Filmkritik: „Das Grauen aus der Tiefe“ (1980)

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DAS GRAUEN AUS DER TIEFE

(The HUMANOIDS FROM THE DEEP)

Story

 
 
 
Ein verpenntes Nestchen in amerikanischen Küstenregionen hat eines Tages seltsame Fälle von Vandalen-Kriminalität zu beklagen. Irgendwelche noch nicht identifizierten Unholde erlegen die Hunde der Bürgerlein und die weibliche Bevölkerung wird in beunruhigendem Maße von schattigen Figuren bedrängt, die es so eigentlich nicht geben sollte. Ja, mutierte Fischmenschen plagen den Landstrich, ihre äh maritimen Geschlechtsorgane bereit zur Paarung mit nichts Böses witternden Flachland-Pomeranzen all´Americana!. Die Herren der Schöpfung verweigern sich allzu blumigen Erklärungen. Nur ein amerikanischer Ureinwohner scheint zu wittern, was die Natur mit den frechen Menschen vor hat. Niemand glaubt ihm – natürlich. Als man die Meinungen zum alten Indianer ändert, ist der Käse allerdings längst in den Brunnen gefallen und das Kind gelutscht. Beim groß vorbereiteten Stadtfest nämlich ist Land unter. Die Fischkopf-Admiräle, also Stuntmänner in Taucheranzügen und Algen obendrauf, kommen ans Ufer und verstehen die Kleinstädter als warmes Büffet. Surf And Turf.

 
 
 


 
 
 

DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Kritik

 
 
 
Tja, Experimente mit kleinhirnigen Meeresbewohnern und ihrem Wohnort. Blubb und Autsch! Das war damals so. Wichtige Zutat eines jedes Katastrophen-Films. Großes Genre zwischen 1970 und 1983 etwa. Ob nun mit Naturereignissen, die dem Menschen den Arsch versohlen oder durchgedrehten Expeditionen ins Tierreich. Wenn die Natur zurückschlägt, dann geht es finster aus. Für die Vergewaltigungs-Landgänge scharfer Unterwasser-Lumpen bedarf es allerdings eher eines Roger Corman als eines Stephen Spielberg. Als kein Weißer Hai hier. Manchmal, so beim fassungslosen Wegdriften in die Realität von DAS GRAUEN AUS DER TIEFE greift man verdattert zur Hülle und schaut lieber noch mal nach, ob der Film nicht doch aus Italien stammt. Vor der Kamera mit Doug McClure (der immerhin zu einer eigenen SIMPSONS-Figur mutieren durfte, mit dem Vornamen „Troy“) und dem nur wenige Jahre später am Set von einem Helikopter enthaupteten Vic Morrow Schlachtrösser des Trash- und Sudelfilms, zu denen man eigentlich Sir sagen müsste. Und hinter den Kulissen? Meine Herren, es pocht im Hause FischMac!
 
 
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Okay, selbst der einfallsloseste Drittgrad-Schreiblackel weiß es inzwischen und pupst es von den Dächern: Roger Corman war als Produzent sein Leben lang ein wahrer Mäzen, der jungen Regisseuren, Drehbuchautoren oder anderen Handwerkern des Filmbetriebs in seinen unterschiedlichen Kino-Firmen die Möglichkeit bot, unter realistischen und finanziell äußerst knappen Bedingungen ihr Metier zu erlernen. So etwa wie eine Hochdampf-Filmhochschule ohne Seil und doppelten Boden. Coppola, Bogdanovich, Demme, Nicholson – nur vier Namen von vielen, die beim Drive-In-Gott mit der sonoren Stimme durch die Lehre gegangen sind. Was nun noch kein Binsenweisheitszahn von Journalistico ausgeschlachtet hat: Sir Rogers Funktion als Pate quasi feministischen Filmemachens! Barbara Peeters, über längere Zeit als Regisseurin bei Cormans tätig, zählt zu den ersten Damen im geldscheffelnden Exploitation-Universum, die sich nicht á la Roberta Findlay oder Doris Wishman in die Niederungen der Pornographie begeben musste, um von ihrem obersten Studiochef ernstgenommen zu werden. Roger wusste, was er an der Frau hat. Zweiter Regisseur war der 2014 verstorbene Nippon-Amerikaner Jimmy T. Murakami, der bei Corman noch den irrwitzigen Ranz-Tanz SADOR – HERRSCHER IM WELTRAUM dirigieren durfte aber als Fachmann für Animation unter anderem am Kultfilm HEAVY METAL beteiligt war und Mitte der achtziger Jahre den todtraurigen Atomschlags-Trickfilm WENN DER WIND WEHT verantwortete. Sowas musste sich meine Generation von Sowjet-Fürchtern in der Schule ansehen. Anschließend tagelanges Verbarrikadieren untern Bett, meine Damen und Herren! In den Neunzigern gab es unglaublicherweise für DAS GRAUEN AUS DER TIEFE sogar ein wildes US-Fernsehremake mit ausrangierten Gesichtern aus Edel-TV wie DALLAS oder FALCON CREST. Hossa. Da rasselt´s beim alten Corman in der Kasse.
 
