Filmkritik: „The Ranger“ (2018)

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THE RANGER

Story

 
 
 

Jedes Jahr besuchen Millionen Menschen die Nationalparks Amerikas – aber nicht jeder kehrt auch wieder zurück. So auch im Horrorfilm THE RANGER. Darin meint es der Ordnungshüter eines Nationalparks gar nicht gut mit Besuchern, die meinen Regeln brechen zu müssen.

 
 
 


 
 
 

THE RANGER – Kritik

 
 
 
Wenn Überlebende im Horror-Genre auf Gesetzeshüter treffen und um Hilfe betteln, muss man mittlerweile auf alles gefasst sein. Filme wie MICHAEL BAY’S TEXAS CHAINSAW MASSACRE oder LEATHERFACE haben gezeigt, dass sich hinter der Fassade des hilfsbereiten Polizisten gern auch mal das personifizierte Böse verstecken kann. Ganz zum Leidwesen der ahnungslosen Opfer. Die werden in dieser Art von Filmen plötzlich selbst zu Gejagten und werden am Ende doch schon mal vom Ordnungshüter höchstpersönlich zu Wurst verarbeitet. Der Horror-Slasher THE RANGER macht auch von dieser Verwirrungstaktik Gebrauch. Hier ist zwar keine Kannibalensippe im Einsatz deren Familienoberhaupt als Polizist getarnt Hilfesuchende in mundgerechte Häppchen zerteilt. In diesem Horror-Indie nimmt ein Ranger seine Arbeit zu ernst und sorgt mit radikalen Mitteln für Zucht und Ordnung. Handgemachten Splatter gibt’s obendrauf. Das wird ein Spaß.
 
 
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Böse Punks: in einem Club werden Chelsea und ihre Clique von der Polizei überrascht. Die führt dort eine Razzia durch und geht dabei alles andere als zimperlich vor. Für einen der Freunde zu viel des Guten. Als der sieht, wie einer der Wachleute die taffe Chelsea festnehmen will, macht er kurzen Prozess. Er zückt ein Messer und sticht den Polizisten nieder. Nun aber nichts wie weg. Gemeinsam flüchtet man in die Wälder zu einer Hütte im Wald. Dort will man erst einmal untertauchen, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Leider hat Chelsea bei diesem Plan gar kein gutes Gefühl. Die Bretterbude gehört nämlich dem verstorbenem Onkel, der unter tragischen Umständen das Zeitliche segnen musste. Weitaus mehr Sorgen als die mysteriöse Familiengeschichte unserer tapferen Filmheldin macht aber ein Ranger. Der sorgt in den Wäldern für Ordnung und will, dass im Naturschutzgebiet Regeln befolgt werden. An die halten sich die rebellischen Kleinganoven aber nicht. So kommt, was kommen muss: der mürrische Ranger sieht rot und bestraft einen nach dem anderen.
 
 
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Wenn dein Freund und Helfer ein Psycho ist. THE RANGER ist ein solider Vertreter der Gattung Slasher. Naive Teenager treffen auf einen Killer, der seine grünschnäbeligen Opfer nacheinander abwechslungsreich tötet. Also alles beim Alten, würde diesmal nicht eine Frau auf dem Regiestuhl sitzen, die ihren männlichen Kollegen zeigt, was eine Harke ist. Mit ihrem ersten Langfilm zeigt JENN WEXLER, dass auch Frauen blutige Horrorfilme inszenieren können. Die zitiert fleißig Klassiker wie EVIL DEAD und FREITAG DER 13. und scheint damit so ziemlich viel Spaß zu haben. THE RANGER lässt mit Punkmusik und handgemachten Effekten die 1980ern aufleben. Das hat zur Folge, dass der Streifen den Eindruck erweckt, als wäre er zu dieser Zeit entstanden. Retro-Horrorfilmfans wird das wohl gefallen – auch, wenn THE RANGER das Slasher-Rad nicht neu erfindet. Regisseurin JENN WEXLER daddelt die Verläufe gängiger Horror-Slasher zu unoriginell ab. Wirklich Spannung kann so nicht entstehen, zumal auch die Figuren eher Stickern aus dem Slasher-Sammelalbum entsprechen und nur als Kanonenfutter herhalten müssen, um zumindest den Blutzoll des Zuschauers befriedigen zu können. Letzterer ist für einen Indie-Schlitzer ganz ordentlich. Für den kleinen Slasher-Hunger zwischendurch daher ganz brauchbar. Bleibenden Eindruck hinterlässt THE RANGER aber nicht.
 
 
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THE RANGER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Blutiger Slasher, der vor allem durch eines hervorsticht: Retro-Charme und blutige Spezialeffekte. Story und Figuren sind in THE RANGER nebensächlich. Regisseurin JENN WEXLER fügt ihrem ersten Langfilm keine Neuerungen hinzu. Wer hier sein Leben lassen muss, ist so ziemlich schnell klar. Auch ist bereits nach wenigen Minuten ersichtlich, wer es am Ende als Held mit dem Bösen aufnehmen muss. Das dürfte für all jene langweilig erscheinen, die schon mindestens einen Slasher gesehen haben, der nach klassischem Aufbau inszeniert wurde. Was aber Erwähnung finden sollte, sind die hervorragenden Spezialeffekte, die für einen so kleinen Horrorthriller beachtlich heftig und professionell in Szene gesetzt wurden. THE RANGER ist ein solider Vertreter der Gattung Slasher und auch eher nur für jene geeignet, die eine Leidenschaft für diese Art von Filmen besitzen. Kann man sehen, muss man aber nicht.
 
 
 


 
 
 

THE RANGER – Zensur

 
 
 
Ein paar grafische Gemeinheiten gibt es in THE RANGER zu sehen. So reißt sich ein Protagonist den Fuß ab, um aus einer Bärenfalle entkommen zu können, eine Axt kommt zum Einsatz und Gewehrkugeln bohren sich durch Kopf und Körper. Weiterhin wird einer Filmfigur erst mehrmals mit einem Gegenstand ins Gesicht geschlagen bevor sie dann von einem Turm gestoßen wird. Weil alles dann doch schon sehr blutig und zeigefreudig zelebriert wird, dürfte THE RANGER vermutlich von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE RANGER – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Hood River Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Hitcher (2007)
 
Wolf Creek (2005)
 
Killing Ground (2016)
 
Carnage Park – Willkommen in der Hölle (2016)
 
The Mooring (2012)
 
Desolation (2017)
 

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