte aus dem Heimcomputer auch nicht mit Hochglanzproduktionen aus Kalifornien vergleichen. Stattdessen sehen wir einen Independent-Abenteuerfilm nach bekannten Motiven, der sich redlich müht, die Technicolor-Magie der Fünfziger und Sechziger Jahre zu versprühen. Ob ihm das gelingt, liegt zu mindestens einmal der Hälfte beim Willen des Zuschauers, sich auf freundlich-antiquiertes Kino wie SINDBADS FÜNFTE REISE einzulassen.
SINDBADS FÜNFTE REISE – Fazit
Liebevolle Märchen- und Fantasyfilm-Hommage, behutsam orientiert an den Vorbildern in Breitwand und Technicolor. Zwar nicht auf dem Level der süßen Farbfilm-Bonbons mit Kerwin Matthews oder John Philip Law und den beliebten Effekten Ray Harryhausens, aber durchaus unterstützenswert.
SINDBADS FÜNFTE REISE – Zensur
SINDBADS FÜNFTE REISE wurde von der FSK bereits für Zwölfjährige freigegeben. Dennoch wurde die aktuelle Heimkinoveröffentlichung mit blauen FSK16-Flatschen in den Handel gebracht, was mal wieder den Trailern auf der Scheibe zu schulden ist.
SINDBADS FÜNFTE REISE – Deutsche Blu-ray
(c) Maritim Pictures
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel: Sinbad: The Fifth Voyage; USA 2014
Genre: Horror, Thriller, Fantasy
Ton: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Untertitel: Keine
Bild: 1,85:1 (1080p)
Laufzeit: ca. 90 Min.
FSK: FSK 12 (ungeschnittene Fassung), Blu-ray wurde aufgrund des Bonusmaterials ab FSK16 heraufgestuft
Verpackung: Amaray mit Wendecover
Extras: Trailer
Release-Termin: 28.10.2014
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SINDBADS FÜNFTE REISE – Trailer
Christian Ladewig
Ähnche Filme:
Sindbads 7. Reise (1958)
Sindbads gefährliche Abenteuer (1973)
Sindbad und das Auge des Tigers (1977)
Sindbad – Herr der sieben Meere (1989)