Filmkritik: „Nightlight“ (2015)

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NIGHTLIGHT

Story

 
 
 
Fünf Kids spielen in einem geheimnisvollen Wald ein dummes Taschenlampenspiel und erzählen sich gruselige Geistergeschichten, ums sich gegenseitig Angst einzujagen. Dass um den Ort unheimliche Legenden ranken stört die Teenager nicht. Alles läuft nach Plan, bis die Mutprobe außer Kontrolle gerät und die Freunde um ihr Leben fürchten müssen …
 
 
 


 
 
 

NIGHTLIGHT – Kritik

 
 
 
Es ist wieder Zeit für einen Verriss und wer regelmäßig bei FILMCHECKER vorbeischaut, dürfte vermutlich schon ahnen zu welcher Sorte Film der hier besprochene NIGHTLIGHT gehört. Found-Footage heißt die Filmplage, die sich seit den Erfolgen von BLAIR WITCH PROJECT und PARANORMAL ACTIVITY wie ein Parasit durch die Horrorlandschaft frisst. Ende der 90er wurde das polarisierende Subgenre Dank innovativer Ideen aus der Versenkung geborgen – mittlerweile hat die Geldgeilheit Dollar-fixierter Produzenten dazu beigetragen, dass Found-Footage kaum noch zu ertragen ist. Keine Woche vergeht, ohne dass nicht mindestens ein weiterer dieser immer wieder gleich gestrickten Filme in die Läden gebracht wird, die mit schlecht ausgeleuchteten Bildern und unerträglichem Kameragewackel Zuschauern den Nerv rauben wollen. NIGHTLIGHT macht da keine Ausnahme. Die Regisseure SCOTT BECK und BRYAN WOODS stecken hinter diesem cineastischen Fiasko, für das sie hoffentlich in der Hölle schmoren werden, schließlich verläuft ihr konfuser NIGHTLIGHT nach dem bekannten Aufbau üblicher für Found-Footage-Ware und lässt erwartungsgemäß Originalität missen. LIONSGATE hat sich in den Staaten die Rechte an der Vermarktung des Rohrkrepierers gesichert und scheint mal wieder kein gutes Händchen bei der Filmauswahl gehabt zu haben. Überhaupt holt das einst für sehenswerte Schocker berüchtigte Medienunternehmen kaum noch gute Horrorstreifen ins Programm. Bis auf JESSABELLE und EXISTS (auch eines dieser Wackelcam-Movies) waren in den letzten Monaten keinen nennenswerten Grusler am Start, die es hätten verdient gesehen zu werden.
 
 
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Fünf nervige Kids stehen diesmal auf der Todesliste. Die verschlägt es in ein abgelegenes Waldgebiet, über das viele gruselige Legenden ranken. Vor einigen Wochen hat sich hier ein Mitschüler das Leben genommen. Für die Freunde ein Grund mehr das unheimliche Areal bei Nacht mit Taschenlampen genauer unter die Lupe zu nehmen. Leider wird schnell klar, dass die nächtliche Erkundungstour mit den mitgebrachten Taschenlampen keine so gute Idee gewesen ist. Aus der harmlosen Mutprobe entwickelt sich ein furchterregender Kampf ums Überleben, der für die Teenager erwartungsgemäß kein gutes Ende nehmen wird. Eine verbitterte Gestalt hat sich an die Fersen der Kids geheftet und will jetzt mit den Freunden ein grausames Spiel spielen, das leider nur einen Sieger kennt: den Tod.
 
 
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Willkommen in der Welt paranormaler Ereignisse und Epilepsie verursachendem Kamerageschüttels, für das die meisten Zuschauer nach gefühlt tausend ähnlicher Filme nur noch ein lauthalses Gähnen übrig haben. Nach einer Welle an mal mehr aber oft weniger gelungenen Found-Footage-Produktionen scheint für viele Liebhaber des phantastischen Films das Maß gestrichen voll zu sein. Warum das so ist, lässt sich ganz einfach am Beispiel NIGHTLIGHT erkennen. Der in der Egoansicht gedreht Schauertrip vereint nämlich all jene Regeln gängiger Wackelkamera-Heuler, die dem Zuschauer allmählich die Lust am Schauen von Horrorfilmen nehmen. Hier wird die gesamte Laufzeit planlos durch Wald und Wiesen gehetzt, gekreischt, gewimmert und um Vergebung gebettelt. Dabei wäre die rettende Lösung doch so einfach gewesen. Rückzug lautet das Zauberwort, das den einfältigen Protagonisten hätte den Hintern retten können. Stattdessen bekommen es die Kids mit der Angst zu tun und flüchten vor einer übernatürlichen Bedrohung immer tiefer in den Wald hinein, um in einer nicht sonderlich einladenden Kirche Zuflucht zu suchen. In NIGHTLIGHT ist alles wie gehabt. Ob plötzlich vor der Kamera auftauchende Kreaturen, ausufernde Schüttelattacken oder plötzlich eintretende Bildausfälle; kaum eine Idee ist neu, außer vielleicht die, dass die Geschehnisse diesmal aus der Sicht einer Taschenlampe erzählt werden. Die purzelt ins Wasser, rammt gegen Steine und fällt Klippen hinunter – freilich ohne dabei zu zerspringen. Mit Logik tut sich NIGHTLIGHT schwer. Aber auch ein Spannungsbogen lässt sich nicht finden. Der wird von den sinnfreien Interaktionen der unsympathischen Filmfiguren im Keim erstickt, die sich teils so unfreiwillig komisch verhalten, dass man ihnen einen möglichst schnellen Tod wünscht. NIGHTLIGHT wurde für ein jugendliches Kinopublikum konzipiert, das sich mit dem Nötigen zufrieden gibt und kaum Horrorweitblick besitzt. Demzufolge sollten alteingesessene Horrorfans lieber Abstand halten, ist doch jede Filmsekunde in NIGHTLIGHT vergeudete Lebenszeit.
 
 
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NIGHTLIGHT – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
 
Nach Filmen wie NIGHTLIGHT weiß man: Found-Footage hat die besten Zeiten längst hinter sich gelassen. Abermals gibt es einen überraschungsarmen Streifen in Egoansicht und Wackeleffekten zu sehen, der in seiner Machart so ausgelutscht ist, wie das Subgenre selbst. Neue Ideen sind hier Mangelware, denn NIGHTLIGHT setzt sich aus all jenen Klischees zusammen, die das Found-Footage-Genre so berüchtigt gemacht haben. Dazu gehört natürlich konfuses Kameragewackel genauso, wie eine nicht enden wollende Hetzjagd durch Wald und Gestrüpp bei der minutenlang Waldboden gefilmt werden muss. Das ist keineswegs spannend, auch wenn die Macher SCOTT BECK und BRYAN WOODS leidlich darum bemüht sind ihre Schlaftablette um reißerische Schreckeffekte zu bereichern. Wer sich 80-minütigen Irrlauf sparen und dennoch mitreden möchte, sollte sich den Trailer anschauen. Die besten Szenen bekommt man dort im Schnelldurchlauf zu sehen.
 
 
 


 
 
 

NIGHTLIGHT – Zensur

 
 
 
Eine Glasscherbe wird in einen Hals gerammt und einige Kids sausen die Klippen eines Felsens herab. Außerdem knirschen ein paar Knochen im Off. Mehr an Gewalt gibt es nicht zu sehen: FSK16.
 
 
 


 
 
 

NIGHTLIGHT – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Grave Halloween (2013)
 
Raised by Wolves (2014)
 
Hollows Grove (2014)
 
Grave Encounter 2 (2012)
 

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