Filmkritik: „Draculas Rückkehr“ (1968)

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DRACULA RÜCKKEHR

(DRACULA HAS RISEN FROM THE GRAVE)

Story

 
 
 

Er ist nicht totzukriegen, der Generalfeldmarschall unter den Filmvampiren. Ein weiteres Mal sucht Graf Dracula (Christopher Lee) das ländliche Alt-Europa heim. In diesem Durchgang zwickt den baumlangen Bösewicht der untote Docht im Untergewand mehr als möglich und er steigt der scharfen Tochter eines Priesters hinterher, der gerade in den Ort gekommen ist. Dieser Monsignore ist es auch, der den Vampir, zusammen mit dem verzweifelten Freund der Tochter, schließlich Mores lehren will.

 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Kritik

 
 
 
Von der berichterstattenden Presse gibt’s fast einstimmig auf die Schnauze. Primitiv, kitschig, brutal, inhaltslos – so der Tenor in Print und Funk. Das für Unterhaltung und Kino-Schocks zahlende Publikum rund um den Globus sieht die Sache natürlich anders und beschert Hammer Einnahmen, die sich sehen lassen konnten. Manche Dinge ändern sich eben nie. Ein interessanter Kritikpunkt allerdings findet sich in der von verschiedenen Schreiberlingen getätigten Feststellung DRACULAS RÜCKKEHR sei „style over substance“, würde also die Optik und den Schauwert über Handlungsinhalte stellen. Wollen wir ehrlich sein, stimmt diese Beobachtung natürlich. Aber das macht – Fans werden uns hier bestätigen – einen der Haupt-Reize des Hammer’schen Gruselfilm-Universums aus.
 
 
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Ort der Handlung ist ein pittoreskes Stückchen Fantasie-Süddeutschland mit dem bizarren Namen „Keinenberg“. Man muss wissen: In der sehr angelsächsisch zurechtgestrickter Germanenwelt von Hammer Films regiert über die Städtchen und Gemeinden am Fuße gotischer Horrorschlösser der sogenannte „Burgomeester“. Passt also. In DRACULAS RÜCKKEHR schreiben wir das Jahr 1906. In Cowboyfilmen mit ernsterer Agenda redet man da gern vom Ende des alten Westens. Graf Dracula ist der Übergang in die Moderne (noch) Wurscht, dreht sich für ihn weiterhin alles um die Frage des gepflegten Nackenbisses. In der Gegenwart führen ihn erst spätere Einträge seiner Filmographie.
 
 
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Auch in Sird Lord Mayor Grand Imperial Dingdong Christopher Lees drittem Auftritt in seiner bekanntesten Rolle gibt der Mime wieder alles. Selbstverständlich. Diesmal führt er seine Darstellung interessanterweise weg vom fauchenden Monster aus dem Vorgängerfilm BLUT FÜR DRACULA (1966) und zurück zum aristokratischen Ekelpaket mit Sex- und Allmachtsfantasien, wie es sich Bram Stoker und die Historie des Genrekinos angewöhnt hatten. Er hetzt den hübschen Maiden hinterher, dass es eine fast schon parodistische Freude ist. Mit Michael Ripper steht ihm ein bekanntes Studio-Gesicht gegenüber. Veronica Carlson gibt das ikonische, hochgeschnürte Hammer-Babe de jour. Ein optisch schöner Pop-Art-Einfluss findet sich in der Kameraarbeit. Knallige Farbfilter umrahmen das Bild in jeder Szene auf dem Schloss des Vampirs. Technicolor-Kunstblut, grell und beinahe schon psychedelisch: Einer dieser großen Momente, in denen dem langjährigen Jünger auffällt, was diese bescheuerten britischen Horror-Reißer einfach so besonders macht.
 
 
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DRACULA RÜCKKEHR – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Wie gehabt. Mit den Über-Klassikern aus der britischen Horrorfilm-Fabrik Hammer verfahren wir hier nicht nach gewohntem Bewertungsmaß. Wenn man auch nur eine Urne voll Zuneigung für die atmosphärischen, manchmal seltsamen, derben aber immer sofort wiedererkennbaren Dracula- Frankenstein-, usw. Filme dieser Zeit oder für die Geschichte unseres Lieblingsgenres übrig hat, deckt man sich bitte kritiklos mit allen BluRay-Upgrades ein und klebt sich für einen Hammer-Allnighter vor den Televisor !
 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Zensur

 
 
 
DRACULAS RÜCKKEHR lief ungeschnitten im Jahr 1969 in den deutschen Kinos. Dort erhielt der Film eine Freigabe ab 16 Jahren. Auch die späteren VHS- und DVD-Veröffentlichungen waren ungeschnitten und ab 16 Jahren geeignet. Demzufolge verwundert es nicht, dass dies nun auch bei den HD-Auswertungen der Fall ist. Auch hier: uncut und FSK16.
 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Deutsche Blu-ray (2. Neuauflage)

 
 
 
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(c) Studio Hamburg (Blu-ray im KeepCase) – 2. Neuauflage

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dracula Has Risen from the Grave; Großbritannien 1968

Genre: Horror, Mystery, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @25 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar Dr. Rolf Giesen & Uwe Sommerlad, Englischer Trailer, Deutscher Trailer, Werberatschläge, Bildergalerie mit Musik

Release-Termin: 27.09.2019

 

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DRACULA RÜCKKEHR erschien bereits in mehreren Blu-ray-Auflagen in Deutschland. Bereits im Sommer 2016 feierte der Klassiker seine deutsche HD-Premiere im Mediabook. Diese war aber dem Klassiker nicht angemessen und verärgerte Fans durch mangelhafte technische Ausstattung. STUDIO HAMBURG schob einige Monate später eine Blu-ray im KeepCase mit gleicher technischer Ausstattung nach. Erst im Oktober 2018 übernahm Anbieter ANOLIS das Ruder. Das beliebte Label brachte den Streifen in einer Sonderedition auf den Markt, bereicherte die Mediabook-Veröffentlichung um umfangreiches Bonusmaterial und holte das Optimum bei Ton und Bild heraus. Nun erscheint eine zweite Auflage der KeepCase von STUDIO HAMBURG. Diese beinhaltet mehr Extras als noch bei der HD-Erstveröffentlichung und zeigt den Film in 1080p. Die Erstveröffentlichung erschien noch mit 1080i. Dennoch befinden sich auf dieser Zweitauflage immer noch weitaus weniger Extras, als es bei der ANOLIS-Veröffentlichung der Fall war. Immerhin ist diese Zweitauswertung von STUDIO HAMBURG zu einem relativ günstigen Kurs zu haben.
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIO HAMBURG)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Draculas jagt Mini-Mädchen (1972)
 
Dracula (1958)
 
Dracula braucht frisches Blut (1973)
 
Wie schmeckt das Blut von Dracula? (1970)
 

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