 
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DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Gemächlich startender, dann aber in die Vollen bretternder Fischmann-Vergewaltiigungs-Trash mit gelegentlichen Ausflügen zum Splatter. Als wenn Roger Corman sich eine Story aus den Fifties geborgt und als Grindhouse-Schlammpackung zur Wiedergeburt gebracht hätte. Genossen, der kursierende Bootleg, jetzt auch schon mit zehn Jährchen auf dem illegalen Buckel, war ganz gut, landet jetzt aber bitte im Spendentopf fürs Weihnachtswichteln. Hier liegt jetzt eine offizielle Veröffentlichung von ordentlichem Karat vor!
 
 
 


 
 
 

DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Zensur

 
 
 
DAS GRAUEN AUS DER TIEFE wurde im Jahr 1980 ungeschnitten und für Erwachsene ins Kino gebracht. Seither erschien der Film nie legal auf DVD, VHS oder Blu-ray. Filmfans mussten demzufolge immer mit miserablen Bootlegs oder den ungeschnittenen TV-Ausstrahlungen Vorlieb nehmen. Dank dem Label OFDb FILMWORKS ändert sich das jetzt. Der Rechteinhaber bringt das GRAUEN AUS DER TIEFE erstmals ungeschnitten und offiziell auf Blu-ray und DVD in die Wohnzimmer. Die Fassung ist ungeprüft, wäre aber ein definitiver FSK16-Kandidat, sollte der Streifen der FSK zur Prüfung vorgelegt werden.
 
 
 


 
 
 

DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) OFDB FILMWORKS – Digipack (auf 3000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Humanoids from the Deep; USA 1980

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1,78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 80 Min.

FSK: ungeprüft (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Digipack limitiert auf 3000 Exemplare

Extras: Audiokommentar mit Cutter Mark Goldblatt (englisch), Audiokommentar von Kai Naumann & Marcus Stiglegger (deutsch), The Making of Humanoids from the Deep (22:42 Min.), The Deep End mit Creature Effects Artist Steve Johnson (21:46 Min.), The Corman Sounds mit Sound Designer David Lewis Yewdall (14:39 Min.), Deleted Scenes (07:11 Min.), Deutscher Trailer (02:00 Min.), Englischer Trailer (01:47 Min.), TV-Spot (00:32 Min), Radio-Spot (00:29 Min.), Fotogalerie, The Directors: Roger Corman – Dokumentation über den Produzenten (58:33 Min.), Leonard Maltin interviewt Roger Corman über die Entstehung des Films (03:26 Min.), 16seitiges Booklet mit einem Text von Thorsten Hanisch, Limitierungszertifikat mit kurzem Geleitwort zum Film, Deckblatt-Karte mit dem „gewissen Extra“

Release-Termin: 25. November 2016

 

Das Grauen aus der Tiefe [Collector’s Edition im Dipipack – BD & 2 DVDs] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 

DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Digipack

 
 
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DAS GRAUEN AUS DER TIEFE – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Die Rechte aller verwendeten Bilder und Abbildungen liegen bei OFDB FILMWORKS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
It Came from Beneath the Sea (1955)
 
Humanoids from the Deep (1996)
 
Octaman – Die Bestie aus der Tiefe (1971)
 

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