Kritik: „Alléluia – Ein mörderisches Paar“ (2014)

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ALLÉLUIA – EIN MÖRDERISCHES PAAR

Story

 
 
 
Für Gloria (Lola Duenas) hat das Leben nicht viel zu bieten. Sie lebt allein mit ihrer Tochter und hat ein überschaubares soziales Umfeld. Auch in ihrem Arbeitsalltag geschieht wenig, denn Gloria arbeitet im Leichenschauhaus eines Krankenhauses. Ein zaghafter Vorstoß im Online-Dating bringt sie mit dem schicken Weiberheld Michel (Laurent Lucas) zusammen. Die Beiden verbringen eine hitzige Nacht miteinander, doch kurz danach offenbaren sich Michels wahre Intentionen, die über den Liebesakt hinaus und bis in den kriminellen Bereich gehen. Fasziniert vom mysteriösen Mann schließt Gloria sich ihm an und begibt sich als seine Komplizin auf einen steinigen Weg aus Betrug, Besessenheit und einer instabilen Liebesbeziehung.
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Kritik

 
 
 
Im vergangenen Jahr war der Belgier Fabrice du Welz fleißig. Neben „Alléluia“ übernahm er das Steuer des Polizei-Thrillers „Colt 45“, der von dieser beunruhigenden Romanze kaum weiter entfernt sein könnte. Grob basierend auf der wirklichen Geschichte der Lonely Hearts Killers, die in den späten 40ern zwanzig Menschen ermordet haben, erzählt er die Geschichte von zwei stark geschädigten Seelen, die entgegen jeder Wahrscheinlichkeit genau das finden, was sie suchen.
 
 
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Wie auch in normalen, nicht-mörderischen Beziehungen, sind die Dinge für Gloria und Michel nicht ganz so einfach, wie sie zu Beginn scheinen. Mit der Vereinigung der beiden gestörten Menschen zeichnet sich das Rezept für ein unheilbares Desaster ab, unter dem die Opfer des Killer-Paares leiden werden. Der raubeinige, düstere Stil, den du Welz bereits in „Colt 45“ zur Schau stellte, funktioniert in „Alléluia“ noch besser. An Stelle eines flinken, actionlastigen Cop-Thrillers präsentiert er hier einen Blick in zwei Köpfe, in die man lieber nicht gesehen hätte. Als Wurzel für die Gräueltaten seiner Protagonisten beschränkt er sich nicht auf Sadismus oder die morbide Lust am Töten, sondern auf ein kompliziertes und äußerst flüchtiges Verhältnis zwischen Gloria und Michel. Für jeden der beiden erhalten wir einen Blick in eine düstere Vergangenheit, was den Charakteren die nötige Tiefe verleiht, um den Film wirklich interessant zu machen.
 
 
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„Alléluia“ ist ein Film, der so unangenehm und schwer verdaulich ist, wie man es von einem psychologischen und sexuellen Thriller erwarten kann. Die Hauptdarsteller Lola Duenas und Laurent Lucas laufen zu einer Hochform auf und üben trotz der abstoßenden Natur ihrer Charaktere eine gewisse Faszination auf den Zuschauer aus. Mit ihrer Hilfe untersucht Fabrice du Welz die schlimmstmöglichen Konsequenzen, die eine Liebe zwischen zwei Menschen haben kann.
 
 
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ALLÉLUIA – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
Fies, schmutzig und beklemmend – NATURAL BORN KILLERS in ernst. „Alléluia“ ist ein schockierender Albtraum aus Sex und Gewalt in dem der Belgier Fabrice du Welz einmal mehr zeigt, was er kann. Mit sicherer Hand führt er seine Schauspieler und strickt einen spannenden, schmutzigen Psycho-Thriller, der den seelischen Abstieg seines Paares in grausamen Details festhält. „Alléluia“ ist ein Geheimtipp für Freunde des unkommerziellen Kinos – sehenswert!
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Zensur

 
 
 
Seine Härte erlangt „Alléluia“ primär über die beklemmende Atmosphäre, die den Film durchweg beherrscht. Trotzdem enthält der Film einige Gewaltspitzen, die allerdings nicht durch übertriebenes Vergießen von Kunstblut wirken. Stattdessen hält Fabrice du Welz die Kamera in seinen Tötungsszenen gnadenlos auf Opfer und Täter, was ihnen einen besonders rohen Charakter verleiht. Eine Freigabe ab 16 hat der Film von der FSK erhalten – ungeschnitten!
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: Alléluia; Deutschland / Frankreich 2014

Genre: Drama, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2,35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Making of, Kurzfilm, Deleted Scenes

Release-Termin: 16.10.2015

 

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ALLÉLUIA – Trailer

 
 


 
 
 

Timo Löhndorf

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Die Rechte aller Grafiken in dieser Review liegen bei PIERROT LE FOU

 
 
 
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Unter Kontrolle (2008)
 

Ein Kommentar zu „Kritik: „Alléluia – Ein mörderisches Paar“ (2014)

  1. Ich predige ja schon seit Ewigkeiten das Fabrice du Welz eine Bank ist!
    Hätte er mit COLT 44 (oder 45?) nicht seine bittere aber nötige BIg-Budget-Studio-Erfahrung gemacht wäre seine Filmografie lupenrein und strahlend.
    CALVAIRE, VINYAN und jetzt ALLELUIA bilden zumindest für mich eine wunderschöne Date-Movie-Triologie. So kann es dann ruhig weitergehen! 😀

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