Filmreview: „Rites of Spring“ (2011)

"Rites of Spring" (2011) - Filmplakat, Filmcover
 
 
 

Rites of Spring

Story

 
 
 
Auf dem Weg nach Hause werden Rachel und ihre beste Freundin von einem unbekannten älteren Mann überwältigt und in eine abgelegene Scheune irgendwo am Rande der Stadt verschleppt, wo sie unfreiwilliger Weise Opfer eines seltsamen Rituals werden. Zeitgleich am anderen Ende der Stadt: Ben und seine Freunde planen den ganz großen Coup. Sie wollen die Tochter eines wohlhabenden Industrie-Hais entführen und für selbige ein ordentliches Lösegeld kassieren. Doch das Vorhaben misslingt und die 5 Freunde stoßen bei der erhofften Lösegeld-Übergabe auf die verstörte Rachel, die sich zwar aus den Fängen ihres Peinigers befreien konnte, dafür aber von einer beängstigenden Wesen verfolgt wird, das nur ein Ziel kennt: töten!
 
 
 


 
 
 

Rites of Spring – Kritik

 
 
 
Schon einmal Raufbold „Jason“ aus dem Kult-Klassiker „Freitag der 13.“ im Filmuniversum eines „Texas Chainsaw Massacre“ gesichtet, der aufgrund von „Kinder des Zorns“-ähnlichen Beweihräucherungen zurück ins Lebens gerufen wird und so sein Töten im Stil eines „Jeepers Creepers“ fortführt ? Wenn nicht, dann sollten sich findige Filmfreunde einmal den Horrorthriller „Rites of Spring“ zu Gemüte führen, denn dieser Schocker schaut wahrlich so aus, als hätte man zig bekannte Horrorfilme in einen Topf geworfen, aufgekocht und als köstlich aufgewärmtes Mahl noch einmal neu aufgetischt. Was sich eigentlich vollkommen bescheuert und überaus grotesk liest, wirkt dennoch in der Umsetzung erstaunlich homogen und überraschenderweise wie aus einem Guss. „Rites of Spring“ beginnt wie jeder typische 08/15 Backwood-Horrorfilm, der den Zuschauer versucht mit ekligen Folterquark bei Laune zu halten, doch schnell wird klar, dass Regie-Neuling Padraig Reynolds weit mehr auf den Kasten zu haben scheint, als NUR altbekannte Genre-Regeln und Horror-Klischees uninspiriert und gedankenlos neu zu recyclen.
 
„Rites of Spring“ entpuppt sich als traditionelles Monsterkino wie es im Buche steht. Schnörkellos, konsequent und erfreulicherweise richtig spannend. Das Tempo ist straff, die Kills deftig und das düster-dreckige Setting überzeugend. Trotzdem, hier ist nicht die Art und Weise Programm, mit der das mysteriöse Wesen zur Tat schreitet, sondern die Vorgehensweise mit welcher Regisseur Padraig Reynolds sein Geschichte schildert. Die Erzählweise seines „Rites of Spring“ lässt sich schon als arg seltsam betiteln, denn Reynolds lässt quasi zwei scheinbar vollkommen unterschiedliche Story-Zweige unabhängig voneinander parallel Revue passieren und knüpft diese gegen Ende hin virtuos zusammen. Während zu Beginn altbekannter Backwood-Horror die Geschehnisse prägen, mutiert „Rites of Spring“ gegen Filmmitte zu einen schweißtreibenden Entführungsthriller, der sich am Ende als knüppelharter Slasher-Flick-Flack entlädt. Unterhaltsam ist das allemal, gerade weil Reynolds es immer wieder schafft, gänzlich entgegen der Erwartungen des Zuschauers vollkommen falsche Fährten zu legen, die den Film immer wieder in eine ganz andere Richtung drängen. Auch fügen sich die Übergänge so unverhofft stimmig ineinander, dass man als Horrorfilmfreund wohlwollend die Arme ineinander verschränken und genüsslich dem munteren Treiben auf der Mattscheibe beiwohnen darf. Auch wenn Reynolds Film für ein Debüt-Werk beachtlich sehenswert ausgefallen ist, so kann er dennoch nicht vertuschen, dass der Zuschauer im Verlauf der Gegebenheiten mit einer Menge mysteriöser Zufälle konfrontiert und am Ende mit einer Menge Fragen allein zurückgelassen wird. Der Film bricht nach dem letzten Fight mit dem geheimnisvollen Wesen abrupt ab und liebäugelt als offenes Ende getarnt, vermutlich mit einer anschließenden Fortsetzung, die aufgrund der hervorragenden Machart von „Rites of Spring“ auf jeden Fall wünschenswert wäre!
 
Was will der Horrorfilmfreund denn mehr? „Rites of Spring“ ist spannend, blutig und gut durchdacht. Auch wenn einige Umstände schon etwas arg aufgezwungen-konstruiert wirken, kann man Nachwuchregisseur „Padraig Reynolds“ nicht vorhalten, einen x-beliebigen Horrorfilm gedreht zu haben, der sich wie so oft zu uninspiriert diverser Klassikern seines Genres bedient und den Zuschauer damit zu Tode langweilt. Sicher erkennen Filmfreunde sofort diversen Parallelen und Gegebenheiten aus bekannten anderen Filmen seiner Art. Dennoch, anstatt Filmfans erneut wieder nur mit belanglosen und klischeebeladenen Folter-, Backwood- oder Slasherfilm zu quälen, stibitzt Reynolds einfach die besten Zutaten aus besagten Subgenres und kreiert sie zu etwas ganz eigenem. Selten hat ein derart haarsträubender Cocktail aus diversen Subgenres und Horrorelementen zu gut harmoniert wie in „Rites of Spring“. Kein Wunder, munkelt man in der Filmszene, dass „Jeepers Creepers“-Erfinder „Victor Salva“ an dieser kleinen souveränen Indie-Produktion mit beteiligt gewesen sein soll. Und so verwundert es letztendlich auch kaum einen Horrorfilmfan, dass das seltsame Wesen in „Rites of Spring“ mit all seinen grotesken Abartigkeiten sehr an das Wesen aus Salvas „Jeepers Creepers“ erinnert.
 
 
 


 
 
 

Rites of Spring – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
Man nehme etwas „Freitag der 13.“ kombiniere es mit „Jeepers Creepers“, würze es mit „Children of the Corn“ und garniere es zu „Texas Chainsaw Massacre“ – Klingt zwar geschmacklos, ist aber wirklich sehr sehr lecker!
 
 
 


 
 
 

Rites of Spring – Zensur

 
 
 
Sicherlich werden in „Rites of Spring“ Köpfe gespalten und Gliedmaßen abgetrennt, dennoch die optischen Grausamkeiten halten sich ersichtlich in Grenzen und der Film zelebriert auch kein Gorefest der Sonderklasse. Die optischen Leckereien sind rar gesät und haben dafür gesorgt, dass dieses Filmchen unbeschadet die FSK mit einer ungeschnittenen „Keine Jugendfreigabe“ passieren durfte.
 
 
 


 
 
 

Rites of Spring – Trailer

 
 
 


 
 
 

Hellraiser80

 
 
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Ein Kommentar zu „Filmreview: „Rites of Spring“ (2011)

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